Kolbenfresser bei E240, Hilfe1
Moin,
bin neu hier und habe gleich ein dickes Problem!
Bei meinem E240 (S210) wurde heute ein Kolbenfresser am 6. Zylinder festgestellt - frohes Fest!
Da der Wagen aus der 97 Baureihe stammt, kommt ein Austauschmotor kaum in Frage. Der Motor hat erst 150.000 runter und wurde bei 100.000 mit einer Vialle LPG-Anlage ausgerüstet. Hat jemand einen Rat für mich?
37 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von menschderholger
moin ihr lieben,danke erstmal für die ausführungen, besonders von nullgewinde. mir hilft es doch schon, wenn theoretisch die möglichkeit besteht, den motor instandzusetzen. angeblich ist das sehr kompliziert und viele machen es nicht, weil der motor nicht horn- sondern nikasilbeschichtet ist. bei meinen bisherigen forschungen haben sich nun drei mögliche lösungen für das problem aufgedrängt:
lösung 1:
übergrößenkolben; scheint es kaum zu geben und sind wahrscheinlich nicht viel günstiger als ein austauschaggregat, da nur alle sechs laufbuchsen gemacht werden können und nicht einzelne. fraglich ist auch wie tief die riefen sind... ich habe es noch nicht gesehen!lösung 2:
wie nullgewinde berichtet hat neue laufbuchse einarbeiten lassen und originalkolben verwenden. hört sich erstmal sinnvoll an, frage ist die machbarkeit!lösung 3:
austauschmaschine vom "schrotti" besorgen. die gefahr dabei liegt auf der hand - laufleistung ungewiss, dementsprechend ist der zustand unbekannt. vom aufwand her wahrscheinlich am einfachsten...die ursachen können wirklich manigfaltig sein, überhitzung ist dabei wohl die naheliegendste. gerade in verbindung mit einer gasanlage scheint der grund nur sinnvoll, da gas einen wesentlich höheren brennwert hat als benzin. einige hersteller bieten mitlerweile additive an, um eine "normale" verbrennung zu gewährleisten, opel empfiehlt etwas ähnliches für seine lpg fahrzeuge. außerdem sollten lt. aussage meiner werkstatt vollgasfahrten vermieden werden bei gasfahrzeugen, eben wegen der genannten heißeren verbrennung.
unser renault hat mitlerweile 60.000 km (120 tkm insg.) mit der gleichen anlage auf dem buckel. hier hat es den krümmer zerschmort. es scheint wohl wirklich etwas dran zu sein. mein nächstes auto hat jedenfalls keinen gasantrieb mehr... vorsichtshalber! ich frage mich, wie die erfahrungen in holland und anderen ländern sind, die schon seit ewigkeiten auf gas umrüsten?
so, jetzt warte ich auf die aussagen bzgl. garantieleistung seitens vialle, dort habe ich bereits angefragt. die schwierigkeit besteht darin, die "schuld" nachzuweisen.
außerdem warte ich auf einen kostenvoranschlag und alternativen für die instandsetzung meiner werkstatt.
ich hasse warten!
grüße
holger
Holger,
lass dich nicht verrückt machen , den Block kann man durchaus auf Übermass Bohren. Es ist richtig , dass es sich hierbei um eine ausserordentlich harten Alulegierung handelt , welche man nicht Hohnen kann , aber sie lässt sich Bohren und zwar Feinbohren . Dieses ist die selbige Methode , wie sie auch im Motorenwerk angewandt wird. Oder glaubt hier wirklich jemand der Block käme mit fertigen Zylinderlaufflächen aus dem Guss , welche keine Nacharbeit mehr benötigen ?
Die Laufbüchse , welche bei meinem Block eingepresst wurde , besteht aus dem selbigen Material.
Für die Kolben habe ich bei meinem Instandsetzer pro Stück 153.41 incl. bezahlt. Listenpreis 165.31 zzgl. stand Mai 2006
Übermasskolben gibt es ebenfalls von Mahle , allerdings nur in einem Übermass.
Brauchst Du weiter Infos , kein Problem , gib Bescheid.
Gruss: nullgewinde
wenn die ganze Aktion abgeschlossen sein sollte würde ich mal die Abgastemperatur messen (lassen) im Benzin und Gasbetrieb. Ich habe in einem meiner "spezial-autos" so etwas nachgerüstet und sehe sofort wenn ein Unterschied bzw. hohe Temperaturen auf eine Störung hindeuten.
Beim C280 hatte ich bei Voll-Last etwa 850 Grad C, im Spezial-Auto komme ich auf knapp 970 - 1050 Grad C je nach Kennfeld im Einspritzprogram.
hallo ihr lieben,
mit dem übermaßkolben ist auf alle fälle interessant, vielleicht werde ich den alten motor aufbereiten lassen!? warum alter motor werdet ihr jetzt sicherlich fragen, was sich leicht beantworten lässt. im w202-forum habe ich einen recht interessanten tip bekommen, den ich befolgt habe und uns zu möglicher lösung 4 führt:
unfallwagen kaufen, bei dem der motor intakt ist; genau das habe ich heute getan, in der hoffnung, dass der motor auch wirklich in ordnung ist. lies sich leider bei kauf nicht testen, da das fahrzeug im heck ausgebrannt ist. motor und getriebe sind aber nicht vom feuer erfasst worden und machen - wie die gesamte front - den eindruck als ob nie etwas gewesen wäre.
nun werde ich mir den motor in der werkstatt meines vertrauens von dem einen in den anderen wagen bauen lassen. dazu gleich das automatikgetriebe, denn das hat ebenfalls wie der motor nur 70.000 km auf den buckel - entgegen meiner 115 tkm.
drückt mal die daumen, dass das alles klappt!!!
vielleicht habe ich dann demnächst das ein oder andere gebrauchtteil anzubieten ;-)
die sache mit der temperaturmessung finde ich interessant. wie wird das genau ermittelt? ist da irgendwo ein fühler eingebaut? was kostet sowas und wie sieht das aus?
herzliche grüße, wa!
holger
zur Abgastemperatur-Messung
ein Sensor ist nicht verbaut. Im Fachhandel gibt es komplette Meßgeräte hierfür. Meist werden sie als Temperaturmeßgeräte für Temperaturfühler Typ K angeboten. Preiswerte Versionen gibt es bei www.conrad.de oder in USA bei Summit, PAW etc.. Wichtig ist, dass das Kabel lang genug ist, da es nur mit einem Spezialkabel verlängert werden darf.
Es gibt zwei Möglichkeiten:
1. Meßfühler mit Schlauchlschelle ca. 30 cm nach Auspuffkrümmer anklemmen, Zeigt dann zwar nicht genau die Abgastemp. aber man merkt wenn etwas nicht stimmt.
2. ein 1.5mm Loch in das Hosenrohr bohren und Temperaturfühler bis Mitte Rohr einstecken und mit Schlauchschelle fixieren. Messung ist sehr genau und reagiert extrem schnell auf jede Änderung der Betriebsparamter. Loch kann später offen bleiben und mit Schlauchschelle verschliessen.
allgemeines:
Abgastemperaturen (englisch EGT exhaust gas temp.) über 850Grad C an dieser Stelle sollten vom Fachmann beurteilt werden. Hier spielen Motorkonstruktion, Zylinderkopfgeometrie Gemsichaufbereitung, Turboaufladung etc. eine gravierende Rolle.
Ein Motorenhersteller aus Stuttgart hat in den 70er Jahren einen 2,8l Doppelnockenwellen-Motor nicht weiter entwickelt, weil dieser bereits bei sanfter Aufladung bis 1100Grad C entwickelte. Zudem war er zu teuer in der Fertigung.
weitere Details zu Thema Abgastemp. sprengt den Rahmen dieses Forums bzw. führt zu unnötigen Diskusionen in diesem thread. Falls jemand etwas mehr wissen möchte bitte per pn.
Ähnliche Themen
Ich grab es noch mal aus, das ich anlässlich eines anderen Threads mal recherchiert hatte
Ich hab insges. ca. 5-6 Kolbenfresser beim E240 gefunden. Es scheint immer um eine Überhitzung / mangelnde Kühlung zu gehen, die aus folgenden Ursachen herzurühren scheint:
- früher mal schlecht gewartet, Ölwechsel aufgeschoben, viel Kurzstrecken, o.ä. Gefahr, dass Ölkanäle sich zusetzen (war bei 1 der Fall, ohne LPG); Ölschlamm - obwohl es den angebl. nicht mehr geben dürfte
- derzeitiges Öl ist nicht hochwertig genug; viel Vollgas-Fahren
- LPG-Betrieb, Vollast, höhere Temperaturen
Wenn ich das für mich zusammenfasse, ergeben sich daraus zumindest 2 Empfehlungen für den Motor, wenn er schon etwas mehr gelaufen hat:
1. mal LiquiMoly MotorClean vor dem Motoröl-Wechsel durchlaufen lassen
2. hochwertiges Öl benutzen, und nicht z.B. aus Spargründen ein billiges 10w40
3. für Gasfahrer würde ich noch sagen, je nach Motorvorgeschichte, kein Dauervollgas zu fahren.
Es sind wohl angesichts der Vielzahl der verkauften E240 wirklich winzige Fallzahlen, aber wenn es hilft, 1 Motorschaden zu verhindern, hat es sich ja vielleicht doch gelohnt 😉
PS: Hier die gefundenen Threads, falls es jemand interessiert:
Kolbenfresser beim E240:
http://www.motor-talk.de/.../kolbenfresser-beim-240-t1082066.html?...
http://www.mercedes-forum.com/.../thread.php?...
http://www.mercedes-forum.com/.../thread.php?...
http://www.db-forum.de/forum/showthread.php?t=29489
PPS: Und hier der unten von Günter erwähnte Thread zum ggf. erforderlichen Freimachen der Ölkanäle beim M112, wenn starker Ölverbrauch auftritt:
http://www.motor-talk.de/.../oelverbrennen-m-112-t1502227.html?...
Hallo,
es gibt auch einen Beitrag im Forum Mercedes Motoren mit dem Titel: "Ölverbrennen M112" von bitrabe.
Das beschriebene Problem mit dem mangelhaften Ölrücklauf kann natürlich hohe Ölverbräuche u. Motorschäden verursachen. Das Öl staut sich im Z-kopf, gelangt über die Motorentlüftung in den Ansaugbereich u. wird mit verbrannt = sehr schnell extremen Ölverbrauch.
Sammelt sich genug Öl u. wird schlagartig beim Bremsen etc. angesaugt, blockiert es den Motor (läßt sich nicht verdichten / das selbe passiert beim Wasserschlag).
Da der Motor dann immer noch einpaar Umdrehungen läuft, ist fraglich ob immer die eigentlich richtige Ursache diagnostiziert wird.
MfG Günter
Hallo Leidensgenossen, hallo Fachwissende!
Hätte ich den Beitrag mal früher gelesen- nun kommt mir die komplette geschichte sehr bekannt vor:
Nach langer Zeit bin ich seit einem knappen Jahr wieder Sternenkutscher- und war auch erstmal zufrieden. (S210 E240 Elegance, Bj97, angenehmes Auto) Dann gings los- erste Langstrecke, starke Qualmentwicklung und Ölverbrauch. Per Rucksack vom ADAC zur Werkstatt, dort erste Diagnose: Ölabstreifringe und/oder Kolbenringe undicht- Additiv rein, weiterfahren, Ölstand im Auge behalten und hoffen. Dann fiel der Fensterheber hinten aus- ab zur Werkstatt, beim wegfahren Knall, peng, weißer Rauch. Diagnose: Kopfdichtung hin. Auftrag: Machen! Tags drauf Anruf der Werkstatt: Diagnose nach zerlegen des Motors (700€): Starke Ölschlammbildung, total verdreckter Kopf, Kolbenringe an zwei Zylindern hin, Kolben hin, Dichtung sowieso. Tip: Austauschmotor.
Ich bin darauf hin zum Händler gegangen, da der Kauf noch nicht allzu lange her war, und nachdem wir uns 5 Monate (!!) darum zankten (800€), ab ich nun ein Anrecht habe auf eine gewährleistung baute mir der Händler einen Austauschmotor ein. Nicht falsch verstehen- es ging um mein persönliches Recht auf Gewährleistung, nicht um den Schaden als solchen. Der neue hat nun laut Kaufbeleg 140tkm anstatt der 133tkm des ersten Motors gelaufen. Das ist jetzt 3 Wochen her. Läuft soweit gut- aber mir sind abgesehen von hustenden Flöhen und einer gerissenen Riemenscheibe (550€) ein paar Dinge aufgefallen:
Der Wagen braucht auf den jetzt gefahrenen 4tkm konstant einen Liter weniger Sprit.
Der Wagen "klingelt" nach Kaltstart auf den ersten Metern.
Er hat auf besagten 4tkm einen Liter Öl verbraucht.
Im Öldeckel fand ich heute metallische Rückstände und Schlammansatz.
Da ich mit dem Händler, also der ausführenden Werkstatt, nur noch über meinen Anwalt reden kann, frage ich mich natürlich: Was sollte ich tun um ein erneutes Debakel zu verhindern? Bin die 4tkm sehr zurückhaltend gefahren, keine hohen Drehzahlen etc, -muss ich eine Einfahrzeit auch bei Austauschmotoren beachten? Hab auch schon was von Einfahr-Öl gehört- Wechseln ist sicher bald nötig? Sollte ich vorher Spülen lassen?
Hat jemand Erfahrungen gemacht mit neuen alten Motoren?
Bin dankbar für Tipps!
Abgesehen davon könnte mir mal einer Mut zureden- ich hab das Vertrauen zu meinem Benz verloren- und spiele mit dem Gedanken wieder auf BMW umzusteigen,- da hatte ich auch mit noch älteren Autos nie soviel Ärger...
Moin,
hab ja nie gedacht, dass sich dieses Thema so ausweitet.
Ich habe wie gesagt einen gebrauchten Motor gekauft, an dem sich dann sofort die Kolbenringe und diverse andere Teile zerlegt haben.
Der Motor wurde mit Garantie gekauft und wurde somit ein Versicherungsfall. Der Instandsetzer hat sich dann um das gute Stück gekümmert und ihn komplett überholt. Dann wurde vom Umrüster die Gasanlage montiert und natürlich überprüft. Seitdem habe ich 52000 Km gefahren - ohne Probleme.
Mein Tip für alle, die es auch erwischt hat: Motor zum Instandsetzer! Tut zwar erst weh, aber da weiß man was man hat und Garantie gibt´s auch.
Gruß und frohes neues Jahr
Marcel