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Kraftstoff sparen durch Chip?

Themenstarteram 8. August 2011 um 21:53

Hallo Leute, es gibt ja an beinah jeder Ecke diese "Tuning-Chips" die man in die Steuergeräte setzt oder vorschaltet.

Meine Frage richtet sich jetzt an die Leute die einen Benziner fahren und solche Chips getestet haben.

Mir gehts es bei diesen Chips nicht um Leistungssteigerrung...aber es ist die Rede von Kraftstoffersparnis... stimmt das wirklich?

Recht teuer sind die Chips ja nicht - und wenn ich dadurch wirklich Kraftstoff spare...

Beim Dieselmotor ist es ja kein Geheimniss das solche Chips bzw Stg-Anpassungen mehr PS bringen.

Weis jemand wie das beim Benziner nun aussieht... spart man wirklich Benzin durch solche Chips?

Bei mir geht es um einen Fiat Marea Weekend und einen Chip den man in der Bucht für circa 30€ bekommt.

Beste Antwort im Thema

Ein Chip - egal, ob für mehr Leistung oder weniger Verbrauch - muss zwingend individuell auf das jeweilige Fahrzeug abgestimmt werden. Das ist mit einem "Universalchip" für 30€ völlig unmöglich, kauf bloss nicht so einen Billigchip!

Eine vernünftige Kennfeldanpassung kostet ein paar hundert Euro...

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am 10. August 2011 um 10:52

Wenn du Spritsparen willst, verzichte auf:

- Bremsen

- hohe Reisegeschwindigkeiten

Beim Saugbenziner ist nicht viel rauszuholen. Soweit ich weiß bestünde die Möglichkeit durch ein mageres Gemisch Sprit zu sparen auf Kosten von Schadstoffemissionen. Ob der Kat das verträgt weiß ich nicht.

Du kannst in Teillast etwa bei Lambda= 1.07 fahren, vor 20 Jahren galt das als Methode etwa 5-8% Kraftstoff zu sparen.

Problem:

* zu mager bei Vollast (normal etwa 0.80 bis 0.85) kostet Leistung und grillt in überschaubarer Zeit die Auslassventile

* noch magerer wie Lambda 1.1 in Teillast erwärmt sinnlos überschüssige Luft und senkt Brenntemperaruren stark ab. Senkt irgendwann NOx, aber das wars auch. So lange das Abgas wärmer ist wie angesaugte überschüssige Luft geht diese Energie auf jeden Fall verloren.

Beim Turbomotor könnte man bei Teillast über den Ladedruck weniger Leistung verfügbar machen, das spart. Beim klassischen Sauger hat man in diese Richtung eigentlich keine Chance, da lässt sich bestenfalls was mit programmierbar-verstellbaren Nockenwellen und Ventilüberschneidung machen. Lohnen wird es sich nicht.

Ein zu mageres Gemisch kann durchaus gute Wirkungsgrad Vorteile bringen.

Durch das magere Gemisch sinkt das cp und cv und man bekommt ein höheres Kappa, das bedeutet einen besseren Wirkungsgrad.

Problem jedoch ist das mit zu magerem Gemisch die Verbrennung immer langsamer und unvollständiger wird so das der Verbrennungschwerpunkt selbst bei starker Frühzündung nichtmehr bei den optimalen 8° nach OT gehalten werden kann.

der einzige Lösungsansatz dafür war die Schichtladung.

Dabei wurde ein inhomogenes Gemisch im Zylinder gezündet.

Das Gesamtgemisch wäre gar nicht mehr zündfähig, es wurde im Teillastbereich nur um die Kerze herum ein zündfähiges Gemisch eingespritzt. Problem dabei wieder die Entstehung von NOx. Aber das würde jetzt zu weit gehen.

Bei einem Saugmotor würde ich nur die Möglichkeit den Wirkungsgrad zu "verschieben" sehen.

Auf Kosten von Leistung und Wirkungsgrad in hohen Drehzahlen eher im Teillastbereich unter niedrigen Drehzahlen einen besseren Wirkunsgrad zu bekommen.

Das geht aber auch nicht per Software sondern man müsste an die Hardware ran.

Z.B. Nockenwellen mit reduziertem Hub, Nockenwellen mit frühem Einlassschliessen oder spätem Einlassschliessen.

Evtl. auch eine optimierte Abgasrückführung, wahlweise über die Nockenwellen oder extern.

Zu bedenken ist, das alles das was den Wirkungsgrad spürbar verbessert meist auch die Leistung reduziert und somit regelbar gestaltet sein sollte. Der Grundgedanke ist nämlich zumeist die Leistung des Motors soweit zu reduzieren das die Drosselklappe weiter geöffnet werden muss was den Wirkungsgrad anhebt.

Beim Turbo-Motor, mal unabhängig ob Diesel oder Benziner kann man noch über den Ladedruck arbeiten.

Eine Ladedruck Erhöhung und damit höherem Drehmoment auch im unteren Drehzahlbereich kann den sinnvollen Betriebspunkt in hohen Gängen nach unten verschieben.

Zu deutsch, man kann früher hochschalten und länger in hohen Gängen fahren und bewegt sich damit in einem besseren Bereich des Kennfelds.

Als Bastler oder Tuner kann man da wenig sinnvolles anstellen.

am 10. August 2011 um 14:59

Der gesunde Menschenverstand sollte schon mitteilen, dass ein chipgetunter Motor, der (beim Benziner) meist unter Volllast fetter läuft, d.h. also mit mehr Sprit, nicht sparsamer sein kann. Wer wirklich sparen will, sollte schmale Reifen aufziehen und seine Getriebeübersetzung verlängern, das bringt wirklich was, allerdings auf Kosten von Sicherheit und Fahrspaß.

Wenn ich wirklich sparen wollte dann wäre über schmale Reifen und Gewichtsreduzierung mehr zu holen als über einen Chip denke ich.

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb

Der gesunde Menschenverstand sollte schon mitteilen, dass ein chipgetunter Motor, der (beim Benziner) meist unter Volllast fetter läuft, d.h. also mit mehr Sprit, nicht sparsamer sein kann. Wer wirklich sparen will, sollte schmale Reifen aufziehen und seine Getriebeübersetzung verlängern, das bringt wirklich was, allerdings auf Kosten von Sicherheit und Fahrspaß.

Nicht ganz richtig, nur bei Pfusch-Chips, wo wild die Einspritzmenge angehoben wurde.

Bei guten Chips kann man durchaus durch optimierten Zündzeitpunkt und soweit wie möglich magerem Einspritzen im Teillastbereich etwas weniger Verbrauch herausholen.

Aber für 30€-Ebaychips wird das weniger zutereffen.

LG Anja

Dumm nur, dass "soweit wie möglich magerer" Betrieb zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führt, da in die Emissionswerte eingegriffen wird. Ich weiss - im Gegensatz zu einer polnischen Billiggasanlage nicht wirklich zu sehen, aber formal genau so illegal. Wer 600€ für nen Chip ausgeben kann, der kann auch 2000€ für ne Gasanlage ausgeben (sofern Motor geeignet). Was bei Benzinern die Kraftstoffkosten legal auf Dieselniveau senkt. Die Amortisation ist weitaus schneller, da es nicht mehr um 5% Kostensenkung, sondern gleich um 40% geht.

Jetzt hackt mal nicht immer auf diesen billigen eBay Chips rum. Man kann damit auch Glück haben, denn oft sind das kopierte Programme Namenhafter Tuner wie MTM od. TS ect....

Wer macht sich heute noch die Mühe selber zu programmieren für ein Motor, der schon lange nicht mehr gebaut wird um ein paar € zu machen.

 

 

Zitat:

Original geschrieben von nogaroc4

Jetzt hackt mal nicht immer auf diesen billigen eBay Chips rum. Man kann damit auch Glück haben, denn oft sind das kopierte Programme Namenhafter Tuner wie MTM od. TS ect....

Wer macht sich heute noch die Mühe selber zu programmieren für ein Motor, der schon lange nicht mehr gebaut wird um ein paar € zu machen.

Auch ein namhafter Tuner holt bei einem nicht gedrosselten Motor nicht wirklich was raus.

Und auch mit dem Chiptuning eines namfahten Tuners sparst du nicht viel Sprit.

Da ist es relativ egal von wem der Chip kommt.

Die einzigen Sauger die sich nennenswert Chippen lassen sind meist modernere welche meist größere Motoren sind welche nur für eine größere Modellpalette in der Leistung reduziert wurden.

Glaube beim 125i war das z.B. möglich ihn per Software zum 130i zu machen da die gleichen Motoren verbaut sind.

Ansonsten ist da nicht viel zu holen.

Theorie und Praxis liegen oft sehr weit auseinander...:)

 

Hängt auch viel vom Zustand des Motors ab und wie der gefahren bzw. gewartet wurde !

Zitat:

Original geschrieben von nogaroc4

Theorie und Praxis liegen oft sehr weit auseinander...:)

Hängt auch viel vom Zustand des Motors ab und wie der gefahren bzw. gewartet wurde !

Nicht wirklich.

Ein verwahrlostet Motor bei dem kein Öl-Wechsel eingehalten wurde und welcher kalt verheizt wurde wird auch nichtmehr zur Rakete durch ein Chip Tuning.

Was aber häufig gemacht wird ist bei Autos mit E-Gas die Kennlinie des Gaspedals zu verändern.

Dann kommt einem das Auto stärker vor, in wirklichkeit gibt man nur mit weniger Gas-Pedalstellung mehr Gas.

Subjektiv kann es also schon sein das der Tuner da Möglichkeiten hat, objektiv sind die Leistungsausbeuten sehr sehr gering.

am 11. August 2011 um 13:23

Zitat:

Original geschrieben von anschiii

Bei guten Chips kann man durchaus durch optimierten Zündzeitpunkt und soweit wie möglich magerem Einspritzen im Teillastbereich etwas weniger Verbrauch herausholen.

Aber für 30€-Ebaychips wird das weniger zutereffen.

LG Anja

Ich möchte mal sehen, wie ein solches Fahrzeug dann noch eine AU schaffen soll. Die Toleranz für das Luft/Kraftstoffverhältnis ist sehr eng gesetzt, von 0.97 bis 1.03. Es darf weder zu mager noch zu fett sein, weil sich dann die Abgaswerte enorm verschlechtern. Stichwort G-Kat (Lambdasonde). Außerdem laufen konventionelle Motoren mit Saugrohreinspritzung sowieso nicht nennenswert magerer als 1.0, vielleicht mit 1.1, dann dürften schon langsam Aussetzer auftreten.

Bei Fahrzeugen mit Klopfregelung (also fast allen modernen Benzinern) ist der Zündzeitpunkt eh immer knapp an der Klopfgrenze, da gibt´s nix zu optimieren.

Doch, wenn der Karre auf z.b.90 Oktan ausgelegt ist, dann kann ich das Potenzial von besseren Kraftstoffen nicht nutzen, weil der maximale Zündzeitpunkt einfach nicht weit genug nach früh gehen kann wegen dem Kennfeld.

Wird vor allem interessant mit E85, Gas usw die Klopffester sind.

Nicht jeder Motor kann auch mit einer Software Anpassung klopffestere Kraftstoffe nutzen.

Es macht überhaupt keinen Sinn die Zündung endlos nach vorne zu verlegen.

Die empfohlenen Oktan Zahlen hängen mehr von der Verdichtung als von der Zündung ab.

Mit 90 Oktan erreicht ein Motor der darauf ausgelegt ist i.d.R. schon seinen idealen Zündzeitpunkt, nur nahe an der Volllastlinie und im hohen Drehzahlbereich unterscheiden sich die Kraftstoffe, während der 90Oktan Sprit eher zum Klopfen beginnt hält 98Oktan wohl länger durch.

Ist ne Klopfregelung verbaut bringt eine Veränderung des Zündkennfelds eigentlich nichts mehr.

PS: In dem Zusammenhang würde eine Verdichtungserhöhung am allermeisten bringen ;)

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