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Ich war ein paar Tage weg und habe Fotos von unterwegs...

Themenstarteram 31. August 2019 um 15:04

Einer spontanen Eingebung folgend, habe ich meine Gattin gebeten, meine Taschen für die Motorradkoffer zu packen, denn sie weiß besser, was ich auf Tour brauche, als ich selbst.

Schnell noch einen Satz Pirelli Scorpion Rallye STR für die R1200GS beschafft und montiert, Scheck- und Kreditkarte sowie ein paar hundert Euro Bares eingesteckt und ab dafür.

Ich bin in 9 Tagen genau 4015 Kilometer gefahren, habe 240 Liter Superbenzin verbrannt, wahnsinnig schöne Landschaften gesehen, tolle und interessante Leute getroffen, an genialen spots übernachtet und Aufregendes erlebt.

Ich habe für Interessierte 60 Bilder ausgesucht. Sind selbsterklärend

Teil 1

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17 Antworten
Themenstarteram 1. September 2019 um 19:10

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 1. September 2019 um 20:11:26 Uhr:

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 1. September 2019 um 19:57:02 Uhr:

 

Eventuell biete ich 2010 wieder eine Trainingswoche "Enduro für Einsteiger" an. Das war eigentlich recht nett, dieses Jahr im Juni im Friaul.

So jung kommen wir nicht mehr zusammen.

Danke erneut für den Tipp.

Natürlich 2020.

Habe daneben getippt und jetzt im Vorpost geändert.

2010 wär scheiße. Müsste ich noch 5 Jahre in Knechtschaft leben.

Das Wichtigste im Leben- Spaß haben!

Den hattest du anscheinend!

Themenstarteram 8. September 2019 um 12:02

Ich habe mit der Reportage begonnen.

Prolog und die ersten Tage sind geschrieben, den Prolog stelle ich gerne hier vor. Den Rest findet man dann sukzessive auf meiner privaten homepage, die man über mein Profil aufrufen kann, unter "Touren und Reisen".

 

Auf den Spuren Wilfried des Haarigen, der Katharer und den Geheimnissen Okzitaniens
Eine Reise durch Frankreich, Spanien und die Pyrenäen

Spanien

Für die Meisten heißt das Sonne, Strand und Meer, Paella und Tapas, schwerer Rotwein, Flamenco und feurige Pferde.

Ich will - wie so oft auf meinen Reisen – hinter die Kulissen schauen, mich interessieren nicht nur die traumhaften Landschaften abseits der überlaufenen Badeorte, sondern vor allem die Menschen, Ihre Lebensweise, Kultur und Geschichte.

Das geht am Besten allein und auf dem Motorrad, also ist die Gelegenheit beim Schopf zu packen, denn meine Uhr tickt, ich werde nicht jünger und meine BMW R1200GS steht frisch bereift bereit.

Die Anreise

Ich fahre über den Schwarzwald, durch das Elsaß, Doubs und Jura bis in die Rhône Alpes bei Grenoble, wo ich mein erstes Hotel gebucht habe.

Danach will ich das Rhônetal nach Süden, die Küstenstraße von Banyuls sur mer bis Roses, da ist der nächste Stop.

Zwar ist auch in den ersten beiden Tagen der Weg ein Ziel, aber ich muss Autobahnetappen einbauen, um die Distanz von mehr als 1200 km bis Roses zu bewältigen. Erst dann soll es richtig losgehen.

„Catalàn, no espanyol“

Ich möchte in Katalonien, noch genauer über die Provinz Girona in die Gebirgskette der Pyrenäen eintauchen, die sich von der Costa Brava im Nordosten Spaniens bis an die Atlantikküste wie eine Wand zwischen Frankreich und Spanien erhebt.

Katalonien war einst das Land Guifré el Pilòs‘, eben des haarigen Wilfried, der im 9. Jahrhundert die Grafschaften Urgell, Girona, Barcelona und Cerdanya unter seiner Herrschaft zusammenbrachte und damit Katalonien gründete.

Wilfrieds Grab befindet sich in der kleinen Stadt Ripoll, die als „bressol del catalàns“ (Wiege der Katalanen) gilt und auf meiner Route liegt.

Weiter westlich folgt die autonome Provinz Aragòn, ein wohlklingender Name.

Ferdinand von Aragòn heiratete 1469 seine Cousine Isabella von Kastilien, die als Reyes Católicos zunächst eine Personalunion gründeten, aus der 1516 durch Vereinigung der Kronen von Aragon und Kastilien das Königreich Spanien unter Kaiser Karl V, genannt Karl der Erste von Spanien, hervorging.

 

Der point of return liegt nahe der Stadt Pamplona, der Hauptstadt der autonomen Provinz Navarra, nur noch wenige Kilometer von der Atlantikküste entfernt.

Von Kampfstieren und der minoischen Hochkultur

Pamplona ist vor allem dadurch bekannt, dass junge Männer zusammen mit Kampfstieren durch die abgesperrten, engen Gassen der Altstadt rennen, um sich niedertrampeln oder aufspießen zu lassen, je nach Gusto.

Je umstrittener dieses blutige Spektakel ist, umso mehr Touristen scheint es anzuziehen, bekannt wurde die „Sanferminak“ zum Fest „San Fermin“ vor allem durch die Publikationen Ernest Hemingways.

Insgesamt ist der Stierkampf in Spanien noch populär, bevorzugt in Andalusien.

Es gibt Vermutungen, dass es auf das „Stierspringen“ der Minoer auf Kreta zurückzuführen ist, die angeblich die „Freizeit“ erfunden haben, wie das berühmte, minoische Wandbild im Palast von Knossos zeigt: Stierspringen als Sportart vor Publikum.

Durch die minoischen Händler und Seefahrer war der gesamte Mittelmeerraum bis hoch nach Nordeuropa auf der Suche nach Zinn zur Bronzeherstellung schon vor dreieinhalbtausend Jahren bestens vernetzt

Tanz auf dem Vulkan, die Erste

Wie man heute weiß, beendete die gewaltigste Eruption eines Vulkans in den letzten 15.000 Jahren auf der heutigen, griechischen Inselgruppe Santorini, die nichts anderes ist, als die auf einer Plattenverschiebung beruhende Spitze eines Vulkans, die minoische Hochkultur und löschte alles Leben rundherum aus.

Wessen Lunge nicht durch die Millionen Tonnen in die Luft geschleuderte und aus Silikatstaub bestehende Asche zerfetzt wurde, der ertrank beim nachfolgenden Tsunami, der durch das östliche Mittelmeer raste und durch den im Anschluss an die Eruption und das wieder herabfallende Gestein implodierenden Vulkan Santorin ausgelöst wurde.

Vermutlich wurde aus diesem Grund bis heute nicht eines der vermutlich zahlreichen Schiffe der Minoer gefunden.

Soweit dieser kleine geschichtliche Exkurs in die Zeit zweitausend Jahre vor Christus.

Auf dem Jakobsweg

Bevor ich bei Pamplona auf dem Jakobsweg wieder Kurs Richtung Heimat nehme möchte ich eine Besonderheit sehen und der einzigen (Halb-)Wüste Europas, den in der südöstlichen Ecke Navarras gelegenen Bardenas Reales mit ihren einzigartigen Felsskulpturen, einen Besuch abstatten.

Zurück fahre ich auf der französischen Seite der Pyrenäen, vorbei an Lourdes und Carcassone nach Norden Richtung Lyon und damit durch das alte Land Okzitanien, das den gesamten Südosten Frankreichs, von Avignon im Nordosten bis weit hinter Toulouse im Westen und hinunter bis zur Grenze nach Spanien einnimmt.

Okzitanien…

…im Süden Frankreichs wird im Westen begrenzt durch die Nouvelle Aquitaine, im Norden durch die Auvergne-Rhône-Alpes und im Osten durch die Provence- Alpes Côte d’Azur.

Wir kennen es eher als die Midi-Pyrenées und das Languedoc-Roussillion, mit den Provinzen Lozère, Gard, Herault, Aude und den Pyrenées Orientales im Languedoc-Roussillion, sowie Hautes Pyrenées, Haute Garonne, Ariège, Tarn-et-Garonne, Lot und Aveyron in den Midi Pyrenées.

Es kann der Brävste nicht in Frieden leben

Einen besonderen Menschenschlag hat diese Region hervorgebracht: Die Katharer, was übersetzt soviel heißt wie „Die Reinen“. Krieg und Gewalt waren das Schlimmste für die Katharer, umso mehr hatten sie ihren Mittelpunkt, die Stadt Carcassonne, doppelt und dreifach gegen Eindringlinge geschützt.

Die mittelalterliche Festungsanlage von Carcassonne gilt heute als einzigartig in Europa, was Anlage und Größe betrifft, besonders bei Nacht ist die beleuchtete Festung von Carcassonne ein überwältigender Anblick. Davon habe ich mich bei einem Besuch vor 8 Jahren schon selbst überzeugt.

Ihre Friedensliebe nutzte den Katharern indes wenig, denn vor Gewaltanwendung hatten weder der König von Frankreich noch der Papst in Rom auch nur die geringsten Skrupel.

Der Papst und die Nächstenliebe

In Kreuzzügen auf Initiative von Papst Innozenz (der Unschuldige) dem Dritten, wurden die in seinen Augen Häretiker bis zum Ende des 14. Jahrhunderts ausgerottet. Vertrieben, verbrannt, aufgehängt, die katholischen Oberen schreckten im Gegensatz zu den Katharern vor nichts zurück.

Nicht zuletzt deshalb, weil dem heiligen Vater neben den geistlichen auch weltliche Dinge nicht gerade unangenehm und die Katharer durch ihre Lage auf dem Handelsweg zwischen dem Mittelmeer und dem Atlantik sehr wohlhabend waren.

Deren Besitztümer verleibten sich Innozenz III. und der König von Frankreich nur zu gerne ein.

Der Heimweg

Auf dem „Landweg“ will ich noch durch die Auvergne und Burgund, irgendwann werde ich aber die Autobahn Richtung Rheintal nehmen müssen, denn ich habe nur neun Tage Reisezeit angesetzt und die Strecke ist doch recht lang.

Wem jetzt der Kopf von geschichtlichen und geografischen Fakten brummt, der sei beruhigt, das wars soweit. Wenden wir uns der Reise an sich zu.

 

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