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Kosten Diesel - Benzin, wer ist am Ende wirklich sparsamer?

Themenstarteram 1. Dezember 2008 um 13:48

Wenn man einen Diesel mit einem Benzin gleicher Leistungsklasse

vergleicht, wer ist denn am Ende wirklich günstiger?

Diesel kostet wegen mehr Technik mehr im Kaufpreis, hat aber einen

höheren Restwert. Diesel kostet etwas mehr bei den Wartungsintervallen.

Diesel ist leicht günstiger im Verbrauch, Dieselkosten (im Schnitt) leicht unter

den Benzinpreisen. Diesel kostet mehr Steuern und oft Versicherungsprämien.

Diesel hat mehr Technik (Filter, höhere Einspritzdrücke, Turbolader), die irgend-

wann mal kaputt gehen können, hat dafür keine Zündung. Diesel hat mehr Kraft

und belastet dafür den gesamten Antriebsstrang mehr. Diesel ist schwerer - geht

auf´s Fahrwerk. ...

Sind so Vorurteile eines Durchschnittsverbrauchers. Aber: wenn man sich damit

richtig auskennt, Erfahrungen hat - ist der Diesel im Ende WIRKLICH günstiger mit

allem (bei meinem Nutzerprofil: ca. 18.000 km p.a., lange Nutzung nach

Gebrauchtkauf, Laufleistungen bis dtl. über 200.000 km, würde wenn auf einen

Sechszylinder z.B. E280T gegen E280T CDI , der ja auch nicht so sparsam ist, spekulieren)

Beste Antwort im Thema

Da bin ich fein raus - der S 320 CDI ist die billigste S-Klasse in der Anschaffung:p - die rechnet sich quasi vom ersten Kilometer an.

Im Ernst:

Es gibt drei große Kostenblöcke, die zu berücksichtigen sind: laufende Kosten (kaufmännisch: Grenzkosten für jeden gefahrenen Kilometer) - jährliche Fixkosten (tatsächliche Auszahlungen) - kalkulatorische Kosten (statischer Wertverluist alleine durch Zeitablauf und Verzinsung).

Die kaufmännische Gewichtung ist genau umgekehrt: Wertverlust und Verzinsung sind die bei weitem teuersten Faktoren beim Fahrzeugbetrieb. Derzeit habe ich Schwierigkeiten, die Wiederverkaufswerte abzuschätzen (das soll keine Eröffnung einer allgemeinen Politikdebatte sein - deren Argumente sattsam bekannt sind -, sondern einfach eine Feststellung). Früher hätte ich nach fünf Jahren und um die 100tkm noch für den laufleistungsunabhängigen Wertverlust etwa ein Viertel Hälfte des Kaufpreises angesetzt, heute kann das auch weniger sein. Wer sein Auto länger fährt, hat relativ weniger Wertverlust pro Jahr, wer einen Gebrauchtwagen kauft auch. Die Verzinsung ist entweder der kaufmännische Opportunittäszins (ich hätte das Geld ja auch anlegen können statt ein Auto zu kaufen) oder der tatsächlich gezahlte Kreditzins oder eine Mischung aus beidem (Anzahlung + Kredit z.B.). Kalkulatorisch sehe ich 5 % - vielleicht auch 7 % -, der tatsächliche Kreditzins ist ja feststehend.

Bei einem Kaufpreis von (symbolisch und der einfachen Rechnung wegen) 50.000 € für einen Neuwagen machen also "statischer" Wertverlust (12.500 € mindestens auf fünf Jahre, jährlich also mindestens 3.750 €) und Verzinsung (kalkulatorisch z.B. 3.500 € pro Jahr) alleine schon 7.250 € p.a. aus. Der Mehraufwand für einen Diesel ist dabei vergleichsweise bedeutungslos und bei diesen Summen sicher nicht das entscheidende Kriterium.

Die jährlichen fixen Auszahlungen (Steuer, Versicherung) mögen für einen Diesel doppelt so teuer sein wie für einen vergleichbaren Benziner (SF-Klasse mal außen vor gelassen) - doch reden wir da um die 1.000 bis 1.200 € pro Jahr. Das macht den Kohl auch nicht fett.

Die laufenden Kosten haben ebenso einen sofort auszahlungsrelevanten Teil (Kraftstoff, Werkstatt, Reifen, Pflege) und einen "dynamischen Wertverlust", der zusätzlich zum statischen auf die Laufleistung bezogen anfällt.

Fangen wir auch hier mit einem großen und seiner schleichenden Natur wegen unterschätzten Brocken an, nämlich dem Wertverlust. Früher (s.o.) hätte ich auf die ersten 100tkm dafür ein weiteres Viertel des Anschaffunspreises eingesetzt. Macht in meinem Beispiel 12,5 ct/km. Werkstatt, Reifen und Pflege sind für beide Typen nahezu gleich - zumindest auf den ersten 200tkm. Da geht noch kein Trubo hoch, kein Kat ist kaputt und die Verschleißteile im übrigen halten sich die Waage (Zündkerzen gegen teurere Filter und etwas mehr Öl). Vernachlässigbare Dimensionen. Einzig beim Spritverbrauch kommt eine nennenswerte Differenz zustande. Ein Diesel mag z.B. neun L/100 km brauchen, ein Benziner bei gleichem Einsatz 12,5 L. Macht DERZEIT (!) für einen Diesel um die 10 ct/km, für einen Benziner 15 ct/km.

Ja wie jetzt? "Ich weiß kein Bescheid"?:confused::D

Beleuchten wir doch einfach mal ein paar Beispiele.

S 320 CDI neu für netto 68.000 gegen vergleichbaren S 350 neu für 72.000 netto - Fixkosten seien (der geringen Differenz wegen) gleich, ebenso die laufenden Auszahlungen für Reifen/Werkstatt/Pflege. Dann können wir die für den Vergleich auch weglassen und betrachten nur noch Wertverlust ("statisch" und "dynamisch"), Verzinsung und Spritverbrauch. Jeweils betrachtet: fünf Jahre und 100tkm.

S 320 CDI: 34.000 € Wertverlust + 23.800 € Opportunitätszinsen auf 5 Jahre bei 7 % + 10.000 € Kraftstoff (Zahlen s.o.) = 68.800 €

S 350: 36.000 € Wertverlust + 25.200 € Zinsen + 15.600 € Kraftstoff = 76.800 €

Macht rund 4.000 €, also 800 € p.a. zugunsten des Diesel.

Erhöhen wir den Krafstoffpreis auf 1,50 €/L für beide (also die Preisgleichheit von Diesel und Benzin), so ändert sich der Kostenfaktor beim S 320 CDI auf 13.500 € (+3.500 €) und beim Benziner auf 18.750 € (+ 3.750 €). Der Vorsprung des Diesels steigt also um 250 €.

VW Golf 1.4 TSI neu für 20.000 netto gegen vergleichbaren 2.0 TDI für 21.500 netto (beide 140 PS), Verbrauch sei einmal 8,5 L Super und 6,5 L Diesel.

1.4 TSI: Wertverlust 10.000 € + Verzinsung 7.000 € + Kraftstoff 10.625 (1,25 €/L) = 27.625 €

2.0 TDI: Wertverlust 10.750 € + Verzinsung 7.525 € + Kraftstoff 7.150 € (1,1 €/L) = 25.425 €

Macht 2.200 €, also rund 550 € zugunsten des Diesel.

Ändern wir den Spritpreis wie oben, kostet der Benziner für Kraftstoff 12.750 € (+2.100 €), der Diesel 9.750 € (+2.600 €), der Vorsprung des Diesels schmilzt.

Ich könnte jetzt das ganze auch mit Gebrauchtwagen vorrechnen usw. Quintessenz ist:

* je teurer ein Auto in der Anschaffung ist und je höher sein Wertverlust, desto bedeutungsloser ist die Entscheidung für oder gegen einen Diesel

* bei relativ niedrigen Anschaffungskosten gewinnen die individuellen jährlichen fixen Auszahlungen besonderes zusätzliches Gewicht (kurz gesagt: Typklasse und Schadenfreiheitsrabatt)

* je größer der Verbrauchsunterschied zwischen den Alternativen ist, desto kraftstoffpreisunsensibler (:rolleyes:) bleibt der Vorsprung eines Diesels

* je höher der Aufpreis eines Diesels zum vergleichbaren Benziner ist, desto weniger wahrscheinlich ist sein Kostenvorsprung

* die Binsenweisheit zum Schluß: Je höher die Jahresfahrleistung ist, desto eher rechnet sich ein Diesel.

* die größte Binsenweisheit: der Wertverlust bestimmt letzten Endes, was günstiger ist - völlig unabhängig vom Verbrennungsprinzip

Wie allzuoft reagiert also der "Bauch" des "Volksmundes" instinktiv richtig, wenn er in letzter Zeit den Diesel eher zurücksetzt (Angst um die Wiederverkaufbarkeit wegen der unklaren Lage um zukünftige Auflagen) und den Autokauf generell aufschiebt (relativ geringerer Wertverlust des Bestandsfahrzeuges, relativ geringere Opportunitätszinsen wegen damals niedrigeren Anschaffungspreises). Letzte sinnvolle Einsparung: langsamer fahren und weniger verbrauchen - die "über 200"-Fahrer werden immer seltener ...

Markus

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Ein bedeutend niedriger Verbrauch und besseres drehmoment für ein Automatic Getriebe.

Aber ich werde niemals wieder Diesel kaufen, der Spasz einer 6 oder 8 Zylinder Benziner ist mir einiges Wert.

Ich bin bei 4,54 Euro auf 100 Km Brennstoff.

Mit meinem Diesel bin ich in der Gas-Liga die auch nicht

preiswerter fahren.

Ich brauche mit meinem Diesel bei Straffer Fahrweise 10 l/100 km (ca. 13€/100 km)

Ein vergleichbarer Benziner würde ca. 15 l/100 km (ca. 22 €/100 km) brauchen

Und ein vergleichbarer mit Gas ca. 20 l/100 km (ca. 13€/100km).

 

Reiner Benzinantrieb fällt bei mir aufgrund der Kosten bei 40.000 km p.a. aus. Ich hatte mich also zu entscheiden zwischen Gas oder Diesel.

Wenn man hier im Gasforum etwas nachliest bekommt man erstmal die Probleme mit. Die Gasanlagen scheinen bei Vollgas auf Benzin zu schalten. Dadurch reduziert sich die Ersparnis erheblich.

Es gibt Probleme mit Ventilen und Ventilsitzen. Die Abnutzung dieser Bauteile ist größer. Die Gasanlagen werden von den Ümrüstern nicht immer richtig eingestellt. Oft sind Nacharbeiten erforderlich.

Der Kaufpreis der Gasanlage amortisiert sich gegen einen Diesel nie, da die Verbrauchskosten auf 100 km gleich sind.

Als für Vielfahrer klar: Diesel.

Ich liege auch bei knapp 40 TKm /a.

Da kommt man schon auf den Gedanken wie es am besten geht ohne zu

viele Einschränkungen hinzunehmen.

10L/100 Km ist nach meiner Vorstellung recht heftig aber da mache ich Dir

keine Vorwürfe und du benötigst diese Energie eben.

Die MB /DC machen doch gerade viel Werbung mit ihren Blue Efficiency Modellen.

Ich hatte Mir auch (beim letzten Fahrzeug) einen Umbau von Benzin auf Gas

durchgerechnet und schien propper in der Kalkulation aber dann kam die

DL-Prämie auf alte Fahrzeuge (traf auf mich zu) und nach einer erneuten

Kalkulation (Motor hat auch nach viel technischer Pflege den Geist aufgegeben)

schnitt ein Diesel mit hohem Wirkungsgrad immer besser ab.

So wechselte Ich eben die Automarke (Opel -> VW) aber habe auch jahrelang

einen kleinen Benz gefahren ( die -8 er hatten viel Platz und waren beliebt).

Gruß

Dieter

Themenstarteram 1. Dezember 2010 um 14:20

Zitat:

Original geschrieben von Kallimatik2000

Ich brauche mit meinem Diesel bei Straffer Fahrweise 10 l/100 km (ca. 13€/100 km)

Ein vergleichbarer Benziner würde ca. 15 l/100 km (ca. 22 €/100 km) brauchen

Und ein vergleichbarer mit Gas ca. 20 l/100 km (ca. 13€/100km).

 

Der Kaufpreis der Gasanlage amortisiert sich gegen einen Diesel nie, da die Verbrauchskosten auf 100 km gleich sind.

Als für Vielfahrer klar: Diesel.

Zweite Aussage stimmt nicht ganz, die erste stimmt so garnicht!:

ein zum 280CDI vergleichbarer Benziner wird kaum mehr als

durchschnittlich 11-12 l verbrauchen (je nach Streckenprofil), der dann

auf Gas umrüstet liegt dann voraussichtlich bei 14 l zzg. Startbenzin je

nach Streckenprofil. Macht pro 100 km also ca. 12 € für den Diesel zzgl.

Plus an Hubraumsteuer gegenüber dem Benziner, runtergerechnet bei

15 - 40 tkm p.a. je 100 km = 1,50 - 0,56€ / für den Beziner ca. 17€ /

für den mit LPG ca. 9€ + Startbenzin (je nach dem, bei mir waren

es bei 170tkm und viel Kurzstrecke ca. 1,30€ p. 100 km); alles auch

abhängig vom jew. Spritpreis. Damit lohnt ein Diesel nur für jemanden,

der nicht lange/viel mit dem Auto fährt, um auf Gas langfristig rentabel

umzurüsten oder das Drehmoment braucht. Für jemanden, der unbedingt

einen (Sechszylinder)Benziner fahren möchte und keinen Diesel

haben will, lohnt sich der Gasumbau sehr schnell! Bei den recht

stabilen Gaspreisen (auch die sind etwas gestiegen) und den abartigen

Benzin- und auch Dieselpreisen insbesondere. (wie immer gut

umgerüstet, Motor und Peripherie top i.O., Motor mit gehärteten Vetil-

schaftdichtungen, angemessene Fahrweise)

kleiner Tipp:

Amortisationsrechner

Schaut einfach mal und bastelt etwas.

Viel Spaß.

Ein Amortisationsrechner kann einem die Augen öffnen, okay.

Besser ist es mit einem Fahrzeug sinnvoll umzugehen und da habe

ich letzte Woche im Baltikum/Estland wieder tolles gesehen.

Immer Volldampf auf dem Schnee (ESP blinkte permanent) und nahes

Auffahren nebst Vollbremsungen...

So spart man keine Energie und es wird immer auf den Fahrzeug-

Hersteller geschimpft. Ich sehe zuerst daß viele mit einem Auto

nicht umgehen können.

Gruß

Dieter

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