Fahrbericht Vectra C 2.2 Elegance

Opel Vectra C

Hallo,

da ich über das vergangene Wochenende einen Mietwagen „Opel Vectra C 2.2 16V Elegance“ fahren durfte (musste), möchte ich kurz meine Impressionen hier zusammenfassen.

Motor: Ab Leerlaufdrehzahl recht kräftig und bis ca. 4.000 1/min kultiviert. Darüber sehr schwach bei unangenehmen Motorgeräusch. Mittlere Drehzahlen (2.500 1/min bis 4.000 1/min) machen mit dem Wagen Spass, alles andere ist leider enttäuschend. Diese Aussage ist nicht nur absolut so zu sehen, nein, auch im direkten Vergleich zum Ford Mondeo 2.0 fehlt dem Motor einfach die Spritzigkeit.

Getriebe: Das Fahrzeug war mit einem handgeschaltetem Getriebe ausgestattet. Schaltwege waren Opeltypisch relativ lang, die Schaltvorgänge im 1. und 2. Gang schwergängig. Die Übersetzung ist deutlich kürzer als im Vectra B 1.8 mit Schongetriebe, was natürlich das Geräuschniveau etwas anhebt. Wenn man vom 2. Gang absieht halte ich die Übersetzung dennoch für gelungen.

Fahrwerk: Gerade auf Schnee war ich absolut positiv vom Vectra mit ESP Plus (was leider nicht abschaltbar war) überrascht. Keine nennenswerten Schwächen, obschon er doch recht straff ausgefallen ist.

Sicherheit: Das Abblendlicht (ohne Xenon) ist in meinen Augen ein Sicherheitsrisiko. Die Ausleuchtung des Lichtkegels ist sicherlich sehr gut, aber die Reichweite selbigens ist äußerst dürftig.

Komfort: Wie auch schon bei meinem (Ex-) GTS V6 bemängele ich weiterhin die Blinker. Es fehlt einfach eine akustische Unterscheidung zwischen Dauerblinken und 3xAnblinken. Es ist mir wieder mehrfach passiert, dass der Blinker machte was er wollte. Ferner halte ich die Anordnung der hinteren Leseleuchten für unpassend. Sie sind zwar ideal zum Ein/Aussteigen, aber leider doch mit erheblicher Blendung für den Fahrer verbunden.

Beschleunigung: 100 – 180 km/h (laut Tacho) 22 Sekunden.

Bremsen: Unbefriedigend. Starkes Fading nach herber Beanspruchung während einer Bergabfahrt. Da war der GTS V6 trotz höherer Leermasse um einiges besser.

11 Antworten

Hallo,

stimmt, Xenon sollte man sich wirklich gönnen.

Fahrwerk auch wirklich gut. (Wieso muß man ESP abstellen können??).

Beim Blinken gibt es einen Druckpunkt, wenn man über den hinausgedrückt hat, wurde Dauerblinken angewählt. Für mich ist der Spurwechselblinker eine geniale Erfindung, die ich nicht mehr missen möchte.

Die Beurteilung des Motors kann ich so nicht nachvollziehen. Das ist ein 16V und den muß man drehen lassen. Meiner ist mit Automatik und ich habe wirklich nicht das Gefühl, daß er schwach ist. Allerdings muß man ihn schon bis zum Anschlag drehen lassen, wenn man ab 160 km/h noch mal richtig beschleunigen will.

Stimmt, die hinteren Leuchten im Fahrgstraum sind wohl keine Leseleuchten, sondern Einsteigehilfen. Richtige Leseleuchten wären wohl in der C-Säule montiert (wie bei BMW o.ä.).

Bremsenfading habe ich, trotz einiger Bergfahrten, noch nicht bemerkt. Allerdings mache ich gerne von der Motorbremse gebrauch, wenn es bergab geht.

mfg.
bauto

Hallo!

Abschaltbares ESP ist für sportliche Fahrweise unablässig. Beispiel Ampelsprint. Will man Powershifting betreiben, so drehen natürlich die Räder kurz beim Schalten von Gang 1 auf 2 und 2 auf 3 durch. Die TC greift dabei so brutal ein, dass man in den Gurten hängt. Nebenbei ist die ganze Beschleunigungszeit versaut.

Zum Motor: Wie bereits gesagt. Ab 4.000 1/min wird er sehr unkultiviert bzw. entwickelt einen unschönen Sound. Die Drehwilligkeit läßt absolut zu Wünschen übrig (im Vergleich zum C20XE oder Z32SE). Ab 5.000 wirkt er daher wie zugeschnürt.

Bremsenfading hatte "meiner" eindeutig spürbar (km-Stand: 20.000).

EZ 8/2003

Zitat:

Original geschrieben von J.M.G.


..... Beispiel Ampelsprint. Will man Powershifting betreiben, so drehen natürlich die Räder kurz beim Schalten von Gang 1 auf 2 und 2 auf 3 durch. Die TC greift dabei so brutal ein, dass man in den Gurten hängt. Nebenbei ist die ganze Beschleunigungszeit versaut.

............

nichts für ungut. aber ich denke an diese problematik haben die konstrukteure nicht gedacht. ich übrigens auch nicht, wenn ich den wagen sehe.

gruß

schniffel

Hallo Schniffel,

es ist durchaus richtig von Dir zu sagen, dass das Fahrzeug für solche Situationen grundsätzlich nicht gebaut wurde.

Allerdings ist es immer eine Gefahr der Automatisierung, dass selbige nur Situationen regeln kann an die auch der Programmierer vorher gedacht hat. Und genau hier liegt doch das Problem. Ich bin daher eindeutig für Automatisierung aber entschieden gegen Bevormundung. Solange die ESP und TC - Systeme nicht völlig ausgereift sind, oder zumindest auf einem sehr hohen Niveau funktionieren, solange wünsche ich eine Möglichkeit das System abzuschalten. Ich erinnere nur ungerne an die ersten ABS-Systeme (z.B. im Calibra A), die so langsam regelten, dass die Bremsleistung auf rutschigen Straßenbahnschienen gegen 0 ging (das Abarbeiten eines Regelvorgangs dauerte unendlich lange). Seinerzeit war das ABS noch abschaltbar (Audi 100).

Ich persönlich halte das Verhalten des Vectras schon fast für gefährlich. Unter voller Beschleunigung spricht die TC so ruppig beim Schalten an, dass die Beschleunigung absolut einbricht; mehr noch sogar in eine negative Beschleunigung umschlägt. Dies kann durchaus einen Auffahrunfall provozieren.

Leider habe ich beruflich extrem viel mit Automatisierung/Flugreglern/Avionics zu tun. Hierbei wird man immer wieder mit genau dieser Problemstellung konfrontiert. Zwischenfälle oder gar Unfälle geschehen dann, wenn der Benutzer (Pilot) komplett von den Entwicklern übergangen wird.

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Die Thematik Automatisierung oder nicht ist ja schon recht alt.

Was häufig vergessen wird, ist die Frage, wieviele Leben bereits dadurch gerettet wurden. Die Fahrzeuge werden eben in etwa für folgende Spanne Käufer entwickelt (ohne jemanden ansprechen zu wollen) :

für L. Müller, die keine Fahrsicherheitskurse belegte und vielleicht einmal im Monat Auto fährt.
sowie für H. Fleissig, der als Vertreter jeden Tag 100te km Auto fährt, von seiner Firma die Fahrsicherheitskurse erhält und ständig durch seine Arbeit beim Fahren abgelenkt wird.

Für Rowdy Bleifuss, der jede Kurve im Drift nehmen will und an der Ampel mit Kavaliersstart losfährt ist in dieser Spanne eben kein Platz. Am Ende merkt er, wie ESP seine Aktion unterbindet und ärgert sich über die "Bevormundung". Das er vielleicht im Graben gelandet wäre, interessiert ja keinen, weil es eben nicht passiert ist.

Ich kenne viele Jugendliche, die ihr erstes Auto innerhalb der ersten beiden Jahre gegen einen Baum gesetzt haben und nur mit viel Glück lebend aus der Sache rausgekommen sind, einige haben es nicht geschafft.... Alle meinten, das sie ihren Wagen in jeder Situation beherrschen.

Nicht zu vergessen sind Unfälle, bei denen ESP abgeschalten war und evtl. die Schutzbehauptung losgetreten wurde, das ESP habe falsch geregelt. Das sind Fälle, die keiner überprüfen kann, aber immer wieder berichtet werden, aufgrund der "Sensation".

Kontrolle ist eben nur eine Illusion. Der neben einem fahrende Autofahrer vielleicht ein Idiot.

MfG BlackTM

Zitat:

Original geschrieben von J.M.G.


Abschaltbares ESP ist für sportliche Fahrweise unablässig. Beispiel Ampelsprint. Will man Powershifting betreiben, so drehen natürlich die Räder kurz beim Schalten von Gang 1 auf 2 und 2 auf 3 durch.....

Jetzt verstehe ich auch warum deine Reifen bei deinem (Ex)GTS so schnell runter waren 😉

grüsse

Zerbrösel

Hallo,

noch mal kurz zum "Ampelstart" und TC.

Wenn ich bei meinem 2.2 16V mit Automatik voll aufs Gas gehe, drehen die Räder ganz leicht durch und man beschleunigt wirklich zügig , mit "schlupfenden" Rädern (wie es der "Sportsman" verlangt um das mal so zu formulieren) .

Wenn dann die Automatik den nächsten Gang reinhaut macht er das nochmal (aber weniger spürbar), beim nächsten Schaltvorgang ist man längst bei 80, da "schlupft" es dann nicht mehr.

Also das harmoniert sehr gut.

Als das ABS noch zu langsam war und den Bremsweg verlängerte, war es sicherlich sinnvoll, es abschalten zu können. Heute käme kein Mensch mehr auf die Idee.

Wenn TC ein wenig den Beschleunigungsvorgang verlangsamt ist das weder wirklich störend, noch sicherheitsrelevant. Wenn es beim normalen Fahren stört, ist es kaputt.

Wer beim Schalten ruckelig fährt und das Fahrzeug zum Nicken bringt kann sich sicherlich bei einem Fahrtrainig noch mal zeigen lassen, wie man seidenweich schaltet und kuppelt. 😉

mfg.
bauto

Hallo Zerbrösel,

könnte daran liegen, hihi 😁 ! Aber Scherz beiseite. Ich fahre erstens nicht ständig so, und zweitens bin ich leider nicht der einzige mit dem abartigen Reifenverschleiß beim GTS V6.

---

Hallo Bauto,

vorweg, ich glaube ich kann ganz gut fahren (aktiver NHRA Fahrer während meiner Zeit in den USA sowie die C-Lizenz). Natürlich fährt man nicht immer so, aber wenn es schnell gehen muss, wird halt so gefahren.

Die TC regelt beim Anfahren ideal (bremst das Fahrzeug NICHT ein), da habe ich keine Probleme mit dem System. Nur beim Schalten, also bei Zugunterbrechung und plötzlichem Leistungseinsatz bei 50 km/h bzw. 90 km/h drehen natürlich die Räder ganz kurz durch (für den Bruchteil einer Sekunge). Und hier regelt die TC völlig sinnlos (zumindest bei einem Fronttriebler). Hier ist die Kennlinie von Opel falsch gewählt.

Komisch,

in meinem Vectra GTS 2.2 16V hab ich einen Schalter zum ausschalten des TC...

Zitat:

Original geschrieben von MegaIceman


Komisch,

in meinem Vectra GTS 2.2 16V hab ich einen Schalter zum ausschalten des TC...

Dir ist aber aufgefallen das der Thread schon älter als 5!!! Jahre ist. Man konnte übrigens nur im GTS das ESP abschalten, und den hast du ja, das ist korrekt.

Achso, entschuldigung! 🙂

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