Firmenwagen Leasing - Geldwerter Vorteil wird vom Nettolohn abgezogen

Hallo zusammen,

ich habe heute ein Angebot für einen Firmenwagen erhalten und dazu eine beispielhafte Gehaltsabrechnung.

Meiner Meinung nach ist die Firmenwagen Regelung absolut unvorteilhaft für die Arbeitnehmer.

Kurzer Background: Bei uns in der Firma hat jeder anrecht auf einen Firmenwagen, es gibt offiziell keine Limits beim BLP. Die Geschäftsführung möchte nicht, das sich wegen eines Firmenwagens und der Fahrstrecke das Bruttomonatsgehalt des Arbeitnehmer erhöht. Firmenwagen wäre ein All-Inkl. Paket, also mit Sprit, Versicherung, Reifen etc..

Soweit ich das verstanden habe, wird bei uns der geldwerte Vorteil, also die 1% vom BLP und die 0,03 % des BLP pro Kilometer vom Nettogehalt abgezogen.

Somit würde ich bspw. mit einem Gehalt i.H.v. 4.000 € Brutto, 2.373 € Netto, und einen Firmenwagen BLP i.H.v. 50.000 €, auf 1.700 € Netto meines Gehaltes verzichten.

Die 1.700 € entstehen aus den 500 € (1 % vom BLP 50.000 €) und den 1.200 € (0,03 € des BLP pro Kilometer, 80 KM einfache Fahrtstrecke).

Mit einem einfachen Firmenwagen würde ich am Ende des Tages nur noch 673 € haben.
Das kann doch nicht richtig sein. Hat jemand Erfahrungen mit dieser Firmenwagen Regelung?

Natürlich steht außer Fragen, das die 80 KM Fahrtweg eine ganz schöne Menge ist, aber mal angenommen ich würde nur 20 KM entfernt wohnen, würde mir trotzdem noch 800 Euro vom Nettogehalt fehlen.

Danke und Grüße

46 Antworten

Leg doch mal alle Zahlen offen

Zitat:

@Lessi2312 schrieb am 12. September 2018 um 17:49:52 Uhr:



Zitat:

@Zerius schrieb am 10. September 2018 um 11:00:55 Uhr:


Wieso beschissen? Ist immer ein Rechenexempel ob es sich lohnt oder nicht...Bei mir hat es sich mehr als gelohnt.

Zitat:

@Lessi2312 schrieb am 12. September 2018 um 17:49:52 Uhr:



Zitat:

@Zerius schrieb am 10. September 2018 um 11:00:55 Uhr:

Weil ich bei meinem Beispiel, wie gehabt auf 1.700,00 € Netto verzichten muss.

Da fahre ich um einiges günstiger, wenn ich mich selber um ein privat Leasing kümmere..

Hallo zusammen,

also ich habe folgendes errechnet:
Annahmen: 4.000,00 € monatliches Bruttogehalt | 2.435,76 monatliches Nettogehalt | Firmenwagen: 50.000,00 € Bruttolistenpreis | Steuerklasse 1 | Kirchensteuer: nein | einfache Fahrtstrecke: 80 KM | Gesamt geldwerter Vorteil: 1.700,00 €

Die Standard Regelung:
Gehalt 4.000,00 €
+ geldwerter Vorteil Firmenwagen (1% Regelung) +500,00 €
+ geldwerter Vorteil Fahrkosten (50000 * 0,03% * 80 km) +1.200,00 €
zu versteuerndes Brutto 5.700,00 €

Somit insgesamt einen geldwerten Vorteil von 1.700,00 €

daraus ergibt sich ein neues Nettogehalt von: 1.573,71 €
Somit verzichte ich Netto auf: 862,05 €

Unternehmens Regelung (Bruttogehalt wird um den Geldwerten Vorteil vermindert):
Gehalt 2.300,00 €
+ geldwerter Vorteil Firmenwagen (1% Regelung) -500,00 €
+ geldwerter Vorteil Fahrkosten (50000 * 0,03% * 80 km) -1.200,00 €
zu versteuerndes Brutto 4.000,00 €

Somit insgesamt einen geldwerten Vorteil von 1.700,00 €

daraus ergibt sich ein neues Nettogehalt von: 735,76 €
Somit verzichte ich auf 1.700,00 €

Ich habe mit dem Firmenwagenrechner auf nettolohn.de gerechnet.

Viele Grüße
Lessi

Diese Unternehmensregelung ist aber nicht richtig, das darf man eigentlich so nicht handhaben... Aber gut, wenn das bei euch einfach so hingenommen wird, das erklärt natürlich die 1.700 Euro

Wie meinst du das? Nicht richtig?

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Das glaube ich so nicht. Denke eher Du trägst einen Eigenanteil. Z.B. Die Leasingrate. Dadurch wird aber der gwV gemindert

Naja, das Gesetz sieht schon vor, dass solche Sachbezüge gem. § 8 EStG dem Arbeitslohn hinzugerechnet werden. Das kann man auch in der Steuerrichtlinie LStH 8.1 (8) nachlesen.

Der private Nutzungswert wird demnach mit 1% angesetzt und darüber hinaus Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte mit 0,03% vom BLP für den Entfernungskilometer anzusetzen. Das wichtige Wort ist dort => ........zu bewerten und dem Arbeitslohn zuzurechnen.

Zitat:

@GernhartReinholzen schrieb am 17. September 2018 um 21:19:27 Uhr:


Wie meinst du das? Nicht richtig?

Zitat:

@Zerius schrieb am 18. Sep. 2018 um 06:55:19 Uhr:


Das wichtige Wort ist dort => ........zu bewerten und dem Arbeitslohn zuzurechnen.

Wird es doch. Alles nach Gesetz. Dass der Arbeitnehmer freiwillig auf fast die hälfte seines Bruttos verzichtet, kann dem FA ja "egal" sein. 😉

Wenn ich die Berechnungen sehe, sind beide Methoden nicht sinnvoll für einen Firmenwagen, außer du willst unbedingt immer einen Neuwagen haben. Dann wäre Option 1 noch am ehesten vertretbar.
Gibt es die Möglichkeit, die Arbeitsstätte und den Wohnort näher zusammen zu bringen? Also entweder eines von beiden oder beide?

Was ich mich auch frage...Muss es wirklich ein Fahrzeug mit einem BLP von 50 TEUR sein? Habt ihr die Möglichkeit evtl. ein preiswerteres zu nehmen?

Ich habe das Glück, dass wir uns die Fahrzeuge frei aussuchen können und wir keinen Golf oder Passat Kombi benötigen. Habe mir dann einen kleinen VW Polo genommen und günstiger fahre ich mit keinem Privatfahrzeug.

Zitat:

@Lessi2312 schrieb am 17. September 2018 um 17:54:54 Uhr:


Hallo zusammen,

also ich habe folgendes errechnet:
<Müll>

sorry, dass ich zu nahe trete, aber das, was Du errechnet hast, interessiert keinen.

Das einzige, was von Bedeutung ist, ist die

Zitat:

beispielhafte Gehaltsabrechnung

, von der Du in in deinem 1. Post gesprochen hast.

Ich selber bin Arbeitgeber und empfehle meinen Mitarbeitern immer privat zu leasen. Je höher der Geldwerte Vorteil desto weniger hat man am Ende vom netto. Wenn ich es richtig verstanden habe verdienst du 4000 netto, das sind mit Steuerklasse 1 ca 2400 netto. Der Geldwerte Vorteil ist 1700€.
Dein neuer Brutto Lohn beträgt 5700€. Netto hast du dann 3330, jetzt ziehen wir wieder die 1700 ab und sind bei 1600. an deiner Stelle würde ich mir dann privat ein Auto leasen, du hast quasi 800€ Budget. Ich denke mal dasselbe Auto bekommst du im privatleasing für 600€.

Zitat:

@emr391 schrieb am 15. September 2020 um 10:51:52 Uhr:


Ich selber bin Arbeitgeber und empfehle meinen Mitarbeitern immer privat zu leasen. Je höher der Geldwerte Vorteil desto weniger hat man am Ende vom netto. Wenn ich es richtig verstanden habe verdienst du 4000 netto, das sind mit Steuerklasse 1 ca 2400 netto. Der Geldwerte Vorteil ist 1700€.
Dein neuer Brutto Lohn beträgt 5700€. Netto hast du dann 3330, jetzt ziehen wir wieder die 1700 ab und sind bei 1600. an deiner Stelle würde ich mir dann privat ein Auto leasen, du hast quasi 800€ Budget. Ich denke mal dasselbe Auto bekommst du im privatleasing für 600€.

Mit den 600€ ist es doch nicht getan da kommt noch Wartung, Versicherung, Steuer und vor allem Tanken hinzu gerade wenn sehr viel gefahren wird. Ich habe einige Mitarbeiter die reißen locker ihre 40tkm an Privatfahrten pro Jahr runter die würden schon ein paar hundert Euro vertanken.

Bei den typischen Firmenwagen Modellen haben Gewerbekunden auch oft noch ganz andere Konditionen, wir zahlen z.B. für einen 100.000€ 5er BMW bei 30tkm im Jahr auf 3 Jahre gerade mal 600€ Leasing Rate im Privatbereich kostet das eher um die 1300€.

Zitat:

@Anon2312 [url=https://www.motor-talk.de/.../...agen-leasing-geldwerter-vorteil-wird-
Danke und Grüße

ich weis nicht ob es da heute eine Sonderregelung (Deiner Firma??) gibt.

Ich kenne das nur so
LP Fahrzeug plus Extras (auch wenn sie der Mitarbeiter gezahlt hat)!!
Davon 1% pro Monat werden auf das Bruttogehalt aufgeschlagen
und dann kommt das FIAmt.

In diesem 1% sind alle ALLE Kosten abgegolten.

Anders mag es in eurer Firma aussehen wenn der FWagen in erster Linie ein privater Wagen ist.

Die Regelung in Deiner Firma scheint mir da mehr eine Abschreckungstaktik zu sein.

Hallo,
die allgemeine Regel ist diese, die du bereits geschrieben hast:

Die Standard Regelung:

Gehalt 4.000,00 €

+ geldwerter Vorteil Firmenwagen (1% Regelung) +500,00 €

+ geldwerter Vorteil Fahrkosten (50000 * 0,03% * 80 km) +1.200,00 €

zu versteuerndes Brutto 5.700,00 €
Somit insgesamt einen geldwerten Vorteil von 1.700,00 €
daraus ergibt sich ein neues Nettogehalt von: 1.573,71 €

Somit verzichte ich Netto auf: 862,05 €

Bei dem BLP und 80km einfache Strecke auch ein normaler Wert. Ist da schon die angenommene Menge an Sprit als Durchschnitt mit drin?

Die andere Rechnung ist schon eher als unverschämt und schwachsinnig zu betiteln.

Wie dem auch sei, am Ende ist es aber kein "richtiger" Firmenwagen sondern ein Firmen-Leasing gegen Gehaltsverzicht. Ich habe es zwei Mal durchgemacht und nehme seit zwei Leasinglaufzeiten nur noch privates Leasing. Man hat mehr Verhandlungsspielraum und findet selbst mit einem Großkonzern günstigere Angebote und die Versicherung kann privat auch günstiger sein als die allgemeine Versicherung des Arbeitgebers.

Nehmen wir mal die 862€. Viel Geld. Aber: allein der Arbeitsweg = 160km täglich bedeutet jeden Tag 20€ Sprit. Allein das sind mtl 400€, die ja privat auch anfallen. Wartung und Versicherung Reifen muss man für den eigenen auch bezahlen - nochmal mindestens 150 mtl. Wenn man das abzieht, bleiben noch Kosten von 312€ übrig fürs Auto. Ganz ehrlich, was gibts da zu überlegen? Für 312€ finanziert man keinen 50000€ Wagen. Und wenn man das nochmal rechnet mit einem Auto für 30000€ sieht das nochmal anders aus. Oder was übersehe ich?

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