Hatte Unfall..

BMW 3er E46

Servus Leute...

So hatte ich mir den gestrigen Tag nicht vorgestellt..

Alles lief super. Frisch verlobt und 3 Tage nach der (Reisebedingten) Trennung von meiner hübschen bin ich zur Ablenkung auf den Schurwald gefahren. Gott sei dank war ein Geschäftskollege mit dabei.. Wir fahren schön auf der Hauptstrasse, Ziel ist eine schöne Gaststätte in Baltmannsweiler...

Hauptstrasse, Null verkehr... Ich seh noch rechts einen schönen Daimler auf dem Parkplatz stehen, in den ich einfahren wollte.. Der Rest ist Routine, gelernt in 9 Jahren unfallfreiem fahren.. Blinker rechts, blick in den Innenspiegel habe ich sowieso immer alle 5 Sekunden während der fahrt.. also Aussenspiegel, schulterblick, leichter schlenzer nach links (man will die Felgen ja schonen)... rechts einschlagen... leicht Gasg.... Da huscht ein schwarzer Schatten in mein Blickfeld, ich spüre einen heftigen Schlag am Auto... dann erst realisiere ich, das ein Motorradfahrer über meine Haube fliegt...

Geschockt sitz ich erstmal ein paar sekunden da... dann steig ich aus, der Knabe humpelt rum, nestelt an seinem Helm rum.. Ich frag etwas ausser atem "Alles ok ?"... der Kerl kuckt mich nur an.. Ich vernehme Musik.... Der nimmt den Helm ab, stöpselt 2 Ohrhörer aus seinen Ohren, schaut mich an und nickt leicht irritiert.. Humpelt zu seiner Kiste, stellt die auf... und setzt sich auf die Treppe von der Gaststätte.. Derweil laufen natürlich die ersten aus der Gaststätte raus und schauen alles an.. Ich hab mich gar net getraut, mich umzudrehen..

Naja.. Polizei gerufen, ihn gefragt, ob er nen Krankenwagen braucht.. "nene... isch ok..."

Gut..

Dann erkenne ich, das an seinem linken fuss der Knöchel leicht blutet.. "ja, ich hatte da erst nen Bruch.. Ich war auf dem Weg in die Klinik nach Göppingen... Da isch halt die Naht ein wenig aufgegangen.. aber net schlimm"..

Naja, wenigstens ist dem Jungen nix passiert...

Mein kleiner dagegen.. oh mann.. Linkes Rad voll eingeschlagen... rechtes guckt geradeaus.. Da er halb auf der Strasse steht, setze ich mich rein in den Wagen und will etwas weiter in den Hof rein.. Aber keine chance.. Der wagen rührt sich nicht von der Stelle..Nur ein lautes, ekelhaftes Knarzen lässt mich sofort jeden Versuch einstellen.

Also drück ick den Warnblinker rein, stell ein Warndreieck auf.. und warte knapp 35 Minuten auf die Polizei..

Die kam dann auch.. hat natürlich zuerst den jungen gefragt, ob alles ok sei... Und dann kam die Hammerstory...
Ich wäre in der Mitte der Strasse gefahren und er dachte, ich wolle nach Links abbiegen (links kann man da auch... ist so eine Spur, die dann aber endet, da ein Kreisverkehr kommt) Geblinkt hätte ich auch nicht, und da wollte er rechts vorbei.. Als ich dann rechts wäre wollte er auf dem Gehsteig ausweichen... Und dann hätte ich ihn erwischt.

Super..

Gott sei dank war mein Kollege mit dabei. Der meinte sogar fast, das der knabe die ganze Zeit auf dem Gehweg gefahren sei. Und wenn ich mir die Bilder so anschaue.. habe ich schon zweifel, ob der mich auf der Strasse überhaupt hätte überholen können. Denn so ein großer Schlenker war das nicht. Und an den Bildern sieht man ja auch, das ich niemals so einen großen Bogen gefahren bin, da mein wagen noch immer in relativ spitzem Winkel steht.

Nun ja.. ich steh also so rum während der knabe verhört wird.. und schau mein Auto an.. Und plötzlich denke ich mir.. hmm.. warum blinkt das Warnblinklicht nur rechts ????
---Na klar.. Ich hatte rechts geblinkt.. und nach dem Unfall bin ich raus.. später dann habe ich nur den Warnblinker gedrückt.. Aber der "normale" blinker hat das signal wohl überdeckt.. Ich habe dann den Polizisten darauf aufmerksam gemacht, das der Wagen ja jetzt noch in die Richtung blinkt..

Nun gut.. Ich setz mich dann in den Wagen rein, die "nette" Polizistin (wahrscheinlich fuhr ihr Ex nen BMW) hat mir dann gesagt, das wir beide schuld sind.. Er, weil er rechts überholt hat, ich, weil ich net aufgepasst habe.. Toll..

Habe dann meine Aussage gemacht, geh nochmal zum wagen wo der Herr Polizist stand und hab mich mit dem Unterhalten. Der meinte, das die Hauptschuld beim Motorradfahrer liegt.. Aber ob das jetzt 80:20 oder 70:30 ausgeht, weiss er nicht..

Super...

Jungs, was soll ich machen ???? Ich habe ne Vollkasko mit 1000€ selbstbeteiligung inkl. Teilkasko mit 250 €...

Was würdet ihr machen ??? Anwalt ? Warten ? Also laut Werkstatt kostet mich das 2.000 - 4.000€...

Fakt ist auch, ds der Knabe dann anschliessend mit dem Motorrad weitergefahren ist... Und ob er überhaupt fahren durfte mit der Verletzung ?

Man, ich bin echt fertig.. Zumal ich nen ADAC-Ersatzwagen bekommen habe.. Nen golf IV... und BMW hatte schon nen M-1er für mich besorgt.. ARGH... Perlblau... 4-Rohr auspuff.. aber nee.-.. Ach, egal. Das ist nebensache.

Beste Antwort im Thema

Falls jemand diesen Fred mal als Grundlage für die Bewertung eines eigenen Unfalls benötigt - Hier das Ende der Geschichte:

Wurde vom Unfallgegner und dessen Anwalt noch Angezeigt wegen Fahrlässige Körperverletzung.

Habe ein Schreiben bekommen, das wenn ich 400 € zahle, die Anzeige fallengelassen wird e.t.c.

Das sollte KEIN Schuldeingeständnis sein.. mein Anwalt riet mir zur Zahlung.. also habe ich das auch gemacht.... obwohl ich innerlich kochte..

Ende vom Lied: 50 - 50. Beide gleich viel Schuld.. Obwohl auch bei der Unfallaufnahme viele Fehler gemacht wurden (Laut Polizeibericht war ICH der Halter des Motorrades).

Der Anwalt stand damals kurz vor der Penison.. dem war offensichtlich alles Scheissegal..

Was lernen wir daraus? Such euch nen gescheiten Anwalt... sonst macht der Unfallgegner mit euch was er will... Wenn er selber nen guten Anwalt hat.. 😉

48 weitere Antworten
48 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von BigBrother1860


Servus !

Der Fuss war der linke fuss.. Keine AHnung, ob man damit beim Motorrad bremst. Hab nur meinen PKW-Lappen.

Beim Motorrad schaltet man mit linkem Fuß und bremst Hinterrad mit rechtem Fuß. Vorderrad ist rechter Handbremshebel (Links ist kupplung)

Den Fuß hat er sich doch aber sicher beim Unfall verletzt, also sicher egal.

Kopfhörer ist aber wichtig...wenn er zwei stöpsel drin hatte ist es verboten (da er nicht mehr alles vom Verkehr hören kann).
Habe daher in Fahrschule damals auch immer nur in einem Ohr den Funk gehabt. Ist also irgendwo gesetzlich festgelegt.

Gruß
Stephan

Zitat:

Original geschrieben von ste1333


Beim Motorrad schaltet man mit linkem Fuß und bremst Hinterrad mit rechtem Fuß. Vorderrad ist rechter Handbremshebel (Links ist kupplung)

Den Fuß hat er sich doch aber sicher beim Unfall verletzt, also sicher egal.

Kopfhörer ist aber wichtig...wenn er zwei stöpsel drin hatte ist es verboten (da er nicht mehr alles vom Verkehr hören kann).
Habe daher in Fahrschule damals auch immer nur in einem Ohr den Funk gehabt. Ist also irgendwo gesetzlich festgelegt.

Gruß
Stephan

Nene... Der Fuss WAR SCHON verletzt. Er hatte einen Bruch des linken beines, das operiert werden musste.

Er wollte zu einem Termin ins Klinikum nach Plochingen. DOrt hatte er eine ansicht des Beines.. Das hat er nmir so gesagt. Also diese Verletzung war bereits.. Und wenn das so eine Art Abschlussansicht war, dann dürfte er damit ja wohl kaum fahren, oder ?

Zitat:

Original geschrieben von BigBrother1860


Und wenn das so eine Art Abschlussansicht war, dann dürfte er damit ja wohl kaum fahren, oder ?

Ich hatte im Mai das Sprunggelenk gebrochen. Das wurde operiert, verschraubt und gut war´s. Auch mit Schwellung und Blutergüssen, die Du nicht haben willst, sollte ich lt. dem Chefarzt mit vollem Körpergewicht auftreten. 😰

Insofern war auch Motorradfahren überhaupt kein Problem. Wenn die Schmerzen es zulassen, kannst Du das tun. Auf dem Weg kriegst Du ihn nicht. 😉

Zitat:

Original geschrieben von rennfrikadelle


Dein Antwalt ist noch in der Ausbildung ;-)

Nennt sich Gefährdungshaftung - Betriebshaftung ist etwas anderes.

An den OP:
Ich hoffe du hast die Polizei auf die Verletzung des Fahrer angesprochen. Wenn es der Fuß war mit dem gebremst wird, hat er faktisch verloren.

War rechts ein Radweg/Fußgängerweg?

Wenn nein, dann mußt du nicht damit rechnen das dich rechts bei getzem Blinker jemand überholt. Anders sieht es bei einem Radweg aus. Aber auch in diesem fall hilft die Argumentation, das du an einem eventuell vorhanden Radfahrer vorher vorbeigefahren sein müstest.

Der Motoradfahrer hätte mit seiner Verletzung nicht am Straßenverkehr teilnehmen dürfen, weil von einer Einschränkung ausgegangen werden kann.

Der Motoradfahrer hätte nicht rechts überholen dürfen. Dies ist nur innerorts dann erlaubt, wenn er sich auf einer eigenen Fahrspur rechts von dir befindet.

Die Ohrstöpsel würde ich auch erwähnen.

Nimm dir einen guten Anwalt - es könnte auf 100% Schuld für den Motoradfahrer hinauslaufen.

Dem kann ich mich nur anschließen. Dazu schaut es für mich auch noch sehr stark danach aus der der Krad-Fahrer durch die Musik abgelenkt war, wahrscheinlich dann auch echt durch den Fuss beeinträchtigt und so ist es dazu gekommen das er nicht mitbekommen hast das du geblinkt und gebremst hast. Da dein Auto so recht viel Platz auf der Straße einnimmt hat er denke ich mal versucht dich zu überholen weil es der kürzeste Weg an dir vorbei wahr. Es aber nicht geschafft hat. Denke einfach er hat geträumt und auf einmal hast du dort gestanden.

Aber mir ist das selbe auch schon mal passiert. Sah alles genauso aus nur das der Krad-Fahrer damals in der Dämerung kein Licht an hatte und ich ihn nicht sehen konnte. Er sagte NATÜRLICH das Gegenteil aber ein Gutachten über die Birne sagte aus das sie während des Unfalles nicht gebrannt haben kann. Naja am Ende der Geschichte war ich trotz mehrerer Zeugen zu 100% schuldig.

Trotzdem ist es dumm was dir da passiert ist und ich drücke dir BEIDE Daumen das du daraus komst. Anwalt ist immer das richtige in solch einer Situation!

Gruß Seb!

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von BigBrother1860


Wie gesagt, habe am Montag einen Termin beim ADAC-Vertragsanwalt. Bin mal gespannt, was er dazu sagt.

Heute ist Mittwoch, wie schaut´s aus? 😉

Also ..

Irgendwie hat es meine Familie doch noch geschafft, 1974 eine Rechtsschutzversicherung zu kaufen.. Die läuft noch bis heute..

Der Anwalt sieht die Sache ähnlich wie ich.. Nämlich, das die Schuld eindeutig beim Motorradfahrer liegt.
Des weiteren natürlich sonstige mätzchen wie Wertverlust e.t.c.

Er ist noch dabei, die Akte von der Polizei anzufordern/durchzulesen.

Währenddessen habe ich Post bekommen...

Reperaturkosten: 5.890 €.
Unter anderem:

-Komplett neue Lenkung
-Neuer Kotflügel
-Neuer Frontspoiler
-Neuer Aussenspiegel
-Türe instandsetzen
-Motorhaube lackieren

Und obendrauf dann noch 400 € Wertminderung... was ich als sehr wenig ansehe.. Oder was meint ihr ?
Der Wagen ist Baujahr Mai/2004 und hatte zum Zeitpunkt ~40.000 KM drauf...

Zitat:

Original geschrieben von BigBrother1860


Der Anwalt sieht die Sache ähnlich wie ich.. Nämlich, das die Schuld eindeutig beim Motorradfahrer liegt.
Des weiteren natürlich sonstige mätzchen wie Wertverlust e.t.c.

Interessant wäre, wie er die Kopfhörer, die Verletzung des Moppedfahrers und die weiteren Kleinigkeiten in der Sache bewertet. Oder gibt es durch den Rechtsüberholversuch auf dem Bürgersteig schon keinen Zweifel mehr an seiner Schuld?

Falls jemand diesen Fred mal als Grundlage für die Bewertung eines eigenen Unfalls benötigt - Hier das Ende der Geschichte:

Wurde vom Unfallgegner und dessen Anwalt noch Angezeigt wegen Fahrlässige Körperverletzung.

Habe ein Schreiben bekommen, das wenn ich 400 € zahle, die Anzeige fallengelassen wird e.t.c.

Das sollte KEIN Schuldeingeständnis sein.. mein Anwalt riet mir zur Zahlung.. also habe ich das auch gemacht.... obwohl ich innerlich kochte..

Ende vom Lied: 50 - 50. Beide gleich viel Schuld.. Obwohl auch bei der Unfallaufnahme viele Fehler gemacht wurden (Laut Polizeibericht war ICH der Halter des Motorrades).

Der Anwalt stand damals kurz vor der Penison.. dem war offensichtlich alles Scheissegal..

Was lernen wir daraus? Such euch nen gescheiten Anwalt... sonst macht der Unfallgegner mit euch was er will... Wenn er selber nen guten Anwalt hat.. 😉

Das bestätigt nur einmal wieder meine Meinung über deutsche Gerichte und die Moral von Anwälten.
Während meinem Hausbau wurden auch 3 recht offensichtliche Fälle vor Gericht verhandelt. Die Handwerker hatten entweder geschlampt oder sogar offensichtlichen Schaden angerichtet.

Ende vom Lied:
Im schlimmsten Fall der 3 Fälle waren es 3 Jahre Verhandlung, Gerichts und Gutachterkosten in Höhe von knapp 10.000€ die ich zahlen musste (RS ist nicht beim Bau) plus meinen Schaden auf dem ich sitzen blieb in Höhe von knapp 8.000€. Mir wurden als Schadensersatz 900€ zugesprochen. Dabei war der gegnerische Anwalt nicht gerade zimperlich und hat allerhand böswilliger Behauptungen aufgestellt. Mein Anwalt dagegen ist in kürzester Zeit senil geworden und verstarb dann sogar noch während der Verhandlung. Auch er hat einiges am Ende verbockt. Ein gescheiter Anwalt ist das A und O.

Ich habe mein Vertrauen zu den Halsabschneidern komplett verloren.

Ich finde es eine Frechheit, daß der Motorradfahrer nicht zu seinem Fehler steht und er sich noch auch noch von seinem Anwalt überreden lässt dich anzuzeigen. Sorry, wenn ich das so sage aber ich wünschte du hättest ihm auf dem Boden liegend nochmal richtig gegen sein Bein getreten damit sich sein Anzeige wegen Körperverletzung auch rentiert hätte.

Es tut mir leid für dich aber lass dich trösten, dass es im Leben andere gibt denen ähnliches widerfahren ist.

Recht haben und Recht bekommen sind zweierlei Dinge.

Hat das ganze 6 Jahre gedauert?

Wenn man rechts abbiegt, hat man nach hinten zu schauen, ob da was kommt. Eine überhöhte Geschwindigkeit des Motorradfahrers führt dabei eben nicht zur vollkommenen Schuldübernahme.

Das Urteil war wohl so zu erwarten und ist auch in irgendeiner Form gerecht. Auch wenn es natürlich für ihn persönlich blöd gelaufen ist.

Die Körperverletzung hat damit gar nix zu tun.

Dieser Affe auf dem Motorrad soll mal zugeben dass er Schuld war.

Zitat:

Original geschrieben von Lazodoits


Dieser Affe auf dem Motorrad soll mal zugeben dass er Schuld war.

Wie gesagt, der hat ja auch ne Teilschuld bekommen. Von daher, 50:50 ist eigentlich recht fair.

Ja, total fair.
Man fährt wie ein hirnloser Affe und zur Belohnung kriegt man noch Schmerzensgeld und muss den Schaden nicht vollständig zahlen....

Auch wenn es zu spät ist: wenn er ohne Schutzkleidung gefahren ist, hat er nicht einen müden Euro Schmerzensgeld verdient. Da gab es in der Vergangenheit auch Urteile zu.
Das Urteil kann ich ehrlich gesagt überhaupt nicht nachvollziehen. Erstens ist das ein Gehweg, also streng genommen darf man noch nicht ein mal mit einem Fahrrad drauf fahren. Zweitens wenn man schon so blöd ist und rechts überholen will, sollte man bremsbereit sein, so dass man im Falle eines Falles vor dem abbiegenden Auto zum stehen kommt. Drittens wer als Motorradfahrer so unvorausschauend fährt, lebt nicht mehr lange.
Dem Typ hätten sie mal lieber zum eigenen Schutz die Freigabe fürs Motorrad aus dem Führerschein streichen sollen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen