ForumOn-Board-Diagnose
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. On-Board-Diagnose
  6. Interessanter Ansatz : OBD mit Smartphone App "Torque"

Interessanter Ansatz : OBD mit Smartphone App "Torque"

Themenstarteram 11. Januar 2011 um 12:04

Hallo,

durch Herumstöbern nach kleinen Helferlein für mein Smartphone bin ich auf die Applikation Torque

(http://torque-bhp.com/) gestoßen.

Die Infos auf der Seite und im Netz sind noch recht dürftig, aber der Ansatz ist interessant.

Ab einem gewissen Reifegrad ist das eine Alternative für den Gelegenheits-OBDer.

Gruß

Hans

Beste Antwort im Thema

Die billigen Geräte sind in der Regel reine OBD2/EOBD-Geräte, d.h. sie können die standardisierten abgasrelevanten Fehlercodes abfragen, die alle Autos von Gesetzes her unterstützen müssen.

EOBD ist also sowas wie der gesetzlich geforderte kleinste gemeinsame Nenner.

Daneben hat jeder Hersteller noch seien eigenen Protokolle und Standards, die er völlig frei festlegen kann und die damit erwartungsgemäss zu nichts anderem passen.

VCDS (als Beispiel) unterstützt die herstellerspezifischen Protokolle des VAG-Konzerns und kann damit alle Steuergeräte ansprechen. Das ist der eine Unterschied.

Der andere - und grosse - Unterschied liegt im Umfang der Daten. Ein Steuergerät im VAG-Konzern hat eine Adresse, eine Codierung (Konfiguration), Messwerte (z.B. Motordrehzahl), Anpassungskanäle (Konfiguration), einen Fehlerspeicher und noch ein paar andere Details.

Der Haken ist, dass diese Daten nicht im Klartext ausgetauscht werden, sondern durch steuergerätespezifische Zahlenwürste.

Nehmen wir mal an, die Alarmanlage in deinem A4 B5 geht jedesmal los, wenn eine Fliege in Wagennähe Blähungen hat. Du möchtest darum die Empfindlichkeit der Innenraumüberwachung ein bisschen reduzieren.

Das Steuergerät sagt nicht "Alarm durch Innenraumüberwachung", und du kannst nicht einfach eintippen "Empfindlichkeit Innenraumüberwachung 80%". Das geht alles über Zahlencodes, d.h. dein VCDS muss:

  • wissen, dass die Alarmanlage in Steuergerät 35 versteckt ist,
  • Steuergerät 35 ansprechen (und wissen wie),
  • die Zahlenwurst schicken, die das Steuergerät als Aufforderung zur Ausgabe des Fehlerspeichers versteht,
  • die empfangene Zahlenwurst in "Fehler 01370 wurde abgelegt, Umgebungsbedingungen: ..." aufdröseln,
  • wissen, dass Fehlercode 01370 im Klartext "Alarm durch Innenraumüberwachung " bedeutet,
  • die Zahlenwurst zum Löschen des Fehlerspeichers schicken,
  • die Antwort des Steuergeräts untersuchen (OK/Fehler),
  • Steuergerät 45 ansprechen,
  • Informationen zum Steuergerät abrufen,
  • das Steuergerät anhand der empfangenen Teilenummer identifizieren,
  • wissen, dass Anpassungskanal 1 bei dieser Teilenummer die Empfindlichkeit der Innenraumüberwachung in Prozent ist,
  • dir das zusammen mit der aktuellen Einstellung anzeigen und von dir den Änderungswunsch entgegen nehmen,
  • die Zahlenwurst schicken, um Anpassungskanal 1 auf den Wert 80 zu setzen,
  • die Antwort des Steuergeräts interpretieren und auf Erfolg/Misserfolg untersuchen.

Das Ganze ist jetzt natürlich noch stark vereinfacht. Aber du siehst, dass da einiges dahinter steckt. Wenn man bedenkt, dass VCDS nahezu alle seit Anfang der 90ger bei VAG verbauten Steuergeräte kennt und jemand diese Informationen irgendwann mal von Hand zusammengestellt und eingepflegt hat, erklärt sich auch der Preisunterschied zum Baumarkttester. Der muss im Vergleich dazu nur ein paar hundert standardisierte Codes aus einer frei erhältlichen Liste von einem einzigen standardisierten Steuergerät auslesen können.

360 weitere Antworten
Ähnliche Themen
360 Antworten

hat von euch schon mal jemand bei Torque zusätzliche PID´s erstellt?

Wie genau geht das?

am 9. Mai 2013 um 12:51

Eine Frage in die Runde. Auch ich hab mir für 18 EUR von amazon so nen OBDII-Adapter zugelegt und die Torque-App (free) runtergeladen.

Funzt auch alles soweit, aber:

Die Ziffernblätter sind total komisch. Beim Tacho hat man statt "0, 10, 20, 30, etc. km/h" komische Abstände wie "0, 17, 38, 54 etc. km/h"

Hab alles durchgeschaut, aber habe keine Option gefunden, den Tacho vernünftig darzustellen.

Geht das in der free-Version nicht und ich muss mir die pro - Version zulegen??

 

Nochwas:

Bei der Turbo-Anzeige sieht man in diversen Videos, dass beim Beschleunigen der Boost in bar angezeigt wird, beim rollen bzw. Gangwechsel wechselt sie in Vacuum /Hg. Was bedeutet "Vaccum in /Hg", warum wird das statt dem Boost angezeigt und warum geht das bei mir nicht?

Stattdessen geht der Bosst in bar bei Standgas oder Rollen lassen in den negativen Bereich (-0,8 bar) ?!

Bitte euch um Hilfe...

Schönen Feiertag

Zitat:

Original geschrieben von PEQ1988

Was bedeutet "Vaccum in /Hg", ...

Hg = Quecksilber

Zitat:

Stattdessen geht der Bosst in bar bei Standgas oder Rollen lassen in den negativen Bereich (-0,8 bar) ?!

Klar, Drosseklappe zu und schon gibt's Unterdruck. Das passt so.

Gruß Metalhead

am 10. Mai 2013 um 12:27

@metalhead

Danke schonmal.

Aber was genau sagt mir die Einheit "vacuum in /Hg"?

Boost = Ladedruck ist ja klar, aber für was soll o.g. Einheit gut sein?

Zitat:

Original geschrieben von PEQ1988

Aber was genau sagt mir die Einheit "vacuum in /Hg"?

Naja, "mm Quecksilber" ist halt eine Einheit für Druck, genauso wie Bar, PSI, Pa, "Meter Wassersäule", ...

Warum man genau diese gewählt hat weiß ich nicht.

http://www.quantenwelt.de/einheiten/wassersaeule-quecksilbersaeule.html

Gruß Metalhead

am 30. Mai 2013 um 22:35

Hallo

kurze frage funktioniert dieses auslese gerät ach bei einem vw phaeton bj. 2005 diesel?

 

Kurze Antwort: Ja!

Mal ne frage für ganz dumme, was ist eigentlich der unterschied dass billige fehlerdiagnosegeräte nichts können und vcds alle möglichen sachen auslesen und einstellen kann?

gibt es denn keine möglichkeit, für wenig geld an ein instrument zu kommen um zb injektorenwerte auszulesen, feststellbremsen zu resetten, etc?

Die billigen Geräte sind in der Regel reine OBD2/EOBD-Geräte, d.h. sie können die standardisierten abgasrelevanten Fehlercodes abfragen, die alle Autos von Gesetzes her unterstützen müssen.

EOBD ist also sowas wie der gesetzlich geforderte kleinste gemeinsame Nenner.

Daneben hat jeder Hersteller noch seien eigenen Protokolle und Standards, die er völlig frei festlegen kann und die damit erwartungsgemäss zu nichts anderem passen.

VCDS (als Beispiel) unterstützt die herstellerspezifischen Protokolle des VAG-Konzerns und kann damit alle Steuergeräte ansprechen. Das ist der eine Unterschied.

Der andere - und grosse - Unterschied liegt im Umfang der Daten. Ein Steuergerät im VAG-Konzern hat eine Adresse, eine Codierung (Konfiguration), Messwerte (z.B. Motordrehzahl), Anpassungskanäle (Konfiguration), einen Fehlerspeicher und noch ein paar andere Details.

Der Haken ist, dass diese Daten nicht im Klartext ausgetauscht werden, sondern durch steuergerätespezifische Zahlenwürste.

Nehmen wir mal an, die Alarmanlage in deinem A4 B5 geht jedesmal los, wenn eine Fliege in Wagennähe Blähungen hat. Du möchtest darum die Empfindlichkeit der Innenraumüberwachung ein bisschen reduzieren.

Das Steuergerät sagt nicht "Alarm durch Innenraumüberwachung", und du kannst nicht einfach eintippen "Empfindlichkeit Innenraumüberwachung 80%". Das geht alles über Zahlencodes, d.h. dein VCDS muss:

  • wissen, dass die Alarmanlage in Steuergerät 35 versteckt ist,
  • Steuergerät 35 ansprechen (und wissen wie),
  • die Zahlenwurst schicken, die das Steuergerät als Aufforderung zur Ausgabe des Fehlerspeichers versteht,
  • die empfangene Zahlenwurst in "Fehler 01370 wurde abgelegt, Umgebungsbedingungen: ..." aufdröseln,
  • wissen, dass Fehlercode 01370 im Klartext "Alarm durch Innenraumüberwachung " bedeutet,
  • die Zahlenwurst zum Löschen des Fehlerspeichers schicken,
  • die Antwort des Steuergeräts untersuchen (OK/Fehler),
  • Steuergerät 45 ansprechen,
  • Informationen zum Steuergerät abrufen,
  • das Steuergerät anhand der empfangenen Teilenummer identifizieren,
  • wissen, dass Anpassungskanal 1 bei dieser Teilenummer die Empfindlichkeit der Innenraumüberwachung in Prozent ist,
  • dir das zusammen mit der aktuellen Einstellung anzeigen und von dir den Änderungswunsch entgegen nehmen,
  • die Zahlenwurst schicken, um Anpassungskanal 1 auf den Wert 80 zu setzen,
  • die Antwort des Steuergeräts interpretieren und auf Erfolg/Misserfolg untersuchen.

Das Ganze ist jetzt natürlich noch stark vereinfacht. Aber du siehst, dass da einiges dahinter steckt. Wenn man bedenkt, dass VCDS nahezu alle seit Anfang der 90ger bei VAG verbauten Steuergeräte kennt und jemand diese Informationen irgendwann mal von Hand zusammengestellt und eingepflegt hat, erklärt sich auch der Preisunterschied zum Baumarkttester. Der muss im Vergleich dazu nur ein paar hundert standardisierte Codes aus einer frei erhältlichen Liste von einem einzigen standardisierten Steuergerät auslesen können.

In der C´t Ausgabe 22/2012 wurden wohl mehrere OBD2 Interfaces getestet !!

hat jemand die Ausgabe 22/2012 und könnte mal etwas zu den einzelnen Ergebnissen sagen?

es wäre schön zu wissen,welche Interfaces ,wie abgeschnitten haben!

Michael

ggf. auch als PN an mich:D

Hi,

man kann an eine PN nix anhängen ;)

https://www.heise.de/artikel-archiv/ct/2012/22/138_Bordcomputer-Handy

Gut waren:

- APOS BT OBD 327

- SainSpeed Mini

Bewertet wurde aber nur "machanisch" und "elektrisch".

Gruß Metalhead

am 10. Juni 2013 um 15:54

Ahoi Männer,

ich hatte mir in den Kopf gesetzt, eine solche App auf dem Screen meines Werksnavis anzeigen zu lassen. Mit etwas zusätzlicher Hardware habe ich das dann auch umgesetzt; inkl. VIM Modul, sodaß ich den Mist auch während der Fahrt anzeigen lassen kann.

Das sind jetzt nur mal Schnappschüsse nach erster Installation noch ohne angemeldeten OBD Dongle; auf den warte ich noch. Mein Karren ist ein MB W204 Vormopf mit Comand NTG4 (aus dem W212). Falls die Geschichte ein alter Hut ist, sorry, ich habe den thread hier nur überflogen.

Werde auch noch alternative Apps wie Dash Comand oder Bosch fun2drive antesten. Mal sehen, welche mir am Ende zusagt.

Zitat:

Original geschrieben von Minuszeit

Ahoi Männer,

ich hatte mir in den Kopf gesetzt, eine solche App auf dem Screen meines Werksnavis anzeigen zu lassen. Mit etwas zusätzlicher Hardware habe ich das dann auch umgesetzt; inkl. VIM Modul, sodaß ich den Mist auch während der Fahrt anzeigen lassen kann.

Das sind jetzt nur mal Schnappschüsse nach erster Installation noch ohne angemeldeten OBD Dongle; auf den warte ich noch. Mein Karren ist ein MB W204 Vormopf mit Comand NTG4 (aus dem W212). Falls die Geschichte ein alter Hut ist, sorry, ich habe den thread hier nur überflogen.

Also ich finde das absolut cool.

am 10. Juni 2013 um 16:29

Zitat:

Original geschrieben von EmptySoft

Also ich finde das absolut cool.

Danke Dir.

Ich finde es auch ganz witzig auf diese Art und Weise.

@ Minuszeit

super!,

könntest Du bitte mitteilen ,welchen Dongle Du genau bestellt hast!

ich hatte einen von Amazon (Sainspeed),welcher mein Motorsteuergerät (fahre einen ML 320) komplett durcheinander gebracht hat!

die Tankanzeige im FI spielte verrückt,sobald der Bluetooth-Dongle in der OBD2 Buchse war!

vielleicht klappt es ja mit deinem bestellten besser:D

Michael

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. On-Board-Diagnose
  6. Interessanter Ansatz : OBD mit Smartphone App "Torque"