Galileo vs GPS
Viele, oder gar die meisten Autos und Moppeds sind heute mit Satellitennavigation unterwegs.
Nächstes Jahr soll das europäische Galileo-System (das genaueste bisher) fertig werden.
Man kann es bereits nutzen, es soll seine volle Präzision dann nächstes Jahr erreichen.
Bis auf einen Meter genau...
Also viel besser als die Russen mit GLONASS, die Amis mit GPS oder die Chinesen.
Meine Frage an die Freaks: Wie kann ich es nutzen? Mit meinem alten Tom Tom, oder brauche ich ein komplett neues Gerät? Mit modernen Smartphones kann man es bereits wählen (ab dem S8).
Ach ja: ich lese gerade, dass die Briten nach dem Brexit jetzt ihr eigenes System bauen wollen, nachdem sie bereits über eine Milliarde in Galileo investiert haben...unglaublich
blöd.
Beste Antwort im Thema
Solange eine Straße 5m breit ist, die nächste Kreuzung frühestens nach 20m kommt, Moppeds - wie auch Autos - einen gewissen Wendekreis haben, ist es völlig Wurscht ob die Genauigkeit der GPS-Signale 3m oder 1m oder 10cm beträgt. Erst wenn wir mal rechtwinklig abbiegen oder seitlich in Parklücken versetzen können, würde es interessant; so in 20 Jahren. Aber bis dann sind die Lösungen auch schon griffbereit.
Jeglicher technische Fortschritt ist nur für den relevant, dessen Arbeit diese Relevanz erfordert. Davor ist Vieles absolut sinnlose Spielerei ... vergleichbar mit Handydisplays, die Auflösungen von 4K bieten. Wozu ? Für den Adler auf des Falkners Arm ?
Und für den "Ey-boah-isch-hab-nen-geiles-Handy"
32 Antworten
Zitat:
@Subari66 schrieb am 19. Januar 2019 um 14:27:46 Uhr:
Solange eine Straße 5m breit ist, die nächste Kreuzung frühestens nach 20m kommt, Moppeds - wie auch Autos - einen gewissen Wendekreis haben, ist es völlig Wurscht ob die Genauigkeit der GPS-Signale 3m oder 1m oder 10cm beträgt. Erst wenn wir mal rechtwinklig abbiegen oder seitlich in Parklücken versetzen können, würde es interessant; so in 20 Jahren. Aber bis dann sind die Lösungen auch schon griffbereit.Jeglicher technische Fortschritt ist nur für den relevant, dessen Arbeit diese Relevanz erfordert. Davor ist Vieles absolut sinnlose Spielerei ... vergleichbar mit Handydisplays, die Auflösungen von 4K bieten. Wozu ? Für den Adler auf des Falkners Arm ?
Und für den "Ey-boah-isch-hab-nen-geiles-Handy"
Gute Einstellung. Daumen hoch.
Vor 2000 wäre es 'n Hit gewesen, heute navigiert man sich auf unter einenMeter genau mit nem alten Smartphone der vorvorletzten Generation und 'ner kostenlosen app.
Wer braucht da mehr ? Kein Mensch.
Mir geht es mehr darum, die Sache auch zu nutzen, die mit unseren Steuergeldern geschaffen wurde.
Für die Unabhängigkeit Europas vom Pentagon.
Ob das irgendwie sinnvoll ist? Im Moment noch nicht. In der Zukunft auch eher unwahrscheinlich.
Aber was man selber hat, das holt man nicht vom Nachbarn. Ist mehr ein Prinzip.
Zitat:
@TDIBIKER schrieb am 19. Januar 2019 um 19:41:19 Uhr:
Mir geht es mehr darum, die Sache auch zu nutzen, die mit unseren Steuergeldern geschaffen wurde. Für die Unabhängigkeit Europas vom Pentagon.
Versuche mal, den Eigentümerstrukturen auf die Spur zu kommen. Ob Du dann noch immer an die Unabhängigkeit glaubst ... !? So verschachtelt sind sonst nur Panama-Papers ...
Moin,
ich finde Galileo schon sinnvoll. Nicht nur für sich allein, sondern vor allem in Kombination mit anderen Systemen. Einige Geräte können alle (oder mehrere) Systeme gleichzeitig empfangen und nutzen was die Genauigkeit nochmal enorm erhöht.
Im Bereich Motorrad / PKW dann nicht so wichtig, aber in anderen Anwendungsgebieten (z.B. Wandern im Wald, Multikopter Navigation, ...).
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Zitat:
@TDIBIKER schrieb am 19. Januar 2019 um 19:41:19 Uhr:
Mir geht es mehr darum, die Sache auch zu nutzen, die mit unseren Steuergeldern geschaffen wurde.
....
Dann würde ich irgenwann auch gerne mal auf dem BER abfliegen....😁
Zitat:
@TDIBIKER schrieb am 19. Januar 2019 um 19:41:19 Uhr:
.........Ob das irgendwie sinnvoll ist? Im Moment noch nicht. In der Zukunft auch eher unwahrscheinlich.
............
Wenn ich die Argumentationskette hier richtig verstanden habe, dann sehen die meisten die Anwendung mehr im Freizeitbereich.
Kaum zu glauben, dass es dafür erschaffen wurde bei den Forschungskosten. Wenn doch, dann ist es mir egal von wo das gültige Signal dafür her kommt....😁
Es gibt immer mehr automatisch fahrende Fahrzeuge in der Intralogistik. Die fahren also nur auf einem abgesperrten Werksgelände herum. Auch dort wird zukünftig Satellitennavigation eingesetzt. Klingt erst einmal übertrieben, ist es aber nicht.
Es ist ansonsten nach einem Neustart solch eines Fahrzeugs recht schwer zu erkennen, wo es gerade steht. Als Mensch sieht man natürlich, wo man ist. Es gibt wohl auch Systeme mit optischer Umgebungserfassung, doch reagiert diese sehr empfindlich auf Änderungen im Raum und sind teuer und aufwändig in der Erstinbetriebnahme. Einfacher geht das mit AGVs mit genau definierten Referenzpunkte. Und wenn sie irgendwo zwischen diesen Punkten neu starten, dann stehen sie sprichwörtlich im Nirwana. Eine Genauigkeit von 30cm reicht für eine Groborientierung und sie können selbstständig notwendige Referenzen anfahren. Dies ist nur eine Möglichkeit.
Es gibt also durchaus kommerzielle Anwendungen, auch wenn sie für unser Alltagsleben nicht direkt sichtbar sind.
Ah doch, zukünftige Mähroboter können das auch nutzen. Ist nicht gerade lebensnotwendig, aber durchaus eine realistische Anwendung im Konsumerbereich.
Und bevor man über so einen "Blödsinn" lacht. Motorradnavis werden immer noch von vielen als überflüssig belächelt und ehrlich gesagt werden sie letztendlich von den meisten für sinnlose Fahrten benutzt. Sinnlos, weil das Zeil gleich dem Startpunkt ist 😉
Zitat:
@Vulkanistor schrieb am 20. Januar 2019 um 19:12:08 Uhr:
.........Es gibt also durchaus kommerzielle Anwendungen, auch wenn sie für unser Alltagsleben nicht direkt sichtbar sind.
.........
Mit Steuergeld bezahlt und kommerziell genutzt erinnert mich an was......du hast schon gelesen, dass es Jo darum ging dass mit Steuergeld bezahlte auch privat zu nutzen.🙂 Jedenfalls, wenn ich das geschriebene richtig verstanden habe.
Von unseren Steuergeldern werden auch Strassen gabaut und danach kommerziell und privat genutzt.
Aber darum ging es mir nicht. Auch eigentlich nicht um etwas für oder gegen irgendwen zu sagen.
Mir ging es jetzt darum aufzuzeigen, dass es noch weitere Anwendungen für sowas neben der reinen Strassennavigation und Landvermessungsaufgaben gibt. Und dass eine Genauigkeit von 30cm nicht nur eine hübsche Spielerei ist.
Zitat:
Dann würde ich irgenwann auch gerne mal auf dem BER abfliegen...
Ich hab' ein Ticket aufgehoben, das als Zielflughafen (Rückflug von Boston) den BER angibt ... Sept. 2009.
Zitat:
@Vulkanistor schrieb am 20. Januar 2019 um 19:12:08 Uhr:
Und bevor man über so einen "Blödsinn" lacht. Motorradnavis werden immer noch von vielen als überflüssig belächelt und ehrlich gesagt werden sie letztendlich von den meisten für sinnlose Fahrten benutzt. Sinnlos, weil das Zeil gleich dem Startpunkt ist 😉
Jetzt musst Du nur noch annehmen, dass die Fahrer sich auch daran halten und dann kannst Du die durchschnittliche Streckenlänge ausrechnen.
Übrigens: Auf viele Fortbewegungsmittel trifft das ganz genauso zu, egal ob Taxi oder Spedition, sie stehen schließlich doch wieder bei der Firma. Lediglich in der Raumfahrt ist ein gewisser Anteil "Einweg".
Zitat:
@Subari66 schrieb am 20. Januar 2019 um 20:49:45 Uhr:
Zitat:
Dann würde ich irgenwann auch gerne mal auf dem BER abfliegen...
Ich hab' ein Ticket aufgehoben, das als Zielflughafen (Rückflug von Boston) den BER angibt ... Sept. 2009.
Ich hatte ein Abflugticket vom BER am 4.6.2012 nach Olbia.
Zitat:
@TDIBIKER schrieb am 19. Januar 2019 um 12:09:55 Uhr:
...
Ja, daran kann ich mich erinnern, von vorher 20 Metern (oder so) ging damals die Genauigkeit auf 5 Meter rauf.
....
Das hatte aber hauptsächlich mit den Nahostkonflikten zu tun, nicht mit einer mangelnden technischen Genauigkeit!
Zitat:
@Vulkanistor schrieb am 20. Januar 2019 um 19:12:08 Uhr:
Ah doch, zukünftige Mähroboter können das auch nutzen. Ist nicht gerade lebensnotwendig, aber durchaus eine realistische Anwendung im Konsumerbereich.
Ich habe 2009 eine Reportage über den Landmaschinenhersteller Claas gemacht, die setzten damals bereits ein Funknetz mit Abdeckung in ganz Europa ein. Dieses Funknetz verhalf entsprechend ausgestatteten Landmaschinen in Verbindung mit GPS zu einer Positionsgenauigkeit von ca. 10 cm.. Die haben damals von folgenden Anwendungsszenarien berichtet, die bereits in den praktischen Anwendung waren: Ein Mähdrescher drischt ein Feld und erfasst dabei das Wachstum des Getreides in Abhängigkeit zum Standort der Pflanze. Daraus errechnet Claas dann eine Heatmap des Ackers, an dem dann für jeden Punkt hinterlegt ist, wie gut da der Boden trägt.Diese Daten werden in der Cloud abgelegt (es ist ohnehin innerhalb der EU für jeden Bauern Pflicht, dass er genau dokumentiert, was er auf seinem Boden ausbringt und was er erntet). Und wenn im Frühjahr der Lohnunternehmer mit dem GPS-gestützten Düngerstreuer kommt, dann lädt der sich die Heatmap von dem Acker rein, und der Düngerstreuer erhöht automatisch die Rate an den Ecken des Ackers, an denen der Boden weniger trägt. Die bei Claas sprachen damals bereits von Traktoren, die man kaufen könne, und die automatisch, GPS-gesteuert, Furche für Furche abfahren. Zitat: "Der Bauer sitzt da nur noch aus Versicherungsgründen drauf." Das war vor zehn Jahren.
Und Google schneidet automatisch jedes WLAN-Netz mit, in dem sich ein Android-Handy aufhält. Sie kontrollieren nicht die Daten, die da drübergehen, sondern speichern Standort, SSID und Pegelstärke. So kann sich ein Smartphone heute schon ganz gut orientieren, wenn der GPS-Fix noch nicht steht. Es erfasst einfach nur, welche WLANs dort empfangbar sind.
Google bekommt die Weltherrschaft (wenn sie sie nicht schon haben ...)
@sampleman :
Danke für den informativen Beitrag. Genau so sieht es in der heutigen Technik aus, bzw. an sowas wird gearbeitet.
Als Normalanwender bekommt man allerdings nur mit, was Google an durchaus nicht immer begrüssenswerten Dingen mit Daten macht. Wobei das auch nicht immer nur böse ist.
Ich nutze z.B. ein etwas älteres Smartphone als Navi. GPS ist integretiert, allerdings hat es keine SIM-Karte mehr. Es muss also zur Navigation rein auf die GPS Daten zugreifen. Und siehe da, es braucht teilweise mehrere Minuten, bis es überhaupt den aktuellen Standort gefunden hat. Danach geht es.
Mit SIM-Karte kann es offensichtlich anhand der aktuellen Netzzelle und erreichbarer lokaler Netzwerke deutlich schneller erkennen, wo es gerade ist.
Es ist also nicht immer nur reine Datensammelwut, was Google so macht. Es ist nur schwierig bis unmöglich zu unterscheiden, was technisch ein Fortschritt für den Nutzer ist und was eher dem Ausspionieren des Nutzer dient. Und es gibt Überlappungen, wo es das Eine nur in Verbindung mit dem Anderen gibt.
Es kommt auch immer darauf an, wer etwas entwickelt:
Ein Hersteller von Landmaschinen kann durchaus intelligente Landmaschinen konstruieren, die Düngemittel perfekt verteilen. Der Bauer hat einen optimalen Ertrag, verteilt aber nur so viel Dünger wie es sinnvoll ist. Das ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern auch bedingt ökologisch, da so Überdüngung vermieden werden kann.
Kritisch wird es erst, wenn ein Düngemittelhersteller Firmen wie Claas übernehmen sollte. Die wollen eher viel Dünger verkaufen. Es ist also fraglich, ob solche Firmen dann solche Dinge ernsthaft weiterentwickeln.
Der technische Fortschritt ist also durchaus erstrebenswert. Fragwürdig ist eher die Fusion von immer mehr Firmen zu riesigen Konzernen, die alle Bereiche komplett beherrschen. Das ist der Tod des technischen Fortschritts und der freien Marktwirtschaft.