Kleiner Unfall, riesiger Schaden
Hallo zusammen,
seit Oktober 2024 fahre ich meinen VW ID7 Pro als Kombi, und bin damit sehr zufrieden und glücklich.
Ende Dezember 2024 ist mir in einem innerörtlichen Stau, ein VW Golf mit geschätzten 10-20 Km/h in das Heck meines ID7 gefahren.
Der Fahrer des Golf hat seine Schuld auch eingesehen, und gegenüber der Polizei auch ebenfalls bestätigt. Bis hier hin alles okay.
Einige Tage später hat ein Gutachter den Schaden am ID7 auf unserem Firmengelände aufgenommen. Er hat den Schaden nur äußerlich begutachtet, ohne den Stoßfänger oder Unterboden abzunehmen.
Der Schaden wurde auf ca. 8.000€ begutachtet. Wenn man den Schaden am Heck des ID7 auf den Fotos sieht, ist die Schadensumme schon heftig, aber irgendwie noch im Rahmen des Erwartbaren.
Seit Freitag ist mein Auto zur Beseitigung des Schaden in der Werkstatt.
Gestern erhielt ich von der Werkstatt einen Anruf, dass der Schaden nach Entfernung der Heckschürze, weitaus größer ist als zunächst gedacht.
Beim Aufprall wurde die Anhängerkupplung soweit nach vorne geschoben, dass die Schrauben am Längsträger abgerissen wurden, und die Löcher aufgeweitet wurden. Die "Anprallblöcke" sind deformiert. Siehe auch Fotos.
Zudem wurde der Längsträger bis in den Fahrgastraum geschoben, was nicht zu sehen ist.
Der Plan sieht aktuell wie folgt aus: Der E-Motor und die Hinterachse werden ausgebaut. Der Fahrgastraum wird, ab den Rücksitzen gestrippt. Der Längsträger soll abgetrennt, und wieder angeschweißt werden. Somit liegt der Schaden aktuell bei ca. 23.000€ !!!
Weitere Schäden können laut Werkstatt nicht ausgeschlossen werden.
Ich bin echt schockiert, was so ein kleiner Anprall für ein Schaden verursachen kann. Nicht auszudenken wenn der Anprall mit 30-40 Km/h erfolgt wäre. Dann würden wir vielleicht von einem wirtschaftlichen Totalschaden reden.
71 Antworten
Das war ein Frontschaden am Unfallgegner! Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, was Dein Fall mit Elektromobilität zu tun hat.
Mit AHK, mit überhöhten Werkstatt- und Ersatzteilpreisen, reparaturunfreundlichen Konstruktionen, etc. allerdings sehr viel.
Gäbe es den ID.7 auch als PHEV, wage ich zu behaupten, wäre es nicht billiger geworden.
Ich kann dir sagen was das mit E-Mobilität zu tun hat:
Einbau und Ausbauen vom Akku, und Einbauen und Ausbauen vom E-Motor inklusive aller dazugehörigen Nebenarbeiten, Maßnahmen vor dem Ausbau, und Maßnahmen und Prüfungen nach dem Einbau, belaufen sich schon auf einige Tausend Euro.
Weil der MEB Motor (noch) hinten sitzt. Bei einem Kona nicht. Auch ein PHEV hat einen Akku.
Auf der anderen Seite:
die Rahmenverformungen nach Aufprall auf eine AHK führen u.U. Sogar zum Totalschaden.
Insofern bin ich froh, an unserem ID.7 Pro S Tourer alles außer AHK gewählt zu haben. 🙂
Ich selber habe für mein privates Auto nie eine AHK benötigt.
Leider steht es im Lastenheft meines Arbeitgebers, dass diese immer zu bestellen ist.
Ähnliche Themen
Ist schon erschreckend, aber tatsächlich würde ich auf die AHK nicht verzichten, nur weil mir evtl.jemand hintendrauf fährt…Ich brauche eine AHK oft
Zitat:
@roestiexpress schrieb am 28. Februar 2025 um 12:16:38 Uhr:
Weil der MEB Motor (noch) hinten sitzt. Bei einem Kona nicht. Auch ein PHEV hat einen Akku.
Auf der anderen Seite:
die Rahmenverformungen nach Aufprall auf eine AHK führen u.U. Sogar zum Totalschaden.
Insofern bin ich froh, an unserem ID.7 Pro S Tourer alles außer AHK gewählt zu haben. 🙂
Zum Glück sitzt er hinten und hoffe das bleibt auch so. Ich möchte keinen Fronttriebler.
Die kleinen ID.1 und ID.2 werden das aber wieder sein. Es war auch nur als Hinweis gemeint, dass auch dies kein „Problem“ von BEV ist.
Insgesamt kann man zusammen: sehr dumm gelaufen. Hoffentlich ein Einzelfall.
Also ich fahre ja momentan einen Cupra Leon PHEV und dort ist mir jemand in die Seite gefahren und die hintere Tür und Kotflügel an der Beifahrerseite waren verbeult.
Am Ende standen wir bei 14k Reparaturkosten und da wurde keine Batterie ausgebaut. Das geht so schnell mit den Werkstattkosten und da auch dort das Eck mit Tankdeckel usw. neu eingeschweißt werden musste sind die Kosten explodiert.
Mittlerweile wird bei VW ca. 200 Euro pro Mitarbeiterstunde aufgerufen.
Da kommt so schnell eine große Summe zusammen.
Muss man sich mal vorstellen…..200€ pro Stunde. Unglaublich. Mir hatte jemand von der Versicherung gesagt sobald es ein Versucheru geschaffen ist wird’s noch teurer! Dann wird abgerechnet was so geht 250€ die Stunde bei VW bei Mercedes (AMG) wurden auch schon 500€ eingereicht.
Klar, Akku und Motor ausbauen und wieder einbauen ist teuer. Mag sein, dass der Heckaufprall bei einem Verbrenner billiger gewesen wäre. Mit AHK wäre aber auch da wohl einiges zu tun gewesen, auch bei einem Verbrenner wäre es wohl nötig geworden, das Fahrzeug zu richten. Mit ist damals mit dem A6 auch mal einer hinten rein gefahren. Da kam ach einiges zusammen. U.a. auch der Auspuff.
Dafür hat man beim Verbrenner vorne mehr, was kaputt gehen kann. Da waren auch früher schon Kühler usw. Die auch bei relativ kleinen Dingen schon Schaden genommen haben. Und an Sensoren steckt heute auch im Verbrenner vorne gleich viel drinnen für all die Assistenten.
Ich werde aber auch den Verdacht nicht los, dass der ID7 hinten besonders weich ist. Vielleicht weicher als unbedingt nötig? Die AHK war doch eingeklappt, wenn ich das richtig verstanden habe. Da muss also schon ein Stück weit eingedrückt werden, bis es überhaupt über die AHK Kraft auf den Rahmen aufbauen kann. Und der Golf überhaupt nicht beschädigt? Also damals, als mir einer mit dem Seat Kleinwagen in den A6 gefahren ist, da war der Seat ein finanzieller Totalschaden. Das Kühlerwasser lief noch vor Ort aus, vorne war alles kaputt. Bei mir die Stossstange, eine leichte Delle in der Heckklappe und eben der Auspuff.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Fussgängerschutz ist, dass der so weich sein muss. Der wird doch vorne beachtet aber nicht hinten! Und auch Rücksicht auf leichte Kleinwagen bei einem Frontalcrash kann es nicht sein, auch wenn der ID7 ein schweres Fahrzeug ist. Auch da reden wir von vorne. Beim Auffahren ist die Sache für den Kleinwagen viel weniger kritisch, die kann er mit seiner eigenen Knautschzone bewältigen, weil das schwere Fahrzeug nicht auch auf ihn zukommt und somit auch keine hohe Energie an den Kleinwagen abgeben kann. Ist mehr so, als ob der Kleinwagen gegen eine Wand fährt, dagegen sind die auch schon länger recht gut geschützt.
Mit einem härteren Aufbau hinten hätte der Aufprall vielleicht auch nicht bis zur AHK gereicht, dafür wäre der Golf nun auch was deformiert.
Ich bin da auch total verwirrt, dass so ein kleiner Unfall so ein großen Schaden verursacht.
Der Golf hatte äußerlich nicht viel. Was zu erkennen war, dass das VW Emblem aus Chrom abgefallen ist.
Der Golf wird vielleicht auch unter dem Stoßfänger beschädigt sein. Aber zum Unfallgegner habe ich kein Kontakt, und kann da nicht mehr zu sagen.
Ich habe auch die Vermutung dass der ID7 zu „weich“ ist. Das Energie absorbiert werden muss ist klar, aber das sollte erst bei höheren Geschwindigkeiten zum Einsatz kommen.
Und der Stoßfänger ist auch nur sehr weich, und direkt dahinter ist schon die AHK.
Eine Stoßstange wie früher hätte den Schaden auf ein Minimum reduziert.
Ich selber bin technischer Berater für Werkstofftechnik. Ich betreue auch Kunden die an der Entwicklung von Akkugehäusen in Fahrzeugen beteiligt sind, und diese auch bauen. Da hat sich in den letzten Jahren vieles getan, besonders was die Crashbox angeht.
Daher müsste der ID7 eigentlich nicht so weich sein.
Das Akkugehäuse hält einiges aus.
Was auch auffällig ist, dass nicht alle Schrauben, die die AHK mit dem Längsträger verbinden gebrochen sind.
Einige Schrauben sind gebrochen, was aber einer bestimmten Kraft auch Sinn macht, aber einige waren zu duktil und sind nicht gebrochen. Daher wurden im Längsträger aus den Löchern auch Langlöcher gemacht. Was denn Schaden auch unnötig größer macht.
Ich hoffe nur das die Werkstatt alle Ersatzteile hat, und den Schaden auch ordentlich repariert.
Bekannt ist eigentlich nur, dass schwerere europäische Autos vorne mal weicher sind las für die eigene Sicherheit das Optimum wäre. Was Nachteile beim Frontelcrash mit geringer Überdeckung bringt. Aber die Insassen eines halb so schweren Fahrzeugs beim Frontalcrash besser schützt. Das war schon ein Thema, als schweres Fahrzeug noch S Klasse hiess und nicht unbedingt SUV oder gar BEV. Dass man hinten weicher baut, finde ich schon speziell. Zumal man die AHK offenbar nicht daran gehindert hat, den Rahmen zu beschädigen, dafür brach sie nicht gut genug ab in diesem Fall. Eigentlich muss das bei Fahrzeugen mit klappbarer AHK hinten doch so hart sein, dass man nicht so schnell bis zur eingeklappten AHK kommt, Oder aber das Ding muss zuverlässig abbrechen, sodass der Rahmen trotz AHK erst dann beschädigt wird, wenn das auch ohne AHK passiert wäre.
Ob hier ein unabhängiger Gutachter von einer Fehlkonstruktion oder gar von einem erheblichen Mangel sprechen würde?
Sicher nicht. Bisher sind das alles Spekulationen von Leuten, die nach meiner Einschätzung nicht selber mit solchen Themen zu tun haben. Bisher wird doch nur spekuliert und geraten und das ist eine sehr schlechte Basis.
Aber jeder ist seines Glückes Schmied und kann selbstverständlich auf eigene Rechnung so ein Gutachten beauftragen.
"Fehlkonstruktion" an sich muss aber nach meiner Einschätzung scheitern, da ich keinerlei Vorschriften o.ä. kenne, die bestimmen, wie so ein Hinterwagen gestaltet werden muss.
Am Ende reicht auch ein etwas ungünstiger Aufprallwinkel, oder eine schlechte Kompatibilität der Fahrzeuge, so dass schnell größerer Schaden entsteht.