Ideen zu Motorproblem bei 84-er Mex

VW Käfer 1200

Hallo Leute
Bin auf dieses Forum erst vor kurzem aufmerksam geworden und melde mich gleich mit einem kniffligen Problem.
Mein Mex läuft im Standgas nur auf den Zylindern 3+4(Durch Abziehen der Zündkabel festgestellt).
Im mittleren Drehzahlbereich gibts Durchzugsprobleme und bei hoher Drehzahl läuft er normal(z.B. auf der Autobahn).
Ich habe von meinem Reservemotor die komplette Zündung umgebaut, Vergaser und das Saugrohr, letztes Wochenende den Zylinderkopf mit den Zylindern 1+2. Keinerlei Unterschied im Laufverhalten.
Ein Kompressionstest ergab fast identische Werte.
Nun bin ich ratlos.
Vielleicht hatte schon jemand anders so einen Fehler, oder auch eine Idee.
Vielen Dank
Christoph

34 Antworten

Hallo Ihr alle,
Ersteinmal schön, dass ihr euch alle beteiligt an unserer unheimlich sinnvollen Diskussion :-)

Ich hab jetzt mal viel geggoogelt und bei wiki nachgeschlagen und mich noch mit nem spezi unterhalten! Die Lösung habe ich (so denke ich jedenfalls) gefunden. und sie Liegt ziemlich nah an Varis und Reds Version!
Also: In dem Augenblick in den der Unterbrecher geöffnet wird, wir in der Sekundärspule der Strom Induziert und fliesst dann über die Zündkerze gehen Masse (soweit sind wir uns ja einig)
Der einzige Weg, den der Strom jetzt hat um zurück zum anderen Pol der Zündspule zu fliessen geht zurück über den Unterbrecher in die Spule, denn da hängen an Klemme 1 ja beide Enden von Primär- und Sekundärspule dran.
Da der Unterbrecher je zu diesem Zeitpunkt gerade geöffnet hat würde ein "zweiter" Funken im Unterbrecher Überspringen zurück in die Spule.

Das würde zwar funktionieren aber es würde auch in kürzester Zeit den Unterbrecher ruinieren.

Jetzt kommt der Kondensator ins Spiel: Er ist parallel zum Unterbrecher auf Masse geschaltet und speichert sozusagen zwischen um den Funken im Unterbrecher zu verhindern.

Kurze Zeit später schießt der Unterbrecher wieder und der Kondensator kann sich entladen bis alles von neuem losgeht....

Würde mich mal interessieren ob ihr mir da zustimmt und ich das sauber erklärt habe... :-)

Gruß, Jan

Zitat:

Original geschrieben von Weizenkeim


Junge, Junge, ihr macht das hier aber mächtig kompliziert.

Nee, eigentlich will ich es nur verstehen.

Zitat:

Der Vari hat das Prinzip völlig richtig erklärt.

Dieser Aussage muss ich allerdings in aller Freundschaft deutlich widersprechen.

Zitat:

Das andere Potential bildet die Masse, idealerweise 0 Volt.

Idealerweise, hier aber eben nicht, weil zum Zeitpunkt des Funkens keine direkte Verbindung zur "Masse" mehr da ist, sondern nur über den Umweg über die Batterie, den Stromerzeuger und alle Verbraucher. Wie gesagt, 30000 V und dann plus oder minus 12, das dürfte wurscht sein. Ich will aber wissen, was man sich bei der Konstruktion gedacht hat, als man auf die Nullung verzichtet hat.

Für den Laien und vielleicht sogar für den KFZ-Fachmann ist "Masse" einfach immer das Fahrzeugmetall. Wir haben hier aber, wie richtig festgestellt wurde, eine unabhängige Spannungsquelle (nämlich die Sekundärwicklung der Zündspule), welche eben nicht direkt mit dieser Masse verbunden ist. Genausogut könnte man eine zweite Batterie nehmen, den Minuspol freilassen, und versuchen, mit + eine Lampe zum Leuchten zu bringen, indem man sich an irgendeinem in der Nähe stehenden Auto eine "Masse" sucht. Geht so nicht.

Zitat:

Nebenbei: Der sogenannte "Druckimpuls", also die Verschiebung der Elektronen kann sich nicht mit Lichtgeschwingkeit in in einem Leiter fortbewegen, da es sich bei Elektronen immer
noch um, wenn auch sehr kleine, Elementarteilchen handelt.

Das funktioniert nur bei Photonen, also massellose Strahlung.

Wenn Elektronen sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen könnten, müßte der gute
Einstein seinen Nobelpreis wieder abgeben.

Warum liest keiner, was ich schreibe.🙁 Ich habe doch gesagt, dass die Elektronen sehr viel langsamer sind, der Impuls sich hingegen mit Lichtgeschwindigkeit fortpflanzt.

Kommt ja keiner auf die Idee, nach dem Einschalten des Lichts eine Viertelstunde zu warten, bis der Strom bei der Glühbirne ankommt, hö? 😉

Zitat:

Genug geschwafelt, das ganze Gesülz nutzt unserem Problemkind, dem TE, reichlich wenig.

Mir dafür umso mehr. Und da sich der TE nicht weiter äußert, sülze ich munter weiter.

-

Zitat:

Original geschrieben von Red1600i


Und noch was, der Kondensator bildet mit der Spule einen Schwingkreis, er speichert die Zündenergie zusätzlich zur Energie des Magnetfelds in der Spule. Es ist ja nicht EIN Funken, es sind mehrere hintereinander sogar mit wechselnder Polarität. Schaut euch ein Oszillogram eines Funkens an... das sind mehrere Sinuswellen mit etlichen KV hintereinander. So'n Bosch Werkstattester macht schöne Bilder davon...

Jetzt machst Du auch noch 'ne zweite Baustelle auf 🙂

Ja, das Wort "Funk" kommt nicht von ungefähr von "Funken".

http://de.wikipedia.org/wiki/Löschfunkensender

Ist aber in der technischen Anwendung schon ein Weilchen her, mag man sich heute gar nicht mehr vorstellen, wenn man Handys und RFID-Chips betrachtet etc....

Der Schwingkreis *kopfkratz*, ja...

Wenn der Kondensator die (gesamte) Energie weiterleiten würde, dann dürfte es beim Abziehen des Kondensators aber gar nicht mehr funktionieren bzw. es müsste eine Hochspannung (Funkenstrecke) dort feststellbar sein.
Also ist das nicht die ganze Wahrheit. Für mich bleibt nur Klemme 15 übrig. Ich werd's irgendwann austesten, dann hole ich den Fred hier wieder hoch. Das ist eine Drohung 😛

Grüße,
Michael

hi mike, les nochmal meinen letzten duch, ich bin mir inzwischen sehr, sehr sicher, dass ich da richti liege. Gruß jan

Ja... von der Energie her sollte es reichen (da wäre man so im Bereich 120 pF, wenn man 20KV voraussetzt), aber ein typischer Zündkondensator hat wohl 0.25 µF, und ich bezweifle einfach, dass der für die Hochspannung ausgelegt ist, was er aber sein müsste, wollte er das Kind schaukeln. Der passt nicht recht.

Ich bin noch nicht fertig mit dem Thema.

Was ich beim googeln und querlesen allerdings festgestellt habe: es gibt - gerade zu diesem Thema - unheimlich viel Scheiße im Netz. Absurdesten Blödsinn oder auch nur dezent seriöse Falschinformation, oft getragen von tiefster Überzeugungskraft (als habe man Robert Bosch persönlich vor sich), und jeder hat seinen Bewunderer-Kreis.
Ich bin zwar schon lange nicht mehr als Elektroniker berufstätig, und auch meine Elektronikbastler- und Amateurfunktage sind lange vorbei, aber geballte Inkompetenz erkenne ich noch, wenn ich sie lese - und gerade im KFZ-Bereich scheint sie sich zu häufen, warum auch immer, vielleicht weil die grundlegenden Themen seit 100 Jahren abgefrühstückt sind.

Ich habe da gern ein gesundes Misstrauen...

Grüße,
Michael

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Danke allen Helfern, es hat sich ja am Rande eine spannende Diskussion ergeben.
Bis demnächst
Christoph

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