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Ist Saab noch eine Understatement-Marke??

Themenstarteram 6. April 2005 um 12:52

Liebe Saab-Freunde,

mir fällt seit ein paar Tagen auf, dass im Saab-Forum sehr heftig über vermeintliche Verschönung der Serienfahrzeuge diskutiert wird. Sei es nun die Bemalung der Motorhaube, getönte Scheiben oder extrem breite Reifen.

Bisher hatte ich den Eindruck, dass sich Fahrer der Marke Saab gerne nach dem Prinzip "Mehr Sein als Schein" ihre Fahrzeuge ausgesucht haben, weil gerade Saabs, auch die mit etwas mehr Power unter der Haube, diese Potenz nicht unbedingt zur Schau gestellt haben. Bisher war Saab für mich ein Understatement-Auto, das eher für guten Geschmack stand. "Prolliges" Auftreten war bei den Saab-Fahrern, die ich aus dem Freundes, Bekannten-und Kollegenkreis kenne, äußerst verpönt.

Habe ich hier eine Entwicklung übersehen? Oder sind die Schreiber hier im Forum wenig repräsentativ?

rotweintrinker

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47 Antworten

ES IST TYPISCH JEDERMANN, nicht SEIN zu WOLLEN wie JEDERMANN

 

Liebe Saab-Freunde,

interessant welche Statements die Frage vom Rotweintrinker (welche Lage?) ob

"Saab noch eine Understatement-Marke ist??"

auslöste.

Ob ein Saab nun dieses auf eine Gallenfehlfunktion hinweisende OCKER-Gelb oder die (noch) Modefarben Schwarz/Silber hat oder durch irgendwelche Gimmicks auf "ich will über mein Auto irgendetwas aufzeigen" getrimmt wird, besagt bestenfalls etwas über die Motive, die vielleicht, vielleicht aber auch nicht, den Kauf eines bestimmten Autos bestimmten.

Ich persönlich habe mir meinen 4. Saab seit 1990 (oder so) aus recht profanen Gründen gekauft. Leistung/Preis/Platz/Fahrverhalten/Sicherheit/Spaßfaktor.

Ich muss immer noch schmunzeln, als bei der Probefahrt meines ersten (9000er) Saabs meine Frau gar nicht mehr aussteigen wollte und als sie dann auch noch feststellte, daß unsere drei Kindersitze auf der Rückbank im Gegensatz zu damaligen Audis, BMWs oder Benz' sicher und problemlos Platz fanden, staunend bemerkte, daß "der Wagen ja gar nicht so groß aussieht ...", der Kauf klar war.

Aus möglichen Motiven auf absolute Wahrheiten "weil irgendwer sagt, Saab-Fahrer seien Individualisten, deshalb SIND Saab-Fahrer Individualisten/Unterstater oder Blond, Grün, Blau oder sonstwas" zu folgern, erscheint mir relativ irrational. Und ob ein einziger Aspekt, "wie ich will mich über mein Auto definieren" (falls das irgendwer nötig hat) ausreichen dürfte, jemand zum Kauf eines Autos zu bewegen, wage ich doch recht zu bezweifeln. Entscheidungen werden doch wohl eher aus einem Motivbündel, denn aus einem einzigen Grund getroffen.

Nach dem Kauf meinte Brüderchen mich darüber informieren zu müssen, daß Saabfahrer ausserhalb der beruflichen Rangordnung stehen. Wie ich im weiteren feststellte, hat er mit seiner Auffassung recht:

ein Saab kann dem Klinikchef genauso gehören, wie dem einfacheren Stationsarzt, dem Topmanager ebenso wie dem Handelsvertreter.

Fahren Sie aber mal auf den BASF Parkplatz oder zu Daimler nach Stuttgart ..., wehe ein 190 Benz-D, verirrt sich auf nem VIP-Parkplatz.

Ein einfacherer BMW-Sachbearbeiter, der es wagt mit nem größeren 5er oder gar 7er BMW vor die bayrischen Werkstore zu fahren, wird schnell des Größenwahns bezichtig oder mit anderen psychopathologischen Sprüchen beglückt.

Auch wenn mich viele Haltungen, nicht wirklich interessieren, weil nur Vorurteile widerkauend, finde ich das Image, das Saab bei vielen nun mal hat, immer noch angenehmer, als das, des Benz- (bei meinen Kids immer noch OPA-Auto), BMW- (beam mich weg) oder Audifahrers (Grünenpolitiker mit Allrad) oder ....

Apropo, das älteste Auto der Welt? Nun klar: Ford!!!

Heisst es doch schon im Alten Testament: "Adam und EVA sündigten in einem FORD!" Oder habe ich jetzt Ford falsch geschrieben?

Auf die nette Hilfe "Selbsthilfegruppe für Individualisten" von WNV sei im übrigen verwiesen. (Muss ich unbedingt in meiner Praxis aushängen,) :)

Wolfram

am 11. April 2005 um 7:11

Bei beinahe jedem ist doch beim Auto "Statement" im Spiel. Beim Optik-Tuner eben Overstatement beim SAAB-Puristen eben Understatement.

Kann da aber in der Haltung keinen grossen Unterschied erkennen - beide sind auf ihre Kiste stolz und das ist der Punkt, der Rest ist Geschmacksache.

Das vermeintliche Undestatement hat oft auch was von einer "schaut her, ich hab's NICHT nötig" Haltung - im Grunde das selbe wie die "schaut her, ich hab's nötig" Haltung der Tuner :-)

Wenn man auf's Understatement schon Wert legt, ist es einem schon nicht mehr egal. Man sollte sich dann über jeden getunten SAAB freuen, den man sieht, kann man doch verächtlich die Augenbrauen hochziehen oder betont vorbeischauen.

Ich denke beim SAAB Kauf spielt oft auch der Gedanke der ExklusivitÄt (von SAAB Fahrern oft auch Individualismus genannt) eine Rolle, einen SAAB hat eben nicht jeder - und das hat für mich nix mit Understatement zu tun, sondern mit Prestige.

Bei einer Umfrage bei Kadett und Golf Fahrern in den 80er Jahren (Golf II und Kadett D) kam übrigens heraus, daß die Golf Fahrer bei der Wahl des Autos viel mehr Wert auf das Prestige etc. gelegt hatten als die Kadett-Fahrer. Die Kadett Fahrer hatten ihr Auto öfter aus reinen Vernunftsgründen gekauft - (OK, OK ist auch schwierig einen D-Kadett mit Prestige in Verbindung zu bringen)- die Minderheit der Opel-Tuner ging dabei offensichtlich statistisch unter.

Die Golf-Fahrer glaubten in der Mehrheit allerdings, das es genau umgekehrt sei (auf ihr Understatement hoffend) Mich würde eine Umfrage unter SAAB und BMW Fahrern hierzu brennend interessieren :-)

Gruss

Martin, der einen Understatement-900 II ohne irgendwelchen Zusatz-Schnick-Schnack fährt (ausser Kindersitz)

Zwei sehr gute Beiträge !

Gruß, Griffin.

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