Kawasaki EN500A Elektronikproblem
Hi Leute!
Ich hab ein Problem mit der Elektronik meiner EN500A.
Und zwar springt sie nach längerem Stehen nicht mehr an.
Folgendes hab ich bereits gemacht:
Ich habe die Batterie gewechselt und diese auch an einem Auto überbrückt. Sie müsste also genug Leistung haben. Ich habe bereits das Anlasserrelais und das Relais für den Anlasserstromkreis gewechselt. Beim Betätigen des Startknopfes rattert das Relais für den Anlasserstromkreis. Es scheint jedoch kein Signal zwischen den beiden Relais zu kommen.
Ich habe den Anlasser direkt an die Batterie angeschlossen und er dreht. Ich habe das Anlasserrelais an den Anschlüssen für das Relais für den Anlasserstromkreis kurzgeschlossen. Dann dreht der Anlasser auch. Die Hauptsicherung ist auch okay.
Ich weiß nur nicht, wie ich überprüfen bzw. messen soll, an welchem Punkt in der Junction Box oder an den Kabeln der Fehler liegen könnte. Die Kabel von der JB gehen in einem Strang zum Lenker und sind ohne es aufzuschneiden nicht einsehbar. Ich möchte gerne nachmessen, jedoch weiß ich nicht wo Spannung anliegen muss, wenn der Startknopf gedrückt wird.
Die Sicherungen sind alle okay. Und da das Relais für den Anlasserstromkreis klackt, bedeutet das für mich, dass der Stromkreis mit Zündschloss, On-/Off-Schalter, Startknopf usw okay ist, oder? Das würde heißen, dass es nur an der Verbindung zwischen den beiden Relais liegen kann, oder liege ich da falsch?
Ich bin so langsam echt ratlos und freue mich über jede Antwort! Vielleicht hat ja jemand eine Idee. 🙂
Viele Grüße,
Oli
33 Antworten
doch, warum nicht?
Du hast nun den Schalter ja überbrückt. Also läuft der Anlasser, bis du die Stromversorgung wieder kappst. Wie du das auch immer machst.
Überbrück mal deinen Starterknopf, wenn du vor dem 12 V und dahinter nur noch 5 V hast.
Überprüf mal die Steckverbindungen auf Korrossion und die Bauteile auf Widerstand.
Und dann sehen wir weiter.
Zitat:
@Forster007 schrieb am 15. Juni 2016 um 20:39:42 Uhr:
doch, warum nicht?
Du hast nun den Schalter ja überbrückt. Also läuft der Anlasser, bis du die Stromversorgung wieder kappst. Wie du das auch immer machst.
Hätte gedacht, dass der Anlasser nur anspringt, wenn der Stromkreis mit Starterknopf geschlossen ist.
Zitat:
Überbrück mal deinen Starterknopf, wenn du vor dem 12 V und dahinter nur noch 5 V hast.
Überprüf mal die Steckverbindungen auf Korrossion und die Bauteile auf Widerstand.
Und dann sehen wir weiter.
Das werde ich dann am Wochenende machen. Dann melde ich mich wahrscheinlich wieder. 😉
Zitat:
@cloud_ schrieb am 15. Juni 2016 um 21:50:34 Uhr:
Zitat:
@Forster007 schrieb am 15. Juni 2016 um 20:39:42 Uhr:
doch, warum nicht?
Du hast nun den Schalter ja überbrückt. Also läuft der Anlasser, bis du die Stromversorgung wieder kappst. Wie du das auch immer machst.Hätte gedacht, dass der Anlasser nur anspringt, wenn der Stromkreis mit Starterknopf geschlossen ist.
Um jetzt nicht was missverstanden zu haben. Du überbrückst die Schalter und gibst auf die Relaisschaltkontakte, wo normalerweise die Schalter drauf gehen, Spannung drauf per Batterie.
Nun läuft der Anlasser, bis du diese Verbindung wieder trennst?
Wenn das so richtig verstanden wurde, dann ist ein dauerdrehen normal.
Sollte der Anlasser aber immer noch laufen, obwohl die Verbindung wieder längst getrennt ist, dann ist da was defekt.
Relais klebt vermutlich.
Aber ich denke, das die erste Variante der Fall gewesen ist?
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Ja genau, aber der Anlasser läuft manchmal einfach weiter, obwohl der Startknopf nicht gedrückt ist. Dies ist aber auch nur manchmal der Fall. Das Anlasserrelais ist neu. Aber das ist erstmal das sekundäre Problem. 😉
Ich habe für den Starterknopf einen Wert von 10Ohm. Das ist okay. Ich habe aber die Batterie zum Messen abgeklemmt, da man Widerstände nur spannungslos messen soll (hab ich im Internet gelesen).
Eigentlich hängt in der Schaltung nur Zündschloss, Killswitch und Starterknopf. So wie ich das sehe, gehts dann direkt zum Relais. Anscheinend setzt mein Motorrad die Gesetze der Physik außer Kraft. Irgendwo muss doch die Spannung abfallen. 🙁
Habe jetzt allerdings noch nicht den Starterknopf außeinander gebaut.
Ich gehe gerade zum 10. mal den Schaltplan durch.
10 Ohm ist für einen Schalter zu hoch. Mal ein kleines Beispiel, was aber nichts mit dem Motorrad hier zu tun hat. Da fehlen mir zuviele Werte, die noch berechnet werden müssten. Aber wie schon gesagt, ein Beispiel:
Schaltkreis mit zwei Widerständen. Der eine hat 100Ohm, der andere 10 Ohm. dies in Reihe ergibt 110 Ohm. Das bedeutet für den Stromfluss = U/R = 12,5V/110Ohm = 0,1136A
Was bedeutet, dass am 10Ohm Widerstand eine Spannung von R*I=10Ohm * 0,1136A=1,13636V abfällt.
Jenachdem, wie groß nun der zweite Widerstand ist, desto mehr spielt das eine Rolle
Wenn die ganze Rechnung nun mit nur 0,1Ohm, also 100,1 Ohm als Gesamtwiderstand berechnet wird, kommen wir auf einen Strom von 12,5V/100,1Ohm = 0,124A. Also ein Spannungsabfall am kleinen Widerstand von 0,1Ohm*0,124A=0,012V.
Das ist deutlich besser, weil die Hauptspannung am Hauptwiderstand vorhanden sein kann.
Das ganze nun wieder auf das Motorrad bezogen muss noch ein Punkt mit betrachtet werden, dass hier zwei Stromkreise herrschen. Aber wenn die Spannung schon am Schalter abfällt, dann liegt die nicht mehr am Relais an und dieses kann nicht vernünftig anziehen. Dadurch ist dann der Hauptkreis nicht wirklich geschlossen und der Strom hat es schwieriger zum Anlasser zu kommen.
Da ist also definitiv nen Fehler mit den 10Ohm über den Starterknopf. Der sollte maximal 1 Ohm haben, wobei das schon zu viel ist.
Möglich, dass der Starterknopf defekt ist und auch den Kreis nicht öffnet, und daraus das längere drehen resultiert.
Darf man fragen, woher du kommst? Wenn du nähe Hamburg wohnst, könnte man zusammen mal schauen.
Ah okay, an den Schalterkontakten war auch etwas Dreck bzw. Korrision. Sah so aus, als ob das noch nie auseinander gebaut worden wäre. Danke für das Beispiel!
Bin gerade dabei das ganze wieder zusammen zu bauen. Ist echt schwierig, vor allem, weil die Feder für den Startknopf ziemlich ausgeleiert ist.
Vielen Dank für das Angebot (!), komme aber aus dem Münsterland bzw. zwischen Osnabrück und Münster.
oki, osnabrück ist doch einwenig weit für mich.
Schaue erstmal, ob es am Schalter liegt, oder gelegen hat. Das hört sich nämlich danach an.
Wenn ich das Ohmsche Gesetz noch richtig im Kopf habe, (U=RxI) und du ne Spannung an deinen Startknopf von 10 Ohm hast, dann zieht der ja schon 1,2 Ampere nur dadurch, dass du den drückst.
Jetzt wäre es noch interessant, was das Relais und die Leitungen als Widerstand haben.
Ich denke auch, dass dein Schalter der Übeltäter ist.
Wenn das dann funktioniert, solltest du dich darum kümmern, warum der Anlasser weiterläuft, obwohl der Startknopf nicht mehr gedrückt wird.
Ebenso natürlich, warum der Lüfter nicht bei Temperatur startet. Hier kann der Thermoschalter oder eine Kabelverbindung die Ursache sein.
So einfach ist das ohmsche Gesetz nicht anzuwenden. Denn da fehlen einfach ein paar Variablen, bzw paar Werte um es anzuwenden. Der Strom wird schon alleine durch einen höheren Wiederstand weniger i=u/r
Da r unter dem bruchstrich, wird die Zahl kleiner, wenn r größer wird. Da 10 Ohm steht und es keinen negativen Widerstand gibt, kann der Widerstand also nur steigen.
Und somit der Strom geringer. Das in dem Strang sowenig Strom wie möglich fließt, ist erwünscht. Aber in dem Strang kommt dann das zum Tragen, was ich weiter oben schon gerechnet und erklärt habe.
Was ich an deiner Rechnung oben nicht so ganz verstanden habe ist folgendes, Forster007.
Warum setzt zu da 100 Ohm ein und nicht die 10, die am Schalter vorhanden sind?
Welcher Widerstand ist für den restlichen Strompfad aus Kabel und Relais den anzunehmen?
Forster007, ich gebs offen zu, die Berechnungen von Strömen auf ne Reihenschaltung hab ich in der Schule schon nicht so ganz verstanden.
Weiß noch, dass es da dann U1, U2 usw weiter gibt.
Du schreibst ja was von zwei Stromkreisen. Meinst du damit den, der den Magnet im Relais anzieht und den, der durch das Relais geschalten wird?
Zwei Stromkreise könne man auch als Parallelschaltung betrachten. Einmal der Weg, der von Plus über den Hauptschalter, Notaus, Starterknopf, Sicherheitsschalter wie Kupplung, Leerlauf und Seitenständer, die je Nach Modell in Reihe oder Parallel geschalten sein können, hier müsste ich mir dann den Schaltplan mal anschauen, und Relais zum Minuspol besteht. Und dann der andere Weg, der über den Pluspol über das Relais zum Anlasser und dann zum Minuspol geht.
Natürlich gibt es noch weitere Stromkreise, die Parallel geschalten sind, wie Zündung, Lampen usw. die aber für den Anlasser nun nicht relevant sind.
In einer Parallelschaltung liegt immer die gleiche Spannung an von einem Knoten zum nächsten, wo die sozusagen wieder zusammen treffen. Hier also von Pluspol zu Minuspol liegt immer die gleiche Spannung an.
Aber in den einzelnen Pfadenbesteht ja ne Reihenschaltung, weitere Parallelschaltungen können in den einzelnen Stromkreisen als ein Widerstand angesehen werden. Somit kann man die Widerstandswerte danach einfach addieren.
Die 100Ohm sind ein Beispielwert um auch leichter zu rechnen.
Wahrscheinlicher ist, dass dort der Widerstand bei nem Ohm oder so ähnlich liegt.
Wenn nun der Starterschalter mit 10 Ohm in diesen Stromkreis zu buche schlägt, fällt dort dann die meiste Spannung ab. Was bedeutet, es liegt am Relais dann weniger an. Wenn dann dort die Spannung zu niedrig wird, also dass das Relais nicht mehr wirklich anziehen kann, wird der Kreis für den Anlasser nicht freigegeben oder nicht genügend freigegeben.
Beim Strom ist es genau anders herum. Der teilt sich in einer Parallelschaltung auf. In einer Reihenschaltung ist er bei jedem Bauteil gleich.
Wobei diese Aussage für Ideale Bedingungen anzunehmen ist. Sind Kondensatoren drin oder irgendwas nicht so isoliert, dass der Strom noch ein anderen Weg finden kann, als den Vorgeschriebenen, wird der Strom weniger auf dem Strompfad. Man kann sich Strom als Fluss betrachten. Das ist zumindest eine sehr gute Analogie zum Strom.
Also ist der Strom in eine Reihenschaltung, von jetzt nur Widerständen, ganz einfach zu rechnen. Der ist nämlich dort überall gleich. In der Reihenschaltung. Ist in der Reihenschaltung wieder eine Parallelschaltung, dann teilt er sich da auf und addiert sich wieder am ende der Parallelschaltung zusammen. Wie ja schon geschrieben, wenn man die Parallelschaltung vorher als einen Widerstand betrachtet, kann man berechnen, wenn man die einzelnen widerstände kennt, fließt überall dann der gleiche Strom.
Um jetzt zum Problem Motorrad wieder zurück zu kommen. In den Parallelschaltungen darf nirgends ein Pfad mit 0 Ohm sein. Das wäre dann ein Kurzschluss. Dort läuft der Strom nämlich lang. Man könnte es auch so ausdrücken: Der Strom ist Faul wie wir Menschen und sucht sich immer den leichteren Weg ;-)
Also läuft der Strom auch dort mehr lang, wo der Widerstand kleiner ist.
Was jetzt bedeutet, der Strompfad über das Relais und Starterknopf muss an Ohm größer sein, als der Pfad über den anlasser, damit dieser sich den Strom sozusagen ziehen kann (Natürlich jetzt sehr Schallop ausgedrückt)
Und das ist meistens ja so, weil durch die Zündung, Pumpe, andere Lampen usw. Der Widerstand des anderen Pfad ja höher ist. Der Strompfad über den Starterknopf teilt sich von dem Hauptnetz ja erst nach dem Hauptschalter (Zündschloss).
Ich hoffe, ich konnte es einwenig verständlich herüberbringen.
Moin Forster
Danke erstmal für die verständliche Erklärung. Ich werd das in Ruhe nochmals lesen und setzen lassen.
Ich kannte die Prüfung eines Relais einfach so, dass man ein Ohmmeter an die Anlasseranschlüsse hängt und auf die anderen beiden mal 12 V gibt und dann sieht ob es schaltet.
Wenn ich mir da jetzt im Schaltplan der EN500A das Anlasserrelais anschaue.....Holla der Fuchs.
5 Anschlüsse. Wobei am Schaltzeichen nachzuvollziehen ist, wo die Anzugsspule hängt.
Das Anlasserrelais kann auch noch einen andere funktion mit in sich führen. deshalb 5 Anschlüsse.
Manche Motorräder haben die Hauptsicherung dort mit drin. und verteilen sich dort dann erst.
Ein normales Relais ohne weitere funktion braucht eigentlich nur 3 Anschlüsse, wobei dann einer davon nicht entkoppelt ist. Wenn man einen entkoppelten Stromkreis haben möchte (üblicherweise) braucht man dann nur 4 Anschlüsse. Den Steuerpfad und den gesteuerten Pfad.
Ich hab den Schaltplan der EN500A nicht, daher weiß ich nun nicht, was da nun wirklich drin ist.
Aber auch ein Magnet braucht eine bestimmte Spannung, die halt dann zum Schalten nötig ist oder eben den Schaltkontakt wirklich anzieht und nicht nur in Schwebe oder ähnlich hält.
Und da kommt es dann genau drauf an, was die in Reihe vor dem Relais geschalteten Elemente machen.
Bei dem Relais laufen einige Strippen weg.
Wenn du mir deine Email in ner Nachricht schickst, dann kann ich dir den zukommen lassen, Forster