Erste Hilfe - an was man denken soll
Meine bessere Hälfte war auf Seminar. In einem Thema ging es um "Erstversorgung am Unfallort " unter dem Gesichtspunkt neuer Sicherheitssysteme und was dabei zu beachten ist.
Es wird berichtet, dass Personen nach einem Unfall äusserlich unverletzt sind aber nach kurzer Zeit (einigen Minuten) an "Pneumothorax, verursacht durch zu hohen Lufdruck" kollabieren und sogar (sehr selten) sterben.
Beim Auslösen der Airbags wird die Luft in der Fahrgastzelle so stark komprimiert, dass es zu schweren Schäden in der Lunge kommen kann. Es ensteht ein kurzeitiger Überdruck in der Lunge, der zum Atmen notwendige Unterdruck wird vollständig kompensiert.
Da immer mehr Autos mit 6 oder 8 Airbags ausgestattet sind muss der Erstversorger in Zukunft an solche Verletzungsmöglichkeit denken, auch wenn die Personen den Unfall scheinbar unbeschadet überstanden haben (Person ruhig halten, Zwangsbeatmung). Vorbeugend gibt es nur einen Tip, immer das Fenster ein wenig offen halten.
Zweistufenairbags sind besser im Verhalten, aber die Seitenairbags / Kissen sind ja oft nur einstufig. Autos mit nur 2 Airbags kennen das Problem offenbar nicht - und es sind nur Einzelfälle !!!
Schwere Verletzungen können auch durch Gurtstraffer verursacht werden. Der Gurtstraffer hält den Körper fest und fast unbeweglich im Sitz. Die inneren Organe schwingen jedoch mehrfach hin und her und stossen an andere Körperteile. Auch hier sieht die Person äusserlich oft unverletzt aus und haben keine Beschwerden oder Schmerzen, kurze Zeit später kann es aber kritisch werden. Bei Gurtsystemen ohne Straffer ist es wohl eher ein kurzer, heftiger Schlag, kein "pendeln".
Und nochmal:
Es geht ganz alleine darum, dass bei der Erstversorgung an neue Verletzungsmöglichkeiten gedacht werden muss, die man in dieser Form vor ein paar Jahren noch nicht kannte. Keinesfalls Kritik an den neuen Sicherheitssystemen!
Beste Grüsse
Volvo 174
33 Antworten
@ bluediamond
Ich schließe mich deiner Meinung in allen Punkten an!!! 🙂
Meine Tochter wird im Juni mit ihrem Führerschein beginnen und wenn sie den Erste Hilfe-Kurs absolvieren muß, geh ich mit und frische meine Kenntnisse mal wieder auf! Eigentlich müsste das jedem Autofahrer klar sein, daß er verpflichtet ist, bei einem Unfall zu HELFEN, aber es gibt viele, die sich denken: Da wird schon geholfen, oder da kommt schon ein anderer, der hilft. 🙁
So wie Warnwesten mitgeführt werden sollen (ich hab sie übrigens in der Tasche am hinteren Sitz)
müsste es auch einen Nachweis geben, der beinhaltet, daß man in bestimmten Abständen einen Erste Hilfe-Kurs absolviert hat. Das sollte und müsste Selbstverständlichkeit sein!
Gruß
Funky
die das mit dem nicht sterilen Kugelschreiber sich schon gedacht hat!
Zitat:
Original geschrieben von bluediamond
t... ist nicht steril.
. Ne Infektion im Thorax kann ziemlich böse ausgehen.
Wenn es um Menschenleben geht, kann man die Hygiene doch ruhig mal vernachlässigen!
Zitat:
Original geschrieben von funky moose
Meine Tochter wird im Juni mit ihrem Führerschein beginnen und wenn sie den Erste Hilfe-Kurs absolvieren muß, geh ich mit und frische meine Kenntnisse mal wieder auf!
Das sind ja leider nur die "Sofortmassnahmen am Unfallort", aber besser als nix!
Gruß
Martin
Theoretisch kann auch ein Leihe so etwas machen, aber wer kennt schon die Vorgehensweise. Kann man auch schlecht üben.
Grüsse
Volvo 174
Zitat:
Original geschrieben von VOLVO 174
Theoretisch kann auch ein Leihe so etwas machen, aber wer kennt schon die Vorgehensweise. Kann man auch schlecht üben.
Ich würde es wie bei allem machen:
Learning by doing 😉
Gruß
Martin
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Tja, erste Hilfe in Theorie und Praxis. Ein Bekannter von mir ist Chefarzt einer Fluglinie (betreut weltweit die ärztliche Versorgung der Piloten, Stewardessen, Passagiere - bzw. muss sicherstellen, dass diese gut versorgt werden - weltweit wohlgemerkt) und verfügt als Arzt über einige Erfahrung und hat auch entsprechendes medizinisches Engagement.
Er war im Urlaub in den USA und mit einem Kollegen auf dem Land unterwegs, als diese an einen Unfallort kamen. Er erzählte mir, dass es heftig gekracht hätte und die Verletzten teilweise sogar auf der Straße lagen. Er als Beifahrer krämpelte die Ärmel hoch und stellte sich auf erste Maßnahmen ein. Erschrocken musste er dann zur Kenntnis nehmen, dass sein US Kollege und Arzt einfach Gas gab und weiterfuhr.
In der anschließenden Diskussion wurde er dann belehrt, dass dies wohl a.) üblich sei [warten auf die Profi-Helfer] und b.) gerade für einen Arzt (nicht im Dienst) ein unkalkulierbares (finanzielles/gerichtliches) Risiko darstelle.
So weit haben es die Amis gebracht (mit ihrer Klagefreudigkeit). Da möchte ich weder wohnen, noch einen Unfall haben ...
Tschau
Torsten - der XC-Fan (und bisher ohne Unfall, ohne Punkte, ohne Führerschein ;-)))
So ist es aber. Da rettet man ein Menschleben und zahlt Strafe weil man dabei einer Katze auf den Schwanz getreten hat.
In so Sachen sind die Amerikaner absolut durchgeknallt. Leider treten so Fälle ja nun auch schon bei uns auf, oder wird zumindest versucht.
Grüsse
Volvo 174
Das stimmt leider mit Amerika. Auf der anderen Seite haben die die am besten ausgebildeten Sanitäter überhaupt. Da mußt schon fast Medizin studieren damit du auf nem Retter fahren darfst. Ausserdem hängen dort in allen Supermärkten jede Mente Halbautomaten (Defibrilator der Dir sagt was Du machen mußt) rum. Dort lernen auch schon die Kinder in der Schule wie man damit umgehen muß. Aber wie schon gesagt... leider kannst für jeden Sch... dort drüben verklagt werden. Leider etwas zu extreme Gegensätze...:-/
Zitat:
Original geschrieben von XC70D5
Das sind ja leider nur die "Sofortmassnahmen am Unfallort", aber besser als nix!
Nix, ist falsch, lieber Martin! Ich habe schon zwei Lebensretter-Kurse absolviert und kann sogar einen Reifen wechseln. (ohne Kugelschreiber) 🙂
Gruß
Funky
(Reifen wechseln, wenn ich die Radmuttern aufkriege) 😉 😁
Zitat:
Original geschrieben von funky moose
Nix, ist falsch, lieber Martin!
Seit wann braucht man denn ´nen Erste-Hilfe-Kurs für den PKW-Führerschein?
Zitat:
Original geschrieben von funky moose
Ich habe schon zwei Lebensretter-Kurse absolviert und kann sogar einen Reifen wechseln.
??? Reifenleben retten?
Flickkurs bei Gummimeyer gemacht?
Gruß
Martin
@ T-Martin
Das eine hat mit dem anderen -da gebe ich dir Recht- zwar nix zu tun, aber ich habe über die Fahrschule bei der ich meinen Führerschein gemacht habe, zwei Sofort-Hilfe-Rettungskurse gemacht und
dazu noch einen: "Wie wechsel ich einen Reifen".
War ganz hilfreich, möchte aber trotzdem nicht in die Notlage und Verlegenheit kommen, einen Reifen gegen den Ersatzreifen zu wechseln. Warum? Weil die Dinger so breit und schwer sind, daß es mich um den Reifen wickeln würde, wenn ich diesen auf die Ladefläche transportieren müsste. 😁
Außerdem sind die Radmuttern immer so fest angezogen, daß ich trotz auf das Wagenkreuz stehen und rumhüpfen, diese wohl nicht zum Lösen bewegen könnte, weil ich einfach zu leicht dafür bin!😉
Ich bin meistens nie so weit weg von zu Hause, daß ich also prima zu Fuß nach Hause laufen könnte. *grins*
Beim nächsten Treffen können wir ja dann meine Rettungstechniken, die ich gelernt habe, an dir ausprobieren? Zum Wohle des Volvo-Forums doch eine interessante Vorstellung! Oder nich? 😛
Alles Funky oder wat?!
Letzter Versuch
Es gibt:
1. Sofortmassnahmen am Unfallort, die macht man, wenn man den PKW-Führerschein macht.
2. Erste-Hilfe-Kurs, den macht man z.B., wenn man den LKW-Führerschein macht.
Comprende?
Gruß
Martin
the last try! very complicated
@ Tupper
Hast du gerade deinen Cordanzug an?
Bei uns im Schwobenländle ist das halt anders als bei euch dort oben! Ich habe den Einen und den Anderen gemacht. Vielleicht war der Andere auch nur ein Kurs für Fortgeschrittene für den Einen? Ging auch länger als der erste! Auf jeden Fall wurde beim Anderen auch kurz auf technische Schwierigkeiten hingewiesen und wie man sie lösen kann!
Und gut is!? capicse? *keep smiling*
Gruß
Funky
PS: Ich schaff dich! 😉 Gelle?
Wow, also ich mußte damals 1995 einen zweitägigen Erste-Hilfe-Kurs für den PKW-Schein machen...
Zitat:
Original geschrieben von bluediamond
Wow, also ich mußte damals 1995 einen zweitägigen Erste-Hilfe-Kurs für den PKW-Schein machen...
Kommt hin, Ende der 80er haben wir im Bio-Unterricht 8 Doppelstunden Erste Hilfe gehabt, dieser Schein wurde für den Führerschein anerkannt. Ein Scheißdreck im Vergleich zur 3-monatigen San-Ausbildung die ich später bei der BW hatte, im Nachhinein finde ich es erschreckend wie gering die Anforderungen an den Erste-Hilfe Schein sind.
Gruß, Olli - der auch mal wieder eine Auffrischung dieser Kenntnisse machen sollte
Als ich damals die Ausbildung zum Sani beim Zivi machte, dachte ich mir auch erst mal... coole, gemütliche 13 Monate... hahahahaha... nix wars... büffeln bis in die Nacht, nur damit man die Prüfung besteht... aber hatte sich gelohnt.. waren die genialsten 13 Monate meines Lebens..:-)