Fahren mit Methanol

Hallo !
Ich weiß nicht genau ,ob ich in diesem Forum überhaupt richtig bin . Vieleicht gehört es ja zu den Oldtimern , oder den alternativen Antrieben.
Also : Im Augenblick fahre ich meinen Oldtimer (Fiat 600) mit Methanol weil : 1. Ich gerne Experementiere.
2. Ich eine Methanoltankstelle in der Nähe habe (1,10 E/Ltr.)
3. Ersatzteile für das Auto noch für kleines Geld zu bekommen sind,
4. Der Umbau sehr einfach ist ( Vergaserauto )
Frage : Was kann passieren ? Tank ist Stahlblech , von innen entrostet und beschichtet mit angeblich methanolfestem Kunststoff . Leitungen : verzinkte oder cadmierte Stahlleitung mit PVC-Schläuchen ? kombiniert , übliche mechanische Kraftstoffpumpe mit gummierter Stoffmembrane , Vergaser =Zinkdruckguß mit Messingdüsen ,Zylinderkopf= Alu , Block =Gußeisen .
Habe eine von Außen verstellbare Hauptdüse eingebaut ,sodaß ich mit wenigen Handgriffen wieder zurückbauen kann . Will aus diesem Grund auch nicht extra die Verdichtung erhöhen. Mit Anspringen keine Probleme , Auto wird eh nur im Sommer gefahren . Leistung ist i.O. eher besser . Kerzenbild sehr hell und sauber . Ölwechsel 1mal im Jahr( ca2-3000km) Verbrauch mit Benzin ca 7 Ltr/100 km mit Methanol ca .8 Ltr/100km . Hat sonst noch jemand Erfahrung mit Methanolbetrieb ? Muß ja , sonst würde sich ja die Tanke nicht lohnen.Berichtet doch mal bitte . Mit welchen Schäden muß ich rechnen ? Wenn überhaupt .
Mit freundlichen Grüßen :
Rostklopfer

Beste Antwort im Thema

Naja, so wild ist auch Methanol wieder nicht. Halt toxisch (Kennzeichnung: T), da es im Körper zu Ameisensäure abgebaut wird.

Energieinhalt ist passabel...
* Methanol: 22 MJ/kg
* Ethanol: 29 MJ/kg
* Iso-Octan: 42 MJ/kg
* Flüssiggas: ca 50 MJ/kg
* Erdgas: ca 55 MJ/kg

Bedenkt man, dass man Methanol meist aus Erdgas herstellt, so ist einzig die Tanktechnik ein Argument für Methanol. Billiger als Erdgas kann und wird es nie werden.

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Methanol ist zwar Toxisch, aber nicht wassergefährdend. Es baut sich sehr leicht ab, kein vergleich zur Schweinerei mit Mineralölprodukten.

Aktuell wird verflixt viel Methanol aus Erdgas erzeugt - es gibt viele Länder mit Erdgasvorkommen, aber keinem Erdgasbedarf und ohne Pipelineanbindung. Für die ist Methanol der billigste Weg das Gas in irgendeiner marktgängigen Form loszuwerden. LNG (tiefkalt-Erdgas) ist die andere.

Zitat:

Original geschrieben von Provaider


Methanol ist schwieriger auf den Motor zu adaptieren als Ethanol. Das verdampft ja noch schlechter.

Wie kommst du denn darauf?

Dampfdruck Methanol: 129 hPa (20 °C)
Dampfdruck Ethanol: 58 hPa (20 °C)
(lt. wikipedia)

Mir scheint langsam, hier wird Methanol mit Erbsensuppe verwechselt oder sonstwas. 🙂

Problem ist, die Verdampfungskälte ist höher.

Ethanol: 42 kJ/mol bzw. 911 kJ/kg
Methanol: 37 kJ/mol bzw. 1154 kJ/kg. Und du brauchst für stöchiometrisches Gemisch mehr Masse.

Methanol verdampft zwar leichter, aber du musst für stöchiometrisches Gemisch mehr Energie zuführen ... denn sonst kühlen sich die Tröpfchen einfach schnell stark ab, senken damit Ihren Dampfdruck und schaffen es nicht mehr komplett zu verdampfen. Damit hast du inhomogenes Gemisch.

Bei aufgeladenen Motoren mit Ihrer typisch warmen Ansaugluft und gut vernebelnden Einspritzdüsen kein so großes Ding. Bei Saugern und schlecht zerstäubenden alten Vergasern kanns grenzwertig lustig werden.

Zitat:

Original geschrieben von GaryK


Methanol verdampft zwar leichter, aber du musst für stöchiometrisches Gemisch mehr Energie zuführen ... denn sonst kühlen sich die Tröpfchen einfach schnell stark ab, senken damit Ihren Dampfdruck und schaffen es nicht mehr komplett zu verdampfen. Damit hast du inhomogenes Gemisch.

Also du glaubst, die Brennraumtemperatur in der Verdichtungsphase eines laufenden Automotors könnte unter 65°C fallen. Okeeee.

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Zitat:

Original geschrieben von Kung Fu



Zitat:

Original geschrieben von GaryK


Methanol verdampft zwar leichter, aber du musst für stöchiometrisches Gemisch mehr Energie zuführen ... denn sonst kühlen sich die Tröpfchen einfach schnell stark ab, senken damit Ihren Dampfdruck und schaffen es nicht mehr komplett zu verdampfen. Damit hast du inhomogenes Gemisch.
Also du glaubst, die Brennraumtemperatur in der Verdichtungsphase eines laufenden Automotors könnte unter 65°C fallen. Okeeee.

Wer redet von Direkteinspritzern?

Alle anderen spritzen in den Ansaugtrakt nicht den Brennraum.

Vorallem rede wir/ich vom Kaltstart. Versuch mal dein Auto bei Minusgraden mit Alkoholkraftstoffen zum laufen zu bringen, das ist gar nicht so einfach vorallem wen man nur die Vergaserhauptdüse auf fett gedret hat.

Zitat:

Original geschrieben von snooopy365



Zitat:

Original geschrieben von Kung Fu


Also du glaubst, die Brennraumtemperatur in der Verdichtungsphase eines laufenden Automotors könnte unter 65°C fallen. Okeeee.

Wer redet von Direkteinspritzern?
Alle anderen spritzen in den Ansaugtrakt nicht den Brennraum.

Anscheinend redest nur du davon, aus unbekanntem Grund. Ob der Kraftstoff nun außen oder innen gespritzt wird, ändert jedenfalls nichts daran. Der verdampft erst beim Verdichten vollständig. Ob Benzin, E oder M.

Zitat:

Original geschrieben von Provaider


Vorallem rede wir/ich vom Kaltstart. Versuch mal dein Auto bei Minusgraden mit Alkoholkraftstoffen zum laufen zu bringen, das ist gar nicht so einfach vorallem wen man nur die Vergaserhauptdüse auf fett gedret hat.

Gerade dann ist ein Brennstoff mit hohem Dampfdruck sehr nützlich. Dem Winterbenzin setzt man deshalb extra solche Stoffe zu, möglicherweise ist auch Methanol dabei. Ich selbst verwende bei Minusgraden Butan (über 200kPa Dampfdruck), um meine E85-Schleuder anzuschmeißen.

Es geht auch um die Verdampfungskinetik. Schließlich hast du nicht unendlich Zeit bis das Zeugs zunächst verdampft und dann gleichmäßig im Zylinder verteilt sein sollte. Inhomogenes Gemisch brennt genauso lahm wie echter Magerlauf. Übrigens einer der stärken von Gaskraftstoffen - die Gemischbildung erfolgt halt wesentlich schneller.

Mach einfach den Praxistest, du wirst merken das die verdampfungsenthalpie dir beim Kaltstart einen Strich durch die Rechnung machen wird, das ist zwar für die Füllung gut aber zum starten schlecht.

Das sind ja alles schöne Fachbegriffe und Zahlen aber die Verdampfungsenthalpie von ein paar ml Kraftstoff ist trotzdem nicht daran schuld, dass im Winter dein Auto kalt ist und schlecht anspringt. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass es nicht genug Kraftstoff in den Brennraum schafft, weil 1) zuwenig verdampft und 2) dann noch teilweise wieder an den eiskalten Saugrohrwänden kondensiert. Ein Brennstoff mit hohem Dampfdruck ist da immer im Vorteil, weil schneller ein zündfähiges Gemisch im Brennraum erreicht wird. Wie gesagt, ich verwende Butan und damit springt die Kiste bisher bei beliebigen Frostgraden beim ersten Funken an. Ich glaube mir mangelt es da nicht an Praxiserfahrung.

Du vergleichst Butan mit Methanol? Das ist ein gewaltiger unterschied.
Fahr mal einen Winter E85, M85 bekommt man ja so schlecht. Da wirst du erkennen was die Probleme sind.

Na wenn du das sagst...🙂 Ich habe doch oben schon geschrieben, dass ich E85 fahre. Ich klink mich mal aus dem Kindergarten aus..

Und startest du auch auf E85 oder nicht?

Methanol ist genauso kaltstartfähig wie Benzin. Die Verdampfungsenthalpie spielt doch beim Kaltstart keine Rolle, da kommt es primär auf den Dampfdruck an.

Und ist der Motor erstmal warm, dann ist die starke Kühlwirkung sehr günstig für hohe Leistung.

Gruß SRAM

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