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Fehlarm Flankenschutz

Mercedes GLA H247
Themenstarteram 19. Juli 2021 um 17:32

Hallo zusammen,

seit ein paar Wochen bin ich stolze Besitzerin eines nagelneuen GLA (H247). Im Vergleich zu meiner vorherigen 20 Jahre alten A-Klasse hat der neue Wagen nun alle möglichen elektronischen Helferlein, an welche ich mich langsam herantaste. Speziell geht es mir um die Parktronic-Unterstützung samt Rückfahrkamera.

Es ist nun schon mehrmals passiert, dass beim Einparken - meines Erachten nach grundlos - von einer Sekunde auf die andere an der rechten Fahrzeugseite der Alarm ausgelöst wurde (vorne, hinten oder auch die komplette Seite). Das System ist auf "empfindlich" eingestellt.

Folgende Situationen, wo der Alarm ausgelöst hat:

Einparken in der Tiefgarage

Rechts Betonsäule, links Betonsäule, dazwischen zwei freie Parklücken. Ich fahre nach rechts in die linke Parklücke relativ weit von der linken Betonsäule entfernt, bin grad mal zu 1/3 in der Parklücke und plötzlich Daueralarm an der rechten Seite. Alarm an der linken Seite hätte ich ja noch verstanden, aber da war alles ruhig (war ja zu weit in der Mitte). Ich war dermaßen irritiert, dass ich sogar ausgestiegen bin und geschaut habe. Natürlich war da nix! Der Alarm ging auch nicht mehr aus und hielt während meines gesamten restlichen Parkmanövers an (zurückstoßen, um näher an die linke Betonsäule heranzufahren). Der Alarm hörte erst auf, als ich den Motor und die Zündung ausgeschaltet hatte. Das ist jetzt an dieser Stelle nur einmal und nicht mehr wieder passiert, selbst dann nicht, wenn die rechte Parklücke belegt ist.

Einparken auf dem Seitenstreifen

Niedriger Bordstein (ca. 5 cm), daneben ca. 1-1,2m breiter Fußweg, dann Metallgitterzaun mit Plane dahinter und etwas Gestrüpp davor.

Erstes Einparken alles ok.

Zweites Einparken in die gleiche Parklücke - wieder von jetzt auf gleich Alarm auf der rechten Seite, obwohl da nix war!

Drittes Einparken in die gleiche Parklücke - alles ok.

Natürlich stand ich bei den drei Parkversuchen unterschiedlich weit vom Bordstein entfernt und auch an etwas unterschiedlichen Positionen in der Parklücke (diese war zwecks Übung relativ lang).

Einparken auf dem Seitenstreifen an anderer Stelle

Erneutes Einparken an anderer Stelle, aber mit etwas ähnlichen Verhältnissen wie vorher. Erneuter Daueralarm an der rechten Seite (rote Anzeige im Display an der vorderen Fahrzeughälfte). Ich habe dann nachgesehen. Es waren ziemlich hohe Grasbüschel an der Bordsteinkante (ca. 30 cm hoch). Hätte mir als Grund eingeleuchtet. Habe die Grasbüschel dann plattgetreten, was aber den Daueralarm nicht beeindruckt hat. Er ging erst dann aus, als in der Parklücke mehrere Meter rückwärts gefahren wurden.

Ich kann mir die ganzen (Fehl?)Alarme nicht erklären. Ich habe die Situation in der Tiefgarage dem Freundlichen geschildert, aber er meinte, das könne zum einen mit der eingestellten Empfindlichkeit zusammenhängen und evtl. waren vielleicht ungünstige Lichtverhältnisse in der Tiefgarage.

Die beiden anderen Fehlalarme hatte ich erst vor 2 Tagen.

Die anderen Fahrzeugseiten (links, vorne und hinten) reagieren so wie sie sollen und wie ich es auch in

den jeweiligen Einparksituationen betreffend des Abstandes logisch nachvollziehen kann.

Habt ihr evtl. eine Erklärung, was da los ist? Ich werde auf jeden Fall die beiden letzten Stellen nochmals aufsuchen. Vielleicht lässt sich der Alarm nochmals reproduzieren. Dann werde ich mein Handy zücken und die Situation filmen, damit ich Beweise habe. Vielleicht gibt es ja Gründe für den Alarm, aber ich möchte es wenigstens verstehen.

Vielen Dank

Briana

13 Antworten

Hallo Briana,

 

danke für den interessant Beitrag und die gute Fehlerbeschreibung.

 

Das Problem mit Betonsäule in Tiefgarage habe ich auch immer mal wieder. Ich vermute, die Säule (bei mir ist sie weiß) wird vom System als Fußgänger interpretiert. Leider ist es aber noch kein lernendes System, das sich selbst langsam desensibilisiert.

 

LG, ds

Auch das Problem beim Seitwärtseinparken an Hecken kenne ich. Ich vermute auch hier eine Fehlinterpretation vom System, vor allem, wenn sich die Pflanzen sogar noch im Wind bewegen.

Themenstarteram 19. Juli 2021 um 18:30

Zitat:

@drdsom schrieb am 19. Juli 2021 um 19:57:57 Uhr:

 

Das Problem mit Betonsäule in Tiefgarage habe ich auch immer mal wieder. Ich vermute, die Säule (bei mir ist sie weiß) wird vom System als Fußgänger interpretiert. Leider ist es aber noch kein lernendes System, das sich selbst langsam desensibilisiert.

Das komische ist halt, dass es nur ein einziges mal passiert ist. Da es sich um meinen Tiefgaragenstellplatz handelt, wird dieser i.d.R. jeden Tag angefahren. Mal steht der Nachbar in der rechten Lücke, mal nicht. Vielleicht doch eine Kombi mit den Lichtverhältnissen - Neonleuchten plus etwas zusätzliches Tageslicht, je nach Tageszeit/Witterung. Ich werde weiter beobachten.

Themenstarteram 19. Juli 2021 um 18:37

Zitat:

@drdsom schrieb am 19. Juli 2021 um 20:00:14 Uhr:

Auch das Problem beim Seitwärtseinparken an Hecken kenne ich. Ich vermute auch hier eine Fehlinterpretation vom System, vor allem, wenn sich die Pflanzen sogar noch im Wind bewegen.

Wobei ja an der ersten Stelle das Gestrüpp (Hecke wäre übertrieben) geschätzt >1 m entfernt am Zaun wuchs. Beim ersten Einparken (ohne Alarm) habe ich meinen Mann aussteigen lassen, damit er mir die Abstände nach hinten und vorne beschreibt (ich muss mich ja erst an das System und die Ausmaße des Autos gewöhnen). Dabei lief er ja an der rechten Fahrzeugseite entlang. Hätte es da nicht auch Alarm geben müssen? Oder gibt es den nur, wenn das Fahrzeug bewegt wird? Das Auto stand in diesem Moment.

Fragen über Fragen....

Vielen Dank erstmal für deine Erfahrungsberichte. Ich werden auf jeden Fall weiter beobachten.

LG Briana

@Briana156

Zunächst mal nehme ich an, dass du mit Einstellung empfindlich die Parktronic Einstellung rundum warnen früh meinst. Wenn das so eingestellt ist, dann warnt die Parktronic nach vorne bereits ab 1,0m und zur Seite ab 0,6m Abstand. Dann piepst es grundsätzlich ziemlich oft und anhaltend.

Ich habe die Empfindlichkeit nach kurzer Zeit auf Standard eingestellt und damit das Warnverhalten deutlich entschärft.

Beim Flankenschutz kommt noch hinzu, wie das System Hindernisse seitlich erkennt.

Neben den vier Ultraschallsensoren in den Stoßstangen vorne und hinten gibt es jeweils zwei weitere Sensoren seitlich in der Stoßstange vorne und hinten. Deren Erfassungsbereich reicht aber nur ungefähr 50cm nach hinten. Der „tote Raum“ zwischen diesen beiden Sensoren an jeder Seite, also gut drei Meter, werden nicht durch Sensoren unmittelbar erfasst, sondern bei der Vorbeifahrt. Deswegen steht in der BA auch, dass die seitliche Hinderniserkennung erst funktioniert, wenn das Fahrzeug mindestens mit der halben Wagenlänge daran vorbei gefahren ist. Während dieser Vorbeifahrt werden die Sensordaten zwischengespeichert und vom Computer in ein Bild der Umgebung umgesetzt. Erst das führt dann bei erkanntem Hindernis zur Warnung.

Jetzt kommt die wahrscheinliche Ursache für deine „Fehlalarme“. Sicher ist dir schon aufgefallen, dass die Führungslinien in der Rückfahrkamera bei stärkerem Lenkeinschlag einen großen Bogen beschreiben. Auch das ist Ergebnis einer Berechnung, die nur dann stimmt, wenn du ohne weiteres Lenken so weiter fährst.

Mit dem Flankenschutz ist das genauso. Sobald du die Räder einschlägst, errechnet das System eine Kollisionsgefahr auf dem eingeschlagenen Weg und warnt. Es kann ja nicht wissen, ob und wann du wieder anders lenkst.

Beobachte das mal bei den nächsten Versuchen. Wahrscheinlich erklärt sich so das Warnverhalten.

Themenstarteram 19. Juli 2021 um 21:42

Ja, richtig, ich meinte die Einstellung "früh warnen". Die Standardeinstellung möchte ich - zumindest in der Eingewöhnungsphase - ungern verwenden. Habe Angst, dass ich dann vielleicht doch irgendwo versehentlich anecke.

Die Erklärungen klingen plausibel. Bei meinen Einparkübungen habe ich natürlich versucht, möglichst knapp hinter dem jeweils davor stehenden Auto einzuparken (wo hat man schon im normalen Stadtverkehr 8-10 m lange Parklücken). Da kann es schon sein, dass ich mal mehr und mal weniger nahe mit der rechten Fahrzeugseite am hinteren Kotflügel des davor stehenden Autos vorbeigefahren bin und dabei Alarm ausgelöst habe.

Aber die Situation in der Tiefgarage ist für mich trotzdem nicht nachvollziehbar. Aber wie bereits geschrieben, ist der Alarm seitdem nicht mehr aufgetreten.

Ich werde es auf jeden Fall weiterverfolgen.

Vielen Dank.

LG Briana

Auch wenn mein GLA "alt" ist und dieses Feature nicht hat hilft es doch vielleicht:

Die Ultraschallsensoren reagieren auch auf Geschwindigkeit. Wenn man sich schnell etwas nähert, dann merkt man das daran, dass diese erstmal grundlos auf Anschlag gehen und wenn man sofort stehen bleibt sich der Ausschlag wieder auf 0 begibt.

So kann ich mir die Situation in der TG erklären. "Zu flott" an der rechten Säule vorbei gefahren, beim Einbiegen gibt es dann alarm.

Hatte ich schon in vielen Situationen und kommt mittlerweile erwartet.

Themenstarteram 20. Juli 2021 um 19:40

Naja, "flott" war ich nicht gerade unterwegs, ungefähr Schritttempo. Grundlos auf Anschlag ist er gegangen, aber der Alarm ging auch nicht weg, als ich stehen geblieben bin. Er blieb dann das komplette restliche Parkmanöver über auf Dauerbetrieb. Mal sehen, ob das in der Tiefgarage irgendwann mal wieder passiert.

Ich werde jedenfalls mit allen hier gegebenen Tipps in weitere "Einpark-Testphasen" gehen.

LG

Briana

Hallo,

ich habe nun gestern beim seitlichen Rückwärtseinparken (den Parkassistenten gibt es ja beim H 247 nicht mehr!) festgestellt, dass ohne Grund eine Vollbremsung durchgeführt wurde. Hatte schon gedacht, ich hätte etwas „mitgenommen“. Aber ich bin ausgestiegen und habe gesehen, dass am Bordstein ein hohes Unkraut steht (ca. 50 cm vom hinteren Stoßfänger entfernt) Kann dadurch die Vollbremsung erfolgt sein?

Meine erste spezielle Erfahrung hierzu. Beim einparken stand die Beifahrertür des neben der Parklücke bereits geparkten Autos noch offen. Die Tür wurde dann geschlossen und das Auto verlassen. Das 360 Grad Bild zeigte weiter das geparkte Auto mit geöffneter Beifahrertür und die Warnung hörte nicht auf. Das Bild wird errechnet und ist teilweise nicht live.

Themenstarteram 31. Juli 2021 um 14:31

Zitat:

@odobma. schrieb am 21. Juli 2021 um 13:44:50 Uhr:

Hallo,

ich habe nun gestern beim seitlichen Rückwärtseinparken (den Parkassistenten gibt es ja beim H 247 nicht mehr!) festgestellt, dass ohne Grund eine Vollbremsung durchgeführt wurde. Hatte schon gedacht, ich hätte etwas „mitgenommen“. Aber ich bin ausgestiegen und habe gesehen, dass am Bordstein ein hohes Unkraut steht (ca. 50 cm vom hinteren Stoßfänger entfernt) Kann dadurch die Vollbremsung erfolgt sein?

Könnte m.E. eine Erklärung sein. Die Sensoren können ja nicht unterscheiden, welche "Hindernisse" unkritisch sind (weiches Unkraut wie Gräser) oder welche nicht (Tiere, Personen oder hartes Gestrüpp). Eine Vollbremsung ist mir allerdings noch nicht passiert. Die habe ich eher selbst (fast) ausgelöst, vor Schreck über den Alarm :).

In der Zwischenzeit ist es in der Tiefgarage noch 2 mal passiert, dass es bei leerer Parklücke daneben grundlos Alarm gegeben hat, dieser war aber nur ganz kurz (< 1 Sekunde). Vielleicht auch deshalb, weil ich ihn ignoriert habe und weiter in meine Lücke gefahren bin. Testweise Einparkversuche auf der Straße wie eingangs in meinem ersten Beitrag beschrieben, habe ich bislang nicht mehr durchgeführt.

Zitat:

@Shark58 schrieb am 19. Juli 2021 um 22:43:08 Uhr:

@Briana156

Zunächst mal nehme ich an, dass du mit Einstellung empfindlich die Parktronic Einstellung rundum warnen früh meinst. Wenn das so eingestellt ist, dann warnt die Parktronic nach vorne bereits ab 1,0m und zur Seite ab 0,6m Abstand. Dann piepst es grundsätzlich ziemlich oft und anhaltend.

Ich habe die Empfindlichkeit nach kurzer Zeit auf Standard eingestellt und damit das Warnverhalten deutlich entschärft.

Beim Flankenschutz kommt noch hinzu, wie das System Hindernisse seitlich erkennt.

Neben den vier Ultraschallsensoren in den Stoßstangen vorne und hinten gibt es jeweils zwei weitere Sensoren seitlich in der Stoßstange vorne und hinten. Deren Erfassungsbereich reicht aber nur ungefähr 50cm nach hinten. Der „tote Raum“ zwischen diesen beiden Sensoren an jeder Seite, also gut drei Meter, werden nicht durch Sensoren unmittelbar erfasst, sondern bei der Vorbeifahrt. Deswegen steht in der BA auch, dass die seitliche Hinderniserkennung erst funktioniert, wenn das Fahrzeug mindestens mit der halben Wagenlänge daran vorbei gefahren ist. Während dieser Vorbeifahrt werden die Sensordaten zwischengespeichert und vom Computer in ein Bild der Umgebung umgesetzt. Erst das führt dann bei erkanntem Hindernis zur Warnung.

Jetzt kommt die wahrscheinliche Ursache für deine „Fehlalarme“. Sicher ist dir schon aufgefallen, dass die Führungslinien in der Rückfahrkamera bei stärkerem Lenkeinschlag einen großen Bogen beschreiben. Auch das ist Ergebnis einer Berechnung, die nur dann stimmt, wenn du ohne weiteres Lenken so weiter fährst.

Mit dem Flankenschutz ist das genauso. Sobald du die Räder einschlägst, errechnet das System eine Kollisionsgefahr auf dem eingeschlagenen Weg und warnt. Es kann ja nicht wissen, ob und wann du wieder anders lenkst.

Beobachte das mal bei den nächsten Versuchen. Wahrscheinlich erklärt sich so das Warnverhalten.

Danke, eine spitzenmäßige Beschreibung. Der beschriebene Sachverhalt hat mich 2018 mal grad 5000 Euro gekostet bei meinem damaligen Volvo S90. Rückwärts zum Wenden in ein Ausfahrt rein, beim Vorwärtsfahren dann die kleine Mauer des Gartens nicht erkannt. Das Bild im Volvo zeigte keine roten Balken an der Seite, darauf habe ich mich verlassen. Das mit den vier Sensoren und dem für das System nicht erkennbarem Bereich in der seitlichen Fahrzeugmitte wollte mir der Verkäufer dann zeigen und meinte : das ist doch logisch. So blöd kann man doch nicht sein.... -- wenn ich mein Leben nochmal zu leben hätte - ich würde direkt zu Mercedes gehen. Made in Germany passt wohl besser zu mir.

Hatte in der letzten Zeit 2 Fehlalarme (vorne rechts) während der Fahrt (ca.15km/h).

Ist im Stadtverkehr etwas blöd wenn das Auto ständig piept (zumindest bis zum Neustart).

War in der Werkstatt und habe das Problem geschildert.

Der Verantwortliche hat sich sachkundig gemacht und rausgefunden daß

"das die Fehlfunktion wohl schon mal aufgetreten ist".

Nach einem Softwareupdate bekam ich das Auto wieder mit dem Hinweis

"Ich soll beaobachten ob das Problem wieder auftritt" - mal abwarten.

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