Kleines Budget - Retro/Scrambler Optik

Hallo zusammen,

ich habe schonmal in diesem Forum nach Hilfe gesucht, da ich auf der Suche nach einem Bike mit Retrolook/Scrambler-Look bin.
Ich bin Student und mein Budget ist gering 😁 (bis 2000€)

Ich bin seit Monaten auf der Suche und möchte mir nun nächsten Monat endlich ein Motorrad kaufen - hauptsächlich für den Stadtverkehr, möglich geringes Gewicht. Da es mein erstes Bike ist, habe ich gedacht, bis 750 ccm.

Aktuell bin ich Hängegen geblieben bei, Favoriten in absteigender Reihenfolge:

  1. Yamaha SRX 600 (meine Hauptfrage hierzu und Honda CX500: zu alt)
  2. BMW F650
  3. Honda CX 500

Einige Veränderungen, wie runder Scheinwerfer und Verkleidung abbauen (bei der BMW), ein anderer Sitz, evtl. Lenker und Blinker könnte und würde ich selber wechseln wollen.

Was meint ihr dazu und zu was könnt ihr einem Unerfahrenen empfehlen oder wovon abraten.
Andere günstige Bikes wie Honda CB 500/750, Suzuki GS 650 oder Kawasaki Zephyr gefallen mir nicht so gut wie die oben genannten.
(Yamaha W 650 - leider zu teuer, Triumph etc. natürlich noch weiter über dem Budget)

Liebe Grüße und vielen Dank,
Phil

PS: Im Anhang jeweils ein Bild von den ersten 3 Motorrädern, alle um 1300€ bei 40.000-60.000km Laufleistung)

SRX 600
F 650
CX 500
21 Antworten

@ bp9092

Also....für das Budget bekommst Du ziemlich viele und unterschiedliche Motorräder. Passt also!

Da Du (glücklicherweise) eher auf Alteisen stehst, muss man natürlich beachten, dass die meisten Maschinen schon ordentlich Kilometer auf dem Buckel haben und fast immer eine umfassende Wartung benötigen, damit sie wieder ordentlich laufen. Sprich hier werden, ohne Umbauten, schon mal ein paar hundert Euro (oder mehr) fällig.

Ob nun Umbau oder Originalzustand ist eine Glaubensfrage. Ich persönlich würde z.B. eine SRX nicht umbauen. Auch eine XJ650 ist ein Bike, das immer seltener wird und auch im Originalzustand erhalten werden sollte. Und Retro ist die ja dann so oder so. 😉

Gerade bei den Motorrädern aus den 80er Jahren gibt es etliche Angebote, die mich auch jeden Tag in Versuchung führen. Die gibt es meist für 500-1500 €, was dann mit Instandsetzung grob deinem Budget entspricht.

Gruß
Frank

Ich selbst schwöre ja auf Alteisen, kenne aber auch deren Probleme.
Güllepumpen, alte XJs und was sonst noch so genannt wurden, sind durchaus robuste Motorräder, auch heute noch. Selbst mit höheren Laufleistungen. Gut, "unkaputtbar" sind auch diese motorräder nicht, aber nahe dran.

Oft das Hauptproblem: Sie sind alt, der Motor ist alt und oft auch die Dichtungen. So eine Ventildeckeldichtung zu wechseln ist kein Problem, aber "einmal alle Motordichtungen neu" macht man nicht mal so mit nem Kaffee in der Hand nebenbei. Werkstatt fällt aus, was die dafür haben wollen, könnte den Zeitwert des Mopeds übersteigen.
Wenns richtig blöd läuft ist nicht nur ein Wellendichtring schlecht, sondern das Wellenlager ausgeschlagen und führt die Welle nicht mehr sauber. Das dichtet dann auch kein neuer Dichtring.

Der Rest ist egal, ob das Moped nu 10 oder 40 Jahre alt ist. Mit Glück kannst du ein 80er Jahre Hoppel bis zum St Nimmerleinstag fahren, mit Pech macht ein Moped nach 2000 in 4 Wochen die Grätsche.

Zum Umbau: Stimmt schon, 80er jahre Eisen im perfekten Originalzustand sind echt selten - und genau deshalb auch deutlich teurer. Warum dann also so etwas kaufen, wenn man den Originalzustand doch ändern möchte? Es gibt ja nicht nur schwarz/weiß, die Alternative muss ja nicht ein komplett runtergerockter Pflegefall sein. gibt genug richtig gute, die nur eben nicht mehr ganz so original sind. Das wäre dann ne geeignete Basis.
Welcher Umfang, welche Kosten? Da kann ich nur aus Erfahrung sagen, das weniger oft mehr ist. Zu Weihnachten mal die Bucht auf linkst gekrempeklt und allen möglichen Schnickschack gekauft, den Inhalt ganz vieler Päckchen irgendwie ans Moped gehäkelt - sieht genau so aus wie es ist, ne blöd zusammengewürfelte Kasperkarre. Davon gibt es reichlich.
Ne Basis kaufen, die einem grundsätzlich schon mal gefällt und gezielt einzelne Dinge wie zB einen anderen Lenker, eine andere Sitzbank oder sowas verbauen macht viel mehr Sinn und hält sich vom Aufwand in Grenzen. Das wird dann nicht in 4 Wochen ein Showwinner, aber man muss sich für das Werk auch nicht schämen. Immer schön Schritt für Schritt, fertig wird das dann zwar nie, aber genau das ist doch der Spass daran 😉

Gleich einen fertigen Klassiker wie z.B. Yamaha XT 500. Umbauten sehen entweder grausam aus, oder sie verschlingen Unsummen oder beides. Bei der BMW F650 wirds z.B. sehr schwierig werden irgend etwas ansehnliches hinzubekommen, die sollte man lassen, wie sie ist (das ist schlimm genug).

Für den Look eines Scramblers kommen natürlich Stereo-Federbeine gut, das kriegt man mit Mono-Federbein nie hin.

Solltest Du doch eine pssende Basis finden: Die Tanks der XT bieten sich zum Umbau an. Ich hab in der Bucht einen Tank einer Suzuki GN nagelneu für € 100 ergattert. Die Tropfenscheinwerfer mit Tachoaussparung von bekannten Oldtimern sind auch total vergammelt und verbeult unbezahlbar, die von den Dnjepr nicht und dafür dürfte es auch H4 Einsätze geben.
Übrigens: Keine Angst vor dem TÜV (oder wer sonst in Deiner Region für Änderungsabnahmen zuständig ist). Ein Konzept mit den Änderungen festlegen und V O R H E R mit dem Prüfer absprechen erspart eine Menge Ärger.

Vielen Dank für die zahlreichen weiteren Hilfen.

Ich bin voll und ganz eurer Meinung. Ich möchte mir so ein "Schätzchen" nicht kaufen, um alles abzusägen und zu verhunzen - vor allem bei meinem Budget. Selbst wenn ich genug Geld hätte, würde ich das nicht tun.

Mir gefällt die XJ 650 mit dem Scheinwerfer genau so. Ich würde die Blinker tauschen und eine braune, schöne Sitzbank anbringen.

Dazu zwei Fragen:
1. Habt Ihr Empfehlungen, woher ich die Sitzbank beziehe?
2.. Natürlich kann man das nicht pauschalisieren, aber grob über den Daumen: Wieviel Laufleistung sollte das Motorrad haben? Bzw. ab wann lasse ich besser die Finger davon?

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Teile für den Sitzbankbau findest Du u.a. bei kickstartershop. Ich hab meine Originalbank mit dem Schaumgummi und dem Kaschierschaum von denen aufgearbeitet und finde das Material ok.

@ bp9092

Jeder Sattler oder Raumausstatter kann Dir eine Sitzbank neu beziehen. Kostet meist um die 50 €.

Gruß
Frank

Zitat:

@bp9092 schrieb am 5. November 2018 um 10:10:21 Uhr:


Vielen Dank für die zahlreichen weiteren Hilfen.

Ich bin voll und ganz eurer Meinung. Ich möchte mir so ein "Schätzchen" nicht kaufen, um alles abzusägen und zu verhunzen - vor allem bei meinem Budget. Selbst wenn ich genug Geld hätte, würde ich das nicht tun.

Mir gefällt die XJ 650 mit dem Scheinwerfer genau so. Ich würde die Blinker tauschen und eine braune, schöne Sitzbank anbringen.

Dazu zwei Fragen:
1. Habt Ihr Empfehlungen, woher ich die Sitzbank beziehe?
2.. Natürlich kann man das nicht pauschalisieren, aber grob über den Daumen: Wieviel Laufleistung sollte das Motorrad haben? Bzw. ab wann lasse ich besser die Finger davon?

Eine gut erhaltene Giuliari Sitzbank findet man öfter für um die € 100,00 bei E-Bay. Es gab sie in schwarz und weiß. Wenn du sie beziehen willst, kannst du eine lädierte billig kaufen. Ihr Vorteilliegt einfach in der sehr geraden Bauweise.. naja,bis auf den Bürzel. Dann brauchst du ein elektrisches Brotmesser und einen Scheibenschleifer.. sowie genanntes Schaumgummi und Kunstleder und nen richtig guten Tacker..

Die XJ ist für ein paar 100.000 km gut. Zudem kannst du bei dem alter der Machinen nicht damit rechnen, dass die Angaben des Verkäufers auch zutreffen:5 Stelliger Tacho.

Wichtiger sind Pflegezustand und "nice to have" features wie org. Sturbügelchen klein, og. Sitz, 4/1 Pott aber nicht Sebring, gelochte Bremsscheiben und Gabelbrücke.. Wenn du eine mit Erstzulassung 80/81 findest, hast du es mit der Lautstärke leichter und lachst über ABE und so nen Nonsens..

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