Kraftstoffhochdrucksensor
Hallo, ich brauche einen Rat, wie ich mich verhalten soll. Habe den „ Fall“ mal dokumentiert und hoffe, jemand weiß etwas dazu.
Ford Galaxy Baujahr 2013 Diesel
2.03.2020
Fahrzeug wird während der Fahrt langsam, Motorstörung erscheint. Ich fahre an die Seite, mache ihn aus und warte. Ich starte erneut und er fährt wieder
6.01
Inspektion und neue Bremsen, Bitte das Auslesegerät ranzuhängen. Kein Befund bei einer Standartmessung. Es gäbe zu viele Möglichkeiten des Auslesens, deshalb erst mal abwarten
11.03.2020
Fahrzeug bleibt liegen mit Motorstörung, ADAC Auslesegerät zeigt Fehler Kraftstoffhochdrucksensor, Auto springt nicht mehr an, macht die üblichen Stargeräusche, zündet aber nicht
Es entsteht eine Email- Korrespondenz mit dem Ford- Ingenieurteam in Köln mit Messanweisungen, diese führen zu einem Ventil, dass angeblich ersetzt wird.
Kein Erfolg
Monteur erkrankt, Auto steht nun schon 4 Wochen in der Werkstatt
20.04 wohl neue Korrespondenz mit Köln und erneute erfolglose Messungen, von gebrauchten Modulen zur Testung ist die Rede, kein Erfolg
Es findet wohl ein Wechsel in der Korrespondenz statt, nun nicht mehr mit dem europaweiten Service sondern mit den Werken in Köln direkt
Diese schlagen nun vor auf Verdacht die Kraftsstoffhochdruckpumpe (1700€) und bei nicht eintretenden Erfolg das PCM (2000€) zu tauschen.
Ein Telefonat mit einem befreundeten Fachmann ergibt den Vorschlag, man könne auch erst einmal die Injektoren überprüfen, da wenn diese nicht alle vernebeln, sondern einer tropft, die selben Symptome hervorrufen würden. Diese könne man dadurch erreichen, dass man die Ventile einzeln abklemmt und versucht zu starten. Würde dieses funktionieren, so wäre einer dieser Injektoren defekt und weder Pumpe noch PCM.
Ich weiß nicht, ob die Werkstatt auf diese Idee schon gekommen ist oder diesen Versuch schon unternommen hat.
Das Auto steht seit dem 11.03.20 in der Werkstatt
Vielen Dank schon mal
Caro
12 Antworten
Hört sich alles etwas abenteuerlich an ...
man kann zB. den Hochdrucksensor (Raildrucksensor) mit dem Diagnosegerät auslesen, ob er überhaupt einen Druck mißt, und wenn ja wie hoch der ist (beim startvorgang). Wenn der ADAC das ausgelesen hat sollte man wohl dem als erstes nachgehen.
Man muss aber auf jeden Fall anhand des Fehlerspeichers vorgehen, was dort drin steht muss man abarbeiten! Und wenn zuviel drin steht kann man ihn auch mal löschen und schauen welche wieder kommen. Dazu braucht man keine Ford-Hotline oder Email-Korrespondenz.
Das der Motor nicht startet weil ein Injektor kaputt ist, ist unwahrscheinlich, aber das würde dann auch im Fehlerspeicher stehen.
Man kann jederzeit auch gebrauchte Teile verbauen. 1700€ und 2000€ sind nicht notwendig.
Weißt du wie alt der Kraftstofffilter ist?
Es klingt nicht so unplausibel. Denn alles was das Steuergerät melden kann, ist der Raildruck. Und den kann es falsch sehen wenn:
- Der Raildrucksensor selbst defekt
- Die Hochdruckpumpe defekt
- Der Eingang am Steuergerät defekt
ist.
Diese drei Möglichkeiten muß man in Betracht ziehen. Auch ein undichter Injektor ist möglich. Von daher ist der Diagnosevorgang schon irgendwie richtig. Natürlich für den Kunden nicht sonderlich befriedigend, auf Verdacht gleich mal 1700€ (wofür eigentlich, ein Steuergerät kostet in der Herstellung ~150€) oder 2000€ (HD-Pumpe dasselbe, Herstellung liegt bei ~200€). Hier könnte man auch zur Überprüfung mal funktionstüchtige Teile aus einem Wrack übernehmen und testen.
Grüße,
Zeph
Dankeschön für die Antwort. Der Werkstattmann sagte, die seien kodiert, weshalb man keine gebrauchten Teile einbauen kann. Liebe Grüße
Zitat:
Diese drei Möglichkeiten muß man in Betracht ziehen
das Modell hat auch oft und gerne Probleme mit der Verkabelung, wenn es zB. Probleme mit dem Raildrucksensor gibt kann auch ein Kabel kaputt sein. Ein kaputtes Kabel ist auch Wahrscheinlicher als ein kaputtes Steuergerät
Zitat:
Der Werkstattmann sagte, die seien kodiert, weshalb man keine gebrauchten Teile einbauen kann.
ich weiß nicht genau welches Bauteil du meinst, aber es ist egal ob gebraucht oder neu, man muss die Teile immer gleich einbauen, ein gebrauchtes Teil wäre kein Mehraufwand
Mich stört halt der Gedanke, dass ich entscheiden soll, ob diese Sachen getauscht werden. Ich habe davon keine Ahnung. Meine Vernunft sagt nur, was ist, wenn zB die Pumpe dann gar nicht defekt war? Warum dann so eine teure Reperatur bezahlen? Aber wie soll ich das einschätzen?
Zitat:
Aber wie soll ich das einschätzen?
wie gesagt kann die Werkstatt den Druck auslesen den die Pumpe liefert, auch kann sie den Fehlerspeicher auslesen. Du mußt das nicht entscheiden oder einschätzen, eher bist du in der falschen Werkstatt.
Ja. Wenn der Starter den Motor (und damit die Pumpe) durchdreht, muss sich in einer gewissen Zeit ein bestimmter Druck aufbauen (anders könnte der Motor ja nicht starten). Aus meinen Bosch-Zeiten weis ich noch, das es ungefähr 300bar nach 2sec sein sollten. In der Größenordnung eben.
Zitat:
@caro978 schrieb am 28. April 2020 um 14:03:03 Uhr:
Dankeschön für die Antwort. Der Werkstattmann sagte, die seien kodiert, weshalb man keine gebrauchten Teile einbauen kann. Liebe Grüße
Bei dem Steuergerät stimmt das, bei der Hochdruckpumpe (die ist ein mechanisches Teil) kann ich es mir nicht vorstellen. Und auch im Falle des Steuergeräts, auch ein neues Austauschgerät muss auf's Auto kodiert werden. Wieso sollte das mit einem Gebrauchtteil nicht gehen?
Sicher kann man das alles so bauen, das jedes Teil kodiert ist und auch nach einmaliger Kodierung nicht mehr umkodiert werden kann, aber wirklich glauben tu' ich das nicht. Das wollten sie mir auch bei den Zündspulen beim Fabia meiner Frau erklären (35€ die Zündspule, 100€ der Aufwand für Tausch und Kodieren). Ein Mechaniker aus einer freien Werkstatt erzählte mir dann allerdings, das man hier nix kodieren muss. Zündspule tauschen und Auto läuft. Soviel dazu.
Grüße,
Zeph
Es gibt Neuigkeiten. Waren heute in der Werkstatt zum Gespräch. Die Korrespondenz mit den Ingenieuren wurde uns vorgelegt und alle eure Punkte waren dort zu lesen und sind abgearbeitet. Die Pumpe ist wohl nicht mechanisch defekt, sondern baut keinen Druck auf. Keine Späne. Das Modul ist allerdings auch kaputt. Im Gespräch ist mir allerdings wieder eingefallen, dass ich in den letzten 2 Jahren bestimmt dreimal die Birnen der Ablendlichter und auch zweimal die Bremslichter hinten tauschen musste. Jetzt möchte sich der Techniker nochmal mit der Lichtmaschine auseinandersetzen. Die Pumpe hat er günstiger gefunden. Keine 1700, jetzt 800. ich weiß nicht, ob ich mich jetzt freuen kann, weil vielleicht ein Ende in Sicht ist, aber ich bin schon mal entspannter, weil ich jetzt wenigstens weiß, was alles probiert wurde. Vielen Dank nochmal
Als ich "kaputte Birne und öfter" gelesen habe, wollte ich schon "Lichtmaschinenregler" tippen, aber dann weitergelesen. War schon der nächste Punkt. Passt also.
Grüße,
Zeph