Käfer Cabrio von Memminger
Habe mit Interesse einen Blog aus dem Jahre 2009 gelesen, in dem darüber diskutiert wurde, ob sich die Investition in ein Memminger restauriertes Käfer Cabrio rentiert. Diese Frage stellt sich jetzt auch bei mir. Mein 1978 Cabrio, Zustand 3, steht in Reichertshofen zur Begutachtung. Memminger ruft jetzt 71.000 Euro auf. Dazu kommen noch einige sinvolle Extras. Somit wird sich das in Richtung 75 Tsd einpendeln.
Hat jemand Erfahrung, wie die gebrauchten Memmingers gehandelt werden. Sind es gefragte Schuckstücke, die ihren Wert wenigstens halten?
Kennt sich da jemand aus?
Ich muss eine Entscheidung treffen und bin mir noch nicht im Klaren.
Bitte helft mir ein bisschen mit Pro und Contra
Thanx
Beste Antwort im Thema
75k€ ist der Preis für deutsche Arbeit, deutschen Löhnen und Steuern, um ein vergangenes Schmuckstück deutscher Automobilproduktion so wieder aufstehen zu lassen, wie es vor 30 Jahren an jeder Ecke erhältlich war.
Das kostet eben soviel.
Die sich sowas leisten sind nicht hier im Forum um Fragen zu stellen, sondern haben eine ausgesuchte Werkstatt für ihre Fragen.
Diskutieren ob es rechnerisch unterm Strich sich lohnt sowas anzubieten, ist zwecklos. Denn anscheinend gibt es einen Markt.
Und die Diskussion über den wahren Marktwert ist auch sinnlos. Die Schicht, die sich sowas leistet, verkauft nicht.
Ich habe meine Autos ja auch nicht so restauriert wie ich es vom Markt oder der -entwicklung wiederbekomme. Ich- und viele hier - wissen das sie das reingesteckte Geld nie wieder sehen beim Verkauf.
Wir reden hier - im Forum und z.B. 1.Mai in Hannover- ja nicht von wirtschaftlichen, jederzeit auf modernere Flotte umzustellende Fahrzeugen, sondern von dem Gefühl das Autos zu fahren was man immer schon gut fand, unabhängig vom Zeitgeist und persönlich vertretbare Kosten.
Und da hört schon die wirtschftliche Rechnung auf.
Das letzte Auto was mal gebaut wird, wird ein Sportwagen sein. Egal wie teuer und wirtschaftlich. Oder Memmingers Cabrio.🙂
39 Antworten
Also meine Aussage "Geldanlage" war vielleicht nicht ganz richtig. Nicht um Gewinn zu machen kreist die Idee in meinem Kopf mir ein Käfer Cabrio zuzulegen. Eher so, es ist eine schöne Geldanlage die auch noch Spaß macht. Geld ist/wird immer weniger wert. Da gönne ich mir lieber was woran ich mich erfreuen kann. Wer weiß wie lange man das noch kann...
Ich finde den Käfer einfach schön. Darum kommt für mich eigentlich auch nichts anderes in Frage.
Da solltest du für 20-25k€ auch schon gescheite Exemplare finden, die sich in nem sehr guten Zustand befinden.
So nun auch noch ich:
Fahre ein 79 er 1303 Cabrio, das Auto war total verpfuscht, mit neuem Sonnenland verdeck und 10 KG Spachtel. für 6000 Mark. Habe das Auto an den neuralgischen Stellen zerlegt und fachgerecht geschweisst. Für eine Komplettlackierung hatte ich bis heute keinen Bedarf. Habe teillackieren lassen.
Das Auto macht mit dem 2 Ltr. Motor einen Heidenspass!.
Zum Memminger:
Wie bereits gesagt: es gibt auch andere Top-Adressen die sich auf die Luftgekühlten spezialisiert haben, ohne ihren Stempel aufzudrücken. Es kommt immer drauf an, was man bereit ist auszugeben.
Ein seriöses Angebot kann von 10.000 bis 100.000 € reichen.
ich persönlich würde eine gute Restaurationsbasis vorziehen, daraus lässt sich das Ganze am rentabelsten gestalten. Ich bin ein Gegner der Komplett-Austausch-Methode. Es sollte so viel wie möglich Technik vom Original "gerettet" werden. Natürlich ist so eine Restauation oftmals nicht ohne Trennung vom Fahrgestell möglich. Ich denke , daß incl. Lackierung und neuen Leisten, Gummis etc incl. neuem 100 PS Motor dann ca. 20.000€(ohne Basis) in Deutschland realisierbar wären.
Grüße
Guten Morgen, also jetzt muss ich auch mal...
Ich habe mir 2009 ein 1303 Cabrio in der US Version gekauft für 8500 Euro.
Freudestrahlend bin ich beim Verkäufer vom Hof gefahren um dann 100 Km weiter festzustellen, dass der Motor hinüber ist. Aber immerhin war ein neues Sonnenlandverdekc drauf und der Wagen hat eine neu Lackierung in Originalfarbe, die auch ganz ordentlich gemacht wurde.
Naja nach langen Hin- und Her viel Ärger mit irgendwelchen Pfuschern, Gerichtsverfahren und Vollstreckungen durch Gerichtsvollzieher habe ich nun Ruhe.
Ich habe 2010 bei Ebay einen anderen AJ Einspritzmotor ersteigert, den komplett überholt und eingebaut. Und natürlcih habe ich an dem Cabrio noch viele andere Sachen (überwiegend selber gemacht). Habe mir sogar eigens dafür eine Halle gemietet.
Ich habe festgestellt, wenn du nichts selber machen kannst, dann lass die Finger von solchen Autos. Die meisten "Käferspezialisten" sind einfach nur Pfuscher. Nur wenn du ganz viel Kohle hast, dann geh zu Memminger und kauf dir was vernünftiges.
Das Ende vom Lied, ich habe wohl noch so rd. EUR 5000 investiert und nun ein ganz gutes Cabrio aus dem sonnigen Kalifornien weitgehend rostfrei im Zustand 2-3. Der Vorteil ist, er ist nun nicht soooo wertvoll, sondern ich kann auch mal bei Regen fahren und er kann auch mal schmutzig werden usw. Ich bin zufrieden nach dem ganzen Ärger. Ich hatte mir 2009 sooo viele Cabrios angeschaut, die meisten waren geschminkte Leichen, von daher habe ich mit dem defekten Motor noch Glück gehabt.
InPo
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Also, eine Geldanlage war der Käfer für mich nie. Da ist 'ne Herzblutstory, keine Finanzgeschichte.
Mein Geld wird nicht angelegt, sondern ausgegeben.🙂
Ich kannte aber welche, besonders einen über den ich mich sehr geärgert hatte, weil er trotz Zusicherung nicht zu verkaufen und ich ihm dann schweisstechnisch half, er den Karren aber kurz nach'm TÜV beim FORD-Händler in Zahlung gab, die bauten Schrottis neu auf. Ein Blech hier, eins da, Verkaufslackierung und dann verkaufen.
Sah aus wie bei den Ludolfs.
Die mir aufgemachte genaue Rechnung kann ich heute nicht mehr so aufmachen, ich habe sie vergessen, aber es lohnte sich. Das war Mitte, Ende der 1980er Jahre.
Nur das Wort 'Geldanlage' fiel damals auch. Schon damals kauften welche den Käfer als Geldanlage, 90% Cabrio, issklar.
Auch welche aus'm Emsland. Genauso wie oben, aber verkauften nur im Ruhrgebiet, weil das 'Ertragsgefälle' zum Emsland, Norddeutschland damals etwa 400DM (200€) ausmachte.
Und ich erinnere mich auch an das letzte Cabriobaujahr. Da gab es einen Bericht in der AMS, wie einer für seine gerade geborene Tochter ein Neues Cabrio bei NORDSTADT in Folie mit Schutzgas gefüllt, einschweissen ließ, um es 18 Jahre frisch zu halten.
So wird seit jahren versucht die Inflation auszugleichen und Zinsen raus zu holen, aber ich denke es gelingt nicht. Wie rechnet man denn die Kraft durch Freude Fahrzeit in dem Erlös ein?
Weniger als erwartet erhalten, aber dafür ist man ja gefahren?
Mein Pholxporsche 914 sollte dem Vernehmen nach auch eine Geldanlage wert sein. Nach Durchrechnung meiner Restauration mit 5DM/h=2,50€/h kam ich auf einen Betrag der etwa das Doppelte der Kl1 Fahrzeuge lt. Liste Oldtimerzeitung betrug. Die Dinger waren damals(heute??) nix wert, aber Spass haben sie gemacht.
Auto als Wertanlage...??? Nee, klappt nicht.
Höchstens wie der Kollege. Für 600€ nen Polo 86C gekauft, 2 Jahre gefahren,nix dran gemacht, neuen TÜV, und für 800.- verkauft.🙂
Hallo,
was erwartest du denn für 8.500 Euro ???? Das ist ja kurz vor dem Schrottplatz.....
Bei Autos, die um 30 Jahre Alter aufweisen, kann mann eigentlich immer alles erwarten, von richtig gut...bis Kernschrott.
Daher sollte man, wenn man nicht firm genug ist, einen fachmännischen Helfer mitnehmen, um den Käfer zu beurteilen.
Beim Memmiger hat man halt die Gewähr, dass die Fahrzeuge besser als neu sind, und das hat nun mal seinen Preis.
Ich persönlich hatte auch nicht genügend Geld übrig, um mir einen "Memminger" leisten zu können, habe auch lange nach einem gesucht...und gefunden....natürlich mit entsprechenden Abstrichen...
1303city
Hi!
Also 8500 Euro sind 17000DM. Wir reden hier von VW Käfern und nicht von Porsche. Sicher bei Mobile und Autoscout stehen viele Cabrios drinne, mit Fantasiepreisen, was dann wirklich über den Tisch geht ist was anderes.
Und ich rede hier vom Serienzustand, nichts dicker Motor oder dicke Felgen. Das ist ein 50PS Kabrio mit Kunstledersitzen, Trommelbremsen vorne und hinten, 165er Reifen und fertig.
Ein einigermaßen gutes Fahrzeug mit technischen Mängeln aber guter Substanz solle man zwischen 8000 und 12000 Euro finden. Und wie gesagt 5000 habe ich noch reingesteckt, also sind wir bei 13500. Das Wertgutachten für die Vollkastko spricht von Note 2,5 also das paßt schon sehr gut.
Im Moment wird das eh alles ein wenig überbewertet in der Oldtimerscene. Da war auch neulich ein interessanter Bericht in der Oldtimer Praxis.
Genauso der Hype um die T1 und T2 Busse. Da gibt es sehr schöne Fahrzeuge wo ganz, ganz viel Geld reingesteckt wurde. Das Geld wird aber nie wieder aufgeboten
Mein Burder hat sich 1988 ein 1302 Cabrio im Originalzustand für 5000 DM gekauft. 2002 für 5000 Euro verkauft (fahrbar mit Tüv und Mängeln sagen wir mal ein 3er Zustand). So wenn du jetzt mal den Geldverlust (Inflation) rechnest....ja was bleibt denn da noch über und das Geld was man über die Jahre reingesteckt hat ist auch flöten.
Einigermaßen Kohle gibt es nur für wirklich originale Fahrzeuge, also z.B. 1980 eingeschweißt oder Reimport aus USA aus Austellungsraum usw. Diese Fahrzeuge haben aber auch Standschäden, da muss man auch wieder Geld reinstecken.
Memminger ist wieder was anderes. Du bekommst dort ein Neufahrzeug, besser als "damals neu" in Handarbeit erstellt, daher der Preis.
Im übrigen, ich könnte mir auch "was besseres leisten" und habe auch noch einige andere Käfer. Aber mir reicht halt ein Käfer für 8500 Euro, ob dir das gefällt oder nicht ist mir doch völlig Piepe.
InPo
Na...
es geht doch nicht darum, was mir gefällt.....oder nicht....
und es war auch kein persönlicher Angriff auf dich......
Fakt ist, dass in den letzten 5 Jahren die Preise bei Käfern kräftig angezogen haben.
Und..bei einem mehr als 30 Jahre alten Auto muss man schon sehr genau hinsehen..egal ob für 5.000 Euro oder 50.000 Euro.
Und bei der Preisgestaltung sind ja alle Verkäufer und Käufer frei...Als Hilfe zur Marktpreisfindung werden ja die Richtpreise nach Classic-Data zugrunde gelegt, wobei ja noch einiges an gestalterischem Spielraum da ist. (arglistige Täuschungen gehören da jedoch nicht zu).
Ein "Memminger" sticht aus diesen Betrachtungsweisen jedoch hervor. Ein Auto dieser Qualität ist ja fast nicht zu bekommen. Und das lässt sich der Hersteller entsprechend bezahlen. Wenn der Markt das nicht hergäbe, wäre Memminger schon längst pleite.....
Und die Frage ob nun ein Cabrio vom Markt, oder neu von Memminger muss jeder für sich entscheiden.
Ich bin mit meinem Cabrio in schlechtem Zustand sehr zufrieden, denn es macht, wofür es gebaut wurde, zuverlässig offen fahren (inzwischen über 150.000 km in meinem Besitz)...und das reicht mir.
Hier und da was schrauben, ist förderlich für die Beziehung zwischen Fahrer und Auto...
Gruss 1303City
mit noch mehr Fahrvergnügen dank 1800i Motor im Cabrio....
Der Begriff "Geldanlage" im Hinblick auf Oldtimer passt nur dann, wenn einer so etwas kauft, in die klimatisierte Garage stellt und nie damit fährt.
Das tut aber keiner, der Benzin im Blut hat. So ein Auto muss auch gefahren werden. Und bitte nicht nur mit der Geschwindigkeit von Wanderdünen.
Und wenn man das tut, geht mal hier, mal da was kaputt und muss ersetzt werden. Also ist es eine "Geldanlage", in die ständig investiert werden muss.
Schön, wenn man ein Auto fährt, das nicht im Wert sinkt, aber man muss es lieben, damit zu fahren. Das ist wichtiger als nur an die Kohle zu denken.
Ein schönes altes Auto immer nur unter Verschluss zu halten, find ich schrecklich. So Leute kaufen sich besser Aktien, Anleihen, Edelmetalle und sonstwas...
Guten Tag erst mal!
Einen Käfer als Geldanlage zu verstehen, passt so gar nicht zu dem Auto und ist für mich purer Quatsch! Zu dem Thema gab es in einer der letzten Ausgaben von Oltimer Markt einen guten Artikel, der da ein wenig Licht ins Dunkel bringt!
Memminger hin und Memminger her – die haben sich mit Fleiß, Qualität und Durchhaltevermögen einen Namen (Marke „Memminger“) gemacht und lassen sich den heute, zu recht, bezahlen.
Ich glaube, dass ein von Memminger aufgebauter Käfer sein Geld wert ist – es ist quasie ein Neuwagen, der in Handarbeit erstellt wurde – ganz ohne Roboter, Fließband etc.. Das wird gerne bei der Preisgestaltung vergessen.
Aber was auch vergessen wird, sind die vielen Spezialbetriebe, die mit viel Aufwand und Fachkenntnis Käfer in ähnlicher Qualität wie der Memminger aufbaut. Im Norden ist zum Beispiel die Firma Gebr. Behling in Sottrum (damit hier mal auch andere Namen stehen, als nur M.), der sich dem Luftgekühlten Boxern verschrieben hat und mMn. ähnliche Qualität liefert. Ob sie preiswerter sind? Kann ich nicht sagen, weil für die genau die gleichen Regeln gelten, wie für Memminger: Handarbeit, Fleiß und Qualität kosten Zeit und Geld!
Ein Liebhaberfahrzeig wie ein Käfer ist immer schwer zu versichern. Damit meine ich den richtigen Wert zu bestimmen. Das liegt einfach daran, dass niemand am Markt das bezahlen würde, was wir in die Autos freiwillig und ohne Zwang an Geld stecken.
Ich z.B. habe ein 1303 Kabrio das laut Classic Data 1+ bewertet ist. Da ist sehr viel Geld reingeflossen und zusätzlich ist es auch noch seit 1980 mit einem Riechert-Motor versehen, also ein Unikat. Das Wertgutachten hat einen „Wiedererstellungspreis“ ausgespuckt der gut 35% unter dem tatsächlichen Kosten ohne Eigenleistung ist. Bin ich jetzt sauer? Nein, ich freue mich, dass der Wagen nach 2,5 Jahren Wiederaufbau so eine Note bekommen hat und dass ich ein wenig des Geldes wiedersehen würde, wenn was passiert. Liebhaber eben!
H.