Führerscheinausbildung - Probleme mit Fahrlehrern
Auch wenn dieses Thema eigentlich nicht wirklich mit Sicherheit zu tun hat, würde ich mich trotzdem freuen, wenn ihr mir antworten würdet. Bisher hatte ich immer das Gefühl, dass die User hier sehr hilfsbereit sind, daher wäre mir auch hier eure Meinung wichtig.
Wie schon aus anderen meiner Themen deutlich wurde, bin ich im Moment den B-Führerschein am machen. Leider bin ich eher der theoretische Typ und daher praktisch nicht besonders begabt. Beim Fahren tue ich mich daher eher schwer. Bei der Auswahl der Fahrschule hatte ich mich daher auch bemüht, eine vernünftige Auswahl zu treffen, da es mir klar war, dass ich niemand bin, der schon von Anfang gut fahren kann.
Wegen guter Erfahrungen einiger Bekannten bin ich dann zu meiner jetzigen Fahrschule gegangen, da fast alle dort die Prüfung beim ersten Mal bestanden hatten und auch mit dem Fahrlehrer gut zurecht gekommen waren. Die Fahrschule geht dabei so vor, dass man zuerst Übungsfahrten macht, bis man im Augen des Fahrlehrers selbstständig fahren kann. Dann macht er Fahrten unter Prüfungsbedingungen, bis man fehlerfrei fährt. Anschließend fängt er die Sonderfahrten an, nach denen es dann in der Woche vor der Prüfung nochmal weitere Prüfungsfahrten in der Stadt gibt. Im Moment bin ich mit 40 Einzelstunden im ersten Prüfungsfahrtensegment. Anfangs kam ich mit dem Fahrlehrer gut zurecht und hatte das freudige Gefühl, mit der Wahl der Fahrschule richtig gelegen zu haben. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher.
Das erste einschneidende Erlebnis war die erste Fahrt unter Prüfungsbedingungen. Schon relativ frühzeitig passierte mir ein Fehler, als ich zu lange in eine Rechts-Links Einmündung geschaut hatte, und dabei leicht das Lenkrad mitgezogen habe, sodass ich beinahe auf den Bordstein gefahren wäre. Meine Fahrlehrer machte mich in lautem Tonfall auf den Fehler aufmerksam und legte noch eine Geschichte über einen Kinderwagen, den ich ja hätte überfahren können, wenn da einer gestanden hätte, nach. Von da an machte ich viele Fehler in auf der Fahrt, die schließlich zum Abbruch der Prüfungsfahrt führten. Noch bis heute bin ich sicher, dass viele der Fehler hätten vermieden werden können, wenn mein Fahrlehrer mich nach der Geschichte mit dem Bordstein nicht total aus der Fassung gebracht hätte.
So machte ich dann mit den Prüfungsfahrten weiter, in denen mir jedoch immer noch Fehler unterliefen. Manchmal übersah ich eine Einmündung oder ordnete mich in der Einbahnstraße falsch ein. Desweiteren kritisierte meine Fahrlehrer, dass ich zu träge fahren würde. Prinzipiell bin ich in der Stadt ein sehr vorsichtiger Fahrer, fahre daher eher etwas langsamer als man vielleicht fahren könnte, oder halte lieber, wenn ich das Gefühl habe, es ist beim Abbiegen zu eng, an und lasse den anderen fahren. Es kann sein, dass ich in diesen Situationen zu vorsichtig bin. Im Endeffekt denke ich aber, dass es besser ist, langsamer zu fahren, wenn man sich nicht sicher ist, als schneller und dabei einen Unfall zu bauen. Mein Fahrlehrer sah das nicht so und rügte mich in solchen Situationen, ich solle flotter und selbstbewusster fahren. Mit meiner jetzigen Art zu fahren, könne ich Radfahrer werden, aber kein Autofahrer. So fuhr ich halt ein wenig schneller und bog in meinen Augen auch in Situationen, wo ich mich so unsicher fühlte, schneller ab. In meiner letzten Prüfungsfahrt schaffte ich es so auch soweit fehlerfrei nach Hause. Nur beim Rückwärtsparken hatte ich noch meine Schwierigkeiten. Bisher hatten sich aber schon einige Dinge gezeigt, die mir andeuteten, dass der Fahrlehrer im Endeffekt doch nicht so toll war.
So macht mein Fahrlehrer einen eher genervten Eindruck, wenn ich Fehlermachte, insbesonders, wenn sich diese wiederholten. Der Hinweis, wieviele Fahrstunden ich schon hätte, und dass ich das eigentlich können müsste, kommt dann auch öfters noch dazu. Wenn ich dann mal einen etwas schwerwiegenden Fehler mache, z.B. viel zu nah an ein Auto beim Anparken heranfahre, mit Gefahr, dass ich einen Unfall herbeiführen könnte, wird er laut, was mich noch weiter verunsichert. Wenn er mir sachlich sagen würde, was ich falsch gemacht hätte, könnte ich das entsprechend viel besser aufnehmen und wäre auch nicht so verunsichert. Auch z.B. bei meinen Problemen mit dem Rückwärtsparken ist er relativ genervt. Dazu kommt, dass er mich meistens wenn ich zu langsam fahre, zum schneller fahren drängt, was dann wieder schnell Fehler meinerseits auslöst. Trotzdem hatte ich es soweit geschafft, dass ich heute mit den Sonderfahrten beginnen sollte, was sich dann aber nach folgenden Ereignissen wieder hinfällig wurde.
Als ich aus dem Ort (in eine andere Richtung als sonst) fuhr, musste ich einer abknickenden Vorfahrtstraße (Landstraße) folge. Hier fuhr ich im 4. Gang, wobei der 3. Gang wohl besser gewesen wäre. Das gab dann direkt wieder eine eher genervt klingende Zurechtweisung. Kurz danach waren vor einer Kurve Radfahrer auf der Strecke. Ich kam an und hatte, wie gesagt, bin eher vorsichtig, das Gefühl, dass mir das Überholen vor der Kurve zu gefährlich sei und bremster herunter um hinter die Radfahrer zu gehen und sie erst im offenen zu überholen. Mein Fahrlerer wies mich, erneut eher genervt klingend von meinen Fehlern, darauf hin, wie ich denn auf einer Landstraße mit 20 hinter Fahradfahrern herfahren könne und trat selbst das Gaspedal und zwang mich so zum Überholen. Auf der weiteren Strecke, die ich wie gesagt kenne, da ich in der Nähe wohne, wollte ich 60 bis 70 fahren, da es doch öfters Kurven gibt und vorallem am Straßenrand oft Radfahrer und Fußgänger unterwegs sind. Das mag vielleicht ein wenig vorsichtig sein, aber auf der Strecke fühlte ich mich mit 90 oder 100 einfach unwohl. (auf geraden Strecken würde ich bzw. fahre ich auch 100, so ist das nicht) Natürlich kam wieder ein Kommentar über meine träge Fahrweise und ich solle doch bitte Gas geben. Das tat ich dann halt und fuhr am Geschwindigkeitslimit von 100. Dann vergas ich jedoch bei all der Geschwindigkeit, dass die Landstraße kurzzeitig durch einen Ort führte. (jetzt nicht durch ein Wohngebiet o.ä., sondern an einem Touristenparkplatz vorbei) Anstatt mich dann darauf aufmerksam zu machen, legte mein Fahrlehrer eine Vollbremsung hin. Im weiteren Verlauf der Fahrt passierten mir noch ein paar kleine Fehler, wie falsche Gangwahl oder einen vergessenen Schulterblick beim Wiedereinscheren nach einem Hinderniss. Dann bog ich jedoch an einer engen Stelle rechts ab, wobei ich Gegenverkehr hatte. Anstatt jedoch stehen zu bleiben, bog ich trotzdem im 2. Gang ab, schließlich rügte mich mein Fahrlehrer immer, wenn ich unnötigerweise warte. Diesmal war es jedoch zu eng und er musste bremsen. Faktisch beendeten wir hier die Sonderfahrt. Er verschob den Prüfungstermin um eine Woche und sagte, wir müssten halt dann nochmal eine Woche Stadt fahren.
Im Endeffekt bin ich ein wenig genervt nach der Fahrt, da ich das Gefühl habe, dass mich die Art meines Fahrlehrers öfters zu Fehlern drängt. Er ist jetzt nicht ein Choleriker, hat aber bei Fehlern eine Art, die mich jedenfalls aus der Ruhe bringt. Ich habe z.B. eine Mathenachhilfeschüler, dem es schwer fällt, abstraktere Sachverhalte zu begreifen. Dann erkläre ich ihm halt die Sachen ruhig wenn nötig 100mal, ohne dabei genervt zu reagieren. Fühlt er sich z.B. unsicher, bestimmte Rechenschritte im Kopf zu machen, zwingen ich ihn nicht dazu, damit ich ihn nicht zu Fehler verleite. Genau so geht es mir aber irgendwie mit meinem Fahrlehrer. Wenn er micht nicht zu den 100 auf der Landstraße gedrängt hätte, hätte ich sicherlich nicht das Ortsschild übersehen. Genauso wäre ich wohl stehen geblieben beim Abbiegen, wenn ich in der Stadt nicht andauernd deshalb angemotzt worden wäre. Zudem werde ich wohl nie wieder in einer solch engen Situation nochmal den Fehler machen, einfach trotzdem abzubiegen. Daher habe ich auch das Gefühl, dass eine Verschiebung der Prüfung wegen diesen Fehlern, die ich, wenn ich ohne Fahrlehrer gefahren wäre, wohl niemals gemacht hätte, übertrieben ist, und das mir für die Sonderfahrten, weitere Stadtfahrten eigentlich wenig bringen.
Ich hoffe es wird irgendwie deutlich, welche Probleme ich habe. Es geht jetzt nicht um die Woche, die ich die Prüfung später machen soll. Vielmehr habe ich das Gefühl, dass ich auch beim nächsten „Überlandversuch“ wieder ähnliche Fehler machen werde, weil mich mein Fahrlehrer verunsichert. Vielleicht ist mein Fahrlehrer für mittelmäßige Schüler genau das Richtige. Da ich jedoch eher ein schwerer Schüler bin, scheint das nicht so gut zu passen. Ich bin mir offen gesagt unsicher, was ich machen soll. Oftmals habe ich das Gefühl, dass mich einfach die Art meines Fahrlehrers zu Fehlern verleitet. Zudem sind ja 40 Fahrstunden auch eine Menge, wenn man bedenkt, dass noch 12 Sonderfahrten, Prüfungsvorbereitung direkt vor der Prüfung, und Fahrstunden nächste Woche wegen der Verschiebung dazu kommen. Dabei ist dann noch zu bedenken, dass es durchaus möglich ist, dass mir wieder ähnliche Fehler passieren und sich die Prüfung weiter verschiebt.
Selbst hab ich schon versucht anzusprechen, dass die Fehler von der Verunsicherung kommen könnten. Da hat mein Fahrlehrer aber eher abgeblockt. Auch glaube ich nicht, dass ein Gespräch seitens meiner Eltern da viel helfen würde, da er, das kommt in den Fahrstunden heraus, sehr von seinen Ausbildungsmethoden überzeugt ist. Andererseits weiß ich auch nicht, ob ein Fahrschulwechsel sinnvoll wäre. Von vielen anderen Fahrschulen hört man Schlimmeres. Und ausser den Problemen mit meinem Fahrlehrer, ist die Fahrschule eigentlich gut. Die Termine werden pünktlich eingehalten, die Autos sind modern, es gibt ausreichend Termine und man fährt keine anderen Fahrschüler durch die Gegend, sondern fährt direkt ins Prüfungsebiet. Leider ist mein Fahrlehrer der Besitzer der Fahrschule und hat sonst nur Aushilfen. Reagiere ich einfach über? Was schlagt ihr mir vor? Ich würde mich über Stellungnahmen freuen.
51 Antworten
@xGolfanfängerx
ehrliche Meinung dazu ?
Wart nochn Jahr bis zum 18. mit dem Schein, und sammel bis dahin bisschen Erfahrung mit Roller oder Moped.
Ist nicht böse gemeint. Begleitetes Fahren mit 17 ist ja schön und gut, aber das scheint mir für Dich einfach noch bisschen zu früh zu sein.
So unsicher wie du nach 40h noch bist ... Stell dir vor du mußt in einer unvorhergesehen Situation in Bruchteilen von Sekunden entscheiden und richtig reagieren ...
Göölf, sehe ich nicht so.
Wenn er das Jahr wartet und in der Zeit zB Roller oder so fahren würde, hätte er evtl ein Jahr Erfahrung im Straßenverkehr, nur ist dann das Autofahren automatisch anders?
Verfolge den Thread schon eine Weile und bin wieder einmal positiv überrascht, über die ordentliche Diskussionsfähigkeit hier! Kompliment an alle!
xGolfanfängerx, mach dir einfach klar, dass du das Fahren gerade lernst und dir nichts passieren kann! Dein Fahrlehrer hat genug Erfahrung und weiß, wann er eingreifen muss. Auch wenn er sich wohl im Ton vergreift und das jetzt von mir leicht gesagt ist: Manche Menschen muss man so nehmen wie sie sind! Setz dich nicht unter Druck uns lass dich nicht verunsichern. 40 Stunden - Na und?
Such das Gespräch mit deinem Fahrlehrer, vllt kriegst du da etwas mehr "Harmonie" rein.
Alles Gute!
Die 15. und 16. Fahrstunde waren meine letzten, in den beiden hat mich mein Fahrlehrer nochmal so richtig zusammengefaltet. Ich hab keine extremen Fehler gemacht, war aber allgemein recht unkonzentriert. Die Prüfung hab ich fehlerfrei hinbekommen, er wusste wohl genau, warum er mich vorher so "fertiggemacht" hat.
Was ich damit sagen will? Nicht jeder Fahrlehrer ist ein guter Psychologe, er soll dir ja schließlich das Fahren beibringen, und das nicht nur für die Prüfung, sondern fürs ganze Leben danach. Wahrscheinlich versucht er dich etwas belastbarer zu machen, denn wenn du mal alleine unterwegs bist, ist die Sicherheit des Fahrschulwagens samt Fahrlehrer weg. Und dann gibts eben andere Faktoren, die dein Stressniveau erhöhen. Fährst du in den Graben, wenn von hinten mal jemand dicht auffährt und drängelt?
Anfangs bis du menschlich mit deinem FL ja gut ausgekommen, erst als er dich etwas härter rannahm, bist du eingeschnappt. Wie gesagt gabs bei uns auch so einen FL, meine Frau hat ihm damals direkt bei der ersten Fahrstunde gesagt: "Wenn sie mich nur einmal anschreien, steige ich aus. Wenn ich Mist baue, sagen sie mir das im normalen Ton." Rede doch mit deinem Fahrlehrer und bitte ihn, dich dann nicht noch nervöser zu machen. Dann hast du allerdings keine Ausrede mehr für Fehler!
Wie schon gesagt wurde, langsames fahren hat nicht unbedingt etwas mit vorsichtigem und sicherem Fahren zu tun. In deinem Fall ist ja gerade das Gegenteil der Fall, die fährst so langsam, weil du extrem unsicher bist. Trotzdem machst du dabei Fehler, bist also immer noch unsicher. Dass du bei Tempo 100 ein Ortsschild übersiehst, zeigt ebenfalls, wie überfordert du allgemein bist. Nach 40 Fahrstunden sollte sich schon eine gewisse Routine eingestellt haben, die grundlegenden Vorgänge sollten bereits automatisiert sein. Das scheint bei dir nur im geringen Maße der Fall zu sein.
Ich denke, dass du offensichtlich zur Zeit nicht in der Lage bist, die Prüfung zu meistern, bzw. alleine im öffentlichen Straßenverkehr zu bestehen. Das hat nichts damit zu tun, dass du ein "Theoretiker" bist, Autofahren ist schliesslich kein Hexenwerk. Spar dir das Analysieren der Tonlage des Fahrlehrers. Merk dir DEINE Fehler und wiederhole sie NICHT immer wieder. Entwickle endlich ein Gefühl für den Wagen und Geschwindigkeiten. Die geforderten 100 km/h waren anscheinend nicht so hoch, dass du nicht durch die Kurven gekommen bist...
Aufhören oder die Fahrschule wechseln würde ich nicht. Dein Fahrlehrer ist offensichtlich bestrebt, dich durch die Prüfung zu bringen, hat aber erkannt, dass er bei dir schrittweise vorgehen muss. Kannst du es ihm wirklich verübeln, dass er etwas genervt reagiert, wenn du nach 40 Fahrstunden immer noch den Schulterblick vergisst? Du sagst ja selber, dass du immer wieder die gleichen Fehler machst. Warum? Doch nicht wegen dem FL...
Du solltest auch den Rat von qniss befolgen. Schau dir von anderen was ab und schätze die Situationen als Beifahrer ein. Kannst du die Situation genauso schnell erfassen wie der Fahrer (z.B. beim Abbiegen ob frei ist oder die Geschwindigkeit auf der Landstraße)?
Zitat:
Original geschrieben von FallSoWireless
Göölf, sehe ich nicht so.
Wenn er das Jahr wartet und in der Zeit zB Roller oder so fahren würde, hätte er evtl ein Jahr Erfahrung im Straßenverkehr, nur ist dann das Autofahren automatisch anders?
Hi Marc, der Unterschied ist, das er sich "nur noch" an das Auto gewöhnen muß aber nicht mehr an das Verkehrsgeschehen.
Normalerweise müßte nach 40h ohne Chance darauf, das er in absehbarer Zeit die Prüfung besteht ein Vorschlag vom Fahrlehrer kommen wie es weitergehen soll.
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Ich wollte nur mal anmerken, das auch meine Fahrlehrer ganz
schön heftig drauf wahr. Meistens schlecht gelaunt, hat er mich
wegen jedem noch so kleinsten Fehler angeschnauzt.
Es sei, er hatte gerade seinen Becher Wein getrunken. 😁
Dann war er fröhlich und umgänglich.
Egal, ich schweife ab. Was ich sagen will, ist obwohl ich öfters
nach der Fahrstunde fix und fertig war, einmal fast dem Heulen
nahe, muss ich zugeben das ich es wohl dadurch gut geschnallt
habe. Ich habe nicht mehr als 20 (halbstündige) Fahrstunden
gebraucht, und habe die Prüfung ziemlich gut bestanden, beim
ersten Mal.
Man braucht halt ein dickes Fell im Strassenverkehr, war meine
Lektion daraus.
Wenn man nach 40 Stunden immer noch sehr unsicher im
Strassenverkehr ist, kommt mir der Verdacht nahe, ob es da
vielleicht psychologische Probleme geben könnte.
Ich würde Dir ja gerne einen guten Rat geben, aber ausser
üben, üben, üben fällt mir leider nix ein....
Ich finde, da würde sich auch ein Roller oder Moped gut zu
eignen, man gewöhnt sich gut an den Strassenverkehr.
Und man muss sogar doppelt aufpassen, wenn einem
das Leben lieb ist.
Nun will ich auch mal berichten, ist ja garnicht so lange her 😉
Am Anfang haben wir während der Fahrstunden noch ganz normal miteinander geredet, ich habe mich echt gut verstanden. Während ich meine ersten Erfahrungen mit Anfahren, Landstrasse und Dorfverkehr gemacht habe, war alles wunderbar. Mein Fahrlerer war immer super drauf und die Fahrstunden machten Spaß, weil man sich lustig unterhalten konnte und das Fahren an sich auch toll war.
Dann ging es jedoch in den richtigen Stadtverkehr und er wurde grummelig. Einmal sagte er mir vor der Fahrstunde, das er private Probleme habe, und nicht so gut drauf sein, ich soll es nicht übel nehmen wenn er dann mal etwas arg schimpft. Das geschah dann auch, er fing an, mich zu trietzen wie ein Bekloppter, er ließ keine Gelegenheit aus um meinen Fahrstil schlecht zu machen.
Und wie habe ich (unbemerkt) reagiert? - Ich fing an, aggressiv zu fahren, d.h. beim Anfahren Gas sofort durchgedrückt, dicht aufgefahren usw. Aber ich habe es nicht gemerkt.
Mein Fahrlehrer wusste, das er mich mit Einparken auch noch stressen konnte und brachte dies am Ende der Stunde drann. Als es beim ersten Mal nicht klappte, wurde ich wütend und fuhr extrem schnell auf die Strasse hinaus, ohne zu schauen ob von Links oder Rechts ein Auto kommt. Er ist natürlich in die Eisen gestiegen und dann wurde er richtig wütend. Ich muss sagen, das er während der Schimpfanfälle auf dieser Fahrstunde aber jedesmal fair blieb, und nicht meine Person angriff sondern nur den Fahrstil. Als die Fahrstunde zu Ende war war ich innerlich auf 180 durch das ganze Trietzen, das merkte er auch, er kannte mich da ja auch recht gut.
Dann sagte er, das wir jetzt beide eine Rauchen und währenddessen nicht reden, sondern uns nur Gedanken machen über die Fahrstunde. Gesagt getan, er sagte mir, das er es etwas arg streng angehen lies und entschuldigte sich dafür. Er machte mich auch auf den wesentlich aggressiveren Fahrstil aufmerksam. Das war mir selbst garnicht aufgefallen. Er sagte dann nur, das der Prüfer bei der Prüfung vielleicht auch meckert, und wenn der merkt, das wenn ich unter Stress fahre, das ich dann aggressiver fahre, dann fliege ich durch. Und da hatte er verdammt nochmal recht. Mein Fahrlehrer hat mich in dieser Fahrstunde extrem unter Druck gesetzt damit ich auch sehe, wie ich reagiere. Die einen werden verängstigt und verwechseln dauernd Bremse mit Gas und werden zum nötigenden Verkehrshindernis, die anderen bleiben cool und ich wurde eben aggressiv. Ich war aber im nachhinein verdammt dankbar, das er mir das gezeigt hat, denn nur dann kann man es abstellen.
In den weiteren 5 Fahrstunden haben wir dann kaum noch während der Fahrt geredet, weil er mich "an die Ruhe während der Prüfung" gewöhnen wollte. Wenn man alle Fahrstunden vor der Prüfung immer locker am Plaudern war, dann lenkt Ruhe ab, man glaubt es garnicht 😉
An der Prüfung war ich furchtbar aufgeregt als ich im Auto saß, geht wohl den Meisten so, aber als der Prüfer sagte das ich losfahren soll, merkte ich, das alles kein Hexenwerk ist. Der Prüfer hatte nicht einmal was zu bemängeln, aber glaubt mir, nach der Prüfung ging erstmal garnichts mehr 😉
Warum ich das alles schreibe: Ich glaube es ist extremst wichtig, das man sich mit seinem Fahrlehrer versteht, es ist eben doch nicht nur Autofahren in einer Fahrstunde. Man ist seinem Lehrer gewissermaßen für 45 Minuten ausgeliefert, wenn er Dich trietzen will dann kann er das besser als jeder Andere. Wenn Du aber mit deinem Fahrlehrer nicht klarkommst, so wie es bei Dir zu sein scheint, dann würde ich den Fahrlehrer wechseln. Wie gesagt, man muss sich mit ihm verstehen, es reicht meiner Meinung nach nicht, wenn man mit dem Fahrlehrer nur grade so klarkommt, man verbringt nämlich einige Zeit neben ihm und muss ihm gerade als totaler Anfänger total vertrauen können. Wäre das bei mir nicht der Fall gewesen, hätte ich den Lehrer gewechselt. Jetzt wo ich den Führerschein habe und er in meinem Dorf ist schreibt er ab und zu eine SMS und wir treffen uns und quatschen bei na Zigarette über die Welt.
Wie einige schon gesagt haben, natürlich kann es hilfreich sein, sich die richtigen Verhaltensmuster für bestimmte Situationen vorher geistig einzuprägen, aber die Fähigkeit, spontan und flexibel richtig zu reagieren ist im Straßenverkehr nunmal extrem wichtig.
Hm, ich kann mir vorstellen, auch wenn es vielleicht ein wenig komisch klingt, vielleicht hilft eine Fahrstunde, in der du mal so richtig gefordert wirst. Also eine Schwierigkeit nach der nächsten, Stress pur. Natürlich ist das in dem Moment unangenehm und du machst vielleicht dann auch Fehler, aber ich kann mir vorstellen, dass wenn du dann eine Nacht drüber schläfst, du danach feststellen wirst, wie viel du draus gelernt hast.
So war es bei mir zumindest immer wenn ich etwas für die Schule tun musste: mal so ein bisschen was lesen ist auch sofort wieder vergessen. Aber wenn ich mir am Tag vor ner KLausur den ganzen Stoff der dran kommt beigebracht hab, war ich erstaunt, wie viel am nächsten Tag noch im Hirn geblieben ist (auch bei Mathe, wo man ja im Grunde auch ein Gefühl für bruacht, ähnlich wie beim Autofahren, statt nur die Formeln zu kennen).
Für weitere Ratschläge wär es wirklich wichtig zu wissen, wie alt du genau bist.
Ansonsten, wenn du ICQ oder MSN hast, schreib mir einfach ma ne PN, vielleicht kann man im direkten Dialog besser Tipps geben 😉.
Hi,
im Gegensatz zu den anderen hier kann ich dir NICHT empfehlen, dir Verhaltensweisen bei anderen Verkehrsteilnehmern abzuschauen.
Und das hat auch einen ganz einfachen Grund: 90% der Leute die ich im Straßenverkehr täglich sehe würden mit ihren Verhaltensweisen NICHT bestehen, wenn sie so in der Prüfung fahren.
Das ganze fängt beim Schulterblick/Spiegelblick an und hört noch lange nicht beim blinken auf!
Und wenn ich sehe wieviele Verkehrsteilnehmer NICHT einparken können (egal ob vorwärts oder rückwärts und egal wie alt sie sind und wie lange sie den Führerschein schon haben), dann rate ich dir, nicht allzuviel von anderen abzugucken! Und wie gesagt, meine genannten Beispiele sind LÄNGST nicht alle Sachen, die verkehrt gemacht werden oder eben anders, als es ein Prüfer fordert. Und dein primäres Ziel ist es nunmal, die Prüfung zu bestehen.
Danach ändert man seine Fahrweise sowieso.
mfg
Irgendwo hab ich mal den Spruch gehört "Mit dem Führerschein erwirbt man die Erlaubnis, das Autofahren zu lernen" 😉.
Naja abgucken kann vielleicht sinnvoll sein:
Er scheint ja die Theorie, also wann man was machen darf, soll und muss zu wissen und weiß bestimmt auch, wann was verkehrt ist, die Probleme scheinen ja mehr in der Umsetzung zu liegen. Und da kann er sich ja vielleicht schon etwas abgucken. Wenner weiß, dass der, bei dem er mitfährt, die Situation richtig gefahren ist und schaut, wie er das gemacht hat, hilft es vielleicht?
Aso und Svendrae, natürlich können verdammt viele nicht gut einparken, aber in der Prüfung ist ja eine Lücke von 8m Länge vorgeschlagen, ein Fahrschulauto ist meist 4-4,5m lang, also ist die Parklücke noch über 3m länger als das Auto (wenn der Prüfer es nicht so genau hält vielleicht noch länger) außerdem hat man 2 Korrekturversuche und den Spiegel so eingestellt, dass man den Bordstein sieht. Ich denk mal, unter den Bedingungen könnens auch schlechte Einparker schaffen.
Hm, vielleicht wärs dann besser, den normalen ab-18-Führerschein zu machen statt dem begleiteten Fahren?
Weil dein Vater scheint ja auch keine ganz einfache Person zu sein, zumindest nicht bei diesem Thema. Vielleicht wär es da besser, wenn du erstmal so den Führerschein machst und den Rest dann auf Alleinfahrten lernst (also vielleicht erstmal ins Industriegebiet oder raus aufs Land fahrn und da einfach mal bisschen üben). Dann kommt doch bestimmt alles schnell von alleine.
Zitat:
Original geschrieben von svendrae
im Gegensatz zu den anderen hier kann ich dir NICHT empfehlen, dir Verhaltensweisen bei anderen Verkehrsteilnehmern abzuschauen.
Ich finde schon, dass man von anderen VT lernen kann.
Ich mach es immer so, wenn mir etwas besonders positiv oder negativ auffällt, merk ich's mir. Bei meinem eigenen Fahren versuch ich dann, die positiven Eigenschaften anderer VT einzuarbeiten und achte darauf, dass ich die Sachen, die mir negativ aufgefallen sind, nicht auch mache.
Man sollte keinen kompletten Fahrstil übernehmen, sondern nur das Positive. Guggt man sich von jedem das beste ab, ist man auf gutem Weg zum perfekten Autofahrer (auch wenn man es nie wird, aber man ist immerhin aufm Weg dahin).
@xGolfanfängerx:
Nimm es bitte nicht persönlich, aber für mich bist du ein gutes Beispiel dafür, dass Autofahren mit 16 einfach zu früh ist.
Du hast jetzt die Möglichkeit, dich zusammenzureißen und es durchzuziehen oder noch zu warten. So, wie es gerade läuft, kann es nicht weiter gehen. Ich würde an deiner Stelle die erste Möglichkeit wählen, dazu brauchste aber viel Selbstdisziplin.
Zitat:
Original geschrieben von svendrae
im Gegensatz zu den anderen hier kann ich dir NICHT empfehlen, dir Verhaltensweisen bei anderen Verkehrsteilnehmern abzuschauen.
Und das hat auch einen ganz einfachen Grund: 90% der Leute die ich im Straßenverkehr täglich sehe würden mit ihren Verhaltensweisen NICHT bestehen, wenn sie so in der Prüfung fahren.
"Der Dumme macht Fehler und lernt nichts daraus.
Der Kluge macht Fehler und lernt aus ihnen.
Der Weise jedoch lernt aus den Fehlern, die andere machen."
Natürlich kann man auch aus Fehlern anderer lernen. Evtl. hilft es dem TE, sein theoretisches Wissen ohne den Druck als Fahrer zu üben, damit er sich wenigstens die Grundlagen verinnerlicht.
Es geht auch nicht unbedingt darum sich abzuschauen, wann man den Schulterblick machen muss oder wann man zu blinken hat. Beides sollte man eigentlich schon vor der ersten Fahrstunde wissen. Für dem TE wäre wohl eine Hilfestellung beim Einschätzen von Situationen und Geschwindigkeiten sehr praktisch, damit er ein Gespühr fürs Verkehrsgeschehen entwickelt.
Zitat:
Original geschrieben von dsrihk
@xGolfanfängerx:
Nimm es bitte nicht persönlich, aber für mich bist du ein gutes Beispiel dafür, dass Autofahren mit 16 einfach zu früh ist.... So, wie es gerade läuft, kann es nicht weiter gehen.
Danke. Ich dachte nämlich schon, ich bin der einzigste der das so sieht.
die geistige Reife hat [leider] nichts mit dem Lebensalter zu tun ...