Funktionsweise Bremsenergiegewinnung & RDK
Hallo zusammen,
Versuche aktuell, die Funktionsweise von zwei Systemen im Auto herauszufinden, die Bedienungsanleitung hat dafür nicht genügend Infos für mich (oder ich verstehe es nicht):
1) Im EcoPro-Modus wird einem ja mittels blauen Balkens angezeigt, ob während des Bremsvorgangs grade Energie rückgewonnen wird oder nicht. Der blaue Balken endet ja an einem bestimmten Punkt und ist darüber hinaus grau (bspw bei starkem Bremsen). Jetzt die Frage: was genau steckt physikalisch hinter dem blauen Bereich? Ausschließliches Bremsen mittels Motorbremse bzw gar ausschließliches Bremsen durch Rekuperieren oder bremst von Anfang an, sobald ich mittels Bremspedal Bremse, die echte Bremse mit? Wenn letzteres der Fall wäre, wäre der Blaue Balken ja eigentlich nur Makulatur, und von blau auf grau ändert sich nicht wirklich viel. Muss dazu sagen dass ich ein Automatikgetriebe habe.
2) Ich habe diese RDKi-Anzeige, bei der der genaue Reifendruck in bar je Rad angezeigt wird. Laut Bedienungsanleitung muss ich beim Korrigieren des Reifendrucks das RDK resetten. Fragen hierzu: was heißt genau resetten? Ist das das gleiche wie Initialisieren (die BA verwendet mal diesen, mal jenen Begriff)? Und wenn ja, warum muss man das tun? Bei den alten Systemen, welche die Drehzahl der Räder abgefragt hat, kann ich ja verstehen, dass das System einmal neu eine Referenzdrehzahl abgreifen muss, aber warum muss ein System, welches den tatsächlichen Druck misst, erst neu angelernt werden nach Änderung des Drucks?
Vielen Dank vorab
17 Antworten
Zitat:
@KaiMüller schrieb am 27. April 2021 um 11:48:21 Uhr:
Zitat:
@skrylle schrieb am 27. April 2021 um 11:36:57 Uhr:
aber das Auto rollt ja wirklich im Tempobereich im die 70km/h unfassbar lange, ohne spürbar an Tempo zu verlieren.Ja, allerdings braucht es dabei auch Kraftstoff im Gegensatz zur Nutzung von Schubabschaltung/Motorbremse (was nach meiner Erfahrung effizienteres Fahren ermöglicht).
Dazu bedient man sich idealerweise der Lenkradpaddel, ansonsten halt des Schalthebels.
Das geht dann auch noch erheblich besser als das die komfortorientierte Automatik allein machen würde.
Gilt auch für das frühere Hochschalten übrigens.Segeln ist m.M.n. erst sinnvoll, wenn dabei der Motor abschaltet, wie in den aktuellen Mildhybrid im G3x.
Ansonsten ist es nur Kraftstoffverbrauch ohne Vortrieb, was ich inherent ineffizient finde.
(Ein bisschen wie Leerlauf im Stand, was ja als erkanntem Problem mit der St./St.-Automatik abgeholfen werden soll. Ob das wiederum sinnvoll ist ist ein anderes Thema)....
Das ist auch ohne Motorabschaltung ein Rechenexempel, leider mit einigen Unbekannten.
Beim Segeln verbraucht der Motor „Standgas“, wobei man grundsätzlich von ca 0,5l/h pro Liter Hubraum ausgehen kann.
Beim Bremsen mit Motorbremse wird die Kraftstoffzufuhr unterbrochen, allerdings kann man dafür ja erst deutlich später von Gas - segelnd kann man „gefühlt“ (Achtung: eine dieser Unbekannten) 1-2km vor der Ampel von Gas, je nach Tempo. Mach das mal mit Motorbremse - da stehst du nach 200m und darfst wieder beschleunigen.
Die Fragen sind halt:
- was verbraucht der Motor wirklich pro Stunde im Leerlauf?
- wie lange (zeitlich und Strecke) segelt man wirklich?
- wie weit komme ich mit minimaler Motorbremse (höchstmöglicher Gang ohne Stottern?)
Tendenziell müsste die Gleichung desto mehr Richtung Segeln kippen, je schneller ich segel.
Da wir die meisten Faktoren nur schätzen können, werden wir das vermutlich nie lösen. Bei meinem alten Auto hat sich gefühlt die Motorbremsvariante mehr gelohnt, beim 5er gefühlt das Segeln. Kann am Mehrgewicht liegen, vielleicht hat er ja tatsächlich weniger Rollwiderstand (eigentlich dank Allrad unwahrscheinlich), oder vielleicht täusche ich mich auch. So oder so - mangels Schatpaddels kann ich es eh nicht genau genug kontrollieren mit der Motorbremse (ich weiß, das geht auch mit dem Knüppel, aber da bin ich aktuell noch nicht fit genug drin um den intuitiv zu bedienen, und eigentlich hab ich mir ja auch bewusst ne Automatik geholt).
Zitat:
@skrylle schrieb am 27. April 2021 um 13:05:31 Uhr:
Da wir die meisten Faktoren nur schätzen können, werden wir das vermutlich nie lösen.
Nicht mit Sicherheit, richtig.
Ich kann aber für mich mit meiner Fahrweise nun die langjährige Erfahrung heranziehen. Und das Ergebnis deutet klar auf die klassische Fahrweise mit früh Hochschalten, Nutzung der Motorbremse und allerweitestgehender Verzicht auf Segeln.
Da nenne ich jetzt doch wieder die Zahl von ~7,4l/100km beim auf ~460PS leistungsgesteigertem M550d (leer 2190kg) über ca. 120'000km.
Wobei, und da hast du auch wieder Recht, oft einfach aus Bequemlichkeit die Automatik in Ruhe machen gelassen wird. Insbesondere innerorts oder im dichten Verkehr.
Die macht das im Großen und Ganzen schon sehr gut.
Es soll ja nicht der Eindruck entstehen, man müsste da die ganze Zeit in den Gängen herum rühren.
Aber hier gings ja jetzt um das letzte bischen mögliche Effizienz. Wenn/Falls man diese anstrebt, dann nach meiner persönlichen Empfehlung ohne Segeln.
PS: manuell in den höchstmöglichen Gang geschaltet rollt er trotz Schubabschaltung übrigens nicht soooo viel kürzer.
Definitiv nicht 1km vs. 200m.
PPS: ich beziehe da immer auch meine Erfahrung mit den vorhergehenden BMW mit Automatik mit ein.
Zitat:
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Da nenne ich jetzt doch wieder die Zahl von ~7,4l/100km beim auf ~460PS leistungsgesteigertem M550d (leer 2190kg) über ca. 120'000km.
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Das ist krass, dennoch glaub ich es. WENN man die Leistung nicht abruft - warum sollte er auch mehr verbrauchen als ein sparsam gefahrener 530? Das alte Argument „größerer Motor = mehr Reibungsverluste, mehr Wärmeverluste über größere Oberfläche und höheres Fahrzeuggewicht beim Anfahren“ zählt nicht mehr, seit der Motor eben nicht mehr größer ist, sondern nur noch mehr Turbos hat. Die paar Kilos durch die Turbos und die größere Bremse sieht man dann an den Nachkommastellen.
Die meisten schaffen (oder wollen) es nur einfach nicht, die Leistung nicht abzurufen. Bei der entsprechenden Nutzung hat das Downsizing tatsächlich einen Vorteil, auch wenn es unbestritten Nachteile gibt.
Ich komme mit meinem 535d nicht so weit runter - liegt aber einfach am hohen Anteil Stadt und der damit verbundenen ständigen Beschleunigung der 2,1t, die ich mit jedem Motor leisten müsste.