Eure Langzeiterfahrungen mit Chiptuning
Hallo Leute,
ich fahre einen Astra J 2.0 CDTI und das Thema Chiptuning interessiert mich seit längerem.
Ich möchte ein paar Informationen zur Langzeitverträglichkeit von Leistungsoptimierungen sammeln, aus persönlichem Interesse. Dieser Beitrag richtet sich nur an Forenmitglieder, die Ihre Software im Fahrzeug (auf welche Weise auch immer) verändert haben.
Das hier soll ausdrücklich KEINE Grundsatzdiskussion werden. Das Internet ist voll von Kritik und technischen Gefahren, was absolut nachvollziehbar ist. Andererseits haben etablierte Chiptuner hohe Verkaufszahlen, aber über Langzeiterfahrungen von Besitzern die einen Chip eingebaut haben, liest man nur wenig.
In diesem Beitrag interessieren NICHT
- Tipps & Ratschläge à la "lass die Finger davon"
- mögliche Folgen & mögliche Schäden
- Thema Versicherung, TÜV, Garantie, Betriebserlaubnis etc.
- Frage ob Billig oder teuer, ob Box oder OBD, ob alles Schrott oder brauchbar
- Die 20€ Chinadinger werte ich mal nicht als ernsthaftes Tuning
All diese Themen wurden ja schon haufenweise im Internet ausführlichst ausgelutscht. Diese Themen sind sicherlich auch sehr wichtig und diskussionsbedürftig, aber hinreichend bekannt. Mir geht es nur um objektive Fakten auf Basis eurer Erfahrungen und würde mich über ein paar Beiträge zu folgenden Fragen freuen:
1. Box oder OBD und von welchem Hersteller?
2. Welches Modell und welcher Motor?
3. Bei welchem KM-Stand eingebaut?
4. Wieviel KM seitdem gefahren?
5. Entstandene Schäden oder Probleme für die die Softwareveränderung ursächlich sein kann?
6. Würdest du es wieder machen?
Vielen Dank! =)
Beste Antwort im Thema
Habe keine Erfahrungen beim Astra aber bei anderen Herstellern:
Mein Kollege kaufte 2002 neu einen Golf4 1.9TDI 101PS und nahezu ab Anfang gabs dann ein 'kleines' Tuning von Abt auf circa 120-130PS (ohne Leistungsmessung)
Das Fahrzeug fuhr 264.000km problemfrei und wurde 2013 verkauft aufgrund einer rutschenden Kupplung (und Benötigung eines Kombi).
Fahrstil Landstraße und Autobahn (dort meist 130-180, also nicht rechte Spur bei 100)
Mit Fahrzeugpflege und einem sanften Tuning, das ordentlich ausgeführt wurde (keine 2-Kanal-Ebaybox) sind mit kleinen Einbußen in der Standfestigkeit aller Bauteile keine großen Risiken vorhanden, dann sollte das auch über längere Zeit funktionieren.
Ich kenne einige (4-5) andere, die mit Tunings fahren
(handgeschriebene Software, dementsprechend teurer, keine eingekaufte Software oder Box!).
Dort wird mit 25% mehr Leistung und Drehmoment gefahren als Serie und das funktioniert bei z.b PersonX schon seit 70.000km!
Mit Warmfahren, regelmäßigen Ölwechseln und Hirn überlebt das Auto das.
31 Antworten
Bei meiner ChipBox war ein TÜV Gutachten dabei. Der TÜV schaut sich dann an, ob alles korrekt verbaut wurde. Hat in meinem Fall ziemlich genau 80 Euro gekostet. Anschließend musste zur Zulassung, da bekommste neue Papiere. Die kosten nochmal um die 15-20 Euro.
Wenn kein Gutachten dabei ist, gehts (meines Wissens) nur mit Einzelabnahme. D.h. die Mehrleistung muss aufm Prüfstand festgestellt werden usw. Das ist dann wesentlich teuerer. Da schätze ich +300 Eur, je nach Aufwand.
Andere Möglichkeiten sind mir beim Chiptuning nicht bekannt.
Wenn kein Gutachten dabei ist, kann man es eigentlich so gut wie vergessen.
Erstmal haben die aller wenigsten Prüfstellen die Möglichkeit, die Leistung zu messen. Dann muss noch bestimmt werden, ob Bremsen und andere Teile für die mehr Leistung ausgelegt sind.
Für eine Privatperson ist so eine Abnahme völlig uninteressant, da viel zu teuer und zu aufwändig.
@Roadrunner 16V:
Jede Veränderung am Motor ist eintragungspflichtig. Wurde diese nicht eingehalten, übernimmt die Versicherung, im Falle eines Unfalls, keine Kosten.
Außerdem, für den Fall, dass dich die Polizei anhält und zufällig mal in den Motorraum schaut, solltest du es aufjedenfall eingetragen haben. 😉
@BMW-Laubi: Danke für deine Antwort, welche box hast du denn drin?
Ähnliche Themen
Und ich habe noch eine Frage:
Wenn man dann neue Papiere bekommt, wie sieht das denn aus, wenn das Auto finanziert? Kann man das so einfach machen? Bzw. wie kommt man an den Brief?
Das Fahrzeug gehört solange der Bank/Autohaus bis du deine Schulden in Form von Raten getilgt hast. (Du bist dann nur Nutzer) Somit dürftest du dann keine Änderung am Fahrzeug vornehmen, Ausnahme bilden die Zubehörräder.
Zitat:
@Rahain schrieb am 30. Juni 2016 um 14:11:59 Uhr:
@BMW-Laubi: Danke für deine Antwort, welche box hast du denn drin?
Ich hatte die DTE Box, aber die Gefahr war mir persönlich zu groß. Die Problematik war, dass der Motor in den Notlauf ging. Der Abgastemperatursensor hat sich gemeldet.
Warum ich so entschieden habe, kann ich bei Bedarf (werkstoff-)technisch begründen. Da ich ja keine Grundsatzdiskussion über Chipboxen anstoßen wollte, kann ich diese evtl. auf Wunsch posten oder als private Nachricht schicken. Falls es überhaupt jemand interessiert.
Und was meinte DTE dazu, dass der Motor in den Notlauf geht?
Ist ja sicher nicht der Regelfall, sonst würde es auch kein Gutachten dazu geben.
Danke Kaktus09. 🙂
racechip kann sich schon fernsehspots leisten. noch fragen?😁
Du musst ja nichts von denen kaufen wenn es dir nicht passt, oder schon schlechte Erfahrungen gemacht?
Und was ist an Werbung falsch? Andere Hersteller bewerben ihre Produkte doch ebenfalls...
ich nicht, ich habe kein auto. aber selber schon zerschossenen motor gesehen wo der schaden auf eine box zurückzuführen war.
aber da ich nicht lizensiert bin hier zu schreiben bin ich jetzt ruhig.😁
Mein Fahrzeug: Astra J 1,4 T, 140 PS, EZ 2012
Nachgerüstet mit Racechip One, etwa 3 Monate über ca. 4000 KM in Gebrauch
Erfahrungen: Mit der werksmäßigen Einstellung des Chips war zunächst kaum eine Veränderung spürbar. Nach Durchprobieren verschiedener Einstellungen dann jedoch besserer Durchzug besonders im mittleren Drehzahlbereich. Die Höchstgeschwindigkeit hat sich kaum verändert, wurde aber müheloser erreicht. Der Durchschnittsverbrauch (ausgerechnet) ist etwa gleich geblieben oder hat sich leicht erhöht.
Ungefähr 3 Monate ging alles gut, bis eines Tages beim Beschleunigen plötzlich der Motor ausging und nach dem Neustart kaum noch Leisung brachte. In der Opel-Werkstatt wurde festgestellt, dass sich der Vor-Kat aufgelöst hatte und seine Trümmer den Haupt-Kat zugesetzt hatten, Ursache laut Opel-Diagnose unbekannt. Entweder sei unverbranntes Benzin in den Kat geraten oder die Abgastemperatur sei zu hoch gewesen. Beide Kats mussten erneuert werden, Kosten ca. 1600 Euro. Den Racechip hatte ich vor dem Werkstattbesuch entfernt.
Ursache für den Schaden MUSS nicht zwingend der Racechip gewesen sein, aber er KANN es durchaus gewesen sein. Eine erhöhte Abgastemperatur bei erhöhter Motorleistung erscheint mir plausibel, schließlich befindet sich der Vor-Kat auch sehr nah am Motor. Zumal laut Opel ein solcher Schaden höchst ungewöhnlich ist und auch die Fehlerdiagnose keinen anderen Verursacher gezeigt hat.
Die von der Firma Racechip angebotene Motorversicherung hatte ich nicht. Sie hätte mir aber auch nichts genützt, da laut den Versicherungsbedingungen Katalysatoren nicht eingeschlossen sind.
Seit der Reparatur läuft alles wieder rund, ohne Racechip. Den werde ich definitiv nicht mehr verwenden und würde ihn auch niemandem empfehlen, der nicht besonders risikofreudig ist.
Wie sagte ein Dozent: "Billig muss man sich leisten können"
Danke für den Erfahrungsbericht Doc.Jim - bittere Pille das.
Auch wenn Du vermutlich keine Wiedergutmachung von RC zu erwarten hast würde ich sie dennoch über den Schaden informieren. Evtl. lernen die daraus was anderen vor Schäden schützen hilft.