i4 vs. Tesla M3
Wie angekündigt ein neuer Thread für das Thema, damit im anderen OT geschrieben werden kann.
Tipp: man kann in anderen Threads auf „Zitieren“ klicken und dann alles kopieren und hier als Antwort einfügen. So kann man Diskussionen dann hierher bringen 🙂
274 Antworten
Gefährliches Terrain, da Supercharger nicht Model 3 spezifisch sind und somit off topic hier! 😉
Ich habe nach 4 Jahren immer noch einen sehr hohen Respekt vor Tesla und ihrer Leistung, auch wenn nicht überall, nicht immer und nicht sofort.
Speziell das Model 3 finde ich als sehr sportlich, sehr agil, scharf und fast Go-Kart artig ausgelegt. Macht Freude am Fahren. Sie haben kein Geheimnis daraus gemacht, dass sie sich am 3er BMW als Vorbild ausgerichtet haben. Klar ist da noch ein langer Weg, speziell beim Fahrwerk. Sie hatten aber auch eine Vorgabe, einen sehr günstigen Wagen zu bauen. Daher war da nichts mit adaptiven Dämpfern und so machbar. Dafür ist der Wagen sehr gut geworden. Nicht perfekt, aber sehr gut.
Dafür hat man hinten mehr Platz als im i4, TM3 schluckt erstaunlich viel Gepäck — ich hatte Probleme, die gleiche Menge Gepäck im iX3 unterzubringen! IT-technisch sehr innovativ und offen — wenn man sich dafür interessiert, kann man sehr tiefe Einblicke ins innere Geschehen bekommen.
Der i4 ist besser von den Materialien, Sitzen und Komfort.
So kann jeder wählen, was für ihn besser ist. Über die Tesla Qualität würde ich da nicht zu sehr lachen, wo bis jetzt alle neuen BMW Modelle ziemlich große Rückruf Wellen hatten. Direkt hier im Forum nachzulesen.
Und wie gesagt, ich bin ein “BMW Fahrer”, so würde ich mich bezeichnen. Trotzdem habe ich am Model 3 nichts auszusetzen. Kleinigkeiten, ja. Wischerautomatik, Fernlicht Automatik… Die Entscheidung, Parksensoren rauszunehmen war richtig, richtig blöd… Aber ich denke, deren Lieferant ist angesprungen. Da gab’s nur die Wahl, ohne Sensoren auszuliefern oder eben gar nicht. Und wenn gar nicht — dann hätte Tesla das ganze Jahresendgeschäft in Deutschland verpasst, der Aktienkurs wäre eingebrochen, usw usf. Also aus der Management Perspektive die einzig mögliche Entscheidung. Sie dann damit zu begründen, dass es ohne Sensoren sogar besser funktioniert — auch ein cleverer Zug. Nicht im Sinne des Kunden, aber im Sinne der Firma. Sie wollen die Kunden ja nicht abschrecken, dass sie jetzt ein verstümmeltes Fahrzeug bekommen, dass später unverkäuflich oder nur schwer verkäuflich sein wird. Daher erfindet man eine Geschichte, und versucht sie später rau implementieren. Auch nachvollziehbar. Dass die “echten Fans” das jetzt noch feiern — ok, das ist eher wenig nachvollziehbar 🙂 Aber aus der Sicht von Tesla als Unternehmen, was Geld verdienen möchte (und muss — im Auftrag der Investoren) — absolut richtig. Was anderes wäre direkt an der Böse abgestraft worden.
Aber lasst uns bitte nicht zu sehr ins Thema generelle Tesla Strategie abschweifen.
Dass die Parksensoren an aktuellen Modellen fehlen, finde ich ein echtes Manko. So ein Auto würde ich nicht fahren wollen. Sogar die Nasenkamera im iX3 nutze ich regelmäßig und vermisse sie oft im Tesla.
Einige clevere Details von Tesla, die BMW ohne große Mühe implementieren könnte, es aber trotzdem nicht tut:
- der Drive Recorder geht automatisch an, wenn man hupt. Die Aufzeichnungen werden direkt auf den USB Stick geschrieben, somit keine lächerlichen Einschränkungen von 40 Sekunden und nur 10 Aufnahmen. Im Tesla sind es 10 Minuten und so viele Aufnahmen, wie eben auf den Stick passen.
- Klima-an Modus. Warum kann ich nicht sagen, dass das Klima dauerhaft laufen soll? Im Verbrenner ist es verständlich, im Elektroauto spricht doch nichts dagegen, dass es stundenlang läuft? Speziell wenn man im Winter lädt, wäre doch nicht verwunderlich, dass jemand im Wagen bleibt und die Heizung/Klima haben möchte? Warum soll sie nach 30 Minuten ausgehen?
- Klima-Überwachung Modus. Im Tesla kann ich sagen, im Inneren darf es nicht mehr als 40° werden. Beim überschreiten wird automatisch die Klimaanlage anlaufen — bis es sich auf unter 40° runtergekühlt hat, und dann wieder ausgehen. Kann die Materialien im Innenraum schützen, aber auch Sachen, die man sonst dort gelassen hat — eine Brille, eine Powerbank für Handys, ein Laptop, usw. Gerade die letzten beiden können ja sogar explodieren, wenn sie zu lange im Wagen in der Hitze verbleiben.
- Hundemodus: so wie “Klima-an dauerhaft”, aber mit deaktivierter Alarmanlage für den Innenraum und einer Hinweistafel auf dem Bildschirm, dass der Wagen klimatisiert wird — damit der wachsame Mitbürger nicht gleich bei der Polizei einen “Tier in Gefahr” meldet.
- Die App meldet sich nach ca. 10 Minuten, wenn der Wagen abgestellt aber nicht verschlossen wurde. So was im Sinne “Das Fenster rechts hinten ist immer noch auf”. Die BMW App kann diesen Zustand erkennen — schweigt aber trotzdem, wenn man nicht selber draufschaut. Ist mir schon im Hotel passiert, dass ich den Kofferraum geschlossen habe und gleich losgelaufen bin. Dass der Kofferraumdeckel sich beim Schließen wohl an irgendwas gestoßen hat und sofort wieder aufging, habe ich nicht gemerkt. Während des Check-ins kam der Hinweis von der App “Der Wagen ist immer noch auf” — uff, Gottseidank! Gerade beim i4 lese ich, dass wenn man sich entfernt während der Kofferraum noch beim Schließen ist, das “Verriegeln beim Verlassen” nicht greift. Dann merkt man erst am nächsten Morgen, dass der Wagen die ganze Nacht offen stand.
Das alles sind Kleinigkeiten, die ein Software Entwickler in einer Woche, spätestens in einem Quartal erledigen kann. Warum macht BMW das nicht? Klar sind sie nicht kriegsentscheidend. Man kauft ein Auto nicht, weil es ein Hundemodus hat (obwohl einige vielleicht schon!) Aber man kauft ein Auto auch nicht, weil die Ambientebeleuchtung 8 Farben hat. Oder weil es ein “Vital Program” zur Aufmunterung des Fahrers hat. Trotzdem hat BMW solche Spielereien drin. Für die wirklich wichtigen Sachen fehlt ihnen dann irgendwas — Ressourcen, Ideen, oder einfach nur Lust?..
Zitat:
@M20 schrieb am 1. April 2023 um 23:40:35 Uhr:
Einige clevere Details von Tesla, die BMW ohne große Mühe implementieren könnte, es aber trotzdem nicht tut:Das alles sind Kleinigkeiten, die ein Software Entwickler in einer Woche, spätestens in einem Quartal erledigen kann. Warum macht BMW das nicht? Klar sind sie nicht kriegsentscheidend. Man kauft ein Auto nicht, weil es ein Hundemodus hat (obwohl einige vielleicht schon!) Aber man kauft ein Auto auch nicht, weil die Ambientebeleuchtung 8 Farben hat. Oder weil es ein “Vital Program” zur Aufmunterung des Fahrers hat. Trotzdem hat BMW solche Spielereien drin. Für die wirklich wichtigen Sachen fehlt ihnen dann irgendwas — Ressourcen, Ideen, oder einfach nur Lust?..
Sehr gut!
Diese Aussage gilt für so einige Funktionen.
Ich frage mich manchmal schon wer bei den Fahrzeugherstellern (nicht nur BMW) die jeweilige Funktions-Implementierungs-Roadmap verantwortet.
Eventuell sollte der nächste Entwickler-Betriebsausflug mit BMW i Modellen und anschliessendem Ausklang im Biergarten stattfinden. Da gäbe es dann so einiges zu besprechen.
Zitat:
@M20 schrieb am 1. April 2023 um 23:05:54 Uhr:
Speziell das Model 3 finde ich als sehr sportlich, sehr agil, scharf und fast Go-Kart artig ausgelegt.
Ich habe ja keine Ahnung, warum immer dieser GoKart-Vergleich kommt, halte ihn aber mit für den grössten Unsinn im Bereich von normalen Autos.
Ein Tesla (oder nimm' irgendein anderes aktuelles Auto), ist ein fettes, träges Schiff. Die Jungs, die da irgendwo ein GoKart-Feeling herbeiphantasieren, haben entweder keine Ahnung oder missinterpretieren unnötige Härte als GoKart.
Ich bin den Ur-Mini, Peugeot 205 GTI und Lotus Elise gefahren, da kommt das ansatzweise hin. Alles andere ist unnötige Härte. Und gerade bei einer Limousine ist das einfach nur unnötig.
Zitat:
@M20 schrieb am 1. April 2023 um 23:05:54 Uhr:
Trotzdem habe ich am Model 3 nichts auszusetzen. Kleinigkeiten, ja. Wischerautomatik, Fernlicht Automatik… Die Entscheidung, Parksensoren rauszunehmen war richtig, richtig blöd… Aber ich denke, deren Lieferant ist angesprungen.
Ach so, fast alle Assistenten sind als Beta gekennzeichnet und funktionieren eher so semi, aber alles fein. Tesla findet die ja selbst so gut, dass sie beim Abstandstempomat zwangsaktiviert werden, aber dennoch als Beta gekennzeichnet wird.
Und dann kommen die Teslaratis immer an und erzählen, wie weit Tesla vorne ist, weil die um die Software ein Auto gebaut hätten und nicht andersrum. Sorry, aber wäre die Software ansatzweise auf dem Stand der Hardware, dann hätte ich mein TM3 wahrscheinlich sogar behalten.
Und die weiters von dir angefügten Features sind ja alle ganz nett, aber ich fahre lieber mit funktionierenden Systemen als mich an irgendwelchen Nebenkriegsschauplätzen aufzuhalten.
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Ja, da gehe ich auch nicht mit. Besonders das Einknicken das kurvenäußeren Vorderrads macht das Go-Kart-Feeling ganz schnell kaputt. Das ist ja das Besondere an dem Model 3 Fahrwerk: Dass es trotz aller Hölzernheit im Alltag schafft, bei sportlicherem Fahren so zu verkacken.
Ich denke dieses Go Kart feeling kommt nicht durch die Härte vom Fahrwerk, sondern durch die sehr direkte Lenkung.
Bisschen wie beim Gaspedal, das hat Tesla auch direkter abgestimmt als andere. Letztlich ist das aber alles Geschmacksache und kein kompetenzvorsprung
Zitat:
@M20 schrieb am 1. April 2023 um 23:40:35 Uhr:
Einige clevere Details von Tesla, die BMW ohne große Mühe implementieren könnte, es aber trotzdem nicht tut:….
Da setzt Tesla meiner Meinung nach die Prioritäten falsch, anstatt sich um diesen Firlefanz zu kümmern, gibt es genug Baustellen die mehr Aufmerksamkeit benötigen. Wurde hier aber ja in den letzten Posts bereits genannt (Stichwort Assistenten).
Zitat:
@debunix schrieb am 2. April 2023 um 10:22:40 Uhr:
Ich habe ja keine Ahnung, warum immer dieser GoKart-Vergleich kommt, halte ihn aber mit für den grössten Unsinn im Bereich von normalen Autos.
Hmm, hab mir überlegt, welche Parameter dort mit einspielen. Ich denke, im Wesentlichen sind es die Schärfe der Lenkung und des Gaspedals. Man nimmt den Wagen dann als "leicht" und "agil" war, obwohl es wahrlich nicht so ist.
Die unnötige Härte — naja, es ist immer schwer zu diskutieren, was ist "hart" und was ist "unnötig". Suche hier im Forum nach "M Fahrwerk" in den klassischen BMWs — die Hälfte der Nutzer wird sie für übermäßig hart halten, die andere Hälfte für nicht hart genug 😁 Eine Zeitlang war das Model 3 mein komfortableres Auto neben einigen BMW (ok, eines von den war ein Tracktool mit dem KW Clubsport Fahrwerk) 😁
Ich finde das Model 3 Fahrwerk als "sportlich hart", dennoch gut im Alltag fahrbar. Da habe ich bei Audi (Mietfahrzeugen, hab nie ein Audi besessen) durchaus härteres erlebt. Und ich spreche nicht von S3/S4!
Zitat:
Ein Tesla (oder nimm' irgendein anderes aktuelles Auto), ist ein fettes, träges Schiff. Die Jungs, die da irgendwo ein GoKart-Feeling herbeiphantasieren, haben entweder keine Ahnung oder missinterpretieren unnötige Härte als GoKart.
Ist leider der Trend 🙁 Hier ein Zitat: "Mit einem Leergewicht zwischen 1.780 und 1.855 Kilogramm ist der M3 im Mittelfeld der leistungsstarken Limousinen angeordnet." Da ist nicht von Tesla Model 3 di Rede, sondern vom aktuellen M3... 😕 Bei meinem F82 hat BMW noch jedes eingesparte Kilo hochgepriesen. Um dann bei der nächsten Generation gleich mal 300kg draufzuschlagen...
Zitat:
Ich bin den Ur-Mini, Peugeot 205 GTI und Lotus Elise gefahren, da kommt das ansatzweise hin. Alles andere ist unnötige Härte. Und gerade bei einer Limousine ist das einfach nur unnötig.
Klar bin ich Elise und eben ausgiebig Kart gefahren. Klar ist auch, dass zu einer guten Beschleunigung auch eine gute Verzögerung dazu gehört — die bei allen heutigen 2-Tonnern fehlt. Die Härte meine ich dabei nicht mal. Wie gesagt, für mich ist es die Schärfe der Reaktion. Auf einen kleinen Input am Lenkrad/Gaspedal wird sofort, ohne jegliche Verzögerung stark reagiert. Man muss also ständig sehr feinfühlig fahren. Manch einer bezeichnet es als "nervös" und findet doof. Ich bezeichne es als GoKart-Feeling und finde es großartig 😁
Zitat:
@debunix schrieb am 2. April 2023 um 10:22:40 Uhr:
Zitat:
@M20 schrieb am 1. April 2023 um 23:05:54 Uhr:
Trotzdem habe ich am Model 3 nichts auszusetzen. Kleinigkeiten, ja. Wischerautomatik, Fernlicht Automatik… Die Entscheidung, Parksensoren rauszunehmen war richtig, richtig blöd… Aber ich denke, deren Lieferant ist angesprungen.
Ach so, fast alle Assistenten sind als Beta gekennzeichnet und funktionieren eher so semi, aber alles fein. Tesla findet die ja selbst so gut, dass sie beim Abstandstempomat zwangsaktiviert werden, aber dennoch als Beta gekennzeichnet wird.
Ich finde nirgendwo, dass Wischerautomatik oder Fernlichtautomatik als "Beta" bezeichnet sind, wo hast Du das her? Das macht allerdings die Situation noch schlimmer. Es sind so zu sagen vollwertige Systeme, die in der Bedienungsanleitung beschrieben sind, die aber nur mangelhaft funktionieren. Die Wischerautomatik wird auch nie besser gehen, weil wieder an der Hardware 10 Cent gespart für den Sensor. Die Fernlichtautomatik kann mit den Kameras allerdings besser funktionieren — und ist auch mittlerweile besser geworden, eigentlich ganz brauchbar jetzt. Nur kein Matrixlicht, wie im BMW (beim i4 aber nur ab "Laserlight", oder?)
Zitat:
Und dann kommen die Teslaratis immer an und erzählen, wie weit Tesla vorne ist, weil die um die Software ein Auto gebaut hätten und nicht andersrum. Sorry, aber wäre die Software ansatzweise auf dem Stand der Hardware, dann hätte ich mein TM3 wahrscheinlich sogar behalten.
Das ist sogar wahr. Der grundsätzlich andere Ansatz bei Tesla ist, dass alles im Auto mit nur wenigen Controllern, eigentlich im Wesentlichen mit einem zentralen Controller gesteuert wird. So hatten sie nach einem schlechten Abschneiden im Bremstest ihre ABS umprogrammiert und so das Bremsverhalten verbessert. Von der kompletten "installed base" an Model 3. Finde ich beeindruckend. Ladekurven bei den Fahrzeugen im Feld anzupassen gehört für sie mittlerweile zur Norm. Eine neue Akku Technologie rausgepusht, am Anfang sehr konservativ ausgelegt, dann mit der Zeit weiter und weiter optimiert.
Nun kann man sagen "Testen am Kunden", schlecht, schlecht! Aber die anderen machen es doch genau so. Nur fließt bei den die Erfahrung aus der Flotte nicht sofort wieder rein, sondern erst in den nächsten Facelift.
Zitat:
Und die weiters von dir angefügten Features sind ja alle ganz nett, aber ich fahre lieber mit funktionierenden Systemen als mich an irgendwelchen Nebenkriegsschauplätzen aufzuhalten.
BMW ist nun auch nicht fehlerfrei. Auch der BMW DAP+ hat mich gegen eine Betonwand in einer Baustelle fahren wollen; ist einer Bitumenspur im Asphalt nachgelaufen, weil er sie für die Straßenmarkierung gehalten hat; hat plötzlich ohne Grund die Spur verloren und ist ausgestiegen, usw. Ich habe oben geschrieben — der Tesla sieht Straßenmarkierung _besser_ als ich sie sehen kann. Der BMW sieht sie deutlich schlechter als ich und gibt gerade in schwierigeren Situationen auf.
Also so pauschal würde ich die Tesla Assistenten nicht abwerten. Die Schildererkennung funktioniert nun auch einigermaßen, obwohl z.B. in Österreich schlechter als in Deutschland, weil eine etwas andere Schrift?.. Da ist noch viel Luft nach oben, aber endlich auch etwas Bewegung. Der wichtigste Unterschied zu BMW hier — selbst in meinem 2019er Modell kommen diese Änderungen an. Man fühlt sich nicht wie ein altes Eisen.
Es gibt Nachteile, klar. Aber es gibt auch Vorteile. Um diese näher zu beleuchten, gibt es ja diesen Thread hier. Übrigens, die Gesamtwertung von 2.2 im ADAC Test ist zwar schlechter, als die 1.8 vom i4 — aber auf der Ebene vom Audi A4. Also kann da nicht alles nur schlecht sein.
Zitat:
@lyas schrieb am 2. April 2023 um 10:58:35 Uhr:
Ja, da gehe ich auch nicht mit. Besonders das Einknicken das kurvenäußeren Vorderrads macht das Go-Kart-Feeling ganz schnell kaputt. Das ist ja das Besondere an dem Model 3 Fahrwerk: Dass es trotz aller Hölzernheit im Alltag schafft, bei sportlicherem Fahren so zu verkacken.
Ich habe es versucht, zu beschreiben. Da ist der @MaxPaul90 auch der gleichen Meinung.
Wo hast Du es her mit dem "Einknicken das kurvenäußeren Vorderrads"? Ich habe nichts desgleichen bis jetzt fühlen können. Der Gewinner der letzten GRRC Autosolo Runde (eine Art Slalomfahrt) ist übrigens ein Model 3.
Edit: Hier noch die Ergebnisse: https://www.goodwood.com/.../
Der Typ hat einen Caterham 7 im Slalom geschlagen! Das muss man erstmal schaffen. Finde leider keine Infos, was und wie viel er an seinem Model 3 umgebaut hat. Trotzdem scheint die Basis nicht soooo schlecht zu sein!
Auch in den oben verlinkten Videos mit dem Elchtest vom Model 3 sehe ich kein Einknicken, sorry. Wenn man 2 Tonnen Gewicht nicht ausreichend abbremst, dann wird der Wagen über das kurvenäußere Rad schieben, klar. Das ist allerdings Physik. Wie man im selben Elchtest sieht, ist der i4 kein bisschen besser dabei. Ein GoKart ist natürlich eine andere Liga, aber als ich vom "GoKart Gefühl" gesprochen habe, habe ich natürlich nicht ernsthaft ein Model 3 mit einem GoKart verglichen.
Zitat:
@Maxxwell86 schrieb am 2. April 2023 um 12:01:46 Uhr:
Zitat:
@M20 schrieb am 1. April 2023 um 23:40:35 Uhr:
Einige clevere Details von Tesla, die BMW ohne große Mühe implementieren könnte, es aber trotzdem nicht tut:….Da setzt Tesla meiner Meinung nach die Prioritäten falsch, anstatt sich um diesen Firlefanz zu kümmern, gibt es genug Baustellen die mehr Aufmerksamkeit benötigen. Wurde hier aber ja in den letzten Posts bereits genannt (Stichwort Assistenten).
Bei Spielen & Co sehe ich das auch so. Die Sachen, die ich aufgelistet habe, vermisse ich schmerzlich in meinem BMW.
Auch auf die Gefahr mich hier unbeliebt zu machen ;-) …
Ohne Frage hat der Tesla in bestimmten Disziplinen Defizite, aber m. E. nicht in Bezug auf Fahrspaß, Ladeplanung und dem Preis-/Leistungsverhältnis.
Gerade letzteres stimmt für mich derzeit bei BMW überhaupt nicht, und schon gar bei den Leasingkonditionen.
Mal ganz abgesehen davon, dass Tesla liefern kann und nicht Mondlieferzeiten mit sich stetig verschlechternden Leasingkonditionen bei bestehenden Bestellungen anbietet.
Und das sage ich als eigentlicher BMW-„Fanboy“.
Zitat:
@M20 schrieb am 2. April 2023 um 12:50:07 Uhr:
Die unnötige Härte — naja, es ist immer schwer zu diskutieren, was ist "hart" und was ist "unnötig"
Klar, das ist diskutabel, weil's einfach jeder anders mag. Grundsätzlich bin ich da bei der Einordnung nach Fahrzeugklasse. Ein Sportwagen darf da ziemlich direkt sein, eine Limousine braucht das weniger.
Wer das unbedingt ändern möchte, hat ja diverse Optionen (M-Fahrwerk etc.).
Zitat:
@M20 schrieb am 2. April 2023 um 12:50:07 Uhr:
Ist leider der Trend 🙁
Ja - und ich find's shice.
Zitat:
Ich finde nirgendwo, dass Wischerautomatik oder Fernlichtautomatik als "Beta" bezeichnet sind, wo hast Du das her? Das macht allerdings die Situation noch schlimmer. Es sind so zu sagen vollwertige Systeme, die in der Bedienungsanleitung beschrieben sind, die aber nur mangelhaft funktionieren. Die Wischerautomatik wird auch nie besser gehen, weil wieder an der Hardware 10 Cent gespart für den Sensor. Die Fernlichtautomatik kann mit den Kameras allerdings besser funktionieren — und ist auch mittlerweile besser geworden, eigentlich ganz brauchbar jetzt. Nur kein Matrixlicht, wie im BMW (beim i4 aber nur ab "Laserlight", oder?)
Here you go:
https://www.tesla.com/ownersmanual/model3/de_de/Oben rechts "Beta" in die Suchmaske eingeben und tada! (Screenshot habe ich angefügt. Erschreckend, oder?)
Fast alles in der Büchse ist als Beta gekennzeichnet, wenn es zum Bereich der Assistenten gehört. Warum das eine Zulassung erhält, würde ich zu gerne mal die Verantwortlichen fragen.
Dass die Beta nicht einmal den Reifegrad einer PreAlpha erreicht, war bei mir jedenfalls so (bis 11/22).
Zitat:
@M20 schrieb am 2. April 2023 um 12:50:07 Uhr:
Das ist sogar wahr. Der grundsätzlich andere Ansatz bei Tesla ist, dass alles im Auto mit nur wenigen Controllern, eigentlich im Wesentlichen mit einem zentralen Controller gesteuert wird. So hatten sie nach einem schlechten Abschneiden im Bremstest ihre ABS umprogrammiert und so das Bremsverhalten verbessert. Von der kompletten "installed base" an Model 3. Finde ich beeindruckend. Ladekurven bei den Fahrzeugen im Feld anzupassen gehört für sie mittlerweile zur Norm. Eine neue Akku Technologie rausgepusht, am Anfang sehr konservativ ausgelegt, dann mit der Zeit weiter und weiter optimiert.Nun kann man sagen "Testen am Kunden", schlecht, schlecht! Aber die anderen machen es doch genau so. Nur fließt bei den die Erfahrung aus der Flotte nicht sofort wieder rein, sondern erst in den nächsten Facelift.
Ehrlich, ist mir vollkommen egal. Ich beurteile das ganz einfach:
Ich Geld, Händler Ware. Mein Geld funktioniert, also hat auch die Ware zu funktionieren. Tut es das nicht, gibt's auch kein Geld mehr. Ist ganz einfach bei mir und der Grossteil der Käufer sieht das genauso, es gibt halt Abstufungen bei der Einschätzung der Funktionsfähigkeit.
Ein grosser Teil der Käufer (gesamthaft) scheint ja auch nicht zu wissen, dass ein Tempomat eingebaut ist ;-)
Zitat:
@M20 schrieb am 2. April 2023 um 12:50:07 Uhr:
BMW ist nun auch nicht fehlerfrei. Also so pauschal würde ich die Tesla Assistenten nicht abwerten.
Doch, so pauschal werte ich das bei Tesla nach 2 Jahren eigener Erfahrung. Und es war genau der Grund, warum ich die Kiste so schnell wie möglich loswerden wollte.
Dass BMW & Co. auch nicht fehlerfrei sind, ist traurig, aber wahr. Viel zu oft wird da Bananenware ausgeliefert und die Beispiele sind mehr als nur vielfältig.
Der Umgang von Tesla mit dem Kunden ist es allerdings, der dann das Sahnehäubchen der Enttäuschung aufsetzt.
Bei BMW bemüht man sich, dass ich keinen Stress habe mit irgendwelchen Rückrufen und behandelt mich als Kunden. Bei Tesla kann ich mit etwas Glück mit jemandem reden und mir dann den auswendig gelernten Beschwichtigungssprech anhören (Tesla-Standard!!!). Besser wird's dann halt nicht, weil's einfach keine Lösung für den zusammengebastelten Softwareschrott gibt. Was soll der Mitarbeiter denn auch gross erzählen?
Ich bin übrigens nicht einmal ein BMW-Fan, sondern erwarte einfach nur ein funktionierendes Produkt für meine Kohle. Wer mir das anbietet, ist im Geschäft - andersrum halt auch.
Zitat:
@debunix schrieb am 2. April 2023 um 13:41:53 Uhr:
Here you go:
https://www.tesla.com/ownersmanual/model3/de_de/
Oben rechts "Beta" in die Suchmaske eingeben und tada! (Screenshot habe ich angefügt. Erschreckend, oder?)
Fast alles in der Büchse ist als Beta gekennzeichnet, wenn es zum Bereich der Assistenten gehört. Warum das eine Zulassung erhält, würde ich zu gerne mal die Verantwortlichen fragen.
Dass die Beta nicht einmal den Reifegrad einer PreAlpha erreicht, war bei mir jedenfalls so (bis 11/22).
Danke, war mir nicht bewusst. Aber wie gesagt, wenn es nicht als "Beta" bezeichnet wäre, könnte man es noch schlimmer bewerten. Und "Beta" schützt auch nicht von einer Abwertung. Die "Smart Summon / Herbeirufen" wäre z.B. eine ganz coole Funktion, die hätte man gut nutzen können. Nur ist sie sehr schlecht implementiert, wirklich nur als "Erstversuch" oder "Proof of Concept". Und in diesem Zustand ist das Feature nun seit 3 Jahren... Die Prioritäten bei Tesla sind schon recht seltsam.
Zitat:
Zitat:
@M20 schrieb am 2. April 2023 um 12:50:07 Uhr:
BMW ist nun auch nicht fehlerfrei. Also so pauschal würde ich die Tesla Assistenten nicht abwerten.
Doch, so pauschal werte ich das bei Tesla nach 2 Jahren eigener Erfahrung. Und es war genau der Grund, warum ich die Kiste so schnell wie möglich loswerden wollte.
Dass BMW & Co. auch nicht fehlerfrei sind, ist traurig, aber wahr. Viel zu oft wird da Bananenware ausgeliefert und die Beispiele sind mehr als nur vielfältig.
Der Umgang von Tesla mit dem Kunden ist es allerdings, der dann das Sahnehäubchen der Enttäuschung aufsetzt.
Bei BMW bemüht man sich, dass ich keinen Stress habe mit irgendwelchen Rückrufen und behandelt mich als Kunden. Bei Tesla kann ich mit etwas Glück mit jemandem reden und mir dann den auswendig gelernten Beschwichtigungssprech anhören (Tesla-Standard!!!). Besser wird's dann halt nicht, weil's einfach keine Lösung für den zusammengebastelten Softwareschrott gibt. Was soll der Mitarbeiter denn auch gross erzählen?
Ich bin übrigens nicht einmal ein BMW-Fan, sondern erwarte einfach nur ein funktionierendes Produkt für meine Kohle. Wer mir das anbietet, ist im Geschäft - andersrum halt auch.
Ich spreche ja auch aus bald 4 Jahren Erfahrung mit dem Model 3 und einem direkten Vergleich mit einem elektrischen BMW. Bei mir wäre die Waage um eine Haarbreite in Richtung BMW getippt, aber wirklich nur sehr leicht. Das Model 3 in meinen Augen ist schon ein starker Gegner.
Das kann aber mehrere Gründe haben — bei mir in Frankfurt stehen die Service Center der beiden nur 400m entfernt in der gleichen Straße. Ich hatte schon schlechte Erfahrungen mit dem BMW Service Center — lustigerweise mit meinem teuersten Auto hatte ich dort die schlechtesten Erfahrungen gemacht, und das gleich zwei Mal — und als jahrzehntelang treuer Kunde. Mit dem Wagen gehe ich definitiv nicht mehr zu BMW Frankfurt. Dabei waren die Erfahrungen bei Tesla immer so, wie Du sie jetzt von BMW beschrieben hast. Allerdings war ich bei Tesla ein seltener Gast, es war nichts kaputt. Ich nehme an, dass es vom Service Center zum Service Center Unterschiede gibt. Die "Tesla-Standard" Aussagen habe ich mehrfach gelesen, aber nie selbst anhören müssen. Würde ich natürlich nicht gelten lassen, ist schon mega peinlich.
Jedenfalls hatte ich nie das Gefühl, das Model 3 jetzt nur noch schnell abstoßen zu wollen. Ich fahre es immer noch sehr gerne.
Zitat:
@Hamburg906 schrieb am 2. April 2023 um 13:24:06 Uhr:
Auch auf die Gefahr mich hier unbeliebt zu machen ;-) …Ohne Frage hat der Tesla in bestimmten Disziplinen Defizite, aber m. E. nicht in Bezug auf Fahrspaß, Ladeplanung und dem Preis-/Leistungsverhältnis.
Gerade letzteres stimmt für mich derzeit bei BMW überhaupt nicht, und schon gar bei den Leasingkonditionen.
Mal ganz abgesehen davon, dass Tesla liefern kann und nicht Mondlieferzeiten mit sich stetig verschlechternden Leasingkonditionen bei bestehenden Bestellungen anbietet.
Und das sage ich als eigentlicher BMW-„Fanboy“.
Danke für den sinnvollen Beitrag.
Konnte am Freitag den i4 m50 nochmal länger testen und bereue meine Bestellung nicht. Bin dann aber auch wieder gern in mein MX LR gestiegen. Wird eine super Paarung in unserer Garage abgeben. Papa darf mit dem sportlichen Flitzer fahren, Mama und Tochter mit Hund in Family SUV 😁
Was mich nur enttäuscht hat: die verschachtelten Menüs und die Verzögerung des Infotainments.
Aber da ich ohnehin die meisten Dinge über Sprachbefehl steuere werde ich einmal in den Menüs am Anfang wichtige Punkte auf mich einstellen und dann brauch ich es nie wieder. Denke man kann auch viele Dinge mit den "Kacheln" sortieren um schnell in Untermenüs zu kommen.
Aber so einfach den Iconic Sound Ausschalten geht nicht. Da musste ich dafür Googlen wie das geht.
Zitat:
@M20 schrieb am 02. Apr 2023 um 12:55:02 Uhr:
Wo hast Du es her mit dem "Einknicken das kurvenäußeren Vorderrads"?
Das habe ich nirgends her, das ist einfach mein subjektives Empfinden, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Ich weiß auch nicht, wie ich das sonst beschreiben soll. Vielleicht wankt mir das TM3 zu stark? Als ob die Feder komplett aufgibt. Aber nur vorn! Es fühlt sich einfach nicht gut an. Der i4 macht das um Klassen besser. Da helfen auch keine besseren Slalomzeiten. (Der M50 soll übrigens in der Kategorie schlechter sein als der eDrive40, den ich habe und beurteile.)
All das, was das Model 3 exzellent macht - die Direktheit der Lenkung, Beschleunigung, Rekuperation - wird getrübt durch das miese Fahrwerk. Es ist nicht mal hart, es ist einfach nur rumpelig, hölzern, es wertet das ganze Auto ab. Nicht umsonst tauschen viele das Fahrwerk.
Und noch was ganz anderes, bei dem der i4 mehr Spaß macht: Rausbeschleunigen aus Kurven entschärft der Tesla komplett. Die Leistung wird knallhart zurückgenommen, bis das Lenkrad wieder fast mittig ist. Der i4 dagegen lässt selbst im Eco Pro mit DSC an ein bisschen Schlupf auf der Hinterachse und damit ein wenig Spaß zu.
Das Ganze führt halt dazu, dass der Tesla auf meinen Lieblingsstrecken bei Weitem nicht so viel Spaß gemacht hat wie meine Verbrenner-G20-Derivate, die ich vorher hatte, ich verspreche mir da vom i4 viel mehr, ein Test steht da allerdings noch aus.