Frischluft Vorwärmung
Hallo Leute,
Bin auf der Suche nach Möglichkeiten der Frischluft Vorwärmung.
Of course habe ich die Suchfunktion benutzt, dabei aber nichts brauchbares gefunden - leider...
- die konventionelle Methode mit der Zündeinheit: hier wird zum Einne Luft aus dem Abgaskanal - etwa 15-20% und Frischluft -die restlichen 80-85% vermischt. In der Frischluftzufuhr befindet sich dann zusätzlich die Zündeinheit die den Kraftstoff - welcher der Frischluft zugeführt wird, entzündet.
- den sogenannten grid heater: eine Art Rohr, in die hintereinanderliegend Maschengitter aus Drähten eingearbeitet sind
Beide Systeme haben ihre Nachteile - zum Einen der Sauerstoff der bei der Verbrennung zur Erwärmung der Frischluft benötigt wird (funktioniert anscheinend ab 2000 Höhenmetern nicht mehr) und zum Anderen die Strömungsverluste beim grid heater.
Vielleicht wisst ihr - die mit Sicherheit Experten und Bastler in ihren Reihen haben noch weitere Methoden zur Frischlufterwärmung...
Freue mich über eure Posts!
lg mk09
16 Antworten
Ein an den Motorkühlwasserkreis angeschlossener Wasser-Luft-Wärmetauscher sollte gute Dienste erweisen. Nur wozu?
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von 00Fishmaster
Nur wozu?
Jo, versteh ich auch nicht.
Sorry, war ein Fehler Meinerseits!
Das Ganze ist folgendermaßen:
Bin in der Motorkonstruktion tätig und haben vom werten Kunden den Auftrag erhalten in einer Nutzfahzeuge Adaption nach dem AGR ein Flammstartgehäuse zu integrieren.
Jetzt bieten sich mir die 2 vorher genannten Möglichkeiten.
Natürlich ist auch ein Wasser-Luft Wärmetauscher vorhanden, doch der Kunde wünscht eben wie gesagt zusätzlich einen Flammstarter(eben weil eine zusätzliche Erwärmung der Frischluft nötig ist)!
Hoffe jetzt ist das Gröbste geklärt
Ein moderner Direkteinspritzer common rail diesel, insbesondre in den Dimensionen eines Nutzfahrzeugdiesels, benötigt sowas nicht. Ein kompressionsschwacher DD, Vorkammer- oder gar Zweitaktdiesel vieleicht.......aber wer baut heutzutage sowas noch ein ?
Gruß SRAM
Ich könnte mir schon vorstellen das sowas wenn man den Motor auf sicher mindestens -75 Grad Celcius auslegen muss, das vielleicht Sinn macht.... also späterer Einsatz in Nordkanada / Alaska etc etc. warum auch immer man dort an einen Dieselmotoreinsatz denken mag (z.B. Generator, BHKW, ..... muss ja nicht nur ein Fahrzeug sein)
Mein CDI hat im Winter wenn wir z.B. in der Schweiz unterwegs sind schon schwer zu kämpfen um seine Motortemp zu halten - speziell wenn man viel MSR einsetzen kann und die Aussentemp unter -20 ist.
Der Motor soll in Brasilien eingesetzt werden.
Beim Starten ist das Motorwasser noch kalt - drum wird ein Waermetauscher auch nicht viel bringen (zumindest nicht ohne Standheizung).
Benötigt wird das Ganze um einen Kaltstart in 3000m gewährleisten zu können. Es ist eben ein goßer Motor mit einer relativ schlechten Kompression bei dem die Glühkerzen alleine nicht mehr ausreichen.
Grüße mk09
Und was spricht da gegen eine (Benzin-) Standheizung (mit eigenem Tank)?
Zitat:
Original geschrieben von mk09
Benötigt wird das Ganze um einen Kaltstart in 3000m gewährleisten zu können. Es ist eben ein goßer Motor mit einer relativ schlechten Kompression bei dem die Glühkerzen alleine nicht mehr ausreichen.
Wenn eine zusätzliche Flammstartanlage in 3000m Höhe nicht mehr funktionieren sollte wäre es doch am einfachsten eine el. Heizspirale (oder zusätzliche Glühkerzen) in das Ansaugrohr einzubauen. Stärkere Batterie nicht vergessen.😉
Das Luft aus größeren Höhen grundsätzlich eine geringere Dichte hat, dürfte erklären, warum eine zusätzliche Dichteverringerung durch Vorwärmung eher negativ ist.
Flugzeuge mit Kolbenmotortriebwerk haben dafür eine mechanische Gemischabmagerung, die es im Auto nicht gibt. Weniger Luftmoleküle pro Volumeneinheit können dann auch nur mit entsprechend weniger Spritmolekülen reagieren. Im Auto würde ich eher einen Ansaugluftkühler, als eine Vorwärmung einbauen. Ich erinnere mich nur daran, dass man bei alten Vergaser-PKW (1960er/1970er Jahre) eine Winterschaltung hatte, bei der man manuell auf den Auspuffkrümmer umschalten konnte.
Es gibt eine manuell schaltbare Vergaservorwärmung bei Kolbenmotorflugzeugen. Das ist auch nur als Sicherheitsfunktion gedacht, damit der Motor beim Windmilling im Leerlauf beim Abstieg, oder beim Flug in kaltem Wetter und entsprechender Luftfeuchtigkeit nicht durch Vereisung abstirbt. Leistung hat er dann eigentlich keine und sollte man eine Landung abbrechen und Durchstarten müssen, darf man nicht vergessen, die wieder abzuschalten, sonst kommt man nicht mehr hoch.
Die Luft wird durch Umschalten des Ansaugkanals von den heissen Auspuffkrümmern her angesaugt und dadurch erwärmt. Dabei wird auch der Luftfilter umgangen, sodass man nach der Landung möglichst bald wieder zurückschalten sollte, damit nicht mehr Staubpartikel, als nötig eingesaugt werden.
Vereisung ist unterhalb 20° C (Winterhalbjahr) ein dauerndes Problem, während man über 25°C (Sommerhalbjahr) auch mit Leistungsverlusten zu kämpfen hat. Da hat man dann plötzlich 10-20PS weniger auf dem Propeller. Ich kann mir daher überhaupt nicht vorstellen, was die Vorteile der Erwärmung der Ansaugluft beim PKW sein sollen.
Hier geht es doch nicht um Vergaser-Flugmotoren sondern um den Startvorgang eines Diesels bei wahrscheinlich extremen Minustemperaturen.
Diesel? Schön. Wurde nicht erwähnt, dachte ich mir aber schon. Hat aber jetzt auch weniger mit alternativen Antrieben, als mit "Ich habe ein Problem mit meiner Karre" zu tun. Sowas gehört eher in die modellspezifischen Foren. Es geht also irgendwie um Abgasnormen. Ja, dass ist alles ziemlich lästig. Ich würde wenigstens den KFZ Meister an der nächsten Tanke fragen und nicht selber rumfummeln.
Zitat:
Benötigt wird das Ganze um einen Kaltstart in 3000m gewährleisten zu können. Es ist eben ein goßer Motor mit einer relativ schlechten Kompression bei dem die Glühkerzen alleine nicht mehr ausreichen.
...mhh, also tatsächlich ein kompressionsschwacher Motor. In dem Fall würd ich über einen Druckluftanlasser (direkte Bauart) nachdenken, denn damit löst du gleich mehrere der Probleme 😉
Gruß SRAM
Zitat:
Original geschrieben von SRAM
...mhh, also tatsächlich ein kompressionsschwacher Motor. In dem Fall würd ich über einen Druckluftanlasser (direkte Bauart) nachdenken, denn damit löst du gleich mehrere der Probleme 😉Zitat:
Benötigt wird das Ganze um einen Kaltstart in 3000m gewährleisten zu können. Es ist eben ein goßer Motor mit einer relativ schlechten Kompression bei dem die Glühkerzen alleine nicht mehr ausreichen.
Gruß SRAM
Was ist "direkte Bauart" ? Ich kenne Luftstart bei Schiffsmotoren ohne Anlasser, also Luft in die Zylinder blasen, da hat man dann auch schon Kompression. Oder einen Luftanlasser, den eine grosse Spedition hier in den USA an allen ihren Fahrzeugen (mehrere Tausend) benützt. Die haben genügend Kraft den Motor sehr schnell zu drehen. Beide haben den Vorteil das man wesentlich mehr Luft speichern kann als Elektrizität und das man keinen Lagerverlust hat.
Für meinem alten, luftgekühlten Deutz Traktor hatte ich einen Gasheizer, infrarot (die Dinger die man direkt auf eine Gasflasche draufschraubt) auf die Ölwanne gezielt und eine Stunde gewartet, dann den Haartrockner meiner Frau 😁 in den Lufteinlass gestopft. Sprang immer an. 🙂
Den Trick mit dem Haartrockner hatte ich schon an meinem alten Lloyd benutzt.
Anscheinend gibt es aber in der Oben genannten Installation keinen Netzstrom ausser wenn der Motor schon läuft.
Gruss, Pete
Zitat:
Ich kenne Luftstart bei Schiffsmotoren ohne Anlasser, also Luft in die Zylinder blasen, da hat man dann auch schon Kompression.
Der ist gemeint. Problem ist ja der geringe Luftdruck in der Höhe zusammen mit der geringen Verdichtung des Motors. Der Druckluftanlasser behebt beide Probleme. Damit der Druckkessel nicht zu groß wird, nur ein oder zwei Zylinder ansteuern.
Gruß SRAM