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Hallo Passatfreunde in Chemnitz

VW Passat B5/3B
Themenstarteram 3. Januar 2021 um 10:04

Hallo,

ich bin stolzer Neuerwerber eines Passat 1.8 5v aus 1998.

Wenn Corona es erlaubt werde ich mein Fahrzeug in der nächsten Woche zulassen und in der Nähe von Oschatz abholen.

Leider kenne ich das Fahrzeug überhaupt nicht, Schwachstellen und alles was man so wissen sollte sind mir noch fremd.

Ich plane zeitnah einen Besuch in Chemnitz, in der Mietwerkstatt um mir den Wagen in aller Ruhe von allen Seiten anzuschauen, eventuell sogar einen ersten Ölwechsel vorzunehmen.

Der Wagen hat die letzen zwei Jahre mehr gestanden als gefahren.

Wenn es einen erfahrene Passattreiber mit spezifischen Kenntnissen zu diesem Fahrzeug mit der entsprechenden Motorisierung gibt der seine Wissen mit mir teielen würde, wäre ich sehr dankbar.

Wer hat Zeit und Lust sich mit mir für einen Stunde in der Mietwerkstatt zu treffen?

Alles Liebe für euch im Neuen Jahr, mögen Gesundheit, Kraft und Zuversicht euch begleiten.

Udo

8 Antworten

Ach, da gibt's einiges an möglichen Fehlerquellen, was einem gut 22 Jahre alten Auto ja durchaus nicht übel zu nehmen ist.

Als erstes: Zentralverriegelung. Öffnen und schließen alle Schlösser bei Betätigen der FFB (wenn er eine hat) bzw. beim Öffnen mittels Schlüsseldreh an Fahrer- UND an Beifahrertür? Wenn nicht - Stellmotoren, Mikrokontakte oder deren Lötstellen im Türschloß defekt, Kabelbruch gerne in den Durchführungen zw. Karosserie und Tür, Wasserschäden an den Kabeln und Steckern am Komfortsteuergerät (KSG) im "Keller" des Fahrerfußraumes.

Als zweites: Mikrokontakte in den Schlössern. Geht das Innenlicht beim Öffnen aller vier Türen an (entsprechende Schalterstellung an der vorderen Innenleuchte vorausgesetzt)?

Geht das "Pfützenlicht" unten in den vorderen Türen bei Öffnen der jeweiligen Tür?

Geht das Kofferraumlicht beim Öffnen der Heckklappe bzw. des Kofferraumdeckels an?

Wenn nicht - Mikrokontakte oder deren Lötstellen in den Türschlössern defekt, Kabelbrüche an den Durchführungen zw. Karosserie und Tür, Wasserschäden am KSG.

Als drittes: Fensterheber. Gehen die Fensterheber leichtgängig nach oben und unten? Wenn nicht - Gleitstücke gerne gebrochen. Gibt's zwar als Ersatzteile, erfordert aber ziemlichen Aufwand zum Wechseln.

Gehen beide Schaltstufen aller Fensterheberschalter an der Fahrertür - also manuell UND Automatiklauf? Wenn nicht - versuchen, Automatiklauf neu anzulernen (in Endstellung der Scheibe oben oder unten, den Schalter noch ein paar Sekunden bedienen). Oder Fensterheberschalter innen verschmutzt bzw. oxidiert; kann man auch mit etwas Geschick selbst auseinanderbauen und reinigen.

Oder es kann auch wieder an Kabelfehlern oder am KSG liegen...

Als viertes: Elektrisch beheizbare und verstellbare Außenspiegel. Bei meinem geschenkt erhaltenen 98er Passi war der kleine Betätigungsknauf abgebrochen.

Außerdem reagieren bei meinem Passi die Spiegel nicht so, wie ich's von anderen Autos gewöhnt war: Bei Stellung "R" stellt man den rechten Spiegel ganz normal ein. In Stellung "L" bewegen sich BEIDE Spiegel gleichzeitig nach innen und außen bzw. hoch und runter. Und in Mittelstellung wird die Spiegelheizung eingeschaltet. Die bitte auch bei beiden Spiegelgläsern prüfen, denn öfter mal sind die hinterklebten Heizfolien kaputt oder die Steckkontakte vergammelt.

Als fünftes: Dichtheit der Türen. Damit meine ich nicht, ob die Türgummis die Tür gegen die Karosserie abdichten, denn das klappt meistens. Vielmehr meine ich, ob die Türen das an der Scheibe zwangsläufig ins Türinnere laufende Wasser an den dafür vorgesehenen Öffnungen unten wieder herauslaufen lassen (Sollzustand), oder ob sie das Wasser in die Fußräume leiten (Fehlerfall).

Im Fehlerfall dichten die sog. Aggregateträger (Blechtafeln hinter der Türpappe) wegen poröser, bröseliger Dichtmasse nicht mehr gegen den Korpus der Tür ab. Das kann man idealerweise mit selbstklebender Fensterdichtung aus dem Baumarkt reparieren, erfordert aber eine ziemliche Fummelei (bei Bedarf schreibe ich auch etwas dazu).

Wasser im Kofferraum deutet auf Undichtigkeiten in der Heckklappe hin. Das kann an vielen Sachen liegen, wobei ich von defekten Heckwischerantrieben weiß. Ich habe aber eine Limousine; und da lag der Wassereinbruch an einem undichten, weil nicht richtig festgeschraubten Schloß.

Als sechstes: Sind alle Luftausströmer ganz? D.h. bewegen sich alle Lamellen gemeinsam so, wie sie sollen?

Geht die komplette Innen-, Armaturen- und Instrumentenbeleuchtung? Ziehe mal alle Sicherheitsgurte vollständig heraus. Gerade bei "Stehzeugen" (also Autos, die länger gestanden haben) sind da gerne mal Stockflecken dran. Da hilft Abreiben mit einem geschirrspülmittelgetränkten Schwamm, gründliches Trocknenlassen und abschließendem Einsprühen mit Silikonspray. Dann sollten sie nach dem Herausziehen auch wieder schön "reinflutschen"...

Du siehst, bis jetzt haben wir uns noch nicht mal den Motorraum vorgenommen geschweige denn den Zündschlüssel 'rumgedreht...

Themenstarteram 3. Januar 2021 um 11:59

Hallo Opiasthma,

da hast du ja ganz fleissig getippselt. Da bin ich ja wirklich gespannt was die Überprüfung aller deiner genannten Punkte ergibt.

Noch steht das Auto beim Verkäufer, seit Monaten in der trocknen Garage, da wird sich so manches an Wassereinbrüchen erst in der Zukunft zeigen können.

Lieben Dank für deine Ausführungen.

Ich wünsche dir eine Gutes Neues Jahr

Udo

Undichte Türaggregateträger und defekte Türschlösser sind eigentlich Standart. Muss man einfach mit rechnen, dass das repariert werden muss. Es lohnt auch gar nicht ein Auto deshalb nicht zu nehmen, weil es alle betrifft.

Überprüft man solche Punkte nicht,bevor man den Wagen kauft?

Das Mikrotaster Märchen kannste getrost vernachlässigen.

Bei 99,9% sind nur due Lötpunkte des Eingangssteckers defekt.

Bei 52 zerlegten Türschlössern waren nur bei 2en der Motor kaputt.

Bei keinen einzigen ein Mikrotaster.

Ansonsten ist eben Rost an den marginalen Stellen ein Thema.

Themenstarteram 3. Januar 2021 um 20:46

Ich habe keine Ahnung von diesem Modell und habe es gekauft weil es hat was ich brauch. Einen AHK und etwas TÜV.

Zitat:

@HansDBell schrieb am 3. Januar 2021 um 21:46:49 Uhr:

Ich habe keine Ahnung von diesem Modell und habe es gekauft weil es hat was ich brauch. Einen AHK und etwas TÜV.

Wenn Du eine Probefahrt machst, dann bitte bei ausgeschaltetem Radio auf einer richtig holprigen Straße!

Warum? Die Vorderradaufhängung durch vier im Verbund arbeitende Lenker ist zwar genial bzgl. der Fahrsicherheit und des Fahrkomforts - aber durch ihre Vielteiligkeit gibt es etliche Stellen, wo sich Verschleiß durch Poltern bzw. klopfende Geräusche beim Befahren gröberer Unebenheiten bemerkbar machen kann. Gerade, wenn die letzte HU schon etwas her ist und nicht mit Hilfe eines "Rütteltisches" erfolgte, wo Verschleiß gut bemerkt werden kann...

Es gibt 2 obere, 2 untere Lenker (jeweils vorderer und hinterer) und eine Koppelstange. Die großen Hydrolager der unteren hinteren Lenker rechts und links gehen schon mal kaputt. Auch die Gummilager der anderen Lenker können bei Fahrzeugen höherer Laufleistung Risse zeigen oder sogar aus ihrem Preßsitz "auswandern".

Bei meinem Passi, den ich mit 253.000 km auf der Uhr geschenkt bekam, betraf das beide Hydrolager (Lenker re. u. li. hinten unten) und und an einem oberen Lenker links und rechts je ein inneres Gummilager. Suche mal im Zusammenhang mit der Befestigung der oberen Lenker am Achskörper nach dem Stichwort "böse Schraube". Diese Schrauben sind ca. 11 cm. lang und sind i.d.R. durch Korrosion so festgegammelt, daß es für den Hobbyschrauber unmöglich sein kann, diese trotz wochenlanger Kriechöl-Einwirkung herauszubekommen.

Auch die beiden Koppelstangen (je eine links und rechts) habe ich neu machen lassen.

Bei Fahrzeugen hoher Laufleistung können auch die Spurstangenköpfe verschlissen sein.

Als Ersatzteile rate ich dringendst von Billigangeboten von "3-2-1-deins" ab. Aber auch Lenker der Firmen Febi und Meyle (selbst Meyle HD!) sind hier in der Community nicht unumstritten...

Der Erstausrüster war seinerzeit Lemförder. Ersatzteile dieses Herstellers habe ich mir auch besorgt und durch eine freie Werkstatt (ein echt guter Kumpel) einbauen lassen. Der hatte mit der "bösen Schraube" übrigens auch seine liebe Not...

Nach all den Reparaturen wurde mir eine Achsvermessung empfohlen und durchgeführt. Diese stellte sich auch als notwendig heraus.

Noch zwei Sachen, die ich noch bei keinem anderen Auto hatte:

- Die Scheibenwischer gingen ganz langsam, quasi in Zeitlupe. Da war eine Wischerarm-Welle fest. Der Ausbau des kompletten Wischergestänges ist ziemlich tricky. Dazu muß nämlich auch das Plastikgehäuse vom Steuergerät raus...

Ich habe dann beide Wischerarmwellen mit feinem Schmirgelleinen abgezogen und neu gefettet. Seitdem gehen die Wischer wieder, wie sie sollen.

- Der Bremsflüssigkeitsbehälter direkt oben auf dem Hauptbremszylinder wurde undicht, weil das Material durch Alterung richtig spröde und rissig wurde. Den kann man selbst wechseln, da er nur recht stramm aufgesteckt ist. Danach muß man nicht mal irgendwas entlüften; nur Bremsflüssigkeit einfüllen und fertig.

Zitat:

@OpiAsthma schrieb am 4. Januar 2021 um 05:05:24 Uhr:

 

[...]

Noch zwei Sachen, die ich noch bei keinem anderen Auto hatte:

- Die Scheibenwischer gingen ganz langsam, quasi in Zeitlupe. Da war eine Wischerarm-Welle fest. Der Ausbau des kompletten Wischergestänges ist ziemlich tricky. Dazu muß nämlich auch das Plastikgehäuse vom Steuergerät raus...

Ich habe dann beide Wischerarmwellen mit feinem Schmirgelleinen abgezogen und neu gefettet. Seitdem gehen die Wischer wieder, wie sie sollen.

Immerhin bewegten sie sich noch ;-)

Aber sonst stimme ich zu, das ist ein sehr wichtiger Punkt.

Wir hatten das mal am Tigra eines Kollegen, da bewegten sich die Wischer nicht mehr aus genau demselben Grund. Dadurch aufgeschreckt habe ich mir dann mal das Gestaenge beim Passat angeschaut, obwohl es noch gut lief.

Allerdings war ich nicht imstande, bei ausgebautem Gestaenge (was in der Tat ein Riesenaufriss ist und deiner Ausbaubeschreibung ist voll zuzustimmen) die Achsen zu bewegen - der Motor konnte das noch.

Nach Gaengigmachen ging es auch wieder von Hand.

Will sagen: Auch wenn die Wischer noch wischen, kann das Fressen schon eingesetzt haben.

Ich gucke jetzt alle paar Jahre mal nach - auch wenn das Ausbauen tierisch umstaendlich ist.

 

Zitat:

- Der Bremsflüssigkeitsbehälter direkt oben auf dem Hauptbremszylinder wurde undicht, weil das Material durch Alterung richtig spröde und rissig wurde. Den kann man selbst wechseln, da er nur recht stramm aufgesteckt ist. Danach muß man nicht mal irgendwas entlüften; nur Bremsflüssigkeit einfüllen und fertig.

Wieviel Bremsfluessigkeit ist dir dabei ausgelaufen? Weil, ganz leer kriegt man den Behaelter doch angblich nicht.

Nein, leergelaufen ist er glücklicherweise nicht. Nur oben auf dem Rand stand Bremsflüssigkeit und tropfte nach unten. Das ist ja wiederum für den Lack nicht gut.

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