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Finanziertes Auto beim Händler verkaufen

Themenstarteram 26. März 2021 um 8:11

Moin zusammen,

folgende Situation: Ich plane beim VW Händler einen Golf zu kaufen und will dem Händler mein Nissan Micra verkaufen. Der Micra ist aktuell noch bei der Nissan Bank finanziert (Über Nissan Händler). Restwert inklusive Vorfälligkeit ist auch schon ermittelt.

Jetzt meine Frage: Muss ich dem VW Händler direkt bei Übergabe den Fahrzeugbrief geben, bzw. überweist er mir erst das Geld, sobald er den Brief hat? Ich bräuchte nämlich das Geld vom Micra, um den Kredit bei der Bank auszulösen und so den Brief zu erhalten.

Weiß jemand, was hier so üblich ist?

Danke und Gruß!

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45 Antworten
Themenstarteram 29. März 2021 um 15:31

Er lügt nicht bewusst. Er weiss es einfach nicht besser. Die interessieren sich zu oft gar nicht für sowas.

Themenstarteram 30. März 2021 um 9:40

Hatte heute noch ein Telefonat mit dem Verkäufer. Er will mir jetzt noch ein zweites Angebot ohne KSB machen. Bin mal gespannt, wie das aussieht, und ob die 0,99% Finanzierung bestehen bleibt. Hab das ungute Gefühl, dass mich da jetzt 4,99% erwarten...

Seine Aussage gestern war ja, dass ohne KSB das Darlehen nicht zu den Konditionen Zustande kommen kann.

Zitat:

@jz9294 schrieb am 29. März 2021 um 17:31:20 Uhr:

https://www.volkswagen.de/de/angebote-und-produkte/gebrauchtwagen.html

Gilt für Jahres- und Gebrauchtwagen

Danke für den Link. Dort kann ich aber nur "Finanzierungsbeispiele" runterladen, es fehlt jegliche Aussage über einen "garantierten 0,9%-Zins" und dass dieser auch ohne KSB gültig ist.

Zitat:

@jz9294 schrieb am 30. März 2021 um 11:40:46 Uhr:

Hatte heute noch ein Telefonat mit dem Verkäufer. Er will mir jetzt noch ein zweites Angebot ohne KSB machen. Bin mal gespannt, wie das aussieht, und ob die 0,99% Finanzierung bestehen bleibt. Hab das ungute Gefühl, dass mich da jetzt 4,99% erwarten...

Seine Aussage gestern war ja, dass ohne KSB das Darlehen nicht zu den Konditionen Zustande kommen kann.

wie ich auf der 1 seite schrieb, ist der großteil der KSB eigentlich nur provision, welche im kaufpreis mit inkludiert ist beim händler. heißt: der händler verdient sein geld nicht über das auto, sondern über die versicherung. am auto verdient ein händler kaum geld. vom hersteller selbst ist das so natürlich nicht vorgesehen, weshalb der herstellerbank das auch schnurz egal ist mit der KSB. wenns ein neuwagen ist, kannst auch einfach im netz bestellen und sparst dir diese lügenmärchen.

Zitat:

Er lügt nicht bewusst. Er weiss es einfach nicht besser. Die interessieren sich zu oft gar nicht für sowas.

klar lügt er. wer etwas 30x mal am tag sagt, wird genau wissen, wie die lage ist. höchstwahrscheinlich ist das eine ansage von oben. verkäufer stehen nicht umsonst in der gunst etwa bei politikern...

KSB widerrufen gibt meistens Ärger im Nachhinein mit dem Händler. Juristisch gesehen ist man damit sauber, aber ich wollte es nur erwähnen, weil man darauf vorbereitet sein sollte. Anrufe einfach ignorieren und/oder das Autohaus wechseln. ;)

Zitat:

@Ascender schrieb am 31. März 2021 um 17:40:25 Uhr:

KSB widerrufen gibt meistens Ärger im Nachhinein mit dem Händler. Juristisch gesehen ist man damit sauber, aber ich wollte es nur erwähnen, weil man darauf vorbereitet sein sollte. Anrufe einfach ignorieren und/oder das Autohaus wechseln. ;)

Natürlich gibt das Ärger wenn ein großer Teil des Gewinns aus der Provision der Versicherung besteht.

Bleibt zu hoffen das es genug Kunden gibt die das durchschauen und diese in meinen Augen ziemlich dubiose Geschäftspraxis aufhört.

Kleiner Einblick aus dem Autohaus zum KSB:

Ich weiß zugegebenermaßen nicht wie es bei VW läuft, arbeite aber auch im Verkauf bei einem Markenhändler.

Der Zinssatz ist offiziell nicht an den KSB gebunden... Ist meine ich auch nicht erlaubt?

In der Realität bietet die Bank dem Händler den Zinssatz aber nur mit KSB an.

Der Händler kann dir den Zinssatz dann theoretisch auch ohne KSB anbieten, muss die bspw. 1000€ Differenz zum regulären Zinssatz aber selbst an die Bank bezahlen.

Die Bank schiebt das rechtliche Problem mit der Zinsbindung an den Händler ab, der es dir dann effektiv nur so anbieten kann wie er es gemacht hat.

Zitat:

@unkreativ98 schrieb am 1. Juni 2021 um 13:24:29 Uhr:

Der Zinssatz ist offiziell nicht an den KSB gebunden... Ist meine ich auch nicht erlaubt?

Korrekt.

Zitat:

In der Realität bietet die Bank dem Händler den Zinssatz aber nur mit KSB an.

Korrekt.

Zitat:

Der Händler kann dir den Zinssatz dann theoretisch auch ohne KSB anbieten, muss die bspw. 1000€ Differenz zum regulären Zinssatz aber selbst an die Bank bezahlen.

Korrekt. Nennt sich "Subventionierung" im Fachjargon, und meint, dass der Händler unbedingt das Auto an den Kunden verkaufen will. Manche machen das sogar, bspw. um Kunden zu binden, oder gar bei Familie & Freunden.

Zitat:

Die Bank schiebt das rechtliche Problem mit der Zinsbindung an den Händler ab, der es dir dann effektiv nur so anbieten kann wie er es gemacht hat.

Naja, den Händler können wir da ruhig mit ins Boot holen. Denn der will schon auch gerne die Provision für die Versicherung mitnehmen. Üblich sind ca. 15% von der Versicherungssumme (zusätzlich zur Kreditprovision). Somit ist das extrem profitabel und interessant für die, genauso wie für die Bank und die Versicherungen. Weil die zwar viel kostet, aber extrem selten genutzt wird, und in der Regel auch nicht den gesamten Kreditbetrag deckt...

Spätestens den Chef wird es interessieren... Keiner wird den Kunden über die Widerrufsmöglichkeiten informieren. Und bestimmt kriegt das eine oder andere Autohaus einen bösen Anruf von der Bank, wenn das zu häufig vorkommt. Wobei die Banken durchaus einkalkulieren, dass der eine oder andere Kunde den Zins kriegt und die Versicherung widerruft... Ein bisschen Schwund ist immer. ;)

Zitat:

@Ascender schrieb am 1. Juni 2021 um 13:58:03 Uhr:

Zitat:

Der Händler kann dir den Zinssatz dann theoretisch auch ohne KSB anbieten, muss die bspw. 1000€ Differenz zum regulären Zinssatz aber selbst an die Bank bezahlen.

Korrekt. Nennt sich "Subventionierung" im Fachjargon, und meint, dass der Händler unbedingt das Auto an den Kunden verkaufen will. Manche machen das sogar, bspw. um Kunden zu binden, oder gar bei Familie & Freunden.

Das Auto zu verkaufen macht grundsätzlich nur Sinn wenn man etwas daran verdient, oder wenigstens die Aussicht hat an Folgegeschäften zu verdienen. In der Realität ist der zu zahlende Eigenanteil in solchen Situationen schnell um ein Vielfaches höher als der zu erwartende Gewinn, zumindest bei Gebrauchtwagen.

 

Zitat:

@Ascender schrieb am 1. Juni 2021 um 13:58:03 Uhr:

Zitat:

Die Bank schiebt das rechtliche Problem mit der Zinsbindung an den Händler ab, der es dir dann effektiv nur so anbieten kann wie er es gemacht hat.

Naja, den Händler können wir da ruhig mit ins Boot holen. Denn der will schon auch gerne die Provision für die Versicherung mitnehmen. Üblich sind ca. 15% von der Versicherungssumme (zusätzlich zur Kreditprovision). Somit ist das extrem profitabel und interessant für die, genauso wie für die Bank und die Versicherungen. Weil die zwar viel kostet, aber extrem selten genutzt wird, und in der Regel auch nicht den gesamten Kreditbetrag deckt...

Spätestens den Chef wird es interessieren... Keiner wird den Kunden über die Widerrufsmöglichkeiten informieren. Und bestimmt kriegt das eine oder andere Autohaus einen bösen Anruf von der Bank, wenn das zu häufig vorkommt. Wobei die Banken durchaus einkalkulieren, dass der eine oder andere Kunde den Zins kriegt und die Versicherung widerruft... Ein bisschen Schwund ist immer. ;)

Ich kann wieder nicht für VW sprechen, aber wir verdienen an so einer Versicherung fast gar nichts.

Ein paar Euro als "Vermittlungsprovision" für die Versicherung, dafür schrumpft die "Vermittlungsprovision" die wir für die Finanzierung bekommen um einen ähnlichen Betrag.

Zitat:

 

Das Auto zu verkaufen macht grundsätzlich nur Sinn wenn man etwas daran verdient, oder wenigstens die Aussicht hat an Folgegeschäften zu verdienen. In der Realität ist der zu zahlende Eigenanteil in solchen Situationen schnell um ein Vielfaches höher als der zu erwartende Gewinn, zumindest bei Gebrauchtwagen.

bei neuwagen ist das risiko doch recht überschaubar. man muss die ware ja nichtmal lagernd haben, sondern bestellt sie für den kunden und reicht es durch. bei neuwagen gibts auch quasi immer eine garantie vom hersteller. bleibt nur ein kleines risiko mit gewährleistung, wenn der hersteller sich querstellt bei garantieansprüchen.

so mies kann die provision bei versicherungen nicht sein. immerhin ist das der grund, weshalb überhaupt jemand diese verkaufen will. wenn ich an einer sache nichts verdiene, brauche ich mir auch nicht den mund fusselig reden. die KSB ist wohl für quasi niemanden eine lohnende versicherung, außer der kunde weis schon vom eintreten des versicherungsfalls (zb drohende kündigung in paar monaten). ist bei anderen läden wie media markt und co doch gleich. auf nen billig 400€ fernseher noch eine garantieverlängerung für 50€ draufquatschen lassen. was soll der mist denn ...

Zitat:

@unkreativ98 schrieb am 1. Juni 2021 um 14:46:34 Uhr:

Ich kann wieder nicht für VW sprechen, aber wir verdienen an so einer Versicherung fast gar nichts.

Ein paar Euro als "Vermittlungsprovision" für die Versicherung, dafür schrumpft die "Vermittlungsprovision" die wir für die Finanzierung bekommen um einen ähnlichen Betrag.

Verstehe ich nicht. Du verdienst also das gleiche, egal ob du einen Kredit ohne Versicherung, oder einen mit Versicherung verkaufst?

Bist du Mitarbeiter in einem Autohaus, oder selbstständiger Händler?

Ich kann mir nur ersteres vorstellen. Dann werden deine Chefs/dein Chef dir die Provision nicht zu 100% weiterleiten, sondern den Großteil einstreichen. Es wird dann "Ziele" geben, die du evtl. einhalten musst. Zumindest bei den größeren Autohäusern wird es so sein. Auch mit der klaren Zielvorgabe X Kredite zu verkaufen, und X davon mit Versicherungen...

Zitat:

@PayDay schrieb am 1. Juni 2021 um 20:11:40 Uhr:

Zitat:

 

bei neuwagen ist das risiko doch recht überschaubar. man muss die ware ja nichtmal lagernd haben, sondern bestellt sie für den kunden und reicht es durch. bei neuwagen gibts auch quasi immer eine garantie vom hersteller. bleibt nur ein kleines risiko mit gewährleistung, wenn der hersteller sich querstellt bei garantieansprüchen.

so mies kann die provision bei versicherungen nicht sein. immerhin ist das der grund, weshalb überhaupt jemand diese verkaufen will. wenn ich an einer sache nichts verdiene, brauche ich mir auch nicht den mund fusselig reden. die KSB ist wohl für quasi niemanden eine lohnende versicherung, außer der kunde weis schon vom eintreten des versicherungsfalls (zb drohende kündigung in paar monaten). ist bei anderen läden wie media markt und co doch gleich. auf nen billig 400€ fernseher noch eine garantieverlängerung für 50€ draufquatschen lassen. was soll der mist denn ...

Neuwagen sind eine andere Sache, hier kann der Händler den EAT einfach vom Rabatt abziehen, und dem Kunden so seinen gewünschten Zinssatz anbieten.

Der Hauptgrund für mich die Versicherung anzubieten, ist weil der Kunde einen niedrigen Zinssatz will, den ich nur mit Versicherung anbieten kann.

Zitat:

 

Verstehe ich nicht. Du verdienst also das gleiche, egal ob du einen Kredit ohne Versicherung, oder einen mit Versicherung verkaufst?

Bist du Mitarbeiter in einem Autohaus, oder selbstständiger Händler?

Ich kann mir nur ersteres vorstellen. Dann werden deine Chefs/dein Chef dir die Provision nicht zu 100% weiterleiten, sondern den Großteil einstreichen. Es wird dann "Ziele" geben, die du evtl. einhalten musst. Zumindest bei den größeren Autohäusern wird es so sein. Auch mit der klaren Zielvorgabe X Kredite zu verkaufen, und X davon mit Versicherungen...

Bin angestellt, wie der Verkäufer des TEs vermutlich auch.

Verkaufsziele gibt es natürlich, aber nicht geknüpft an Finanzierungsarten oder Zusatzleistungen (der KSB ist ja nur eine von vielen).

Der Händler bekommt keine Vermittlungsprovision, sondern einen Anteil an den Zinsen, der sich aus der Differenz Händlerzins und Kundenzins ergibt. Ersteren gibt die Bank vor, letzteren der Händler.

Je niedriger der Kundenzins im Verhältnis zum Händlerzins, desto weniger Geld bekommt der Händler. Bei einer 1% Finanzierung mit KSB ist der Händleranteil idR. niedriger als bei einer 3% Finanzierung ohne KSB - dafür gibts eine pauschale für den KSB.

Das ganze System ist relativ kompliziert, ich möchte hier auch nicht zu sehr ins Detail gehen.

Mir ging es im Prinzip nur darum zu erklären warum der Verkäufer den Zinssatz (vermutlich) wirklich nur mit KSB anbieten kann, auch wenn die hier vorherrschende Meinung ist dass er nur ein gieriger Lügner ist.

Trotzdem kann ich natürlich nur von meinen Erfahrungen berichten, und habe nie für VW gearbeitet.

Ich saß Jahre lang im Autokreditbereich bei einer Bank auf der anderen Seite. ;) Daher weiß ich sehr wohl wie das mit der Verprovisionierung funktioniert. Und so kompliziert ist es auch nicht. Klar, Händlersubventionierung (geringerer Zins) Standardzins oder man verkauft den Kredit teurer und bekommt noch einen Bonus oben drauf.

Abgerechnet wird zwischen Bank/Versicherung und Autohaus. Das kriegst du als Verkäufer nicht mit, welche Summen da genau fließen. Aber du darfst dir sicher sein, dass deutlich mehr Geld bei abgeschlossener KSB fließt. Und dass deine Chefs die Versicherungsprovision der Bank rückerstatten müssen, wenn sie während der Widerrufsfrist vom Kunden widerrufen wird. :) Und das macht keiner gerne.

Bei "meiner" Bank ist es sogar so, dass die Provision unauffällig als Code auf dem Vertrag draufgedruckt ist. Sehr kryptisch neben dem Vertriebsschlüssel und etwaiger Vorgangs- und Dokumentennummern. Kommt keiner von außerhalb drauf. Wer nicht weiß wo er gucken muss findet das nie raus. Vor allem weil wir es zwar mit Dezimalstellen, aber ohne Komma abbilden. :)

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