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Geringere Beschleunigungswerte schon bei nur minimal breiteren Reifen?

Themenstarteram 27. März 2012 um 20:55

Hallo, liebe Community!

Wie der ein oder andere von euch bereits weiß, bin ich vor Kurzem von "Continental Contact Premium 2" auf "Vredestein Sportrac 3" gewechselt. Dimensionsmäßig ergab sich dabei ein Wechsel von 185/55R16 auf 195/55R16.

Meine neuen Schlappen sind somit jeweils um einen cm höher und breiter.

Als ersten positiven Effekt konnte ich feststellen, dass diese Reifen auf der Straße, und hier vor Allem in Kurven, am Boden kleben wie nur was.

Jedoch kommt es mir auch so vor, als wären meine Beschleunigungswerte geringer, seit ich die neuen Reifen dran habe. Anfangs dachte ich, dass ich mir das nur einbilde, habe mich dann jedoch einmal im Internet schlauer gemacht. Soweit ich das verstanden habe, bedeuten breitere Reifen mehr Auflage auf der Straße. Einerseits ist damit zwar die Kontaktfläche zur Straße breiter mit einer daraus resultierenden stärkeren Bodenhaftung, andererseits ist jedoch durch die größere Fläche auch der Widerstand größer.

Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Soweit jedenfalls zur Theorie.

Kann man diesen Effekt jedoch bereits bei gerade einmal einem cm Differenz in der Breite feststellen? Die Unterschiede (mehr Bodenhaftung, geringere Beschleunigungswerte) zu meinen halten Reifen sind zwar minimal, dennoch spürbar. Würde das recht arg finden, wenn bereits ein Centimeter in Höhe und Breite bereits so einen großen Unterschied machen würde.

Die Umstellung erfolgte wie bereits oben erwähnt von 185/55R16 auf 195/55R16.

Beste Antwort im Thema

Also die Energie, die du in ein oder 2 kilo mehr oder anders verteilte Reifen und Felgenmasse reinsteckst spielt meinem Gefühl nach eher keine Rolle im vergleich zur Energie die du in die Beschleunigung des Autos stecken mußt. Müßt ich mal ausrechnen, aber ich glaubs einfach net... jetzt so aus dem Bauch raus.

Ich denke der Haupteffekt steckt eher im größeren Umfang des Reifens was im Prinzip eine Verlängerung der Gesamtübersetzung darstellt.

ghm

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Deine neuen Reifen sind nicht nur breiter sondern haben auch einen größeren Abrollumfang. Dadurch kommen die geringeren Beschleunigungswerte zustande.

Hast Du die Reifen auf den gleichen Felgen? Ich meine nicht das Format der Felgen sondern die Bauart /Typ der Felge.

Je höher die Masse ist und je weiter außen (radial) sich diese befindet umso mehr Energie muss man aufwenden um die Masse in Bewegung (Rotation) zu bringen.

Es kann (außen an den Felgen) auch an den Reifen liegen. Diese haben ebenfalls ein Eigengewicht und verstärken/verringern den Effekt nochmals. Ich könnte mir vorstellen, dass die Vredesteins etwas schwerer sind als die Conti.

Der größere Umfang wurde ja sschon genannt.

Hyperbel

Also die Energie, die du in ein oder 2 kilo mehr oder anders verteilte Reifen und Felgenmasse reinsteckst spielt meinem Gefühl nach eher keine Rolle im vergleich zur Energie die du in die Beschleunigung des Autos stecken mußt. Müßt ich mal ausrechnen, aber ich glaubs einfach net... jetzt so aus dem Bauch raus.

Ich denke der Haupteffekt steckt eher im größeren Umfang des Reifens was im Prinzip eine Verlängerung der Gesamtübersetzung darstellt.

ghm

Themenstarteram 27. März 2012 um 22:25

Zitat:

Original geschrieben von Hyperbel

Hast Du die Reifen auf den gleichen Felgen? Ich meine nicht das Format der Felgen sondern die Bauart /Typ der Felge.

Nein, die Felgen sind die selben geblieben. Während die Innenkannte der Flanke (Karkasse?) der 185er mit der Felge recht bündig "abschloss", steht diese bei den 195ern jedoch schon ein wenig mehr heraus (laut Felgenmaße könnte ich alles von 175-205 aufziehen). Keine Ahnung, ob das relevant ist, jedoch auch hier sieht man optisch den einen cm mehr in der Breite.

ich hab ja schon geschrieben was relevant ist...

Die größere Masse weiter außen wird bei der relativ geringen Motorleistung sicher einen Einfluß auf die Beschleunigung haben.

Da auch die Übersetzung durch den größeren Durchmesser länger wird, wird auch der Durchzug etwas leiden.

Wahrscheinlich wird man das auch messen können aber ob Du das im normalen Fahrbetrieb merkst, ist mal eine ganz andere Sache. Meiner Einschätzung nach spielt sich das alles im Bereich von ein paar 1/10 ab.

Ich würde mir da mal nicht den Kopf zerbrechen.

Frank

die 195er haben in etwa 2% mehr abrollumfang, dh dein tacho zeigt entsprechend weniger an als mit den 185ern (dürfte grad noch erlaubt sein)

das kommt zu den weiter oben erwähnten details nochmal dazu.

2% Tachofehler (zeigt jetzt weniger an als zuvor, daher brauchst du jetzt länger bis die Anzeige auf 100 ist)

ein bisschen mehr Masse und ein bisschen mehr Auflagefläche....

und ich hatte das mal bei meinen P7 bemerkt, die deutlich merkbar mehr Spritverbrauch verursachten (also mehr Leistung verbrauchten = langsamer beschleunigen, da mehr verluste) zwischen den Marken/Modellen dürfts noch einen "Haftungsunterschied" geben, der da auch merkbar ist - und du schreibst ja, sie haften merkbar gut (besser)

alles in allem, wenn ned grad Motorleistung im Überfluss da ist, merkt mans eben.

Wenn vorher 185/55/16 drauf waren (sicher 16, nicht 15? - ist aber für die Tachoabweichung unerheblich) und jetzt 195/55/16 drauf sind, zeigt der Tacho nun u.U. zu wenig an. Die 185er haben einen Durchmesser von 60,99 cm, die 195er von 62,09 cm, d.h. der Abrollumfang der 195er ist größer. Wenn Du jetzt mit den 185ern genau 100 nach Tacho fährst und das danach mit den 195ern auch machst, bist Du mit den 195ern zu schnell, weil angezeigte 100 km/h dann 101,803 km/h entsprechen. Das ist nicht erlaubt, weil der Tacho immer nur etwas zu viel anzeigen darf, nie zu wenig. In der Praxis mag das egal sein, wenn der Tacho vorher 4% zu viel angezeigt hatte, zeigt er jetzt eben nur noch 2,2% zu viel an. Theoretisch könnte es also Ärger mit Rennleitung/Tüv geben, praktisch vermutlich nicht.

Die Reifenbreite steigt von 18,5 cm auf 19,5 cm, das sind grobe 5%. Dementsprechend steigt die Auflagefläche und somit die aufzuwendende Kraft um die vergrößerte Reibungskraft zu übertreffen. Natürlich beeinflussen auch Gummimischung und Profil die Reibung, der neue Reifen wird vermutlich mehr "Grip" haben - also eine höhere Reibung. Und deswegen lässt sich ein (geringer) Einfluss der breiteren Reifen auf die Beschleunigungswerte bemerken.

Ups, das mit dem nacheilenden Tacho hätt ich glatt übersehen - das macht sicher neben der längeren Übersetzung durch größeren Reifendurchmesser nochmal einen deutlichen Effekt. schließlich misst er dann ja die Zeit von 0-103 km/h bis sein Tacho eben 100 anzeigt.

An die größeren Reifenmassen glaube ich nach wie vor nicht, dass man das außerhalb eines Labors wirklich nachmessen kann.

Gehen wir mal von 1kg mehr pro Reifen aus und nehmen den ungünstigsten Fall an, dass das 1 kg mehr ausschließlich am äußersten Umfang (=Lauffläche) dazu kommt. Dann kommen also 4kg zur Fahrzeugmasse dazu plus der Anteil von 4kg an der Rotationsenergie (da aufgrund unserer Annahme die Bahngeschwindigkeit an der Lauffläche mit der Fahrzeuggeschwindigkeit übereinstimmt darf ich also zur Gesamtmasse weitere 4kg einfach dazuzählen). Das macht also im Prinzip 8 kg mehr in die ich 1/2 m v² an Energie stecken muß. Bei einem Fahrzeugleergewicht von sagen wir mal 1400 kg reden wir hier von 6 pro mille. Das merkste nicht mit ner normalen Stoppuhr und schon gar nicht mit dem Popometer.

ghm

Zu den Effekten der Masse gibt es im Physikunterricht einen schönen Versuche.

Eine Person wird auf einen Drehscheibe/-stuhl gesetzt und gedreht. Dabei dann die Hände an den Körper heranziehen bzw ausstrecken. Das gleiche dann mit einer 1 kg Hantel in geder Hand.

Du wirst erstaunt sein, wie stark in der Drehgeschwindigkeit sich verändert.

Natürlich spielt das bei E55 keine Rolle.

Aber bei einen Auto mit gut 90 PS und ich schätze mal um 110 NM Drehmoment ist das schon was anderes.

Das das im normalen Fahrbetrieb eigentlich kaum wahrnehmbar ist, da bin ich wieder bei Dir.

Frank

Dieses Experiment kennt wohl jeder - allerdings kannst du die Beobachtung nicht heranziehen um unser gegenwärtiges Problem zu erklären.

- In deinem Drehstuhlexperiment ist die Gesamtenergie gleich der Rotationsenergie - bei uns macht die Rotationsenergie nur einen Bruchteil der Gesamtenergie des Systems aus

- Bei deinem Drehstuhlversuch ändern wir das Trägheitsmoment ziemlich deutlich weil wir die Masse um eine ganze Armlänge weiter nach innen oder außen bringen. Die Räder deines Autos haben im Vergleich dazu einen sehr viel kleineren Radius und Massenänderungen haben deswegen weniger Einfluss aufs Trägheitsmoment des Systems.

Wie gesagt, im Prinzip hast schon recht, aber der Effekt liegt unterhalb der Wahrnehmungsgrenze ohne jetzt gleich Labormesstechnik einzusetzen. Andere Effekte, die hier genannt wurden überwiegen da deutlich.

ghm

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