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Jeden Tag steht ein....

Mercedes SL
Themenstarteram 26. Januar 2014 um 12:44

Gebrauchte Klassiker im Internet zu verkaufen bzw. zu kaufen, ist ein Leidensakt. Nach Monaten hat sich jemand erbarmt, meinen BMW 635 CSI zu übernehmen, gegen Preisnachlass versteht sich....egal.

Ich bin also mittlerweile wieder in der Käuferrolle unterwegs. Was ist das Objekt der Begierde? Ein 500 SL Baujahr 90-92! Was sonst? Wo bekommt man außer beim Phaeton noch soviel Auto für's Geld?

Ein kurzer Blick auf mobile.de bzw. autoscout zeigt das klassische Bild: Es gibt keine billigen Gebrauchtwagen! Andersrum sind regelmäßig einige Traumtänzer unterwegs, die monatelang - in Einzelfällen sogar jahrelang - auf den Dummen warten. Ich sag nur Porsche 944 S2 aus Hürth, oder noch besser, der 300SL, der angeblich vom 129-Clubpräsidenten mit 25.000€ bewertet wird....

Nach einer kleinen Odyssee bin ich zuletzt an einen bayrischen Schrotthä...oopss Automobilverwerter geraten. Frei nach Ottfried Fischer bekam ich am Telefon ein gelangweiltes "Mey, wenn sie de Benz für den Prais ned nehme, donn nimmt'n halt en onnerer".

Na super!

Was nun? Da steht er nun in der Garage, der Benz. Vor 12 Jahren mit 120.000 km vom Senior des Betriebs gekauft und in der Zwischenzeit 7.500km mit roten Nummern gefahren, damit sich die Laufleistung dem Alter anpasst. Ob da auch wirklich alle Ölwechsel gemacht wurden? Scheckheft? Aäähhh...."Mey, mer san's alle Kfz-Mechaniker. De Benz hamma selbst gemacht, wenn ma was wor".

Kaltlaufregler natürlich nicht verbaut, Verdeck hat Falten an der Seite, im Motorraum ist die Abdeckung zur Fahrgastzelle massiv beschädigt, am Unterboden befinden sich Löcher in den Gummiabdeckungen und die Heckstoßstange sieht nach Parkrempler aus. Zahle ich dafür 2.000 über Zustand 2? Soll gar ich am Ende der Dumme sein? Immer diese schwierigen Entscheidungen.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 13. Juni 2014 um 8:14

Weil es so schön ist (Disclaimer: 911 Story):

Ich wollte mir einen schönen 911er aus Freiburg anschauen. Besitzer hat eine eigene Firma und mehrere Klassiker in der Garage. Er hat die 70 überschritten und will sich von seinen Schätzchen trennen. Story klingt erst mal gut. Der Wagen sei angeblich super und hat sogar eine Motorrevision. Porsche Zentrum um die Ecke. Der ältere Herr scheint zwar eine Labertasche zu sein, aber so sind sie halt, die Rentner.

Ein US-Wagen ist es, aber ein Carfax hat er keines. Was is'n das, fragt er. Aha, dem Kollegen haben sie einen US-Wagen ohne Carfax verkauft. Naja, das kann ich ja im Internet anfragen. Fahrgestellnummer übersetzt und siehe da, für 29.99 € kam es. Keine Schäden, aber er stand die ersten 8 Jahre in Illinois. Ok, danach 10 Jahre in Georgia. Wenn er den Winter in Chicago gefahren worden wäre, dann müsste sich das wohl mittlerweile gezeigt haben. Rostfrei soll er sein. Zudem hat der Verkäufer den Wagen in 4 Jahren 900km gefahren. Bissl wenig. Ach was, wird schon gut gehen!! Der hat soviele Klassiker, da bleibt nicht viel Zeit für jeden einzelnen...

Groß war die Vorfreude. Ich habe mir im Geist schon das Nummernschild reserviert. FB-**-277 soll er heißen, die 277 als Hommage an Magnus Walker und seinen Racer. Einfach perfekt! Ich löse am Tag vor der Besichtigung die ICE Karte und siehe da, mein Zug heißt auch 277. Das ist der Fingerzeig Gottes. Das Schicksal hat es wohl einmal gut mit mir gemeint!!!

Morgens stehe ich auf, Radio an: Unwetter in NRW. Züge fallen aus. Naja, NRW is weit weg. Ich fahre ja nach BW. Dennoch musste ich in Frankfurt am Hauptbahnhof zu meinem Schrecken feststellen, mein Zug - der 277 - fällt auch aus. Ob das mal kein schlechtes Omen ist? Egal, eine Stunde auf dem Bahnhof gewartet und in den nächsten eingestiegen. Dort keinen Sitzplatz bekommen, aber zum Glück konnte ich durch die Bestellung einer Flasche Sprudelwasser im Speisewagen ein Plätzchen ergattern.

Mit 90 Minuten Verspätung komme ich endlich in Freiburg an. Kurzer Anruf und mein Verkäufer holt mich mit dem Benz SUV ab. GL-Modell. Nett...

Ok, es geht zur Garage und da steht er nun MEIN 911er!!! Der ultimative Beweis meiner Männlichkeit!!!

Rucksack auf, Hammer-Liste raus (http://www.guido-hammer-online.de/porsche/). Los geht's! Checken sie die Spaltmaße an der Fronthaube. Hmmm, passt. Frontscheibe prüfen. Hmmm, sieht aus, als sei die neu. Vorderlampen prüfen. Hmmm, die weisen so komische Absplitterungen am Lack auf. Sieht aus, wie mit Plakkafarbe bemalt. Ob das normal ist?

Kofferraum auf. Was ist denn das für eine Querstange? Domstrebe? Verkäufer meint, da wäre die Klimaanlage befestigt gewesen. Das sei so eine Nachrüstanlage gewesen. Er zeigt mir in der Garage eine Box mit der Aufschrift Blaupunkt. Wusste gar nicht, dass Blaupunkt auch Klimaanlagen herstellt. Da lagen auch noch fette Lautsprecher. Die gehören wohl woanders dazu ;)

Er hat so einen Extraschalter zum Abschalten der Batterie einbauen lassen. Eigentlich mag ich keine "Extras" Marke "Eigenbau", aber man kann nicht alles haben.

Ich laufe mit dem Magneten (Det lässt grüßen) nach dem Motto "hält er oder fällt er?" um den Wagen herum. Hinten am Schweller fällt er.....

"Dort ist er gespachtelt", meine ich "fachmännisch".

"Weiß ich nicht", sagt der Verkäufer.

"Ich weiß es aber, denn ich habe es gerade geprüft", meine ich.

"Das da unten ist Kunststoff", antwortet er.

Ich halte den Magneten 10cm weiter vorne dran und er hält. Ist wohl doch kein Kunststoff.

"Ich hab ihn nicht spachteln lassen" meint er. Nun, das ist mir klar. Dass sie mir einen guten Wagen verkaufen wollen unterstelle ich. Vielleicht hat man sie jedoch beim Kauf betrogen und sie haben es nicht gemerkt....stelle ich als Hypothese in den Raum.

Nun kommt erstmalig heraus, dass er den Wagen von einem Griechen gekauft hatte, der in Freiburg einen US-Import aufziehen wollte. Das habe wohl nicht geklappt, denn der Grieche habe relativ schnell wieder aufgegeben. Im Geiste gebe ich meinen Vorurteilen gegen Händler mit Migrationshintergrund freien Lauf. Ein Scheckheft hat der Wagen auch nicht, aber dafür wenigstens zwei Schlüssel.

Die Geschichte mit den Dellen im Kotflügel, der Fronthaube und der Heckklappe lasse ich weg. Dass die sog. Motorrevision von Billisport Tuning GmbH&Co KG oder sowas in der Art war und lediglich 4.000 € gekostet hat, vergessen wir am besten auch. Die Jungs haben auch gleich mal vollsynthetisches Öl eingefüllt, aber die werden schon gewusst haben, was sie tun. Achja, das Targadach hatte ein Loch und war im Gestänge von innen völlig verrostet und der Fahrersitz hatte ein Loch, als ob einer einen Schraubenzieher reingehauen hätte. Nennen wir es mal "Gebrauchsspuren".

Fast forward zur Probefahrt: Ich lasse erst mal ihn fahren, damit ich nicht abgelenkt bin. Bremsanzeige leuchtet - er fummelt an der Handbremse rum. Geht aus, geht wieder an. Beim Schalten bekommt er den 3. Gang mehrfach nicht rein. Der ganze Wagen wird im Leerlauf an der Ampel durchgeschüttelt.

Auf den dezenten Hinweis, dass ich mir das Fahrzeug ein wenig anders vorgestellt hatte, will er 3.800 € im Preis runtergehen (auf 30.000) und zudem sei der Wagen ja auch schon 29 Jahre alt....

Lange Rede kurzer Sinn: Auf die Möglichkeit, den Wagen selbst zu fahren, verzichte ich dankend und lasse mich von ihm gleich am Bahnhof absetzen. Nach zwei (!) ICE Pannen, bin ich dann vier (!) Stunden später endlich wieder daheim. Das Carfax habe ich ihm geschenkt.

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Zitat:

Original geschrieben von RNeville

Gebrauchte Klassiker im Internet zu verkaufen bzw. zu kaufen, ist ein Leidensakt. Nach Monaten hat sich jemand erbarmt, meinen BMW 635 CSI zu übernehmen, gegen Preisnachlass versteht sich....egal.

Ich bin also mittlerweile wieder in der Käuferrolle unterwegs. Was ist das Objekt der Begierde? Ein 500 SL Baujahr 90-92! Was sonst? Wo bekommt man außer beim Phaeton noch soviel Auto für's Geld?

Ein kurzer Blick auf mobile.de bzw. autoscout zeigt das klassische Bild: Es gibt keine billigen Gebrauchtwagen! Andersrum sind regelmäßig einige Traumtänzer unterwegs, die monatelang - in Einzelfällen sogar jahrelang - auf den Dummen warten. Ich sag nur Porsche 944 S2 aus Hürth, oder noch besser, der 300SL, der angeblich vom 129-Clubpräsidenten mit 25.000€ bewertet wird....

Nach einer kleinen Odyssee bin ich zuletzt an einen bayrischen Schrotthä...oopss Automobilverwerter geraten. Frei nach Ottfried Fischer bekam ich am Telefon ein gelangweiltes "Mey, wenn sie de Benz für den Prais ned nehme, donn nimmt'n halt en onnerer".

Na super!

Was nun? Da steht er nun in der Garage, der Benz. Vor 12 Jahren mit 120.000 km vom Senior des Betriebs gekauft und in der Zwischenzeit 7.500km mit roten Nummern gefahren, damit sich die Laufleistung dem Alter anpasst. Ob da auch wirklich alle Ölwechsel gemacht wurden? Scheckheft? Aäähhh...."Mey, mer san's alle Kfz-Mechaniker. De Benz hamma selbst gemacht, wenn ma was wor".

Kaltlaufregler natürlich nicht verbaut, Verdeck hat Falten an der Seite, im Motorraum ist die Abdeckung zur Fahrgastzelle massiv beschädigt, am Unterboden befinden sich Löcher in den Gummiabdeckungen und die Heckstoßstange sieht nach Parkrempler aus. Zahle ich dafür 2.000 über Zustand 2? Soll gar ich am Ende der Dumme sein? Immer diese schwierigen Entscheidungen.

Köstlich geschrieben und zu lesen! Ich kann Dich verstehen! Mein Rat wäre: suche in Ruhe weiter, "der" ist es nicht!!!!!

Themenstarteram 31. Januar 2014 um 14:56

Es ist halt wirklich bemerkenswert, wie sich das Verhalten der jeweiligen Gegenseite ändert. Verkauft man einen solchen Wagen, so wird man 24/7 von gewerblichen Interessenten belagert, die einem den Wagen miesmachen wollen, um den Preis auf ein Minimum zu drücken. Einer hat bei meinem 6-er sogar einen Unterdruckschlauch abgezogen und dann fachmännisch festgestellt, dass der Wagen Falschluft zieht und im Leerlauf schwankt. 4.000€ weniger wollte er deshalb zahlen. Naja, wenigstens ist mir die Nummer mit dem Öl im Kühlwassertank erspart geblieben.

Die Methoden dieser Abzocker sind bezeichnend. Derselbe Wagen, der gerade als angebliche Zustandsnote 3 gekauft wurde, steht dann wenige Tage später aufbereitet im Showroom und wird 2.000€ über Zustandsnote 2 anpriesen. Wenn man dezent fragt, ob das nicht ein bisschen viel sei, mutiert der ehemals so verhandlungsbereite Händler auf einmal in einen Preisnazi, der den Kunden fast schon verhöhnt. ABSOLUTER FESTPREIS!!! Wenn es ihnen nicht passt, dann suchen sie woanders!

Eine absolute Unverschämtheit, die man sich da bisweilen bieten lassen muss. Ich muss sagen, dass ich mittlerweile erwarte, beschissen zu werden. Die einzige Frage ist, welchen Käse ich mir als nächstes anhören muss. Der letzte Kandidat hat sich angeblich günstig einen Japan-Import (mit auffällig abgenutztem Fahrersitz) gekauft und dann 5.000km später überraschend festgestellt, dass er doch lieber britische Sportwagen und Saab/Volvo sammelt. Der 500 SL, den er mir anbieten wollte, war natürlich technisch und optisch 1a....versteht sich von selbst.

Zitat:

Original geschrieben von RNeville

Es ist halt wirklich bemerkenswert, wie sich das Verhalten der ...

Seit langem mal wieder richtig erfrischnede Tatsachenberichte!

Falls Du noch etwas nachliefern könntest: BITTE !  Z. B. das mit dem Öl im Kühlwasser...?

Ganz herzlichen Dank - schon mal...

Themenstarteram 2. Februar 2014 um 22:01

"Öl im Kühlwasser" ist eine Trickbetrügermasche. Einfach mal googeln.

Fast wäre ich übrigens auf die Miene in Mannheim/Ludwigshafen getreten, wollte dort schon wegen einem R129 anrufen. Ein kurzer Blick in dieses Forum und es wird klar, dass man seinen Mercedes Benz Klassiker wohl besser woanders kauft ;)

Themenstarteram 4. Februar 2014 um 7:34

Update: Der Belgier....

Angeboten wurde ein Fahrzeug, das ursprünglich aus der Schweiz stammt und seinen Weg über Holland nach Belgien fand. Auf der Webseite des Händlers waren auch die Dokumente zu sehen. Der letzte TÜV-Bericht aus Baselland stammt vom 04.01.01. Er soll 90.000km haben, ca. 45.000 davon sind über die schweizer Historie dokumentiert. Lack ist extrem auf Hochglanz polliert, Softtop sieht extrem ausgebleicht aus und scheint dennoch ein Paar Jahre im Kasten verbracht zu haben.

Der Händler erzählt mir, der Wagen sei seit 1994 in Holland gewesen. Hmmm...ok, die haben den Wagen also für den TÜV extra nach Basel gefahren. Wer es sich leisten kann, warum nicht? Auf meine Frage, warum der Wagen noch nicht von deutschen Klassiker-Sharks gekauft worden sei, die mir wegen meinem 6-er fast die Tür eingetreten hätten, meinte er man habe den Wagen bislang kaum beworben. Die kurze Recherche ergab, dass der Wagen international unter anderem sogar in arabisch angeboten wurde. Eine Untersuchung durch eine dritte Partei (z.B. belgischer ADAC) lehnt er ab. Es seien keine neuen Erkenntnisse zu erwarten....

Das war gestern. Seit heute morgen ist der Wagen auf mobile.de verschwunden. Ein Schelm, wer böses denkt ;)

Ich erwarte vom Fähnchenhändler an der Ecke grundsätzlich nur Schrott. Der muss die Märchensteuer abführen und will noch Profit machen. Es ist bei einem Fahrzeugpreis um die 8.000€ für Händler einfach nicht möglich, einen guten SL anzubieten. Dass man jedoch selbst dann noch von oben bis unten verarscht wird, wenn man bereit ist, die extrem hohen Preise für Zustandsnote 2 zu zahlen, ist wirklich erschreckend.

Diese Erfahrungen kann ich zu 100% teilen ! Der Käufer der einen Klassiker wie z.Bsp. den SL in der Preislage um 6-8K€ sucht, ist besser bedient, wenn er von privat kauft.

Ich hatte gestern das "Vergnügen" bei einem Hamburger Händler einen SL zu begutachten, der ziemlich genau in mein Budget passt. Wie so oft, lt. Anzeige : Sehr guter Zustand, scheckheft gepflegt.

Die ABS-Lampe leuchtete und das Verdeck liess sich deswegen nicht öffnen / schließen. Angeblich sei ein Radsensor defekt. Den lediglich ca. 80 € teuren Radsensor wollte man nicht mehr wechseln. Man investierte lieber in eine speckige Aufbereitung. Angeblich hängt der ABS Fehler mit der Fehlfunktion des Verdeck zusammen. Kann sein..kann aber auch das Steuergerät sein, oder die Pumpe, oder...

Angeblich war das Fahrzeug ein Geburtstagsgeschenk zum 40.ten an die Frau. Da diese aber leider nur einen Führerschein für Automatik Fahrzeuge hatte, dieser aber ein Schalter war, musste der Wagen jetzt verkauft werden.

So einen Scheiß habe ich selten gehört !!!!

Fakt ist : Händler wollen an der Möhre IMMER verdienen. Der Anzeigentext stimmt NIE mit der VorOrt Besichtigung und IST-Zustand überein. Und man hört sich ganz wilde Pistolen an.

am 20. Februar 2014 um 12:37

So ist das halt mit den Autoverkäufern. Ich würde auch niemals mehr quer durchs Land fahren, um irgendwo etwas zu besichtigen.

100 % Zustimmung,für Händler max. 50 km,vieleicht 70

100% Zustimmung wenn ich ein Volumenmodel kaufen will,

aber bei einem (meinem) SL und auch bei meinem Vorgänger

CLK Cab. bin ich tausende Kilometer gefahren, bis ich den

richtigen fand.....oder man macht Abstriche in seinen Wünschen

was Kilometer oder Ausstattung angeht.

Mit der Zeit bekommt man aber ein Gefühl dafür, welche Fragen

man dem Anbieter stellen muss und mit Bauchgefühl liegt man

bei Betrachtung des Auftritts der Firma im I-Net auch meist richtig.

Mein Fazit: Mercedes kauft man bei Mercedes.

Gruß,

Peter

am 21. Februar 2014 um 13:52

Zitat:

Original geschrieben von vmaxPeter

Mein Fazit: Mercedes kauft man bei Mercedes.

Wird ja immer propagiert, aber ich bin davon noch nicht überzeugt. Der Aufpreis für einen jungen Stern ist schon gewaltig, ca. 5000 EUR gegenüber normalen Händlern beim SL würde ich grob annehmen.

Neulich habe ich mir einen SL350 in einer MB NL angeschaut, der machte nicht wirklich den Eindruck, dass der den Aufpreis wert sei. Der Innenraum war trotz nur 80.000 KM deutlich runtergewohnt und daran was machen wollte man nicht.

Und wie wenig die Junge Sterne Garantie taugt habe ich erst bei einem Bekannten gesehen. Der durfte ordentlich draufzahlen für Leistungen, die meine Europlus bei BMW übernommen hat/hätte. Da war ich doch erstaunt, weil ich dachte, dass sei eine sorglos Garantie.

Mir wäre es den Aufschlag mittlerweile nicht mehr wert.

Auch Mercedes Händler sind nur Händler und da geht es auch nur um den Gewinn.

Der einzige Unterschied ist das die mit 5000.- Aufpreis gleich die Mängelchen so versichern.

Ich würde immer einen Privatanbieter vorziehen auch wenn das Risiko höher ist..

Ich bin der festen Überzeugung das man immer egal wo wie alt und welche History ein Montagsauto erwischen kann...also ist Autokauf auch immer glücksache

Themenstarteram 23. Februar 2014 um 10:58

Update: Der 500 SEC

Eigentlich passt das ja nicht ganz ins SL-Forum, aber ich denke auch gerne über andere klassische Fahrzeuge an.

Das Objekt ist diesmal ein W126 500 SEC, der mit Classic Data Gutachten 2+ angepriesen wird. Ok, eine solch gute Note ist ja angeblich megaselten, also erwartet man natürlich eine Sahneschnitte. Komisch ist daher, dass der Verkäufer am Telefon rumdruxt, "sie wissen ja, wie das mit den Gutachten ist" und sich bereit erklärt Fotos mit den "weniger schönen Stellen" zu schicken.

Diese Fotos sind natürlich nie angekommen, aber das ist auch egal, denn mittlerweile habe ich auf einem anderen Forum ein Besichtigungsprotokoll gelesen. Der Wagen hat 140.000km (abgelesen), 4 Vorbesitzer, ist anscheinend komplett geduscht, hat den üblichen Rost am Heckscheibenrahmen, einen Verstärker im Kofferraum und so komische Boxen unter der Beifahrerfussmatte. Dass es bei der Probefahrt auch noch Probleme mit den Bremsen gab, lassen wir mal beiseite. Was mich wundert ist: Wie kommen die auf diese Zustandsnote?

Ich erkundige mich also mal bei dem Ingenieur, der das verfasst haben will. Der meinte, der Wagen sei von ihm innerhalb von 7.000km zweimal ein derselben Aufbereitungswerkstatt begutachtet worden. Auf meine Rückfrage, wie ein Wagen mit 30cm langem Rostbefall am Heckscheibenrahmen bei ihm die Zustandsnote 2+ bekommen konnte, antwortete er nicht mehr.

Die Fa. Classic Data meinte in einer Stellungnahme, in den Gutachten sei groß vermerkt, dass sie aufgrund der oberflächlichen Prüfung niemals Basis von Preisverhandlungen darstellen sollten. Ok, that's fair.

Was ist die Lehre aus dieser Geschichte? Selbst wenn dieser Fall lediglich eine unglückliche Verkettung widriger Umstände sein sollte, gehe ich mittlerweile davon aus, dass die Note 2+ bei Händlerangeboten auf ein Gefälligkeitsgutachten hindeutet. Vielleicht bin ich mittlerweile auch einfach nur paranoid geworden.

Die einzige Frage, die ich mittlerweile stelle, ist: Wie lange wird diese Odyssee noch andauern? 6 Monate, 1 Jahr, länger? Sollte ich langsam daran denken einen Übergangswagen zu kaufen?

Zitat:

Original geschrieben von RNeville

Update: Der 500 SEC

 

Eigentlich passt das ja nicht ganz ins SL-Forum, aber ich denke auch gerne über andere klassische Fahrzeuge an.

 

Das Objekt ist diesmal ein W126 500 SEC, der mit Classic Data Gutachten 2+ angepriesen wird. Ok, eine solch gute Note ist ja angeblich megaselten, also erwartet man natürlich eine Sahneschnitte. Komisch ist daher, dass der Verkäufer am Telefon rumdruxt, "sie wissen ja, wie das mit den Gutachten ist" und sich bereit erklärt Fotos mit den "weniger schönen Stellen" zu schicken.

 

Diese Fotos sind natürlich nie angekommen, aber das ist auch egal, denn mittlerweile habe ich auf einem anderen Forum ein Besichtigungsprotokoll gelesen. Der Wagen hat 140.000km (abgelesen), 4 Vorbesitzer, ist anscheinend komplett geduscht, hat den üblichen Rost am Heckscheibenrahmen, einen Verstärker im Kofferraum und so komische Boxen unter der Beifahrerfussmatte. Dass es bei der Probefahrt auch noch Probleme mit den Bremsen gab, lassen wir mal beiseite. Was mich wundert ist: Wie kommen die auf diese Zustandsnote?

 

Ich erkundige mich also mal bei dem Ingenieur, der das verfasst haben will. Der meinte, der Wagen sei von ihm innerhalb von 7.000km zweimal ein derselben Aufbereitungswerkstatt begutachtet worden. Auf meine Rückfrage, wie ein Wagen mit 30cm langem Rostbefall am Heckscheibenrahmen bei ihm die Zustandsnote 2+ bekommen konnte, antwortete er nicht mehr.

 

Die Fa. Classic Data meinte in einer Stellungnahme, in den Gutachten sei groß vermerkt, dass sie aufgrund der oberflächlichen Prüfung niemals Basis von Preisverhandlungen darstellen sollten. Ok, that's fair.

 

Was ist die Lehre aus dieser Geschichte? Selbst wenn dieser Fall lediglich eine unglückliche Verkettung widriger Umstände sein sollte, gehe ich mittlerweile davon aus, dass die Note 2+ bei Händlerangeboten auf ein Gefälligkeitsgutachten hindeutet. Vielleicht bin ich mittlerweile auch einfach nur paranoid geworden.

 

Die einzige Frage, die ich mittlerweile stelle, ist: Wie lange wird diese Odyssee noch andauern? 6 Monate, 1 Jahr, länger? Sollte ich langsam daran denken einen Übergangswagen zu kaufen?

Und schon wieder: herzlichen Dank für DIESEN Bericht!

Und - sei sicher, Paranoid bist Du nicht, das alles spricht ausschließlich für einen gesunden Verstand!

Viele Grüße

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