Freundin oder Motorrad

Schönen guten Tag liebe Motorradfreunde,

Ich bin ganz neu in dem Forum und ich hoffe ich kann hier mein Anliegen äußern bzw. meine Fragen stellen.

Wie man dem Titel entnehmen kann geht es um das heikle Thema, dass meine Freundin ein Problem damit hat, dass ich auf einer Maschine sitze.

Kurz zu mir/uns: Ich bin 26 Jahre jung und bin seit ende letzten Jahres im Besitz des Führerscheins Klasse A und wollte dieses Jahr in meine erste Saison auf einem Motorrad starten (zähle mal 125ccm nicht dazu).
Seit etwas über einem Jahr bin ich mit meiner Freundin zusammen und ich muss sagen, alles ist perfekt. Sie ist wie eine Seelenverwandte, wir wohnen zusammen und harmonieren sehr gut zusammen. Sie hat mich ohne Motorrad kennengelernt. Zu beginn unserer Beziehung habe ich mit dem Führerschein angefangen und bis dato war noch alles in Butter, doch nachdem ich die Prüfung bestanden hatte, hat sich vieles bei ihr verändert.
Sie ist von Natur aus eher eine ängstliche Persönlichkeit, was sich jetzt voll und ganz widerspiegelt. Sie hat extreme Angst um mich, was ich auch verstehen kann.

Da liegt jetzt mein Problem. Sie hat mich zwar nicht vor die Wahl gestellt, "ich oder Motorrad" aber sie hat mehrfach erwähnt, sie könne nicht mit einem Motorradfahrer zusammen sein, weil die Angst sie auffressen würde.
Jetzt stehe ich absolut zwischen den Stühlen. Ich kann und will nicht ohne meine Freundin, dennoch hänge ich auch extrem am Fahren. Für Kompromisse bin ich offen um beides gehändelt zu bekommen.

Hat vlt. jemand ähnliches durchgemacht ? Habt ihr Tipps für mich, wie ich bestenfalls beides unter einen Hut bekomme? Oder sollte ich eins von beiden sein lassen?

Ich weiß echt nicht mehr weiter!

Ich hoffe ihr könnt mir mit Tipps und Ratschlägen etwas helfen.

Liebe Grüße

Marcel

307 Antworten

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 27. Februar 2021 um 20:56:07 Uhr:


Eher zwischen Rind und Hirsch.

Hat er wohl gegoogelt.. ;-)

Zitat:

@Blonsede schrieb am 27. Februar 2021 um 22:08:56 Uhr:



Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 27. Februar 2021 um 20:56:07 Uhr:


Eher zwischen Rind und Hirsch.

Hat er wohl gegoogelt.. ;-)

Nee.

Zitat:

@Quaeker schrieb am 27. Februar 2021 um 16:23:25 Uhr:


Vor Jahren hatte ich mal eine Zeitschrift in den Händen, wo eine Top 20 der beliebtesten Sportarten gelistet war mit Bemerkungen bezüglich Gesundheitsbenefit, aber auch Gefährdung.
Höchstes Risiko hatte Reiten:

Kann ich bestätigen! Meine Exfrau ist auch viel geritten und auch sie blieb vom Unglück nicht verschont! Zwei Schwangerschaften!

Zitat:

@Luke1637 schrieb am 24. Februar 2021 um 08:37:15 Uhr:


Auch in einer Beziehung muss ich unabhängig bleiben. Harmonie gewinne ich dadurch, dass ich den Partner so akzeptiere und liebe wie er ist. Nicht dadurch, dass dieser seine Eigenständigkeit aufgibt. Die Glückseligkeit beruht doch auch auf dem Gefühl so geliebt zu werden, wie man ist.

Ich habe es versäumt, dir auf deinen Beitrag zu antworten.

Im Kern beschreibst du eine Beziehung, wie man sie heute überwiegend antrifft. Zwei Menschen lernen sich kennen, sie entdecken ein verbindendes Gefühl, entscheiden sich für eine Partnerschaft, sie bewegen sich aber nicht wirklich aufeinander zu, jeder bleibt eigenständig. Im Laufe der Zeit versucht man die Partnerschaft mit Erpressung, Bevormundung und Manipulation den eigenen Vorstellungen anzupassen. Man möchte seine Eigenständigkeit behalten, erwarte aber vom Partner, dass er seine aufgibt und sich anpasst. Manchmal mutiert dies zu einem regelrechten Machtkampf, jeder versucht den Anderen zu dominieren. Eine solche Partnerschaft ist zwar auch intensiv, hat aber keine Qualität und Harmonie. Häufig geht man irgendwann wieder getrennte Wege.

Sie sind in den Ansprüchen und der Eigenständigkeit so gefestigt, dass sie sich schon zum Eigenschutz nicht öffnet und damit auch kaum eine Chance haben, mit einem Partner eine Einheit zu bilden.

Zitat:

@Luke1637 schrieb am 24. Februar 2021 um 08:37:15 Uhr:


Nein, es bestehen Beziehungen/Verhältnisse; nicht unbedingt Abhängigkeiten. In einer Partnerschaft hat man Vorteile (wie auch Nachteile) durch den Partner. Aber man ist nicht auf den Partner angewiesen.

Die Abhängigkeit wächst im Laufe der Jahre und Jahrzehnte und kann in der Intensität im Tod münden. Man ist so zusammen gewachsen, dass der eine Teil ohne den anderen Teil nicht überlebensfähig ist. Stirbt der eine Teil, folgt der andere Teil häufig in absehbarer Zeit. Diese Konstellation stirbt aber eh aus, denn Paare bleiben eben nicht mehr ein Leben lang zusammen. Es ist ja schon bemerkenswert, wenn die silberne Hochzeit erlebt wird, goldene Hochzeiten und darüber hinaus werden immer seltener.

Damit gehen auch die positiven Vorbilder verloren, die für die Jüngeren eigentlich unabdingbar sind, denn wie will man es lernen, eine Partnerschaft zu leben?

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Zitat:

@Demogantis schrieb am 28. Februar 2021 um 07:47:19 Uhr:


Damit gehen auch die positiven Vorbilder verloren, die für die Jüngeren eigentlich unabdingbar sind, denn wie will man es lernen, eine Partnerschaft zu leben?

Langanhaltende, monogame Partnerschaften, bei denen man auch noch zusammen wohnt, sind nichts, was man als positiv darstellen und der Nachwelt als erhaltenswert vermitteln muss.

Für mich ist das ein Relikt aus Tagen wo Familie und Zusammenhalt vielleicht noch lebenswichtig war.

Heute ist das nur noch ein Klotz am Bein!

@H4udegen
Bitte nicht verallgemeinern, nur weil es für dich nicht zutreffend ist. Nein, man muss es nicht unbedingt als positiv darstellen, aber es ist auch nicht pauschal negativ.

Zitat:

@nichich schrieb am 28. Februar 2021 um 08:03:30 Uhr:


@H4udegen
Bitte nicht verallgemeinern, nur weil es für dich nicht zutreffend ist. Nein, man muss es nicht unbedingt als positiv darstellen, aber es ist auch nicht pauschal negativ.

Ich sagte ja, "für mich".

Natürlich soll Annegret sich jetzt nicht von Johannes scheiden, und die goldene Hochzeit platzen lassen. Meine Aussage bezog sich auf junge Menschen in der westlichen Welt.

Statistisch erwiesen ist, dass sich Scheidungskinder später ebenfalls scheiden lassen.

Im Grunde müsste das ganze, religiös verbrämte Heiratsgetue mal modernisiert werden.
Zeitverträge wären die beste Option. Feste Laufzeiten mit Verlängerungsoption im gegenseitigen Einvernehmen.
Kinder- und Haustierversorgungsregelungen in den Erstvertrag.

Thema abbestellen, wo war es denn gleich, ah da!

Niemand wird gezwungen zu heiraten

Niemand muss heiraten, hat aber dadurch je nach Konstellation erhebliche finanzielle und versorgungsrechtliche Nachteile.

Ich bin nicht verheiratet und habe nur finanzielle Vorteile

Musste keine Scheidung bezahlen
Kein Haus ist dabei draufgegangen

Die steuerlichen Vorteile eine Ehe sind zu vernachlässigen

Das Wort "Ehe" ist eine Abkürzung

"Errare humanum est".

"Irren ist menschlich".

Zitat:

@Demogantis schrieb am 28. Februar 2021 um 07:47:19 Uhr:


...Eine solche Partnerschaft ist zwar auch intensiv, hat aber keine Qualität und Harmonie. Häufig geht man irgendwann wieder getrennte Wege.

Sie sind in den Ansprüchen und der Eigenständigkeit so gefestigt, dass sie sich schon zum Eigenschutz nicht öffnet und damit auch kaum eine Chance haben, mit einem Partner eine Einheit zu bilden.

Gibt es für dich nur diese zwei Extreme? Die Beziehungen in denen beide ihren absoluten Egoismus ausleben und die Partnerschaften, in denen beide in einer fluiden Masse vergehen?
Keines dieser Extreme funktioniert.
Die Ehen vergangener Jahrhunderte hielten doch nur deshalb, weil die Frauen abhängig von ihren Männern waren.
Es mag Beispiele geben, wo tatsächlich eine tiefe Liebe herrscht(e). Das waren aber mit Sicherheit die Partnerschaften in denen gegenseitige Achtung und Freiraum gelebt und erlebt wurde.

Ein Motor z.B. funktioniert auch nur dann gut, wenn die Teile zusammen eine Einheit -den Motor- bilden, sich aber jederzeit auch wieder auseinandernehmen lassen. Verschmilzt der Kolben mangels ausreichender Schmierung mit der Zylinderwand, ist der Motor hinüber.
Auch wird man aus Teilen eines Jet-Triebwerkes und einem Kolbenmotor nie einen funktionierenden Antrieb bauen können.
Klar, man könnte natürlich versuchen aus z.B. einen Kolben eine Turbinenschaufel zu machen. Aber täte das dem Kolben so gut?

Du hast doch eine psychologische Ausbildung? Was passiert denn mit Menschen, die immer wieder und wieder entgegen ihren Bedürfnissen handeln, um externe Erwartungen (das Funktionieren der Beziehung?) zu erfüllen?

Es gibt Entscheidungen, bei denen es keinen Kompromiss gibt. Entweder man fährt Motorrad oder man fährt nicht.
Da kann man auch stundenlang mit Paartherapeuten drüber reden. Ein bisschen Fahren geht schlecht.
Bei einer funktionierenden Partnerschaft gibt eben mal der Eine und mal der Andere in solchen Entscheidungen nach. Idealerweise der, den es am wenigsten beeinträchtigt.
In diesem Fall der, der nicht Motorradfahren will.

Wir können doch froh sein, dass wir heute nicht mehr gezwungen sind in einer unpassenden Partnerschaft zu verharren. Dass wir uns den Partner suchen können, der am Besten zu uns passt. Und dass man sich auch wieder trennen kann, wenn man sich auseinander entwickelt hat. Oder eben erst nach gewisser Zeit merkt, dass es nicht passt.
Dass man natürlich auch beim allerbesten Partner bereit sein muss, Kompromisse zu schliessen, sollte doch Jedem klar sein.

Kommen wir noch einmal zu meinem Beispiel zurück (und erweitern es noch ein wenig):
Der Mann fährt gern Motorrad und seine Freundin malt gerne (nackte Männer).
Nun hat sie aber Angst und will nicht, dass er fährt. Gleichzeitig will er nicht, dass sie die nackten Männer malt, weil sie sich ja dann neu verlieben könnte.

Wie wäre denn da deine Lösung?
Sollen beide auf ihre Leidenschaft verzichten? Ginge es den Beiden damit wirklich besser, als wenn jeder seinen Freiraum erhält, um seinem Hobby nachzugehen?
Sollte es nicht eher so sein, dass sie weiß, dass er vorsichtig fährt, während er sicher sein kann, dass sie nur ihn will?
Was glaubst du, welche Partnerschaft länger hält und glücklicher macht? Die in der er brav zuhause sitzt, während sie häkelt statt zu malen? Oder die, in der er fährt, während sie malt und sie dann anschliessend gemeinsam Eis essen gehen?

Der Threadersteller scheint aber ja in einer guten Beziehung zu leben, in der man über Probleme sprechen kann und sie gemeinsam löst. Ich denke auch nicht -wie Einige hier- dass es nicht klappt und sie sich bald trennen werden, wenn er erstmal fährt. Ganz im Gegenteil glaube ich, dass es die Beiden mehr zusammen bringen wird. Er sieht, dass seine Freundin sich um sein Wohlergehen sorgt (nicht nur das körperliche, sondern auch das seelische) und sie sieht, wie gut es ihm damit geht.
Wenn er sich nun im Gegenzug ebenso um sie kümmert, dann hält das auch.

Du bist ja fast ein Philosoph.

Kann dir auf jeden Fall nur voll zustimmen.

Demo lebt in einer ganz alten Welt die es schon lange nicht mehr gibt. Ausnahmen bestätigen zwar hier auch die Regel aber generell ist seine Denkweise lange überholt. Schön aber antiquiert.

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