ESP vs. Allrad gegen schleudern?
Hallo,
das ESP soll 45 % aller Schleuderunfälle bei Autos verhindern.
Wieviel Prozent der Schleuderunfälle würden durch einen permanenten Allradantrieb (ohne ESP) im Vergleich zu Front bzw. Heckantriebssystemen verhindert werden?
Gruß und Dank
Stefan
72 Antworten
Zitat:
@xis schrieb am 17. März 2021 um 23:52:18 Uhr:
Davon ist auszugehen.
Allrad leistet: Beschleunigung zweier Räder zusätzlich zu den anderen zwei.ESP leistet: getrenntes Regeln der Bremse an jedem Rad.
Davon ab, in einer gefährlichen Situation bringt es selten etwas, noch mehr Gas zu geben.
In aller Regel ist Wiki keine gute Quelle, da dort* nach meinem Gefühl oft eher Meinung als Wissen verbreitet wird. Aber auch die dortige Meinung muss sich ja nicht prinzipiell zu meiner konträr sein. Etwa "... zur Verbesserung der Fahrdynamik im Grenzbereich ..." oder "...aus Gründen der erhöhten Traktion und Fahrsicherheit, ..." ist dort zu finden.
Auf der anderen Seite wird es sicherlich einige Verkehrsteilnehmer (vor geben, die die Vorteile nicht nutzen würden, da ihr Verhalten es nicht erfordert, oder weil sie die technischen Möglichkeiten nicht anzuwenden wüssten.
Mal noch ein Ding pro Allrad, ich bin sehr froh, dass ich seltener gegen die "STVO" verstoße, wenn ich Hinweisschilder zur Schneekettenpflicht ignoriere. Bin früher zwar meistens auch an ihnen vorbeigefahren, aber heute habe ich oft ein Schmunzeln im Gesicht, weil die Pflicht zumeist um "ausgenommen 4x4" ergänzt wird.
@Rainer_EHST sieh es mir bitte nach, ich traue es mir nicht zu, Dir auf Deine Rückmeldung in der Art zu antworten, dass ich danach das Gefühl haben könnte, dass Du es verstanden haben könntest. Nur soviel dazu, Anfang Januar habe ich auf der quasi schnurgeraden A9 zwischen Berlin und Leipzig mehrere gedrehte Fahrzeuge passiert, die am Versuch aus der "Einspurigkeit" auszubrechen gescheitert sind. Und nein, es war nicht im Fläming. Es lagen wohl im Schnitt 5 bis 10 cm Schnee auf der Fahrbahn...
*hier im Forum halte ich es für zulässig, dass oft die Meinung im Vordergrund steht.
Zitat:
@Ostelch schrieb am 17. März 2021 um 21:06:15 Uhr:
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 17. März 2021 um 20:29:11 Uhr:
Somit schließe ich mal daraus, das ESP eh nur bei eher leichteren Abnormalitäten eingreift. Ist die Physik überstrapaziert, scheint es inaktiv zu bleiben.Das kommt sicher auf das System an und wie modern es ist. Bei modernen Autos bekommt der Fahrer gar nicht mit, wann und wie die Fahrdynamikregelung aktiv ist. Wie ein rücksichtsvoller Assistent arbeitet sie still im Hintergund und belässt den "Chef" am Steuer im Glauben, selbst alles im Griff zu haben. Ich habe es beim Fahrsicherheitstraining selbst erlebt. Auf der engen Kreisbahn lautete der Befehl, Vollgas zu geben. Was passierte? Nichts. Das System ignoriert den Gasbefehl und regelt über die Bremsanlage, dass man weiter mit maximal möglicher Geschwindigkeit im Kreis fährt. Da geht auch keine Warnlampe an. Es besteht ja keine Gefahr, denn das System hat die Lage unter Kontrolle. Übrigens, mit Allradantrieb ohne Fahrdynamikregelung sähe die Sache deutlich anders aus.
Grüße vom Ostelch
Das glaubst du doch jetzt selber nicht?
Wenn das ESP anfängt zu Regeln, bzw. im obigen Fall vermutlich eher das ASR, dann geht garantiert eine Warnlampe an!
Den, abseits einer Kreisbahn, also im realen Leben könnte direkt hinter der langezogen Kurve, die mit Hilfe der Helferlein am Limit umrundet wird .., eine Kurve mit deutlich engerem Radius kommen und ab 10/20km/h über der max. möglichen Geschwindigkeit sind auch die Helferlein MACHTLOS, weil da keine (Haftungs) RESERVEN mehr sind, für Korrigierendes eingreifen der Elektronik.
Deshalb wird da Garantiert eine Warnlampe Leuchten um den Fahrer*in darauf aufmerksam zu machen, das aktuell die Helferlein eingreifen weil das Limit erreicht ist und er/ sie die Geschwindigkeit reduzieren möge.
MfG Günter
Zitat:
@DB NG-80 schrieb am 18. März 2021 um 07:42:51 Uhr:
Zitat:
@xis schrieb am 17. März 2021 um 23:52:18 Uhr:
Davon ist auszugehen.
Allrad leistet: Beschleunigung zweier Räder zusätzlich zu den anderen zwei.ESP leistet: getrenntes Regeln der Bremse an jedem Rad.
Davon ab, in einer gefährlichen Situation bringt es selten etwas, noch mehr Gas zu geben.
...und die wenigsten hätten das auch gekonnt drauf.
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Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 18. März 2021 um 19:03:36 Uhr:
Zitat:
@DB NG-80 schrieb am 18. März 2021 um 07:42:51 Uhr:
Davon ab, in einer gefährlichen Situation bringt es selten etwas, noch mehr Gas zu geben.
...und die wenigsten hätten das auch gekonnt drauf.
Zweifelst du etwa an den Fahrkünsten der Motor-Talker?
Zitat:
@DB NG-80 schrieb am 18. März 2021 um 07:42:51 Uhr:
Zitat:
@xis schrieb am 17. März 2021 um 23:52:18 Uhr:
Davon ist auszugehen.
Allrad leistet: Beschleunigung zweier Räder zusätzlich zu den anderen zwei.ESP leistet: getrenntes Regeln der Bremse an jedem Rad.
Davon ab, in einer gefährlichen Situation bringt es selten etwas, noch mehr Gas zu geben.
Also, beim Fahrsicherheitstraining absolviere ich die Dynamikplatte am problemlosesten mit leichtem Gasgeben. Die meisten Probleme macht mein Fiesta mit ner Vollbremsung. Den Versatz durch die Dynamikplatte bekomme ich noch problemlos abgefangen, aber beim Gegenschlenker möchte dann die Hinterachse öfters wo anders lang, als die Vorderachse vorgibt.
Je weniger kräftig ich aufs Bremspedal trete, desto schneller lässt er sich wieder in die Spur bringen. Am schnellsten dann halt mit etwas mehr Gas, statt Bremse.
Es gibt natürlich zwei Dinge, die begüstigen, dass das so funktioniert.
- die weiß präparierten Wasserflächen sind nicht so extrem glatt und
- es geht geradeaus weiter
Und da muss ich noch mal etwas erwähnen, das Allradantrieb spurstabiler ist.
Ich hatte mal eine kurze Fahrt mit nem Subaru auf Schnee und habe mal in einer engeren Kurve das Gaspedal vorsichtig weiter durchgetreten.
Ergebnis. Er driftete mit beiden Achsen gleichermaßen nach außen.
Zitat:
@4matic Guenni schrieb am 18. März 2021 um 18:51:33 Uhr:
Das glaubst du doch jetzt selber nicht?
Wenn das ESP anfängt zu Regeln, bzw. im obigen Fall vermutlich eher das ASR, dann geht garantiert eine Warnlampe an!
Den, abseits einer Kreisbahn, also im realen Leben könnte direkt hinter der langezogen Kurve, die mit Hilfe der Helferlein am Limit umrundet wird .., eine Kurve mit deutlich engerem Radius kommen und ab 10/20km/h über der max. möglichen Geschwindigkeit sind auch die Helferlein MACHTLOS, weil da keine (Haftungs) RESERVEN mehr sind, für Korrigierendes eingreifen der Elektronik.
Deshalb wird da Garantiert eine Warnlampe Leuchten um den Fahrer*in darauf aufmerksam zu machen, das aktuell die Helferlein eingreifen weil das Limit erreicht ist und er/ sie die Geschwindigkeit reduzieren möge.MfG Günter
Ob du es glaubst oder nicht. Natürlich gibt es in besonders brenzligen Situationen auch eine Warnlampe. Das System arbeitet aber permanent und meistens unbemerkt.
Grüße vom Ostelch
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 18. März 2021 um 20:14:56 Uhr:
Zitat:
@DB NG-80 schrieb am 18. März 2021 um 07:42:51 Uhr:
Davon ab, in einer gefährlichen Situation bringt es selten etwas, noch mehr Gas zu geben.
Also, beim Fahrsicherheitstraining absolviere ich die Dynamikplatte am problemlosesten mit leichtem Gasgeben. Die meisten Probleme macht mein Fiesta mit ner Vollbremsung. Den Versatz durch die Dynamikplatte bekomme ich noch problemlos abgefangen, aber beim Gegenschlenker möchte dann die Hinterachse öfters wo anders lang, als die Vorderachse vorgibt.
Je weniger kräftig ich aufs Bremspedal trete, desto schneller lässt er sich wieder in die Spur bringen. Am schnellsten dann halt mit etwas mehr Gas, statt Bremse.Es gibt natürlich zwei Dinge, die begüstigen, dass das so funktioniert.
- die weiß präparierten Wasserflächen sind nicht so extrem glatt und
- es geht geradeaus weiterUnd da muss ich noch mal etwas erwähnen, das Allradantrieb spurstabiler ist.
Ich hatte mal eine kurze Fahrt mit nem Subaru auf Schnee und habe mal in einer engeren Kurve das Gaspedal vorsichtig weiter durchgetreten.
Ergebnis. Er driftete mit beiden Achsen gleichermaßen nach außen.
Auf der Platte und im Sicherheitstraining, habe selber genug hinter mir, bist du drauf vorbereitet und weist ganz genau was gleich passiert und wie zu reagieren ist. In einer echten Gefahrensituation sieht das ganz anders aus. Im Fahrsicherheitstraining weist du ganz genau was gerade geübt wird und was von dir „verlangt“ wird. Im RL kommt alles von jetzt auf gleich, ohne Vorbereitung.
Im RL hilft nur das was du immer zu Recht predigst, vorausschauendes fahren um erst gar nicht gefährliche Situationen entstehen zu lassen.
Ein Fahrsicherheitstraining hilft sehr sein/ein Fahrzeug kennen zu lernen und zu lernen wie weit man genau gehen darf. Dort ist dann viel Platz und Fehler enden maximal in ausgebrochenen Fahrzeugen oder umgefahrenen weichen Hindernissen. Ein Fahrsicherheitstraining im realen Verkehr wäre unbezahlbar weil es viel Schrott zur Folge hätte.
Also nochmal, ein Fahrsicherheitstraining dient lediglich dazu das Fahrzeug zu lernen und die Grenzen auszuloten.
Im Straßenverkehr ist viel wichtiger ein gesundes Risikobewusstsein und das Erkennen der eigenen Schwächen.
Zitat:
@DB NG-80 schrieb am 18. März 2021 um 19:26:05 Uhr:
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 18. März 2021 um 19:03:36 Uhr:
...und die wenigsten hätten das auch gekonnt drauf.
Zweifelst du etwa an den Fahrkünsten der Motor-Talker?
Ja, hier tummelt sich ein gesunder Durchschnitt aus dem realen Leben.
Meine Fahrkünste sind bestimmt auch nicht die besten, das weiß ich, meine Stärken sind aber mein Risikobewusstsein und meine Berechenbarkeit da ich mich an die Regeln halte.
Nur auf der Platte weißt du nicht im Voraus, wohin die Reise geht. 😉
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 18. März 2021 um 20:40:34 Uhr:
Nur auf der Platte weißt du nicht im Voraus, wohin die Reise geht. 😉
Du weist ganz genau, und bist drauf vorbereitet, das es dir gleich den Hintern nach links oder rechts wegreißen wird.
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 18. März 2021 um 20:43:40 Uhr:
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 18. März 2021 um 20:40:34 Uhr:
Nur auf der Platte weißt du nicht im Voraus, wohin die Reise geht. 😉Du weist ganz genau, und bist drauf vorbereitet, das es dir gleich den Hintern nach links oder rechts wegreißen wird.
Aber man kann auch mal ganz schnell in die falsche Richtung lenken. 😉
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 18. März 2021 um 21:02:19 Uhr:
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 18. März 2021 um 20:43:40 Uhr:
Du weist ganz genau, und bist drauf vorbereitet, das es dir gleich den Hintern nach links oder rechts wegreißen wird.
Aber man kann auch mal ganz schnell in die falsche Richtung lenken. 😉
Tja, dann hat man falsch reagiert, dann hat das Popometer die falschen Signale gegeben.
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 18. März 2021 um 21:05:27 Uhr:
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 18. März 2021 um 21:02:19 Uhr:
Aber man kann auch mal ganz schnell in die falsche Richtung lenken. 😉
Tja, dann hat man falsch reagiert, dann hat das Popometer die falschen Signale gegeben.
Nee, nicht das Popometer war/ist Schuld, sondern (bei mir) der Ehrgeiz blitzschnell zu reagieren.
Aber bevor es der Fahrtrainer merkt und "meckert" ist bei mir der Fehler korregiert. 😎
Bei letzten mal habe ich diesen Ehrgeiz mal außen vor gelassen und es gab kein einzigen, anfänglichen Dreh in die falsche Richtung.
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 18. März 2021 um 20:38:20 Uhr:
Ja, hier tummelt sich ein gesunder Durchschnitt aus dem realen Leben.
Meine Fahrkünste sind bestimmt auch nicht die besten, das weiß ich, meine Stärken sind aber mein Risikobewusstsein und meine Berechenbarkeit da ich mich an die Regeln halte.
So sehe ich das auch!
Aber mit Rainer haben wir ja den Autofahrer Papst im Forum. Ich frage mich auch immer wieder wie er in all diese brenzligen Situationen kommt, wonach er darüber im nachhinein so wunderschön referieren kann, wenn er doch so Aufmerksam und vorausschauend fährt.