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Firmenwagen durch Gehaltsumwandlung

Themenstarteram 4. Juni 2014 um 7:21

Hallo Zusammen,

ich habe einen neuen Job und nun die Möglichkeit mir einen Firmenwagen durch Gehaltsumwandlung zu bekommen.

Dies bedeutet, dass ich sämtliche Kosten wie z.B. Steuern, Versicherung, Leasing-Rate, eine Pauschale für die Tankkarte etc. selber tragen muss. All diese Kosten gehen jedoch dann vom Bruttogehalt ab.

Zudem muss ich noch 1% des Bruttolistenpreises im Monat als geldwerten Vorteil versteuern. Die kosten mit der 0,03%-Regel pro Km zwischen Wohnort und Arbeitstätte fallen bei mir weg, da ich keinen ständigen Arbeitsplatz habe.

Im Allen mal eine Beispielrechnung:

Gehalt/Monat = 3000 EUR

Umwandung Auto mit Leasing-Rate usw. = 500 EUR

neues Brutto-Gehalt = 2500 EUR

geldwerter Vorteil = z.B. 200 EUR bei einen Neuwert von 20.000 EUR

Im Ganzen würde mich somit eine Kompaktklasse ca. 350-400 EUR je nach Ausstattung im Monat netto kosten. Natürlich sind meine gesetztlichen Rentenbeiträge usw. auch niedriger, diese sind nun jedoch erstmal zu ignorieren.

Das Auto kann ich dann für Dienstfahrten und auch Privat All Inclusive nutzen. Bei Unfällen usw. zahlt der AG die Selbstbeteiligung.

Was haltet ihr von diesem Modell?

Muss ich etwas bezüglich der Steuererklärung beachten? Für mich ist es steuerlich komplett neu.

Vielen Dank für eure Meinungen.

Gruß

Standard

Beste Antwort im Thema

... ich bin ja mit gut 50 schon ein wenig älter Matsches und habe daher schon einiges erlebt oder mitbekommen, weil ich mit offenen Augen durch die Welt gehe. Dabei habe ich auch schon einige "Schlaumeier" baden gehen sehen.

Es gab Zeiten, da wurden Finanzierungen über Lebensversicherungen gemacht, diejenigen die das gemacht haben, hatten zum Schluß einen Finanzierungslücke, weil die Überschüsse nicht so groß waren. Es gab Zeiten, da haben Leute Kreditverträge in Franken abgeschlossen, weil die Zinsen niedriger waren. Durch den Frankenanstieg sind sie heute "gearscht".

Ich weiß ja nicht wie alt Du bist, aber ich bin überzeugt, dass Du nochmal dankbar sein wirst, dass Du nicht aus der gesetzlichen RV rauskonntest. Denn ich glaube nicht, dass die Halbwertszeit des Euro in seiner derzeitigen Form nur noch annähernd so lange ist, wie Deine verbleibende Lebenserwartung. Wenn da was passiert, betrifft das auch die kapitalgedeckte Altersversorgung. Und da ist im Zweifelsfall eine kleinere Rente aus der ges. RV besser als eine gecrashte Kapitalversicherung, die dann nur noch 10% des ursprünglichen Wertes wert ist.

Ich bin kein Freund der gesetzlichen RV, aber darauf verzichten kann nur derjenige, der genug Vermögen oder Einkommen hat, um sich in Sachwerten abzusichern.

Wer wie der TE 3.000 € brutto im Monat verdient und nicht geerbt hat, hat dies nicht und wird irgendwann mal um jeden einzelnen Euro (oder wie das dann heißt) Rente dankbar sein müssen.

Aber das gehört nicht hierher.

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Zitat:

Original geschrieben von Standard1988

Dies bedeutet, dass ich sämtliche Kosten wie z.B. Steuern, Versicherung, Leasing-Rate, eine Pauschale für die Tankkarte etc. selber tragen muss. All diese Kosten gehen jedoch dann vom Bruttogehalt ab.

Den Part kapiere ich nicht so ganz. Wer zahlt denn nun diese laufenden Kosten? Du oder die Firma?

Wenn zu Deinen 350 - 400 € weniger Nettogehalt Steuern und Versicherung noch zusätzlich gezahlt werden müssen, wäre das ganze völlig uninteressant. Für diese Monatsrate kannst Du einen Neuwagen locker finanzieren. Sind die 350 - 400 € all inclusive musst Du selber entscheiden, wie attraktiv das ganze für Dich ist. Immer einen aktuellen Golf (als Beispiel für die angesprochene Kompaktklasse) bekommst Du anders sicher nicht günstiger. Reicht Dir allerdings ein 3 Jahre alter gebrauchter, den Du dann noch 7 bis 10 Jahre fährst, käme das sicher günstiger als Dein Nettoverlust durch den Firmenwagen.

... nicht zu vergessen, dass niedrigere Rentenbeiträge irgendwann auch zu einer niedrigeren Rente führen.

Also müßte für eine seriöse Berechnung noch eine entsprechende Zusatzrentenversicherung mit eingerechnet werden, die diese 500 € weniger brutto abdeckt.

Sonst ärgert man sich im Alter darüber, dass man immer ein neues Auto fahren wollte.

Heinz

Zitat:

Original geschrieben von Standard1988

Was haltet ihr von diesem Modell?

Dieses Modell ist absolut nicht unüblich. Du hast für die Dauer deines Leasings vollkommen kalkulierbare Kosten (incl. des Treibstoffs), du brauchst dich nicht mit unangenemen Nebenkriegsschauplätzen wie Unfallschäden, Reifen oder Reparaturen abzugeben und hast immer ein neues Auto vor der Tür.

Dazu kommt, dass Du i.d.R. für die unterm Strich auflaufenden Kosten das gleiche Auto unter gleichen Randbedingungen nicht privat finanzieren und unterhalten kannst.

Die Firmenkilometer (zumindest ist das in meinem Fall so) kannst Du dir zusätzlich mit 30Ct/km vergüten lassen.

Das ganze bringts natürlich nur (in deinem Fall spielt das aber keine Rolle), wenn die Entfernung Arbeitsplatz <-> Wohnung nicht zu weit ist. Eine täglich zurück gelegte Entfernung von z.B. 40 oder 50 km macht das ganze Bezahlmodell unattraktiv.

Zitat:

Original geschrieben von Hannes1971

Den Part kapiere ich nicht so ganz. Wer zahlt denn nun diese laufenden Kosten? Du oder die Firma?

Wenn zu Deinen 350 - 400 € weniger Nettogehalt Steuern und Versicherung noch zusätzlich gezahlt werden müssen, wäre das ganze völlig uninteressant.

Glaube nicht daß das uninteressant ist.

Selbst ein Kleinwagen liegt incl. allem (und so ist das BGU-Leasing zu verstehen) im Bereich von 500€ / Monat (die dann eben vom Nettogehalt getragen werden müssen, dich "brutto" also nochmals deutlich mehr kosten.).

Billiger ist ein Neuwagen über eine Haltedauer von 3-4 Jahren in 2014 einfach nicht zu unterhalten.

Wers nicht glaubt, darfs gerne nachrechnen.

Themenstarteram 4. Juni 2014 um 10:40

Zitat:

Hannes1971

Den Part kapiere ich nicht so ganz. Wer zahlt denn nun diese laufenden Kosten? Du oder die Firma?

Ich zahle alle laufenden Kosten vom Brutto. Zu den 350-400EUR kommen keine weiteren Kosten auf mich zu.

Günstiger bekomme ich sicher kein neues Auto mit diesen Leistungen. Ich wollte gerne eure Meinung dazu wissen, da mir das Modell nicht bekannt war. Ich kannte immer nur die 1%-Regel.

Muss ich dann noch etwas bezüglich der Steuererklärung beachten? Kann ich die Strecke zu den Kunden mit 30cent pro KM abrechnen oder eher nicht?

Viele Grüße

Zitat:

Original geschrieben von Matsches

Zitat:

Original geschrieben von Hannes1971

Den Part kapiere ich nicht so ganz. Wer zahlt denn nun diese laufenden Kosten? Du oder die Firma?

Wenn zu Deinen 350 - 400 € weniger Nettogehalt Steuern und Versicherung noch zusätzlich gezahlt werden müssen, wäre das ganze völlig uninteressant.

Glaube nicht daß das uninteressant ist.

Selbst ein Kleinwagen liegt incl. allem (und so ist das BGU-Leasing zu verstehen) im Bereich von 500€ / Monat (die dann eben vom Nettogehalt getragen werden müssen).

Billiger ist ein Neuwagen über eine Haltedauer von 3-4 Jahren in 2014 einfach nicht zu unterhalten.

Wers nicht glaubt, darfs gerne nachrechnen.

Noch einmal. Wenn die 350 - 400 € Nettokosten praktisch nur die Anschaffung beinhalten und alle weiteren laufenden Kosten zusätzlich getragen werden müssen, halte ich dies für völlig uninteressant.

Ich habe mal einen Golf TDI Blue Motion Comfortline mit Listenpreis von 23580 € in den Online-Kalkulator der Volkswagenbank eingegeben: 0 € Sonderzahlung, 4 Jahre Laufzeit, 15000 km Jahresfahrleistung. Monatliche Rate: 355 €. Beim Händler mit Verhandlung geht das sicher noch deutlich günstiger (und ich habe dank des dann höheren Bruttogehalts die ganzen Nachteile in Hinsicht Sozialversicherungen nicht).

Und wie gesagt: Wenn man auch mit einem jungen Gebrauchten und längerer Haltezeit leben kann, rechnet sich das ganze gar nicht mehr...

Zitat:

Original geschrieben von Standard1988

Ich zahle alle laufenden Kosten vom Brutto. Zu den 350-400EUR kommen keine weiteren Kosten auf mich zu.

Noch einmal für Begriffsstutzige: Du bekommst 500 € weniger brutto, dafür sind nun alle Kosten enthalten. Richtig?

Zitat:

Günstiger bekomme ich sicher kein neues Auto mit diesen Leistungen. Ich wollte gerne eure Meinung dazu wissen, da mir das Modell nicht bekannt war. Ich kannte immer nur die 1%-Regel.

Siehe Fettgedrucktes...

Zitat:

Muss ich dann noch etwas bezüglich der Steuererklärung beachten? Kann ich die Strecke zu den Kunden mit 30cent pro KM abrechnen oder eher nicht?

Sofern Du in Deine Firma pendelst, sprich Du kein Homeoffice hast, kommen noch 0,03 % des Listenpreises pro Entfernungskilometer zwischen Wohnort und Arbeitsstätte dazu. Bei einem Auto für 20000 € und einer Entfernung von 10 km zum Arbeitsplatz beträgt Dein zu versteuernder geldwerter Vorteil somit 200 € + 60 € = 260 €. Du kannst aber den Arbeitsweg wiederum ganz normal als Werbungskosten wieder absetzen.

Strecke zu den Kunden? Bei meinem "normalen" Dienstwagen, sprich: keine Gehaltsumwandlung, Dienstwagen ist Bestandteil des Arbeitsvertrages, sozusagen ein Arbeitsmittel das auch privat genutzt werden darf, kann ich die Dienstfahrten natürlich nicht steuerlich geltend machen. Kann sein, dass es bei den Modellen mit Gehaltsumwandlung anders aussieht.

Andererseits: Wenn Du das Auto wirklich überwiegend dienstlich nutzt, sprich: Außendienst, würde ich mich auf die Gehaltsumwandlung gar nicht einlassen. Dann ist es ein Arbeitsmittel, welches Dir der AG bitteschön stellen soll - zusätzlich zu Deinem Gehalt. Das wäre schon dreist, einen Außendienstler sein wichtigstes Arbeitsmittel selbst zahlen zu lassen. Ungefähr so, als würde ein normaler Angestellter Miete für seinen Schreibtisch, Drehstuhl und PC vom Gehalt abgezogen bekommen...

Zitat:

Original geschrieben von Hannes1971

Noch einmal. Wenn die 350 - 400 € Nettokosten praktisch nur die Anschaffung beinhalten und alle weiteren laufenden Kosten zusätzlich getragen werden müssen, halte ich dies für völlig uninteressant.

Ist ja nicht so, steht auch nicht so da.

Zitat:

Original geschrieben von Hannes1971

Monatliche Rate: 355 €. Beim Händler mit Verhandlung geht das sicher noch deutlich günstiger (und ich habe dank des dann höheren Bruttogehalts die ganzen Nachteile in Hinsicht Sozialversicherungen nicht).

Klar, und Sprit, Steuer, Versicherung, Reparaturen, Reifen, Tüv, Wartung u.s.w. bringt dann der Nikolaus, nehme ich an.

Oder ist der freundliche so freundlich, dass er dir all das schenkt?

Den "ganzen Nachteilen" in der Sozialversicherung (worin sollen die eigentlich deiner Meinung nach bestehen?) stehen halt je nach Situation mehr oder weniger große steuerliche Vorteile gegenüber.

Ich sehe allerdings auch hinsichtlich des Sozialversicherungsbeitrages ausschliesslich Vorteile.

Dass man für weniger Rentenbeitrag weniger Rente erhält sollte klar sein, nur der Nachteil daran ist mir nicht ersichtlich.

Für eine umfassende Altersvorsorge sollte man sich besser nicht mehr auf die gesetzliche Rente verlassen (oder solltest Du tatsächlich der Meinung sein, deine eingezahlten Beiträge jemals in vollem Umfang wieder zu sehen?).

Ich persönlich bin daher sehr froh um jeden Ct., den ich nicht auf Nimmerwiedersehen im maroden Rentensystem versenken muss, versuche das daher zu vermeiden wo es nur geht..

Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Muss man halt abwägen.

Zitat:

Original geschrieben von Standard1988

 

Kann ich die Strecke zu den Kunden mit 30cent pro KM abrechnen oder eher nicht?

Ob das gesetzlich geregelt ist kann ich nicht sagen.

Ich kann es (bzw. könnte es wenn ich das Auto für Dienstreisen hernehmen würde).

Ob und wie dein AG dies vergütet musst Du fragen.

am 4. Juni 2014 um 11:16

Zitat:

Original geschrieben von Standard1988

 

Das Auto kann ich dann für Dienstfahrten und auch Privat All Inclusive nutzen.

Wenn Du im Gegenzug bei Nutzung des Privatwagens für Dienstfahrten eine Vergütung bekämest, sähe die Vergleichsrechnung natürlich anders aus ...

Grüße

Der Chaosmanager

Zitat:

Original geschrieben von Matsches

 

Den "Nachteilen" in der Sozialversicherung (worin sollen die eigentlich deiner Meinung nach bestehen?) stehen halt je nach Situation mehr oder weniger große steuerliche Vorteile gegenüber.

Dass man für weniger Rentenbeitrag weniger Rente erhält sollte klar sein, nur der Nachteil ist mir nicht ersichtlich.

Ich persönlich bin zudem sehr froh um jeden Ct., den ich nicht auf Nimmerwiedersehen im maroden Rentensystem versenken muss, versuche das daher zu vermeiden wo es nur geht..

... nun, der steuerliche Vorteil ist ja schon darin berücksichtigt, dass ihn der Wagen nur 350 - 400 € netto kostet.

Die Nachteile bestehen eben darin, dass der Rentenanspruch für die fehlenden 500,-- € brutto fehlt. Das mag man in jungen Jahren gerne vernachlässigen, aber je näher man der Rente kommt, umso mehr gewinnt es an Bedeutung.

Hinzu kommt, dass bei weiteren Leistungen (wie z.B. Weihnachtsgeld oder auch mal Überstunden) nur noch das um 500 € niedrigere Bruttogehalt als Maßstab herangezogen wird.

Ich denke mal, solange der TE keine konkreten Angaben zu Arbeitsweg und prozentualem Anteil der dienstlichen Nutzung angibt, ist das Alles ein Stochern im Trüben.

Heinz

Zitat:

Original geschrieben von Matsches

Ist ja nicht so, steht auch nicht so da.

Das war im Ausgangsthread nicht ganz klar, darum schrieb ich ja auch, wenn es so ist...

Zitat:

Original geschrieben von XF-Coupe

Die Nachteile bestehen eben darin, dass der Rentenanspruch für die fehlenden 500,-- € brutto fehlt.

Das ist korrekt.

Der Rentenanspruch, den Du dir durch diese Summer erwirkst steht heute aber dummerweise in sehr schlechtem Verhältnis zu der Summe die Du dafür aufzuwenden hast.

Anders ausgedrückt: Geld in spätere Rentenansprüche zu investieren dürfte so ziemlich die schlechteste Anlageform sein, die derzeit existiert.

Selbst das Geld in einer Socke einzunähen und bis zum Rentenbeginn in der Wand einzumauern dürfte eine höhere Rendite erwirtschaften als das Einzahlen in die Rentenkasse.

Dieses Argument ist somit keines bzw. ein (undurchdacht) herbei konstruiertes.

Vielmehr besteht der außerordentlich große Vorteil darin, nicht jeden Monat 94,5€ (bzw. 50% davon) in der Rentenversicherung versickern zu sehen.

Ich für meinen Teil würde sogar liebend gerne auf alle Rentenansprüche verzichten, wenn mit der Staat gestatten würde, meine Beiträge anderweitig anzulegen.

Tut er aber leider nicht somit nutze ich zumindest alle Mittel dazu aus die sich bieten.

Aber vielleicht denke ich auch einfach nicht sozialstaatlich genug um die Vorteile erkennen zu können.

Zitat:

Original geschrieben von Matsches

Aber vielleicht denke ich auch einfach nicht sozialstaatlich genug um die Vorteile zu erkennen.

Was aber, je nach Job, zu bedenken ist: Auch der ALG1-Anspruch reduziert sich um ca. 300 €. Das könnte ein Problem werden, wenn es dumm läuft...

Ja das ALG1 könnte dann geringer sein. Völlig korrekt.

Wobei mir dieser Rechner (war der erstbeste den GOOGLE gefunden hat) just vor 3 Minuten für meine Situation eine Differenz im ALG1 von nur knapp über 20€ anstatt der von dir genannten 300€ ausgespuckt hat. Liegt möglicherweise an irgendwelchen Bemessungsgrenzen.

Dieses Risiko finde ich somit überschaubar, wenn ich ehrlich bin.:D

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