Frage zu Sperren
Moin,
ich hätte da mal eine Frage zu den Achssperren bei diversen Geländewagen.
Der Mecedes G beispielsweise verfügt ja bekanntlich über deren 3, vorne, mitte und hinten. Nur kann mir jemand erklären, wann ich welche Sperre einsetzen muss? Könnte jemand mal bitte eine Beispielsituation schildern, und erklären, wann welche Sperre benutzt werden muss?
Danke
42 Antworten
Wie sind denn nun Eure Erfahrungen zu Sperren im Winter im Schnee? Bringt es was? Kann ich mit Sperre im Schnee eine enge Spitzkehre fahren?
Wenn ein Rad durchdreht und du bleibst dadurch hängen, dann bringt eine Sperre auf jeden Fall was.
Spitzkerre kannst du sicher fahren, Sperre sollte aber auf jeden Fall hinten sein.
LG Michi
Hmm, bei mir ist es ne MittelDiff.Sperre.
Hallo Zöllner
Zitat:
Original geschrieben von Zöllner
Wie sind denn nun Eure Erfahrungen zu Sperren im Winter im Schnee? Bringt es was? Kann ich mit Sperre im Schnee eine enge Spitzkehre fahren?
Mit deinen Fahrzeugen habe ich keine eigene praktische Erfahrung. Generell lässt sich aber sagen:
- Eine Sperre ist sehr gut für die Traktion, da damit - wie in deinem Fall - Vorder- und Hinterachse gleichsam angetrieben werden.
- Eine Sperre ist schlecht fürs Handling. So führt eine Sperre z.B. zum Schieben über die Vorderräder, resp. bei schnellerer Kurvenfahrt zum "ständigen" Wechseln zwischen Über- und Untersteuern. Das ist genau das was beim Impreza häufig kritisiert wird: Da die Kraftverteilung V/H 50:50 ist und die Viskobremse/-sperre vollständig sperrt, wird das Auto durch das höhere Gewicht auf der Vorderachse frontlastig und untersteuert resp. wechselt zwischen Unter- und Übersteuern.
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Bei langsamen Geschwindigkeiten ist das jedoch kein grosses Problem. Eine Spitzkehre kannst du fahren, nur würde ich das nicht zu schnell machen, da es sonst untersteuert und geradeausfährt.
Gruss
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Auf welche Impreza Baureihe trifft das denn zu? Ich dacht immer der hätt ne Viskokupplung?
Zitat:
Original geschrieben von Zöllner
Auf welche Impreza Baureihe trifft das denn zu? Ich dacht immer der hätt ne Viskokupplung?
Hallo Zöllner
1.) Viskokupplung
Wie ich den techn. Beschrieben von Subaru entnehme, nennen die das in deinem Impreza verbaute System teilweise "Viskokupplung". Meines Wissen ist diese Beschreibung nicht ganz korrekt. Viskokupplung würde ja bedeuten, dass nur eine Achse angetrieben ist und sobald Schlupf auftritt, die andere Achse via Viskokupplung - daher der Name Kupplung - angekuppelt wird. Ein solcher (anch heutiger Sichtweise) Primitivallrad kam z.B. beim VW Passat Synchro von 1980 bis 1985 zum Einsatz.
2.) Viskobremse
Meines Wissens, hat dein Impreza eine Viskobremse. Der Unterschied zur Viskokupplung liegt daran, dass die Viskobremse parallel zu einem Zentraldifferenzial verbaut wird, welche permanent Kraft an Vorder- als auch Hinterachse leitet, also nicht erst bei Schlupf. Dieses Zentraldifferenzial leitet bei dir normalerweise die Antriebskraft zu 50:50 an die beiden Achsen. Dreht nun z.B. vorne links das Rad durch, weil es auf Eis steht, entsteht Schlupf und ohne Viskobremse würde nun (fast) alle Kraft auf das linke Vorderrad gehen, da das Zentraldifferenzial - wie es der Name sagt - Drehzahlunterschiede zulässt und die Kraft dorthin leitet, wo sie am wenigsten Widerstand hat. Das ist die Aufgabe eines Differenzials. Das ist gewollt und auch gut, nur eben bei Schnee, Eis oder im Gelände gerade nicht erwünscht. Die Viskobremse - daher der Name Bremse - bremst nun diesen Drehzahlunterschied zwischen den Achsen, indem die im Öl laufenden Metallscheiben dieses Öl durch die Erhitzung (die Erhitzung entsteht dadurch, dass die Vorderachse mit dem linken Rad auf Eis Achse schneller dreht) was dazu führt, dass sich das Öl ausdehnt und die Scheiben aneinander presst, was dazu führt, dass kein Drehzahlunterschied resp. nur noch ein kleiner Drehzahlunterschied möglich ist, da die Hintachse mitangetrieben wird. Da nun beide Achsen quasi "fest" miteinander verbunden sind, kann kein ESP (resp. VDC bei Subaru) eingesetzt werden, weil ein Abbremsen eines Rades durch den Starren Durchtrieb (lies: feste Verbindung Vorder- und Hinterachse) Auswirkungen auf die andere Achse hat.
3.) Einsatz bei Subaru
Dieses System mit Viskobremse kommt bei allen handgeschalteten Subarus zum Einsatz. Die billigen Automatikmodelle haben ein noch "primitiveres" System, die 2.5 und 3 Liter Modelle haben ein aufwändigeres und meiner Meinung nach besseres System. Ausnahme ist hier der WRX STI mit dem DCCD der etwas anders aufgebaut ist und evtl. auch der handgeschlatete Spec. B. Legacy. Turbomodelle haben/hatten scheinbar an der Hinterachse noch eine Differenzialsperre, der WRX hat das auch. Der WRX STI hat sogar noch eine Art Sperre (LSD) an der Vorderachse. Welche Art von Sperren an der Hinterachse verwendet wird, bin ich nicht ganz im Bilde.
Ist jetzt etwas länger geworden, hoffe habe deine Frage beantwortet.
Gruss
Zitat:
Original geschrieben von GB260
Aha. Interessante Weisheit. Kann man die vielleicht irgendwie mit technischen Erklärungen belegen ? Wie viele G463-Fahrer hätten denn dann schon ihre VTGs zerbröselt ? Die, die ich kenne, haben damit keine Probs.
Ah, Kritik an meinem Beitrag 🙂
Also erstens kenne ich G 463 Fahrer mit zerlegtem VTG und
zweitens kannst Du hier nachsehen, wie es dann von innen ausschaut, das zerlegte Verteilergetriebe, Diese Seite anclicken , dann
"Stichwörterverzeichnis"
"V"
"Verteilergetriebe 460/463, Differenzial zerstört:"
"4. Differenzial im Verteilergetriebe zerstört:"
Wünsche Erleuchtung beim Lesen 🙂
Gruß Thomas
Nee.
Es geht doch darum, warum eine NICHT eingelegte Mitteldiffsperre zu Zerstörungen führt. Normal ist es andersherum: Die eingelegte Diff-Sperre verhindert den Drehzahlausgleich, das führt ggf. zu Zerstörungen. Also so wenig wie möglich die Sperren auf griffigem Boden Benutzen.
Das bei manchen Sternenkreuzern ein Schalterproblem zu unmotiviertem Sperren Ein-/Ausschalten führt, ist ein ganze anderes Ding.
Darau die Regel abzuleiten, das Mitteldiff immer zu sperren, mag bei einem solchen fehlerbehafteten Fahrzeug ratsam zu sein, kann aber keinesfalls verallgemeinert werden.
Für z.B. QuadraTrac-Jeeper, Discos oder New Grand Vitara.
Und wenn eine durchdrehende Achse zum Diff-Tod führt, mei, sind die Dinger zimperlich. Ob das so normal ist ?
Warum töted ein durchdrehendes Rad dann nicht das Achsdifferential ?
Zitat:
Original geschrieben von GB260
Nee.
Es geht doch darum, warum eine NICHT eingelegte Mitteldiffsperre zu Zerstörungen führt. Normal ist es andersherum: Die eingelegte Diff-Sperre verhindert den Drehzahlausgleich, das führt ggf. zu Zerstörungen. Also so wenig wie möglich die Sperren auf griffigem Boden Benutzen.Das bei manchen Sternenkreuzern ein Schalterproblem zu unmotiviertem Sperren Ein-/Ausschalten führt, ist ein ganze anderes Ding.
Darau die Regel abzuleiten, das Mitteldiff immer zu sperren, mag bei einem solchen fehlerbehafteten Fahrzeug ratsam zu sein, kann aber keinesfalls verallgemeinert werden.
Für z.B. QuadraTrac-Jeeper, Discos oder New Grand Vitara.
HM, also ich bin kein Ingenör.......
Das mit der stets eingelegten mittleren Sperre im Offroadeinsatz habe ich so gemeint, dass es nur für den G 463 gilt. Ist mir schon von vielen G Fahrern (darunter Trial- und Rallyeteilnehmer), die ich beim Offroad fahren getroffen hab, dringend ans Herz gelegt worden.
Sperren nicht auf griffigem Boden - ist klar, da sind wir uns einig.
Das oben genannte Schalterproblem ist NICHT die Ursache für diese Empfehlung.
So, wie ich das verstanden hab verkraften die Achsdifferentiale Drehzahlunterschiede rechts/links mühelos, aber das VTG nicht hinten/vorn.
Gruß Thomas
Die Lagerung der Kegelräder im Vereteilergetriebe verträgt anscheinend keine hohen Drehzahlen (genau die bekommen die Kegelräder nämlich, wenn die Drehgeschwindigkeit VA zu HA stark unterschiedlich ist). Im Trial wird das VG aber durchaus schon offen gefahren, z.B. wenn man sich um Kurven ziehen will. Natürlich gibt man dann nicht Vollgas und lässt die Vorderräder wie irre scharren, während die Hinterachse durch die Handbremse zum Stillstehen gezwunden wird.
Beim Achsdifferential ist die ganze Sache unkritischer, die Eingangsdrehzahlen sind niedriger. Im Fall des G's hat man bei einer 4,81er Achse halt nur noch um die 20% der Drehzahl im Diff, die das Verteilergetriebe vertragen muss.
hmmmmmm
je Achse 1 Rad in der Luft.... da wünscht man sich mindestens eine Sperre am SUZI....
aber wenn die "Kiste" auf'm Bauch liegt, und alle 4 Räder sich im Sand freigeschaufelt haben.... dann nützt nichts... auser einem Helfenden Kollegen, der einem Rauszieht....
nur mal so am Rande erwähnt....
Mit eingelegten Sperren gräbt man sich halt nicht so schnell ein. Deshalb Sperren rein _bevor_ es richtig hakelig wird. 🙂
Auch beim Suzi bringen Sperren vorne/hinten nochmal richtig was. Ein Clubkollege von mir ist auch jahrelang (gut) nur mit HA-Sperre gefahren... jetzt hat er einen Samurai mit VA und HA-Sperre... das Ding geht im harten Gelände nochmal deutlich besser.