ESP vs. Allrad gegen schleudern?
Hallo,
das ESP soll 45 % aller Schleuderunfälle bei Autos verhindern.
Wieviel Prozent der Schleuderunfälle würden durch einen permanenten Allradantrieb (ohne ESP) im Vergleich zu Front bzw. Heckantriebssystemen verhindert werden?
Gruß und Dank
Stefan
72 Antworten
Zitat:
@400.000km schrieb am 15. März 2021 um 22:33:07 Uhr:
Zitat:
@jaro66 schrieb am 15. März 2021 um 22:17:24 Uhr:
Subaru eventuell???Ja, Subaru baut tatsächlich noch permanenten Allradantrieb ein. Damit ist Subaru aber fast schon Außenseiter
Aber auch Subaru baut nicht alle Fahrzeuge mit Permanentem Allradantrieb.
Wobei das Hauptproblem, die Definition des Wortes "Permanent" ist.
Für mich definiert sich ein permanenter Allradantrieb über das vorhanden sein eines Mechanischen Mitten/ Verteilerdifferentiales und das beim fahren IMMER ein bestimmter Anteil der Motorleistung über Vorder und Hinter Achse auf die Straße übertragen wird.
= Es werden IMMER beide Achsen angetrieben, jegliche Lösung mit zu schalt Systemen sei es Elektronisch/ Mechanisch oder Mechanisch über Haldexkupplungen sind für mich KEINE Permanten Allradantriebe!
Somit baut auch Mercedes, Fahrzeuge mit Permanten Allradantrieb und zwar Fahrzeuge mit 4matic und Längsmotor (im wesentlichen, C-Klasse, E-Klasse, S-Klasse, GLK und direkt daraus abgeleitet Fahrzeuge).
MfG Günter
Das hängt wohl ein wenig davon ab, was für den potentiellen Schleuderunfall ursächlich ist. Es mag Situationen geben, in denen ein Allradantrieb nicht zur Schleuderunfallverhinderung beitragen kann.
Aber mir fallen gleich zwei wiederkehrende Praxisbeispiele ein, in denen ich in meinem Alltag von einer Risikominimierung überzeugt bin:
1. Bei nasser Fahrbahn, ohne zu behaupten, dass es mit Allrad kein Aquaplaning gibt, möchte ich behaupten, dass etwaige Probleme stark reduziert sind.
2. Spurwechsel bei Schneerinnen auf mehrspurigen Schnellstraßen. Hatte ich früher das Gefühl, die Hinterräder würden beinahe am Schnee hängenbleiben, zieht sich der Allrad quasi problemlos durch.
Beide Punkte können natürlich auch daran liegen, dass die Fahrzeuge schwerer geworden sind, aber mein Eindruck ist, dass dies stark am Allrad liegt.
Gerade die Nummer zwei habe ich dieses Jahr sehr häufig erlebt und muss leider sagen, dass der Allrad mir da Null Vorteile brachte. Aber mag Dir anders gehen, kein Thema.
Es mag ja sein, dass Allradantrieb in bestimmten Situationen mehr Fahrstabilität bietet als Front- oder Hinterradantrieb. Das war aber nicht die Frage des TE. Dass Allradantrieb da einem elektronischen Fahrstabilitätssystem überlegen sein soll, glaube ich nicht. Denn der Allradantrieb ist "passiv", während die Elektronik aktiv die Fahrstabilität überwacht und regelnd eingreift. Was beide gemeinsam haben: Sie setzen nicht die Naturgesetze außer Kraft.
Grüße vom Ostelch
Ähnliche Themen
ganz prinzipiell hat der Allradantrieb eine bessere Spurstabilität - trocken und erst recht bei Nässe ;
man "schleudert" ggf. erst später/bei höherer Geschwindigkeit;
wenn man dann aber schleudert, ist es von den Systemen abhängig wie die Sache ausgeht - und da hat der Allrad nicht viel mehr zu bieten, ausserdem ist man evtl. dann schon schneller, weil man bis zum Schleudern beim Allrad eine höhere Geschwindigkeit bis zum Grenzbereich erreicht hat.....
Da würde mich mal intererssieren, wie manche beim Überholen einen Spurwechsel fahren.
Normalerweise fährt da doch in solch einen spitzen Winkel, das die Hinterräder fast identisch auf der Spur der Vorderräder fahren.
Wie können sich denn da die Hinteräder anfühlen, als würden sie im Schnee hängenbleiben?
Und um mal wieder zum ESP zu kömmen.
Ich hatte bisher zweimal die grüne Lampe kurz blinken, als auf Schnee die Hinterachse etwas leicht zu tanzen begann. Hab das aber auch selbst mit sanften Lenkkorrekturen, inkl. sanften Gaswegnehmen, bereinigt.
Beim Fahrsicherheitstrainig, wo ich mich ja hin und wieder mal wegdrehe, ist mir die Kontrolllampe noch gar nicht aufgefallen.
Somit schließe ich mal daraus, das ESP eh nur bei eher leichteren Abnormalitäten eingreift. Ist die Physik überstrapaziert, scheint es inaktiv zu bleiben.
Grüne Lampe?
Fahrtrichtungsanzeiger?
ESP / ASR ist doch in der Regel mit einer gelben Kontrollleuchte versehen.
Kann auch gelb gewesen sein. Ist schon nen paar Jahre her.
Aber die Blinklichtkontrollleuchte war es nicht. 😉
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 17. März 2021 um 20:29:11 Uhr:
Somit schließe ich mal daraus, das ESP eh nur bei eher leichteren Abnormalitäten eingreift. Ist die Physik überstrapaziert, scheint es inaktiv zu bleiben.
Das kommt sicher auf das System an und wie modern es ist. Bei modernen Autos bekommt der Fahrer gar nicht mit, wann und wie die Fahrdynamikregelung aktiv ist. Wie ein rücksichtsvoller Assistent arbeitet sie still im Hintergund und belässt den "Chef" am Steuer im Glauben, selbst alles im Griff zu haben. Ich habe es beim Fahrsicherheitstraining selbst erlebt. Auf der engen Kreisbahn lautete der Befehl, Vollgas zu geben. Was passierte? Nichts. Das System ignoriert den Gasbefehl und regelt über die Bremsanlage, dass man weiter mit maximal möglicher Geschwindigkeit im Kreis fährt. Da geht auch keine Warnlampe an. Es besteht ja keine Gefahr, denn das System hat die Lage unter Kontrolle. Übrigens, mit Allradantrieb ohne Fahrdynamikregelung sähe die Sache deutlich anders aus.
Grüße vom Ostelch
Baujahr 2015 ist bestimmt sau altmodisch. 😉
Und man muss die Technik nicht intelligenter reden, als sie tatsdächlich ist.
Das wäre auch ohne ESP nicht anders ausgegangen. Dazu war es viel zu harmlos.
Und mit deinem Beispiel aus dem Fahrsicherheritstrtaining. Das war dann die ASR, die dein Gasbefehl weggeregelt hat. Auf der Hinterachse hat ESP sicherlich noch zusätzlich ein wenig gebremst. Aber es wird dir ganz bestimnmt nicht auf allen vier Rädern die Motorleistung komplett wegbremsen. Da wird wohl eher die Traktion zur Hinterachse unterbrochen.
Hauptsächlich aber reduziert das Motorsteuergerät die Leistung, so das die Räder nicht durchdrehen können.
Ich erinnere mich an Interviews mit Walther Röhrl, als er auf Audi Quattro Rallie gefahren ist....
Er hat - oh, die 80-er und meine Erinnerung - gesagt, nachdem er ja von Hecktrieb und Co auf den ur-Quattro umgestiegen ist, dass es gar nicht so leicht sei, den in den Drift zu bekommen - man müsse Gas und Bremse gleichzeitig drücken...?
Frottriebler sind meines Wissens in der Gruppe B gar nicht mitgefahren.... Zumindest wüsste ich nicht, welches Fahrzeug Frontantrieb gehabt haben könnte...
Insofern kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die Allradler deutlich besser in der Spur geblieben sind, als die Hecktriebler - alle Ohne ESP und ASR :-D Allrad ist also gegenüber Heckantrieb sehr wohl ein Schleuderschutz.
Zitat:
@xis schrieb am 17. März 2021 um 22:40:19 Uhr:
Allrad ist also gegenüber Heckantrieb sehr wohl ein Schleuderschutz.
Das mag ja sein. Das Thema war aber "ESP versus Allrad". Und da gewinnt auf jeden Fall das ESP oder genauer gesagt die Fahrdynamikregelung.
Grüße vom Ostelch
Davon ist auszugehen.
Allrad leistet: Beschleunigung zweier Räder zusätzlich zu den anderen zwei.
ESP leistet: getrenntes Regeln der Bremse an jedem Rad.
ESP kann also jedes Rad einzeln bremsen (vier Stück), während Allrad MAXIMAL zwei Räder antreiben kann (zwei, weil die anderen beiden sowieso angetrieben sind, sonst wäre das Vehikel kein Auto). ESP ist also nicht nur doppelt so leistungsfägig (vorne UND hinten bremsen[ * ]), sondern auch getrennt links und rechts auf jeder Achse nach bedarf in 24 möglichen Konstallationen (binär) und wenn man den Druck noch analog abgestuft betrachtet, dann sind es abseits der Unterschiede, die nichts ausmachen, potentiell Tausende Möglichkeiten, das Auto in der Spur zu halten.
Insofern hat ESP schon rechnerisch deutlich mehr Optionen beruhigend einzugreifen als Allrad.
Zu [ * ] wieder das Thema, dass zwei Räder ohnehin angetrieben sind, und Allrad nur zwei Weitere dazu nimmt.
Rallyefahrzeuge halte ich für ein schlechtes Vergleichsbeispiel. Andere (bessere) Fahrkünste bei einem ganz anderen Untergrund. Das da bei den Spitzenfahrzeugen Allradler Vorteile haben, ist systembedingt.
Rallyeautos sind Sportgeräte und keine Alltagstransportmittel, um sicher von A nach B zu kommen. Da stört eine Technik, die die Fahrdynamik eigenständig regelt und auf Nummer Sicher geht. Da gelten völlig andere Anforderungen. Insofern führt auch jeder Vergleich in die Irre.
Grüße vom Ostelch