Ethanol
ich fahre immer an einer Ethanoltankstelle vorbei und seit Monaten fällt mir auf, dass der Preis im Gegensatz zu Super nicht mehr steigt. Der Liter für E85 kostet 99 cent.
Jetzt meine Frage:
Was passiert wenn ich mit einem neueren BMW E85 fahre?
Für E10 wurden ja alle freigegeben.
Wenn ein 10% Ethanolanteil meine Leitungen nicht auffrisst warum sollte es bei 85% Probleme geben.
Hat jemand eine Ahnung?
22 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von hanswurst2
Ja da kann ich mich auch erinnern. Vor etwa einem halben Jahr wollte die Autoindustrie sich statt 120g auf 130g verständigen und die 10g Differenz sollte durch CO2- Neutralen BIO-Sprit erreicht/gerechtfertigt werden.Zitat:
Original geschrieben von pfarrer
Nein es war mal von etwas anderen ne Rede, dass der Bioethanol eben nicht beim CO2 Ausstoß angerechnet wird, da er Co2-Neutral wirkt.
Das würde aber bei der KFZ Steuer keinen unterschied bei den Kosten machen, außer man könnte nur noch E85 Tanken. Aber solche Autos wären hier unverkäuflich.
Ursprünglich war ja von E10 und E25 die redet, dass alle Autos dies Tanken müssen und somit für alle Autos höhere CO2 Quotern möglich sind.
Flexfluels werden sich unter steuergesichtspunkten und somit zum Flottenausstoss identisch zu Benzinern bewertet.
Was man noch bedenken sollte, dass der c-max flexfuel mit 125 PS 169 g/km emmissionen hat. Das entspricht dem E90 325i mit 218 PS (170g/km). Also halbe Leistung mit gleicher Steuer ;-) (und Normverbrauch)
Der 3er Konkurrent Mondeo mit dem 145 PS Motor hat 189 g/km. Also 16 g mehr als der fast doppelt so Starke 330i.
Flexfuel ist wenn dann heute interessant. In 2-3 Jahren wird es anders aussehen. Will dann noch jemand sowas wenn es das gleiche kostet wie Benzin?!
Was das andere noch ist, dass in 2-5 Jahren Syntethisches Benzin wohl "marktreif" sein wird. Und dann als Konkurrenz zu E85 auf dem Markt sein wird, welches aber von ganz normalen Benzinern gefahren werden kann.
Vor allem ist dann der vorteil, dass nicht nur Zucker als Rohstoff dient sondern fast alle Kohlenstoffhaltigen Materialen vergast werden können und damit Benzin herstellen. Die Anbauflächen wo Zuckerrüben / Zuckerrohr anbauen können sind stark begrenzt. Was zur folge hat dass eine weitere E85 verbreitung für die Bevölkerung /(ohne importe) im vergleich zum Benzin kostenneutral verlaufen wird. Weil die Anbauflächen für unsere Nahrungsmittel verknappt werden und somit die Preise steigen.
Das die Gesammtheit der Befölkerung die Kosten für die Regenerativen Energieausdehnung trägt dürfte ja jedem im Supermarkt aufgefallen sein, und das so gut wie kaum Deutsche Lebensmittel mehr bei uns zu finden sind. Es ist inzwischen einfach Attraktiver für die Bauern Energieprodukte anzubauen als Lebensmittel ;-).
In einer Studienarbeit die ich 2006 zu diesem Thema gemacht hatte, war dieser zusammenhang, dass wenn die Bioengergie ausgedehnt wird, die Preise für lebensmittel steigen werden, weil sie verknappt sind. Wenn man bedenkt dass nur rund 20% des Deutschen Energiebedarfes aus 100%tiger Nutzung (d.h. ohne Anbau von Lebensmitteln) der Landwirtschaftsflächen gedeckt werden können, wird klar dass die klassischen Biosprite (raps, E85, Biogas) nur eine Nische bilden können. Wir haben leider keine Regenwälder die wir abholzen können und dort Zuckerrohplantagen anlegen können und somit wären wir bei masseneinsatz allein vom Import aus Drittländern anderer Kontinente angewiesen.
Dann ist die CO2 Bilanz allerdings mieserabel. D.h. der ehemalige Urwald hätte eine essere Bilanz als die Zuckerrohrplantage für das E85.
Ich glaube ich habe dargelegt warum E85 keine lange Zukunft hat und langfristige technologieinvestitionen Geringere Gewinne erwirtschaften werden als andere alternativen. (Begrenzte attraktivität)
Somit können sich die heutigen E85 fahren (noch) über die niedrigen Preise freuen.
gretz
p.s. wenn jemand Kontra schreiben will sollte er/Sie bitte auch inhalt mit dabei sein und nicht nur plagative (leere) Aussagen.
Wenn man davon ausgeht, dass Bioethanol eine C02 neutrale Umweltbilanz hat (die Planzen speichern genau soviel CO2 wie bei der Verbrennung wieder frei wird) dann sind 120g CO2 bei fossilen Treibstoff doch das selbe wie 132g bei E10.
Das meinte ich und ist eigentlich nachvollziehbar.
hier mal was Überspitztes.
In den 80er Jahren hat man eine Alge gefunden die unheimlich schnell wächst und nur einen sehr geringen Einfluss auf unser Ökosystem hat. In unseren Ozeanen hätten sie niemand gestört.
Diese Algen speichern CO2!
Es wäre kein Problem so viele Algen anzubauen was jährlich an CO2 durch Erdöl, Ergas und Kohle freigesetzt wird.
Dann wäre die CO2 Bilanz von fossilen Treibstoffen neutral!
Man kam dann aber zu dem Schluss, dass es nicht notwendig ist, weil CO2 keine negativen Auswirkungen auf unser Umwelt hat, sondern eher positive, weil besseres Pflanzenwachstum!
@Kevinmuc
Zu dem das der Fahrer ja genau statt E85 normales Super tanken kann...
Der Fahrer kann ja auch nicht eine höhere KFZ Steuer bekommen, wenn er immer Tempo 200 auf der Autobahn fährt und meinetwegen doppelt soviel Sprit braucht. Deswegen zieht das nicht für mich.
Noch etwas zu den Lebensmittelpreisen, was glaubst du wie günstig die Lebensmittel wären, wenn die EU keine Prämien mehr für stillgelegte Äcker bezahlen würde?
Ob ich jetzt frische Lebensmittel zu Biosprit machen würde, es wäre eine moralische Frage. Fangen wir doch erstmal mit Klärgas und Lebensmittelresten an und sehen dann, ob es gut funktioniert.
Zitat:
Original geschrieben von hanswurst2
Wenn man davon ausgeht, dass Bioethanol eine C02 neutrale Umweltbilanz hat (die Planzen speichern genau soviel CO2 wie bei der Verbrennung wieder frei wird) dann sind 120g CO2 bei fossilen Treibstoff doch das selbe wie 132g bei E10.Das meinte ich und ist eigentlich nachvollziehbar.
Das hatte ich ja auch oben erwähnt:
"Ursprünglich war ja von E10 und E25 die redet, dass alle Autos dies Tanken müssen und somit für alle Autos höhere CO2 Quoten möglich sind."
Bioethanol hat eine Positive CO2 Bilanz, ist aber nicht co2 Neutral. Weil es werden andere & Konventionelle Brennstoffe zur erzeugung und Herstellung verwendet. D.h. ein L E85 das verbrannt wird, wird zwar wieder durch die Pflanzen aufgefangen, allerdingst muss für in Deutschland Hergestelltes L85 mindestens die Doppelte Energiemenge wie in E85 vorhanden ist, eingesetzt werden. Soweit sogut... das finde ich auch noch okay.
Was mich aber dann stört ist wenn es auf Gerohdeten Regenwaldboden wächst und wir es importieren das wir unseren Bedarf denken können. Da hier ein wesentlich höherer Aufwand zur Erzeugung / Herstellung / Transport.
Umweltpolitisch heißt das für ein 120g/km Auto: Gesamtausstoss - Pflanzenrücknahme = Effiktivaustoss / km
E85 aus Deutschland ca. Ges Ausstoss (2*120 g/km) = 240 g/km - 120g/km = 120g/km
E85 aus Brasilien: ca. (5*120g/km) = 600g/km - 120 g/km = 480g/km
D.h. der Effiktivausstoss gibt an, wieviel du in die Umwelt trotzdem Pustest mit einem Km mit einem 120 g Auto. Wären alle Produktionsprozesse durch E85 (oder andere Reg. Engergien) gespeist, erst dann wäre es CO2 Neutral. Dann wäre nur die Ausstossmenge um 50 oder 90 % Reduziert.
Die wirklichkeit sieht aber so aus, dass die Produktionsprozesse mit Konventionellen Energien gespeißt werden. D.h. für 1 L Brasilianischen E85 wäre die 5 Fache Menge Konventioneller Fosiler Brennstoffe eingesetzt worden. (Öl, Diesel, Kohle).
Also wenn man die Gesammtbilanzen zieht zwischen alt und neu dann hat der Urwald einen wesentlich höhere CO2 Reduktion beigetragen als die E85 Produktion.
Zitat:
Wenn man davon ausgeht, dass Bioethanol ...
Man kann natürlich die Komplexität so weit Reduzieren, dass die Essentiellen zusammenhänge Entfallen und so nur einseitige Interessen berücksichtigt werden.
wäre ungefähr so..: Woher kommt der Strom --> aus der Steckdose *gg*
gretz
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Gestern vor dem Match Österreich-Polen fuhr auf dem gleichen VIP-Parkplatz wo ich stand ein Audi A6 in der Ethanol-Version. Das Auto klang genauso wie der A6 Benziner von meinem Vater - und es stank oder riechte gar nicht irgendwie anders um das Auto. Einizger Unterschied war der Aufkleber (Ethanol Power). Also denke ich, daß da wirklich bald was von Audi zum Verkauf kommt.
Hallo zusammen,
komm zwar nicht aus dem BMW lager aber ich fahre meinen Zweitwagen mit E85.
Ich Tanke das ganz Normal ohne Umbau. Ich fahre es aber höchstens zu 50%, mehr trau ich mich nicht.
Der Verbrauch ist ca. um 2 l gestigen, lohnt sich bei den Preisen aber umso mehr.
Vom E85 muss zwar mehr eingespritzt werden, aber die Lamdaregelung regelt ja immer auf Lambda 1, so das sie die Einspritzmenge erhöht wird und er nicht zu mager Laufen kann.
Ich Fahre so jetzt ca. 7 Monate und 11.000km ohne eine defekt, (hoffentlich noch länger)
Aber bei dem alten Wagen wäre ein Motorschaden kein grosser mehr.
Ich empfehle solche versuche keinem Leihen, ich bin vom Fach und kann kontrolliern ob er zu mager läuft oder nicht, und der Lambdaregelkreis meines Autos kann es defintiv ab, ich hab bis jetzt auch keine Fehlerspeicher im Steuergerät wegen der Lambdaregelung die seine Regelgrenze erreicht hat.
Wie gesagt, nur für leute die sich etwas auskennen.
Audi A6, Bj 95
V6 2.6 205Tkm 150Ps
Die Aktuellen DI arbeiten auch im Magermixbereich.
Zitat:
Original geschrieben von pfarrer
Noch etwas zu den Lebensmittelpreisen, was glaubst du wie günstig die Lebensmittel wären, wenn die EU keine Prämien mehr für stillgelegte Äcker bezahlen würde?
Die EU zahlt auch keine Prämien für Stilllegungsflächen mehr. Außerdem ist es wohl an der Öffentlichkeit vorbeigegangen, dass auf den Stilllegungsflächen Pflanzen zur Erzeugung von erneuerbarer Energie angebaut werden konnten. Also da blieb nix ungenutzt.
Außerdem ist es sowieso Schwachsinn, dass die Lebensmittel wegen der "Energie vom Acker" teurer werden. Der echte Grund dafür sind weltweite Missernten z.B. in Australien, Südeuropa, Osteuropa....und die Spekulanten, die die Preise künstlich nach oben treiben.
Die erneuerbaren Energien haben da einen so geringen Anteil, so dass die keine Auswirkungen auf den Preis haben. Eine ebenso geringe Rolle spielen da auch die Stilllegungen, die ja in den meisten Fällen auch gar keine solchen waren.
MfG
Franzl