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Finanzierung mit Schlussrate

Themenstarteram 6. Dezember 2018 um 20:43

Guten Abend,

ich wollte mal kurz Fragen, wer sich auskennt mit einer Finanzierung mit Schlussrate.

Ich überlege mir ein Wagen zu finanzieren mit Schlussrate und bin da etwas durcheinander.

Finanzierung:

Kaufpreis: 37888€

Zins: 0,99 % p.a.

Anzahlung: 11000€

Monatliche Rate: 400€

Und nach meiner Rechnung sollte die Schlussrate bei ca. 12000€ sein.. nun hat mir der Verkäufer eine Schlussrate von ca. 18000€ ausgerechnet. Wie ist er auf diese Summe gekommen? Hat da einer Erfahrung oder kann mir das erklären?

Vielen dank.

Grüße

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@sharock22 schrieb am 20. Dezember 2018 um 05:04:53 Uhr:

Die Balonfinanzierungen sind halt verlockend und da schaltet das Gehirn teilweise ab.

Zitat:

@cz3power schrieb am 20. Dezember 2018 um 07:36:37 Uhr:

Es ist doch nur menschlich, dass bei solch emotionalen Entscheidungen wie einem Autokauf das Gehirn nicht mehr rational denken kann. Die eigentliche Verarsche ist doch, dass der Verkäufer dir im Gespräch eintrichtert, dass du dir das Auto monatlich ja locker leisten kannst.

Fällt das nicht schon unter Geschäftsunfähigkeit wegen psychischer Beeinträchtigung (§ 104 BGB)?

Ist mir nicht begreiflich die Argumentation und ein Verständnis kann ich dafür noch viel weniger aufbringen.

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Kaburs spricht mir aus der Seele. Hab letztens einer guten Freundin davor bewahrt so ein dummen Fehler zu machen.

Sie wollte sich unbedingt ein Audi A1 kaufen. Sie hätte sich in das Fahrzeug verliebt, es sieht so süß aus und ihr größter Traum!

Kosten sollte der Spaß ca. 18t €. Anzahlen kann Sie leider nur 3.000€, verdient als Friseurin gerade mal 1.400 € Netto. Der Verkäufer hat ihr eine unschlagbare Rate vorgelegt, "nur 170€ 47 Monate lang -> Schlussrate ca. 8t €". :D

Sie könnte ja monatlich weitere 150€ zur Seite legen und in 4 Jahren wäre das Fahrzeug ihres...

Die hat den Vertrag schon unterzeichnet gehabt und wollte zum Händler, zum Glück hab ich da nochmal reingeschaut und mit ihr alle zukünftigen Kosten zusammengerechnet. Bei der F-Rate, dem Sparen(wegen Schlussrate) und ihren fixen Kosten(Miete, Verträge etcpp) hätte sie keine 100€ im Monat für Lebensmittel gehabt, geschweige den nur 1€ anspare können für etwaigen haushaltlichen Probleme.

Das Phänomen gibts wirklich :D

So etwas ist natürlich wirklich grober Unfug und ziemlich unvernünftig. Wenn man so etwas selbst nicht beurteilen und einschätzen kann, sollte man aber wenigsten so schlau sein und mal im Freundes- oder Bekanntenkreis nach Meinungen fragen.

Scheint in dem Fall ja passiert zu sein.

Aber Grundsätzlich waren die Kosten ja komplett ersichtlich (uns so schwer ist ein solcher Vertrag nun wirklich nicht zu verstehen, die Infos stehen ziemlich gebündelt auf einer halben Seite). Da grundsätzlich von Verarschung etc. zu sprechen ist einfach falsch.

Ich finde diese Variante auch gar nicht so verkehrt, habe ich auch schon mal gemacht.

Wichtig ist, dass der Zinssatz niedrig ist, da man wenig tilgt während der Laufzeit.

Wenn z.B. in 1-2 Jahren eine Auszahlung eines Sparvertrags ansteht, kann das Ganze

durchaus von Vorteil sein.

Aber bezahlen musss man am Ende alles was man unterschreibt.

Man kann die Schlussrate meist auch mit einem Anschlussvertrag bezahlen,

wenn man möchte oder nicht liquide ist (und die Bonität hat).

Zitat:

@jax165 schrieb am 20. Dezember 2018 um 14:52:55 Uhr:

.... sorry da sollte man sich mal Gedanken machen, ob man überhaupt allgemein fähig ist Verträge zu unterschreiben und lieber alles bar bezahlen.

... den muss ich mir merken "ich bin zu doof Verträge zu unterschreiben, deshalb bezahle ich bar" :D

Bisher dachte ich es wäre andersrum ... ;)

XF-Coupe

Zitat:

@XF-Coupe schrieb am 20. Dezember 2018 um 15:11:21 Uhr:

Zitat:

@jax165 schrieb am 20. Dezember 2018 um 14:52:55 Uhr:

.... sorry da sollte man sich mal Gedanken machen, ob man überhaupt allgemein fähig ist Verträge zu unterschreiben und lieber alles bar bezahlen.

... den muss ich mir merken "ich bin zu doof Verträge zu unterschreiben, deshalb bezahle ich bar" :D

Bisher dachte ich es wäre andersrum ... ;)

XF-Coupe

Ist natürlich etwas überspitzt formuliert :D Ich will damit natürlich nicht sagen, dass Barzahlung dumm ist und alle die Ihr Fahrzeug bar zahlen, dumme Menschen sind... das ist Quatsch.

Nur wenn man nicht in der Lage ist seine monatlichen finanziellen Verpflichtungen einzuschätzen und "plötzlich" von einer Schlussrate "überrascht" wird, ist es wohl besser man zahlt ein günstigeres Fahrzeug in bar.

Von der Art des Bezahlens ist die Barzahlung nun mal halt einfach die simpelste Form die es gibt.

Wenn die meisten ihre Fahrzeuge bar bezahlen würden/könnten, gäbe es diese Finanzierungsmodelle nicht. Ballonfinanzierungen sind noch nicht so alt und auch das Fahrzeugleasing gab es in früheren Zeiten nicht. In diesem Zusammenhang könnte man noch die sog. Nullfinanzierungen anführen. Mit all diesen Modellen kann man schnell in der Schuldenfalle landen, wenn die monatlichen Raten oder die Schlußrate auf einmal nicht mehr bezahlbar sind, weil man durch Krankheit, Jobverlust, Familienzuwachs finazielle Veränderungen erlebt oder einfach nur seine finanziellen Perspektiven überschätzt hat. Von Verarschung durch die Banken würde ich da nicht sprechen wollen. Für alle Modelle gibt es sicherlich die richtigen Kunden.

Gefährlich wird es nur für leichtsinnige Kreditnehmer. Denen ist dringend zu raten, sich ausführlich zu informieren, die Ratschläge zu beachten oder ihre Ansprüche einfach nur zurückzuschrauben. Manches kann man sich eben nicht oder noch nicht erlauben.

Kredit ist der Schmierstoff, der die Wirtschaft am Laufen hält.

Man sieht es ja ganz deutlich, wie billiger Kredit seit der Krise 2008 der Wirtschaft geholfen hat. Die Verantwortung dafür liegt auch nicht bei den Banken.

Wir haben ja momentan tatsächlich die Situation, dass es mitunter günstiger ist, Güter mit Minizinsen zu finanzieren, weil die alternative mit fast 0-Zins anzusparen und das Gut in dieser Zeit wesentlich teurer wird, ökonomisch betrachtet teilweise wenig sinnhaft ist.

Aber diese niedrigen Zinsen bergen eben auch die Gefahr, dass viele (Haushalte, Unternehmen, Staaten) sich der niedrigen Zinsen wegen weit über ein vernünfiges Maß hinaus verschulden.

Diese sogenannten Zombies sind nur deshalb noch nicht Pleite, weil die Wirtschaft brummt und weil der Zins so niedrig ist. Fällt nur eine der beiden Voraussetzungen weg, sei es dass es in der Wirtschaft mal wieder krieselt oder dass der Zins steigt, werden wir eine Pleitewelle erleben, wie wir sie lange nicht gesehen haben.

Finanzierung von Konsumgütern (dazu zähle ich ein Auto) ist nur für denjenigen risikoarm, der für den Finanzierungszeitraum mit Sicherheit davon ausgehen kann, dass sich seine Überschuß-Situation (Einnahmen - Fixkosten/Lebenshaltungskosten) nicht so zum Negativen verändert, dass die Rate ein Problem darstellt. Das mag für einen Beamten noch einigermaßen klappen, aber selbst der ist nicht vor Krankheit, Scheidung oder schnöde Arbeitslosigkeit des Partners (sofern dieser kein Beamter ist) gefeit.

Hierbei kann eine Ballonfinanzierung helfen, weil die Raten niedrig sind. Aber das Problem kommt am Ende. Entweder man steht ohne Auto, oder mit einem neuen Kredit da.

Ich persönlich würde mir momentan nicht anmaßen vorhersehen zu können, wie die Lage in 3 Jahren aussieht.

Wer bei seinen Ausgaben grundsätzlich unter den Grenzen seiner finanziellen Möglichkeiten bleibt, wird kein Problem bekommen. Aber gerade hier wird die Ballonfinanzierung zum Problem, weil sie es ermöglicht, mit niedrigen Raten, auch Güter zu finanzieren, die eigentlich nicht im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten sind, damit die Wirtschaft noch ein Weilchen weiterläuft.

Das dicke Ende kommt am Schluß. Wenn alles gut läuft und dann auch die Wirtschaft noch brummt und die Zinsen niedrig sind - no problem. Aber wird es bis zum St. Nimmerleinstag so weitergehen?

Just my two cents ...

XF-Coupe

am 21. Dezember 2018 um 7:08

Zitat:

@jax165 schrieb am 20. Dezember 2018 um 15:03:44 Uhr:

So etwas ist natürlich wirklich grober Unfug und ziemlich unvernünftig. Wenn man so etwas selbst nicht beurteilen und einschätzen kann, sollte man aber wenigsten so schlau sein und mal im Freundes- oder Bekanntenkreis nach Meinungen fragen.

Scheint in dem Fall ja passiert zu sein.

Aber Grundsätzlich waren die Kosten ja komplett ersichtlich (uns so schwer ist ein solcher Vertrag nun wirklich nicht zu verstehen, die Infos stehen ziemlich gebündelt auf einer halben Seite). Da grundsätzlich von Verarschung etc. zu sprechen ist einfach falsch.

Nochmal, die Verarsche an der Kundschaft ist einfach die, dass man die Finanzierung auf die monatliche Rate reduziert. Kein Verkäufer der Welt wird den "arglosen/ahnungslosen/naiven/... Kunden" fragen, wie er den Ballon bezahlen will. Darauf wird der Verkäufer niemals von sich aus das Gespräch lenken.

Natürlich läuft alles korrekt im rechtlichen Rahmen ab. Das habe ich niemals angezweifelt.

Der Käufer muss nur eben manchmal vor sich selbst geschützt werden, weil er/sie die Konsequenzen einfach nicht versteht.

Vielleicht sollte ich "die Verarsche" durch "moralisch fragwürdig" ersetzen. Ich bin halt eher auf der Seite des Käuferschutz als auf der Seite der Verkaufs um jeden Preis.

Zitat:

@sharock22 schrieb am 20. Dezember 2018 um 05:04:53 Uhr:

Die Balonfinanzierungen sind halt verlockend und da schaltet das Gehirn teilweise ab.

Zitat:

@cz3power schrieb am 20. Dezember 2018 um 07:36:37 Uhr:

Es ist doch nur menschlich, dass bei solch emotionalen Entscheidungen wie einem Autokauf das Gehirn nicht mehr rational denken kann. Die eigentliche Verarsche ist doch, dass der Verkäufer dir im Gespräch eintrichtert, dass du dir das Auto monatlich ja locker leisten kannst.

Fällt das nicht schon unter Geschäftsunfähigkeit wegen psychischer Beeinträchtigung (§ 104 BGB)?

Ist mir nicht begreiflich die Argumentation und ein Verständnis kann ich dafür noch viel weniger aufbringen.

Wenn man nicht in der Lage ist, Geschäfte abzuschließen und die Konsequenzen zu überblicken, dann ist man nach gängiger Auffassung nicht geschäftsfähig und sollte auch nicht mehr wählen dürfen...

Zitat:

@cz3power schrieb am 21. Dezember 2018 um 08:08:27 Uhr:

 

Nochmal, die Verarsche an der Kundschaft ist einfach die, dass man die Finanzierung auf die monatliche Rate reduziert. Kein Verkäufer der Welt wird den "arglosen/ahnungslosen/naiven/... Kunden" fragen, wie er den Ballon bezahlen will. Darauf wird der Verkäufer niemals von sich aus das Gespräch lenken.

Natürlich läuft alles korrekt im rechtlichen Rahmen ab. Das habe ich niemals angezweifelt.

Der Käufer muss nur eben manchmal vor sich selbst geschützt werden, weil er/sie die Konsequenzen einfach nicht versteht.

Meine bisherigen Verkäufer haben alle immer offen kommuniziert wie hoch die Schlussrate ist (steht ja auch eindeutig im Vertrag) und welche Möglichkeiten man dann hat, um diese zu begleichen (Rückgabe des Fahrzeugs, Begleichen der Rate, Anschlussfinanzierung).

Es wurde immer alles ausführlich erklärt und offengelegt, alle Kosten waren auf einen Blick im Angebot und im Vertrag ersichtlich.

Ich verstehe nicht was daran jetzt moralisch fragwürdig sein soll.

Und die Verkäufer/Banken checken ja auch die letzten Gehaltsabrechnungen, Schufa etc. und prüfen schon in einem gewissen rahmen, ob sich der Kunde die Finanzierung leisten kann.

Der Verkäufer und die Bank möchten ja nach Ablauf der Finanzierung im Optimalfall wieder ein Fahrzeug an den Kunden verkaufen, das geht aber nicht, wenn dieser dann überschuldet ist und an der vorherigen Finanzierung "zu Grunde gegangen" ist.

 

Für mich war diese Art der Finanzierung bisher immer eine recht sichere und komfortable Art der Finanzierung und wenn ich meine Finanzen über die letzten Jahre beobachte, wurde ich da auch nie "verarscht".

Abgesehen davon, dass das:

Zitat:

@hydrou schrieb am 21. Dezember 2018 um 09:12:29 Uhr:

Wenn man nicht in der Lage ist, Geschäfte abzuschließen und die Konsequenzen zu überblicken, dann ist man nach gängiger Auffassung nicht geschäftsfähig und sollte auch nicht mehr wählen dürfen...

natürlich vollkommen richtig ist, muss man bedenken, dass "Finanzierung mit Schlussrate" höchst unterschiedliche Finanzierungsmodelle beschreibt.

Die meisten werden die Variante im Sinn haben, die meist unter dem Titel "3 Wege Finanzierung" läuft. Also im Prinzip Leasing mit verbriefter Kaufoption. Daran ist aus meiner Sicht überhaupt nichts auszusetzen. Wenn man nach dem eigentlichen Leasing das Fahrzeug nicht haben will oder sich die Weiterfinanzierung nicht leisten kann, gibt man es zurück und fertig. Ich hatte es auch schon, dass der Zinssatz bei einer ganz normalen Finanzierung deutlich niedriger war, wenn man einen "Ballon" vereinbarte. Also die niedrigstmögliche Schlussrate vereinbart und fertig.

Es gibt aber auch Finanzierungsmodelle, die wirklich abenteuerlich sind.

Kleines Beispiel:

bis vor wenigen Tagen (mein Rücken war dann nach der Probefahrt absolut dagegen :( ) bin ich um eine 2005er Celica herumgeschlichen, die beim Toyota-Händler um die Ecke herumstand. Auf dem Verkaufsschild wurde folgende Finanzierung angeboten:

Preis 5.990 Euro

Anzahlung 1.000 Euro

36 Raten 79 Euro

Schlussrate 2.8xx Euro

Die Kiste ist jetzt schon (zugegebenermaßen in extrem gutem Zustand) 13 Jahre alt, am Ende der Finanzierung hat sie 16 Jahre auf dem Buckel und es ist immer noch der gleiche Betrag offen, den man drei Jahre lang abgestottert hat. Ohne Ballonrate wäre man irgendwo bei 150 Euro Rate und ich frage mich, ob man jemandem, der 150 Euro im Monat nicht stemmen kann, guten Gewissens die 79 Euro Finanzierung andrehen kann.

Und vor allem fragt man sich auch, ob jemand der keine 150 € im Monat stemmen kann, sich ein 13 Jahre altes Auto, bei dem jederzeit Reparaturen mit einem Vielfachen der 150 € kommen können, ans Bein binden soll.

XF-Coupe

Fragwürdig ist die Werbung. Da wird den Konsumenten eingetrichtert, dass ein Neues Auto bei Null Anzahlung und Null Zinsen doch nur 1xx Euro im Monat kostet. Da wird natürlich keine Schlussrate erwähnt. Und da denkt sich der unbedarfte Zuseher - moment mal Papi, wieso jammerst Du immer wie teuer das Autofahren ist, das kostet doch bloß 1xx Euro im Monat.

@xf-coupe

Ohne Ballon, noch abenteuerlicher:

https://www.autoscout24.de/.../...6b05-4c2a-4b63-a388-803d64f84c05?...

(auf das i bei der Rate unter dem Kaufpreis klicken!)

13 Jahre alt plus 7 Jahre Finazierung, macht dann 20 Jahre alte Möhre für immerhin insgesamt 8.000 Euro (ohne Reparaturen). Aber ohne Schlussrate, also ok?

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