Geräuschentwicklung Ventiltrieb
Möchte hier folgendes mit euch Diskutieren:
Woher kommt der Geräuschlevel des Ventiltriebs? Hatte am Sonntag zwei Autos vor mir stehen beide mit 40 Webern und Sebring (bei beiden gehe ich davon aus das dass Ventielspiel auf "15" also korrekt steht). Der lautere mit Engle W110, verstärkten Ventilfedern, Scat Stössel, der leisere mit original Ventiltrieb.
Meine Theorie: die W110 erzeugt einen höheren Hub und die Rampen der NW sind natürlich steiler (weil sie ja sportlicher ist). Die verstärkten Ventilfedern führen zu schnellerem Verschluß, was den Anschlag des Ventils geräuschmäßig deutlicher, also lauter macht. Die Kipphebel tragen sicher auch noch zum "Radau"bei, wie auch die Stösselstangen. Die werden zwischen den Stösseltassen und den Kipphebeln hin und her geworfen....
Liege ich richtig?
Andere Theorien die wir hier zerreissen können 😁😁??
9 Antworten
...ein oft gedachter irrglaube! Das hauptgeräusch des ventiltriebs kommt von der achsialen bewegung auf der kipphelwelle. Die kipphebel schlagen gegen die federscheiben auf die kipphebelböcke, und das bei steiler rampe besonders laut.
Das hauptproblem beim typ 1 ist, dass die stösselstangen nicht parallel verlaufen... Dadurch schlagen die kipphebel hin und her!
Mit einer verschraubten kipphebelwelle wirds viel ruhiger. Selbst eine engle läuft damit erträglich ruhig! Schau mal nach "verschraubter kipphebelwelle" in den bekannten shops...
Das Problem ist aber auch bei vielen das sie ihr Ventilspiel recht "locker" einstellen. Straff saugend eingestellt wird das auch erheblich leiser.
Ich hab grade vor 2 Wochen die linke Seite etwas gestrafft weil sie im LL lauter zu hören war als die rechte.
Und die Vermutung hat sich bestätigt,da waren 3 "locker" saugend und nur noch eines "straff" saugend. Wohingegen die rechte Motorseite sehr gut passte und keine nachstellung brauchte. Alles nachgestellt und nu ist wieder ruhe.
Besonders nervig war das wenn man an der Ampel neben einem anderen Auto stand oder neben einer Leitplanke,da hat das direkt in das Fahrerohr geschallt.
Bei einigen Motoren kann man sogar heraushören das da ein Ventil erheblich Spiel hat.Das taktet sehr laut heraus,gruselig.
Vari
Es sind nicht nur die Axialspiele. Wenn alles was jetzt kommt nix bringt, dann lohnt es sich auf das Axialspiel zu achten:
a) eingeschlagene Ventilschäfte können nicht ein gleichmässiges Ventilspiel hervorrufen
b) ob Stahl oder Alustangen ist auch ein Unterschied. Der Ausdehnungsverlauf zum Zylinder/-kopf ist bei Alustangen besser; die klappern eben nicht so.
c) speziell was auch Vari sagte, man weiß nie wie die Leute z.B. 0,15mm 'verstehen'. Den einen reicht es durch einlegen und anziehen, den anderen nicht, sie müssen da 3-4x durch und ein Gleiten spüren und wieder anderen ist es egal. Wenn sie die Lehre noch rausziehen können ist gut.
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ich stelle auf Anweisung vom Dicken die EV auf 0,10 und nur die AV auf 0,15 ein und das schon seit 30.000km.
Evtl bringt das auch was. Oder geht das nur bei Kummis Motoren?
Zitat:
Original geschrieben von VW71H
ich stelle auf Anweisung vom Dicken die EV auf 0,10 und nur die AV auf 0,15 ein und das schon seit 30.000km.
Evtl bringt das auch was. Oder geht das nur bei Kummis Motoren?
Das kann unter umständen sein.Denn es gibt ja wesentlich hochwertigere Ventile als die dinger die da in den Reproköpfen geliefert werden.Was die genau vertragen weiß man ja nicht,aber wenn der Kummi da selber was einbaut das er kennt (Manley,TRW,Titan,mit oder ohne Füllung) weiß er was da möglich ist.
Kann auch sein das er einfach auf die bessere Kühlung(geringere Betriebstemp) der EV eingeht und deren Spiel verringert.Somit eigentlich jeder sein EV strammer einstellen kann es aber nicht tut weil VW das mit 0,15 vorgegeben hat.
Testen könnte man das selber. Richtig heiß ballern den Bug,dann die Ventildeckel runter reißen und messen was da noch an Spiel über ist.Über 0,08 ? Dann reicht es kalt auf 0,10 einzustellen.
Vorteil wäre bessrere Füllung/Spülung des Zylinder da das Ventil ja etwas füher auf geht und einen hauch später zu.
Vari
...ich stelle mal eine gewagte theorie auf:
ich vermute, dass das eigentliche geräusch des ventiltriebes von der axialen bewegungder kipphebel her rührt, dass aber dieses besonders stark entsteht, wenn das ventilspiel zu gross ist.
grund der vermutung: bei beiden meiner motoren (1x seriennocke 1x w110) ist es mit verschraubten kipphebelwellen deutlichst leiser geworden - bei der seriennocke fast nicht mehr hörbar
2. grund: meine Motorräder reagieren lange nicht so häftig mit klappern auf großes ventilspiel wie der käfermotor und das liegt m.e. an den nicht parallel laufenden stösselstangen, die die kipphebel in axiale bewegung versetzen.
was meint ihr zur theorie?
Möglich, ja. Kriegt man nur durch ausprobieren hin.
Obwohl ich etwas skeptisch geworden bin. Ein Kummi-Typ4-motor mit den besonderen Federscheiben+Rohrstück statt Federn hat die Kipphebel so schwach auseindergedrückt, das man die fast ohne Zusammenzudrücken einsetzen konnte. Meine, mit orig. Feder muss man schon ordentlich drücken(= Axialkraft höher) um sie einzusetzen. Die klappern mal, am anderen Motor mal nicht.
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Vielleicht muß man erstmal 'KLAPPERN' definieren bzw. angleichen.
Ab wann ist das klappern zu laut? Im Forum glaube ich schlecht zu verwirklichen.
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Auch was Vari sagte ist korrekt, nur haben eben die Stahlstangen ein anderes Ausdehnungsverhalten, heißt, die klappern auch zwischendurch von kalt nach warm. Alusstangen nicht so sehr. Das hängt m.E. auch mit der Kühlung( Porsche, Typ1) zusammen.
Zum Thema einstellen auf 0,15mm:
Motor kalt, 15 Lehre dazwischen, einstellen, Lehre hin und her ziehen, .... beim ziehen geht es ja immer, bei schieben knickt das 15 Fühlerblatt schon mal ein, es soll saugend hin und her gehen!
Dann ist es für mich ok, zur Kontrolle nehme ich noch das 20 Blatt... das darf da gar nicht reinpassen. Da ich immer mit Ringschlüssel und Schraubenzieher arbeite (ja ich weiss, es gibt da ziemlich geile Kombiteile die das Einstellen sehr vereinfachen) muss man beim Anziehen der Kontermutter immer aufpassen das die Stellschraube nicht mitdreht. Werde morgen mal Richtung 10 gehen.
Das mit dem Axialspiel der Kipphebel werde ich mal mit den verschraubten Wellen angehen.... die Kipphebelwelle bei mir ist frisch augebaut, heisst die Federscheiben sind neu. Und wie Flat schreibt, beim Zusammenbau musste ich schon Druck geben. Allerdings sind die Kipphelb selbst Alteile...
Zum Thema Definition von "klappern":
ja schade, da hätte ich ja die Möglichkeit gehabt zwei Audiofiles von den Motoren zu machen... verpasst. Aber ich werde das morgen machen, nach dem erneuten einstellen und das audio file online stellen.
Thema Stösselstange: ich hab alu drin!