Kontaktlose Zündung in Standard-Verteiler?

VW Käfer 1200

N'Abend!

Ich hab mir beim Käferservice Wuppertal eine kontaktlose Zündanlage bestellt, in der Artikelbeschreibung ist auch explizit angegeben, dass die für die Standard-Zündanlage und auch den 009-Verteiler geeignet ist.

Nun meine Frage: Wird die Unterdruckverstellung durch das Zündmodul lahmgelegt? Brauch ich die? Soweit ich weiß (nicht schimpfen wenns falsch ist 🙂 ) hat der Serienverteiler sowohl Unterdruck als auch Fliehkraftverstellung..

Mein Käfer-Spezi meinte kontaktlose Zündung man könne die kontaktlose Zündung nur beim 009 einbauen, das stimmt aber so nicht oder?

Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen 🙂

Gruß,
Alex

53 Antworten

Auf dem Motorlauf wirkt sich das erst mal nicht aus!
Größerer Schließwinkel bedeutet, dass der "Unterbrecher" länger geschlossen ist. Somit hat Die Zündspule länger zeit geladen zu werden. Der Fündfunke ist somit stärker.
ABER:
Dadurch wird die Zündspule auch deutlich mehr beansprucht und wird heiß (u.U. glühend heiß) und kann sich schnell verabschieden!

Tja alles in allem:
Blätter mal ganz an den Anfang, ich hab genau das geschrieben! zu genau deiner Zündanlag!
Falscher Schließwinkel lässt Zündspule durchbrennen und Verteiler absägen ist ne zumutung!
vor allem: ich hatte auch den Eindruck dass der finger nach der abschleiferei noch fest ist. Pustekuchen! durch die mit abgeschliffene passfeder hat er sich verselbstständigt, hat die verteilerkappe mit abgerissen und die Kabel zermußt.
mich hat das ganze eine neue Zündspule, neue Zündkabel und ne verteilerkappe gekostet, bis ich gemerkt hab was das fürn dreck ist.

Aber ich hab Dir das gesagt, bevor Du den gekauft hast!!!
Wirklich: kauf dir ne ignitor!

P.s. Den zündwinkel kanst du bei deiner nicht einstellen, der ist fest im modul verbaut.

Gruß

guckst Du hier, 8. Antwort: http://www.motor-talk.de/.../...ng-in-standard-verteiler-t4978518.html

Viel Schließwinkel bringt viel Zeit zum Aufladen der Zündspule mit sich. Für die reine Zündung ist das gut, die Zündenergie muss ja irgendwo herkommen. Mehr Zündwinkel bringt damit auch mehr Reserven bei hohen Drehzahlen, denn da wird die Ladezeit ja zwangsläufig immer kürzer. Er kann also höher drehen und hat immer noch genug Zündenergie dahinter.

Nachteil ist: ab einer bestimmten Ladezeit ist die Zündspule aufgeladen, mehr kann sie nicht speichern und ist satt. Beim Überladen setzt sie diesen Strom in Wärme um wie ein hundsgewöhnlicher Widerstand und wird warm/heiss.

Wenn dir im Leerlauf die Zündspule nicht unnatürlich heiss wird, dann gibt es kein Problem. Bei höheren Drehzahlen passiert nichts mehr, da ist die Ladezeit eh kleiner. Also im Leerlauf kommt's drauf an, da kriegt sie satt ihr Fett weg...

Hi Red, noch neErgänzung dazu: bei der Frage, ob die Zündspule überhitzt kommt es auch auf das Verältniss der Zeit an vom geöffneten unterbrecher und geschlossenem.
beim vorgegebenen 45 grad winkel ist er genausolange geöffnet wie geschlossen.
bei 60 Grad ist er viel länger geschlossen als geöffnet und dadurch überhitzt sie auch bei höheren drehzahlen

bei mir ist die zündspule z.b. bei Autobahnfahrt mit diesem zündmodul abgebrannt...

Ja, die Belastung der Spule steigt mit solchen Umbauten.

Man muss auch wissen, wofür und mit welchem Material der Umbau laufen soll.

Je hochwertiger die Zündspule bei diesem Zündmodul, umso heisser wird sie werden.

Gen wir mal davon aus: dieses Modul wurde bei dieser 60% Auslegung für hundsgewöhnliche 0815 Spulen ausgelegt. Sonst würde man sowas definitiv nicht machen... oder würde es dem Kunden ausdrücklich sagen und einen bestimmten Typ Spule empfehlen.

In dem Fall würde ich über eine Hochleistungsspule mit Widerstand nachdenken. Oder sogar einfach nur zusätzlich ein Widerstand ähnlicher Größe. Wäre vielleicht besser als Spulen abzukochen...

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Hi janpeter,

Klar hab ich deinen Beitrag noch in Erinnerung, ich hab mich ja auch nicht für die ganz billige Variante entschieden.
In der Regel waren die Beschreibungen der Artikel vom Käferservice immer recht präzise, daher hab ich auch das als hochwertig beschriebene Zündmodul gewählt und war mir auch bewusst, dass es nicht die Nonplusultra-Lösung sein wird, da der Preis für mich auch eine Rolle spielt hab ich mich nun für dieses entschieden.
Evtl werde ich den Verteilerfinger noch mit Loctite fixieren, um das Risiko dahingehend zu minimieren.

Und Martin:
Mich würde auch interessieren, warum der Schließwinkel dann bewusst so gewählt wurde. Von der Fertigungstoleranz scheints ja nicht zu kommen und muss dann andere Gründe haben. Was ist denn deiner/eurer Meinung nach ungewöhnlich heiß? Anfassen geht grade noch so..

Gruß

Ich vermute: das Modul ist für einen ganz normalen Serienmotor entwickelt und angepasst worden. Mit dieser Auslegung hat es etwas mehr Zündleistung als Serie.

Wenn du die Spule noch frei anfassen kannst und keine Blasen wirfst: kein Problem. 60-70 Grad sind kein wesentliches Problem.

ich denke wie Red, solange man sie noch anfassen kann und nach 5 sekunden nicht schreiend loslassen muss, isses im Rahmen.

Ich frage mich allerdings, warum eine Transistorzündung an einem starren Schließwinkel festhalten muss. Ein Impuls fester Länge wäre (zumindest in meiner theoretischen Überlegung) viel interessanter. Sicherlich hätte man mit höherer Drehzahl einen größeren "Schließwinkel", aber man hätte auch eine höhere Frequenz, somit einen größeren induktiven Widerstand der Primärwicklung.

Ihr bringt mich gerade auf die Idee, an an die Primärseite meines Audi Cabriolets mal mein Oszilloskop zu hängen und den Motor mal von Leerlauf bis auf nennenswerte Drehzahlen hochzudrehen. Theoretisch sollte mein Oszilloskop das mitzeichnen können. Problem: Ich habe es erst 2 Wochen und damals im Studium hatte ich immer nur Analogskopes, ich muss also mal schauen, wie man das mit dem Dingen macht :-)

Aber wenn es euch interessiert, kann ich mal messen, wie eine VEZ (VW/Audi Digifant) das macht. Ich veremute, dass die Zündung mit festen Impulsbreiten arbeitet und nicht mit festem Tastverhältnis wie eine Kontaktzündung.

...nur ist das zündmodu, über das wir schreiben keine transistorzündung sondern im weiesten Sinne ein unterbrecher, der mit einem Magneten betätigt wird...eher elektrik als elektronik 😉)

Zitat:

Original geschrieben von Xotzil


ich muss also mal schauen, wie man das mit dem Dingen macht :-)

Das würde mich sehr interessieren. Also das Ergebnis, nicht Deine Versuche 😁

Ich denke ja auch immer noch über ein programmierbares oder sogar selbstlernendes Zündmodul nach, was sich seine Referenz über den Schwungradsensor holt. Wenn es denn mal auf der Prioritätenliste nach oben rutschen würde....

Grüße,
Michael

Einspritzanlagen, zumindest etwas moderneres Zeug seit Mitte der 80er, arbeiten mit einer konstanten Ladezeit der Zündspule. Nicht mehr Zündwinkel.

Meine Trijekt lädt völlig unabhängig von der Drehzahl immer eine bestimmte Ladezeit die Zündspule bzw. den Trafo auf. Kann man völlig frei programmieren...

Ein VW Golf, und den Trafo davon verwendet der 1600i, wird konstant mit 2,5ms geladen. Und beim Start kriegt er eine Extraration mit 5ms.

Zitat:

Original geschrieben von Red1600i



Ein VW Golf, und den Trafo davon verwendet der 1600i, wird konstant mit 2,5ms geladen. Und beim Start kriegt er eine Extraration mit 5ms.

Der 1600i hat auch den Digifanten verbaut. Ob es die gleiche Version ist, die ich im Cabrio habe, weiß ich nicht, aber, da Du das jetzt geklärt hast, brauche ich nicht mehr zu messen 🙂.

Die Frage, die sich mir stellt: Warum lässt man bei Transistorzündungen nicht generell die Ladezeit konstant? Meinetwegen mit Verdoppelung zur Starthilfe. Ein fester SChließwinkel (ein festes Tastverhältnis) ist immer nur ein Kompromiss über die Drehzahl-(Frequenz-)bandbreite.

...ich denke mal, weil einfacher zu bauen ist und trotzdem funktioniert 🙂

Ausserdem kommts der Zündspule hauptsächlich auf das Zeitliche Verhältniss zwischen Laden und Entladen bei der Frage ob sie überhitzt an. bei 45 Grad wird 50% geladen und 50% nicht...
Du könntest also nur die Ladezyklen bei niedriger Drehzahl verkürzen aber nicht bei hoher Drehzahl verlängern weil dann die Spannungsfreie Zeit zu kurz wird und sie Dir abraucht...

so erklähr ich mir das...

Das hat einen einfachen Grund. Ein Zündverteiler, egal wie gemacht, ist was relativ Blödes, keine Eigenintelligenz. Er weiß nur, dass nach einer Auslösemarke etwas passieren muss und er funkt dann eben. Er REAGIERT nur, weiß aber nie, was VOR ihm liegt. Alle mechanischen Verteiler und auch solche wie die Ignitor sind nur Schaltsysteme, die machen das rein positionsabhängig.

Solange also keine CPU drin ist, können die keine Ladezeit sondern nur Schließwinkel. Ihm fehlen einfach Daten in der Vorausschau. Die können nur anhand einer Schaltflanke auswerten, wann der Zündbefehl kommen soll.

Damit etwas mit Ladezeit einer Spule was wird, muss eine Steuerung WISSEN, wann eine Bezugsmarke bereits durch einen Sensor gegangen ist, also der Software Nullpunkt. Von da an berechnet die Steuerung, wann der kommende zukünftige Zündzeitpunkt sein wird. Dazu sind auch Drehzahldaten und Inkremente einer Positionserfassung nötig. Davon rechnet sie nochmals das Zeitfenster zurück, wann die Spule geladen werden muss, damit die Zündung mit der richtigen Energie stattfinden kann.

Damit eine CPU das berechnen kann, muss sie wissen:

- Drehzahl
- Bezugspunkt für einen Nullpunkt
- Zählimpulse von einem Triggerrad zur Positionsberechnung
- Zeitdauer der Spulenaufladung
- Verstellkennfeld für die Zünddaten

Einen Zündverteiler, der das in Verbindung mit einem Steuergerät kann, siehst du unten... ein Triggerrad mit 12 Fenstern zur Positionserkennung und ein fehlender Zahn für den Nullpunkt. 12 minus 1 Triggerung. Davon gibt es 7 Stück weltweit 😉

P5200012

@Red1600i: Du hast mit Deiner Überlegung völlig recht. Man braucht zwar nicht zwingend eine CPU, ein einfaches Zeitglied würde reichen, aber der Auslösepunkt für den Schritt "Laden" bekommen wir nicht drehzahlunabhängig vom Verteiler.

Beim Digifanten im 1600i ist das anders, der bestimmt den Zündzeitpunkt selbst und erhält nur das Signal für "Kolben steht im OT" (zum Beispiel, wann der Hallsensor wirklich auslöst habe ich nie gemessen)

Was bliebe, wäre ein Umbau der Zündung auf eine Hochspannungskondensatorzündung, aber das würde den Rahmen des Vernünftigen sprengen. Tatsächlich hatte das ein Schrauber mal Kohlenpott in den 80ern zusammengebaut. Ich weiß nicht mehr ob es im Käfer war oder im Bonito.

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