Hilferuf: Verzweifelt in der Entscheidung Auto oder Wohnung in der Ausbildung

Ich werde versuchen es knapp zu halten!

Folgende Situation:

Seit August in einer Ausbildung im öffentlichen Dienst, ca 780€ Netto Gehalt. Entfernung zum Arbeitsplatz pro Strecke 55km. Bekomme ein Ticket, mit dem ich Zug / Bus kostenlos nutzen kann.

Habe bei mir im Ort keine Bus / Bahnverbindung. Muss ca. 15km zum nächsten Bahnhof fahren (mit Auto).

Folgendes habe ich in 3 Monaten Ausbildung hinter mir:

- Diesel Fahrzeug für 3000€ von privat gekauft -> 2 Wochen später Getriebe undicht, muss neu inklusive Kupplung. Kein Geld für Reparatur, daher Verkauf mit 600€ Minus am Ende. Stress mit Arbeitgeber weil ich an dem Tag nicht zur Arbeit konnte (wurde abgeschleppt, hat mich nochmal Aufpreis gekostet, weil Getriebeöl ausgelaufen ist) und das ganze in der Probezeit war. Zum Glück trotzdem durchgekommen.

- Kleiner Benziner (1.4 VW Motor) für 3000€ vom Händler gekauft -> 1 Woche später klappert die Nockenwelle, Ölverlust etc. -> Auto geht an Händler zurück, kriege Geld wieder aber mit 200€ Minus. Händler meinte das wäre alles normal gewesen und ich könne kein Auto zurückgeben mit der Begründung "da geht in Zukunft was kaputt auf Grund des Mangels". Er meinte ich soll mir doch einen Anwalt nehmen (nicht gemacht, weil 200€ ...)

Jetzt stehe ich ohne Auto da.

Wohnungen kosten am Arbeitsplatz mal gut 400€ Warm, und das sind dann schon wirklich die günstigsten Wohnungen. Da ist kein Strom, kein GEZ, keine Versicherung etc eingerechnet. Mit allem drum und dran wirds dann knapp am Monatsende, und ein Auto habe ich dann trotzdem nicht.

--

Pendeln mit Auto zum Arbeitsplatz -> 45 Minuten, aber hohe Kosten auf Grund von Steuer, Versicherung, Sprit, Wartung. Pro Strecke.

Pendeln zum Bahnhof und dann Öffis. -> 1,5 Stunden. Pro Strecke. Und ich habe ziemlich viel schlechte Erfahrung mit Gebrauchtwagen gemacht :-)

Wohnung nehmen am Arbeitsplatz -> 30 Minuten Arbeitsweg, aber kein Auto + eventuelle Engpässe finanziell.

Unterstützung von Eltern kriege ich nicht. Weder finanziell, noch in Form einer Bürge.
Weiß ehrlich gesagt nicht, was ich machen soll! Das Thema macht mir mental zu schaffen, es gibt Zuhause jede menge Streit wegen dem Thema. Ich erhoffe mir mehr Unterstützung seitens der Eltern, die meinen ich bin nicht der Erste in der Situation. Haben sie ja auch recht und ich hab es mir so ausgesucht. Bevor das jemand erwähnt, JA ich hab es mir so ausgesucht aber hier auf dem Dorf sind die Chancen halt nicht so supi wie in einer Großstadt.

Schönen Sonntag gewünscht.

Beste Antwort im Thema

Mir käme da ein Motorroller in den Sinn.
Gebrauchter Markenroller, zb Yamaha oder Aprilia ... Die gibts für ~2000 Euro im ordentlichen Zustand bei nem Zweiradhändler.
Damit könntest du mindestens zum Bahnhof fahren und sicher auch notfalls mal direkt zur Arbeit.

Ich weiß, mit ~45 kmh dauert das alles etwas länger und ja - es wird Winter, es ist kalt. Ist mir durchaus bewusst.

Der Roller verusacht aber relativ wenig laufende Kosten und man ist trotzdem mobil.

Bei eingeschränktem Budget und Einkommen muss man Kompromisse eingehen ... Musste da während der Ausbildung auch durch. 😁

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Zitat:

@camper0711 schrieb am 10. November 2019 um 14:13:55 Uhr:


272€ Gesamtmiete ... 35396 Gießen Sandfeld frei ab: 17.11.2019

327€ Gesamtmiete frei ab: 01.12.2019

und und und ...

--> bei wie vielen WGs hast Du denn schon angefragt/Dich zumindest mal um einen Besichtigungstermin bemüht?

Bei genug, keine Sorge! Ist nicht einfach nur ein "Mitleidsuchen" - 99% dieser WGs sind vorbehaltlich für Studenten reserviert.

Moin,

Wenn die WG nicht durch das Studentenwerk getragen wird, dürfte es dem Vermieter völlig wurscht sein, wer die Miete zahlt. Den interessiert, dass die Miete pünktlich auf dem Konto ist. Davon ab ist ein Azubi tendenziell eine sichere Sache als ein Student - bei dir weiß man, dass du garantiert drei Jahre dabei bist und nicht in 6 Monaten den Studienplatz wechselwt, rausgeprüft wurdest usw.

LG Kester

Zitat:

@FI_J schrieb am 10. November 2019 um 13:08:15 Uhr:


Unterstützung von Eltern kriege ich nicht. Weder finanziell, noch in Form einer Bürge.

Wenn Du Ausbildung machst, dann beziehen Deine Eltern, wenn ich es richtg verstehe, Kindergeld - ? Bei der Variante mit Umzug nach Gießen würdest Du, so trivial gesagt, keine "Kosten" zu Hause verursachen, da kein Essen, keine "Pflege" usw. Dadurch dürften eigentlich die 204€ / Monat Dir zur Verfügung stehen, ohne "Verluste" für Deine Eltern. Damit könntest Du die Halbemiete schon finanzieren.

Nur so eine Idee, weil ich Deine Situation nicht kenne ...

@Rotherbach: Es besteht aber durchaus die Möglichkeit, dass es dem Vermieter einer WG so egal ist, dass er im Wesentlichen die verbleibenden Bewohner entscheiden lässt, wer einzieht.

Und wenn denen der TE zu jung oder zu unstudentisch ist, wird er dem Vermieter eben gar nicht mehr vorgeschlagen.

Insofern kann ich mir durchaus vorstellen, dass sich der TE da die ein oder andere Abfuhr mehr einfängt als ein Student.

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Kenne das Problem von meinem Sohn.

Aber der hat selbst in Berlin bereits mehrfach ein Zimmer in einer aus 2-3 Personen bestehenden WG gefunden, die sich dann allerdings Küche und Bad teilen.

Mehr als 350 € warm hat er bisher nie monatlich dafür bezahlen müssen. Zzgl. Strom u. Internetanschluss liegt er aktuell immer noch unter 390 €.

Das sollte doch auch im Raum Gießen realisierbar sein. Kann mir kaum vorstellen, dass dort die Preis höher als in Berlin sind und es dort keinen Markt für möbilierte Zimmer oder Wohngemeinschaften für Nicht-Studenten gibt.

Zur Alternative Gebrauchtwagen:

Selbst wenn der nächste Kauf ein Glückskauf mit lediglich normalen Wartungskosten und ohne größere Reparaturen sein sollte, wird ein Klein-/Kompaktwagen selbst bei nur ca. 10 tsd km Jahresfahrleistung (arbeitstäglich 2x 15 km zur nächsten Haltestelle) monatlich zwischen 300-400 € kosten (Steuer, Versicherung, Treibstoff, Grundwartung mit Öl-, Filter- und Bremsflüsigkeitswechsel, Reifenersatz usw.). Wertminderung ist da noch nicht eingerechnet.

Gerade weil ein kostenloses Ticket für den ÖPNV zur Verfügung gestellt wird, ist eine Zimmermiete vor Ort oder etwas außerhalb in der Näher einer Haltestelle von einer Linie, die einen in 30-45 Minuten zur Arbeiststelle bringt, aus meiner Sicht eindeutig die preiswertere Lösung.

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 10. November 2019 um 14:57:09 Uhr:


Moin,

Wenn die WG nicht durch das Studentenwerk getragen wird, dürfte es dem Vermieter völlig wurscht sein, wer die Miete zahlt. Den interessiert, dass die Miete pünktlich auf dem Konto ist.

Problem kann allenfalls sein

--> gleich und gleich gesellt sich gern!

von den (in der WG verbleibenden) potentiellen Mitbewohnern 1. zum Besichtigungstermin eingeladen zu werden und 2. (aus 10 oder 20 Teilnehmern des WG-Castings) ausgewählt zu werden ...

@ TE:
die Lage könnte sich aber bessern, wenn die ganzen Erstsemester weg "vom Markt" sind 😉

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 10. November 2019 um 14:57:09 Uhr:


Davon ab ist ein Azubi tendenziell eine sichere Sache als ein Student - bei dir weiß man, dass du garantiert drei Jahre dabei bist und nicht in 6 Monaten den Studienplatz wechselwt, rausgeprüft wurdest usw.

das wäre ein Argument, das man - wenn man mitbekommt dass genau aus solch einem Grund SCHNELL ein Nachmieter gesucht wird - ins Vorstellungsgespräch mit einfließen lassen sollte ...

Zitat:

@new-rio-ub schrieb am 10. November 2019 um 13:21:54 Uhr:


Ich habe meiner Tochter auch eine Wohnung am Ausbildungs-/Studienort ca. 80 km entfernt finanziert. Was sind das nur für Eltern. Die sollten sich keine Kinder anschaffen.

Bei dem zweiten Wagen vom Händler hätte ich dem Händler gehörig auf die Finger geklopft.

Es bewahrheitet sich halt immer wieder um die 3000.- Euro ist einfach viel Schrott dabei.

Vielleicht Eltern die ihr Kind nicht verwöhnen und von einem Erwachsenen Selbstständigkeit erwarten und erwarten, dass der TE lernt Verantwortung zu übernehmen und auf seinen eigenen Beinen zu stehen.

Ist ja nicht so als ob der TE verhungern müsste. Er ist volljährig, "dient" 800 Euro und muss 50 km zu Betrieb pendeln. Klar kein Zuckerschlecken, aber ausreichend. Deswegen ist der Blödsinn mit verklagen Nonsens. Der TE bekommt eine kostenlose Unterkunft im Haus der Eltern und Lebensmittelversorgung wie ich es sehe. Also locker eine Unterstützung von 500-600€. Und ist somit auf finanziell auf der Höhe eines Junggesellen mit 1800€ Bruttoeinkommen der keine Unterstützung bekommt.

Lehrjahre sind nunmal keine Herrenjahre. Aber übertreiben muss man auch nicht

Zitat:

@Beulendoktor88 schrieb am 10. November 2019 um 15:46:10 Uhr:



Vielleicht Eltern die ihr Kind nicht verwöhnen und von einem Erwachsenen Selbstständigkeit erwarten und erwarten, dass der TE lernt Verantwortung zu übernehmen und auf seinen eigenen Beinen zu stehen.

Naja, zwischen "verwöhnen" und "oh shit, dir sind in 10 Wochen zwei Karren kapital verreckt, wir helfen dir mal eben aus" gibt's aber auch noch viel Platz.

Zitat:

@spud_murphy schrieb am 10. November 2019 um 15:52:32 Uhr:



Zitat:

@Beulendoktor88 schrieb am 10. November 2019 um 15:46:10 Uhr:



Vielleicht Eltern die ihr Kind nicht verwöhnen und von einem Erwachsenen Selbstständigkeit erwarten und erwarten, dass der TE lernt Verantwortung zu übernehmen und auf seinen eigenen Beinen zu stehen.

Naja, zwischen "verwöhnen" und "oh shit, dir sind in 10 Wochen zwei Karren kapital verreckt, wir helfen dir mal eben aus" gibt's aber auch noch viel Platz.

OH shit. Dann fahre mit Bus und Bahn wie hundert tausend andere.

Zitat:

@Beulendoktor88 schrieb am 10. November 2019 um 15:59:47 Uhr:


OH shit. Dann fahre mit Bus und Bahn wie hundert tausend andere.

super Tipp - bei

Zitat:

@FI_J schrieb am 10. November 2019 um 13:31:31 Uhr:


15km zum Bahnhof, da brauch ich mit dem Auto schon gute 15-20 Minuten ...

Zitat:

@Beulendoktor88 schrieb am 10. November 2019 um 15:59:47 Uhr:


OH shit. Dann fahre mit Bus und Bahn wie hundert tausend andere.

Hilfreich, v.a. wenn man - wie das hier der Fall zu sein scheint - auf dem Land wohnt und keine/nur eine schlechte Anbindung an den ÖPNV hat.

Und zum Bahnhof fährt kein Bus, nicht unter 15km bis zur nächsten Haltestelle? 😕
Plattes Land mag ja sein, aber sooo platt?

Zitat:

@A346 schrieb am 10. November 2019 um 16:09:41 Uhr:


Und zum Bahnhof fährt kein Bus, nicht unter 15km zur nächsten Haltestelle? 😕
Plattes Land mag ja sein, aber sooo platt?

Naja, es gibt durchaus Gegenden, bei denen der Bus dann nur einmal in der Stunde kommt, du dann trotzdem erstmal noch 'ne Weile läufst, dir dann zusätzliche 20 Minuten Wartezeit vor dem Zug einfängst usw. usf. Ich hatte selbst mal eine Pendelstrecke, die mit dem Auto <35 Minuten und mit den Öffis ~1,5-2,5 h gedauert hat. Nur ging es bei mir raus auf's platte Land. Das war zwar nicht mal so platt, aber das war eben der Fahrplan. Hätte ich mit ausreichendem Puffer auf Arbeit ankommen wollen, hätte ich zudem wegen ein paar Minuten eine volle Stunde früher raus gemusst. Wenn dann der Winter kommt wird's bei uns in der Gegend gerne mal zum Glücksspiel.

Bevor ich meinem Kind in einer solchen Situation dann 3-5 Stunden tägliche Pendelstrecke mit Nachdruck schönrede, würde ich ihm dann eher die Kohle, die es mir daheim nicht mehr vom Kopf futtert in die Hand drücken und eine Wohnung subventionieren. Gerade falls ich noch Kindergeld für den kleinen Racker einstecken sollte.

Mit anderen Worten: Das Geld ist beim TE so knapp, dass - auch wegen unkalkulierbarer Reparaturkosten - das Auto imho ausscheidet. Wie schlimm die Situation mit den Öffis tatsächlich ist, kann ich nicht sagen. Wohl aber, dass es durchaus denkbar ist, dass diese als Lösung für die komplette Pendelstrecke rein praktisch betrachtet keine gute Idee sind. (Der Kerle muss auch mal lernen o.ä.)

Bleibt also die Wohnung am Arbeitsort. Hier wäre mit 100 - 200 € zusätzlich im Monat glaube ich schon einen Menge getan. Das kann - meiner Meinung nach - von den Eltern kommen, ohne dass diese sich der Überbehütung des Sprößlings schuldig machen würden. Das kann - gerade in einer Studentenstadt - natürlich auch schnell durch ein paar Schichten pro Monat in einer Kneipe erledigt sein. (Und selbst das wäre unterm Strich weniger zeitintensiv, als die ganze Strecke mit den Öffis zu pendeln.)

@TE: Zwecks BAB hast du dich bereits informiert?

Zitat:

@camper0711 schrieb am 10. November 2019 um 16:02:56 Uhr:



Zitat:

@Beulendoktor88 schrieb am 10. November 2019 um 15:59:47 Uhr:


OH shit. Dann fahre mit Bus und Bahn wie hundert tausend andere.

super Tipp - bei

Zitat:

@camper0711 schrieb am 10. November 2019 um 16:02:56 Uhr:



Zitat:

@FI_J schrieb am 10. November 2019 um 13:31:31 Uhr:


15km zum Bahnhof, da brauch ich mit dem Auto schon gute 15-20 Minuten ...

Irgendwie scheint der TE zurzeit ja auch zur Ausbildung zu kommen ohne Auto.

Ansonsten vielleicht sich über Autos informieren und nicht blind den ersten um die Ecke kaufen.

Zitat:

@Beulendoktor88 schrieb am 10. November 2019 um 16:42:08 Uhr:


Ansonsten vielleicht sich über Autos informieren und nicht blind den ersten um die Ecke kaufen.

WENN ein (eigenes) Auto gekauft werden soll: ja

nachdem ich bei bislang = in den letzten 30 Jahren bei 12 Billigautos, die ich mir zu Preisen zwischen 100 DM und 1.900 Euro gekauft habe, nur einmal kurz nach Kauf ein ernsthaftes Problem hatte ...

... und die anderen 11 erstmal mindestens ein halbes Jahr lang ohne größere Reparaturen (ok, mal ein Kühlerthermostat für 20 Euro oder ähnliche Kleinigkeiten) gelaufen sind, ist die "Erfolgsquote" ausbaufähig!

sinnvoller erscheint mir allerdings - sobald sich was findet - die Problemlösung auf dem Wohnungs-/WG-Zimmer-Markt zu suchen

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