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Erste große Ausfahrt und bin liegen geblieben

VW Käfer
Themenstarteram 26. September 2021 um 16:23

Der Plan war großartig - mit dem Käfer nach Frankreich, Wissembourg und das malerische Hunspach - ein Dorf aus der Liste „Die schönsten Dörfer Frankreichs“. Das ist von hier ca. 130 km. Dazu nur zu zweit, also mit meiner Frau, ohne Kinder. Haben wir noch nie gemacht, aber jetzt wo sie langsam groß sind, kann man sich den Spaß gönnen. Nach anfänglicher Skepsis ließ sich sogar meine Frau zu dieser Reise überreden. Natürlich nicht ohne Schwarzmalerei: Unfall, Tod, Käfer kaputt. Sie ist halt so. Muss man jetzt nicht vertiefen.

Alles bis zur Rückreise kurz vorm Ziel war wunderschön. Ein super schöner Tag für uns beide. Auch das Wetter hat perfekt mitgespielt, die beide Orte waren einfach schön. Dann ca. 30 km vor zu Hause ruckelt der Motor etwas. Ruckeln bedeutet: er zuckt für Bruchteile der Sekunde, so als ob man in so kurzer Zeit vom Gas gehen würde - was natürlich mit dem Fuss so schnell nicht geht - und zieht dann wieder. Das wiederholt sich in einer Serie zig Male. Erstmal ganz leicht, so dass man das als Fahrer wahrnimmt, aber ein Beifahrer nicht unbedingt. Das ging nicht weg, wurde schlimmer. Plötzlich zieht er nicht so wie immer. Ich schalte in den 3., beschleunige, der 4. Gang. Aber er zieht immer noch nicht so richtig. Dann Abfahrt auf den nächsten Parkplatz, was zum Glück grade kam. Ich will ihm 20 Minuten zum Abkühlen geben, weil ich auf der Autobahn mit sportlichen 100 km/h unterwegs war. Ich dachte an thermische Probleme der Zündspule. Nach dieser Zeit starte ich. Er sprang an, ich fahre los und er geht auf den ersten Meter aus. Neuer Startversuch. Geht nicht. Schiebe ihn zurück in die Parklücke. Probiere nochmal zu starten. Er zündet ein paar mal, springt aber leider nicht mehr an. Jeder weiterer Startversuch war erfolglos, ohne Anzeichen, dass er will. Der Anlasser dreht normal. Das Abschaltventil am Vergaser klackt, wenn man Zündung an und aus macht. Tank ist fast voll, vor ca. 70 km getankt.

Ich hatte ein paar Teile dabei und etwas Werkzeug. Ich beschließe, die Zündspule zu tauschen. Keine Verbesserung. Ich hatte sogar eine Benzinpumpe dabei, aber es war schon nach 19 Uhr und damit nicht mehr so hell. Mit einer Taschenlampe (daran hätte es nicht gelegen, hatte eine dabei) und zwei helfenden Händen, wäre das noch gut und schnell möglich, allerdings nicht, wenn meine Frau dabei ist. Aber ganz ehrlich - ich wollte es auf einem Parkplatz an einer Autobahn nicht machen. Gleich hätte ich bestimmt Polizei und Feuerwehr am Hals.

Also meinen Versicherer angerufen (HUK), melde eine Panne und bitte um Abschleppen in die Werkstatt meines Spezies nach Mainz. Nein, das können sie nicht machen. Obwohl das nur etwas über 30 km ist. Zu mir nach Hause geht auch nicht. Sie können mich nur in die nächstgelegene authorisierte Werkstatt abschleppen. Weder sachliche Argumentation, noch das Bitten, noch das Geldangebot haben was bewirkt. Ohne echte Alternative (mein Spezi war leider telefonisch nicht erreichbar, ansonsten wäre er sicher gekommen), lasse ich mich also dort abschleppen, wo sie wollen - ein VW/Skoda-Autohaus. Dort steht das Auto jetzt.

Habe heute meine Käfer-Spezi erreicht, alles ihm erklärt und noch bevor ich ihn um Hilfe gebeten habe, hat er schon selbst angeboten - „man kann das Käferchen doch dort nicht stehen lassen“. Geplant ist, dass wir morgen den Käfer von dem Autohaus zu ihm fahren.

Das war eine lange Geschichte, aber jetzt zum Technischen.

Was ich noch nicht erwähnt habe - schon auf der Hinreise gab es diese Aussetzer vom Motor. Leicht und wenig und kurz, aber deutlich, und es ging dann weg. Sie kamen aber nicht auf der Autobahn oder Landstraße bei konstanter Fahrt, sondern an Steigungen, wo ich in den 2. zurückschalten und mit wenig Geschwindigkeit und hohen Drehzahlen fahren musste. Und das war schon kurz vor der Grenze, also nach über eine Stunde Fahrt. Daher dachte ich später an thermische Probleme.

Leider kam das erste Vorzeichen für die Panne schon ein Tag vor der Reise. Am Freitag war ich kurz mit dem Käfer unterwegs, nur ein paar Kilometern, und kurz vor dem Haus hat er ein paar dieser Aussetzer/Zucken gemacht. Und auch hier war es plötzlich steil nach einer Kurve, wo ich sehr langsam, im niedrigen Gand und hohen Drehzahl gefahren bin. Ich habe diese Beobachtung nicht komplett ignoriert. Habe daraufhin eine Extrarunde ein paar Kilometer gemacht. Es kam nicht wieder. Damit habe ich die Entscheidung getroffen, am Samstag nach Frankreich zu fahren.

Da die Ersatzzündspule nicht nagelneu war, kann ich sie als Ursache nicht ausschließen. Nach tiefem Nachdenken, komme ich jetzt zum Schluß, dass die Ursache in Treibstoffzufuhr liegt. Erste Idee: Benzinpumpe ging langsam, aber sicher kaputt. Sie förderte nicht ausreichend Benzin - die Schwimmerkammer im Vergaser war nicht voll. Am Anfang hat man das nur an Steigungen mit viel Gas gespürt. Später auch bei konstanter, aber schneller Fahrt. Zweite Idee: etwas Dreck im Tank oder Benzinfilter verstopft den Benzinfluss. Leider hatte ich keinen Bremsenreiniger dabei, um diese These zu überprüfen. Gebracht hätte es außer Erkenntnis natürlich nichts. Aber wissen ist schon halb gewonnen.

Könnt Ihr aus diesen Beschreibungen ableiten, was die Ursache des liegen Bleibens und nicht mehr Anspringens sein könnte? Elektrisches Problem oder Triebstoffproblem? Oder noch was anderes? Ich hoffe, es ist kein Motorschaden.

Bevor falsche Vorstellungen aufkommen, wollte ich nur anmerken, dass mich diese Geschichte natürlich nicht erfreut hat, aber bei Weitem nicht runtergemacht hat. Es ist halt passiert und man muss das Problem lösen. Fertig. Das trifft natürlich nur auf mich und nicht auf meine „ich fahre diese Blechbüchse nie wieder“ Frau. Aber auch dieses Problem werde ich reparieren.

Meine-erste-Panne
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42 Antworten

Ich habe jetzt daraus keinen Überblick über die Verdrahtung gewinnen können, doch soviel ich weiß, geht die Leitung vom Zündanlassschalter erst zur Zündspule ( @Naxel63 hat schon darauf hingewiesen) und von dort über ein gut 30 cm langes Kabel zum Leerlauf- Abschaltventil und endet letztlich bei der Startautomatik.

Die Beschaltung wäre mir schon einer genaueren Überprüfung wert, auf Konformität sozusagen, was eine Fehlersuche in Zukunft sehr erleichtern könnte.

Liebe Grüße aus dem fernen Wien und viel Erfolg

Inschinehr

Themenstarteram 29. September 2021 um 14:54

Zitat:

@HD_Juergen schrieb am 29. September 2021 um 08:54:35 Uhr:

 

Bei Dir geht das Kabel wie gesagt erst auf das Abschaltventil, von da dann wahrscheinlich zurück auf Zündspule + und an die Startautomatik.

Genau das scheint nicht der Fall zu sein. Das Kabel was bei mir an der Zündspule klemmt, kommt von irgendwo hinten rechts. Die direkte Verbindung Abschaltventil-Zündspule existierte nicht. Das ist das, was er ja verbunden hat, damit er läuft.

Aber egal. Was ich mich frage - was kann die Ursache für das Problem gewesen sein? Kabelbruch? Wackler? Oxidierte Sicherung? Übergangswiderstand? Sonst noch was möglich?

Wie ist das mit der Originalverkabelung - ist das schwarze Kabel was an die Zündspule direkt kommen soll normalerweise mit einer Sicherung gesichert? Wenn ja, ist die vorne links unter dem Armaturenbrett?

Such doch mal bei Google unter Angabe des Modells und des Baujahres nach einem Schaltplan. Dann kannst du genau nachvollziehen, was wo angeschlossen sein soll. Alternativ sind hinten im Etzold auch noch Pläne drin.

Und dann würde ich an deiner Stelle mal den Verkäufer kontaktieren und erfragen, ob und was er an der Verkabelung geändert hat und warum.

Das schwarze Kabel vom Zündanlassschalter zur Zündspule ist längs seines gesamten Strompfades ungesichert, man sollte eben nicht wegen einer korrodierten, oder durchgebrannten Sicherung liegenbleiben können.

Es läuft vom vorderen Kofferraum, längs des linken Trägers, mit vielen anderen Kabeln zum Motorraum zurück, wo es an der Zündspule andockt.

Ein guter analytischer Denker, wirst Du das schon in Ordnung bringen können, Arbeit macht es allerdings schon.

Schaltpläne besitzt Du so weit?

Viel Erfolg und liebe Grüße aus dem fernen Wien

Inschinehr

 

 

Bei Zündung "an" bedient der Zündanlassschalter zwei Kontakte einen für die Zündung, der "Schwarze"- dieser könnte beispielsweise auch kaputt sein- und der fürs Abblend- bzw. Fernlicht, der "Schwarzgelbe".

Du wirst wohl um eine eingehende Analyse und eventuell richtig stellen schwer herum kommen.

Viel Erfolg

Inschinehr

Zitat:

@schleich-kaefer schrieb am 29. September 2021 um 16:54:36 Uhr:

Das Kabel was bei mir an der Zündspule klemmt, kommt von irgendwo hinten rechts

funktionieren die rückfahrscheinwerfer?

wenn 15 für die zündspule irgendwo von rechts kommt

vermute ich das das hinter der sicherung der rückfahrleuchten

angeklemmt ist und diese evtl. kaputt ist.

Kommt ja normal nur ein einziges Zündungs-Plus da hinten an, und zwar eben von vorne links und nicht von hinten rechts. Wenn das einzig auf das Ventil geht, muss einer eine zweite Leitung da hingepfuscht haben.

Gründe gab's genug, Zeit war auch genug da. Nur original ist es dann eben nicht.

Zitat:

@AEG47 schrieb am 29. September 2021 um 12:41:45 Uhr:

Bei den älteren Vergasern mit elektrischen Leerlaufventil, gibt es manchmal eine Schraube. Damit kann es auf EIN gedreht werde

 

 

Nö,Beim Abschaltventil des Umluftvergasers gab es so eine Schraube nie,bei der elektrischen Lerlaufabschaltdüse gab es so eine kleine Madenschraube aber nicht bei Allen.

Hiermit wurde im Werk die Durchflussmenge der Leerlaufdüse eingestellt.

AEG

Vielleicht liest Du einmal genauer, bevor Du (wieder) kritisierst?

Sinngemäß hat germgerm nichts wirklich Anderes geschrieben...

Für mich entstand aber der Eindruck ,dass hier behauptet wird mit dieser Schraube könne man die E-Düse mal so einfach mal so einfach an oder abstellen.

Dem ist aber nicht so,wenn einmal an der Schraube gedreht worden ist ,kannste sie in die Tonne werfen.

Ist übrigens nicht meine Idee sondern interne Anweisung von VW und Solex Seinerzeit.

AEG

Themenstarteram 1. Oktober 2021 um 19:56

Update - und eine unerwartete Wendung.

Ich war gestern bei meinem Käfer in der Werkstatt, habe mir in aller Ruhe alles genau angeschaut und alles noch einmal tief überlegt und ich bin fast sicher, dass ich jetzt verstanden habe, wie, was in welcher Zeitlicher Abfolge passiert ist. Damit muss ich einige meiner Aussagen hier im Thread zurücknehmen.

Um die Sache möglichst kurz zu fassen, poste ich unten drei Fotos aus dem Motorraum aus der Erstbesichtigung im April 2021 (Foto 1 und 2) und ein späteres von Juli 2021 (Foto 3).

Den genauen Verlauf des 12 V Kabels kann man da leider nicht wirklich erkennen (vermutlich der untere von den zwei dicken ganz links im Foto 1 und 3), aber man sieht sehr deutlich das hellgrüne Kabel, das von der Spule zum Abschaltventil am Vergaser geht. Auf dem zweiten Foto sieht man noch, dass am Ventil an der Kontaktzunge über einen Abzweiger ein weiteres Kabel angeschlossen ist. Das ist definitiv nicht das 12 V Kabel (kann man anhand eindeutiger Merkmale identifizieren, wie Schrift, schräger Schnitt usw.), es geht hinter dem Luftfilter hinten nach rechts - das ist es, was ich vorher fälschlicherweise meinte, dass die 12 V von hinten rechts kommen, andersrum ist natürlich richtig - dir gehen dahin. Ich bin fest davon überzeugt, dass das 12 V Kabel von links kommt wie es sich gehört und an den Plus der Spule angeschlossen war. Ursprünglich war also alles so verdrahtet, wie es sich gehört.

Und jetzt zum Vergleich ein Foto nach der Panne, nach meinem Tausch der Spule und dann wieder zurück auf die ursprüngliche Spule (Foto 4). Hier läuft das 12 V Kabel direkt an das Ventil. Diese Abzweigung die es vorher am Ventil war, ist jetzt… weg.

Wie ist das passiert? Bei dem Ausbau der Spule ging es etwas eng zu. Ich habe die Spule erstmal vom Gebläsekasten gelöst und dann mit einer Nuss die beiden Muttern abgemacht. Dabei habe ich Spule hin und her bewegt und so abgestützt, damit ich gut dran komme. Nach der Montage der Ersatzspule ist mir aufgefallen, dass die Zunge am Abschaltventil frei ist, also ohne Kabel. Ganz sicher habe ich es unabsichtlich bei dem ganzen hin und her selber abgezogen, als ich an den Muttern der Spule war. „Zufälligerwesie“ hing in der Luft direkt vor dieser nackten Zunge ein Stück Kabel mit einem Stecker, der genau auf diese Zunge passte. Also habe ich es drauf gesteckt. Dumm nur, dass es das Kabel 12 V war. Kein Wunder, dass mein Ventiltest auch funktionierte (hörbares Klacken), hatte ja auch schließlich Strom. Die Spule leider nicht. Daher ist er mit der Ersatzspule auch nicht angesprungen. Danach habe ich wieder die ursprüngliche Spule montiert und natürlich alles gleich verkabelt wie vorher, also 12 V nur an Abschaltventil. Klar, er sprang auch nicht an.

Drei Tage später war mein Spezi am Käfer und logischerweise stellte er fest, dass an der Spule keine Spannung anliegt aber an dem Abschaltventil. Daher seine spontane Schnelllösung - Draht von dem Ventil zur Spule (Foto 5) und schnell wegfahren. Wir waren immer noch auf dem Parkplatz des VW-Händlers. Leider hat ihm das in der Luft baumelnde grüne Kabel nicht genug zum Denken gegeben.

Was war die Ursache des Problems? Meine Theorie: der 12 V Stecker hat sich langsam an der Steckzunge der Spule gelockert. Dass er dort locker gesessen haben muss, gilt als sicher, weil nachdem ich ihn an die Zunge des Abschaltventils angeschlossen habe, er dort so locker saß, dass ich den Stecker mit dem Schraubenzieher etwas enger gebogen habe, aus Sorge, dass er während der Fahrt einfach abfällt. Und genau das musste an der Spule passiert sein. Ich denke in der Endphase hatte der Stecker mit der Zunge an der Spule nur durch die Federkraft des Kabels einen Kontakt. Daher war es bei einer gemütlichen Fahrt anfänglich alles gut. Habe ich den Motor hoch gedreht und damit starke Vibrationen ausgelöst, vibrierte auch der Stecker an der Spule und es kamen die kurzen Aussetzer. Das musste sich dann die 30 km vor Zuhause noch weiter verschlechtern, vermutlich durch die Fahrt mit hoher Geschwindigkeit, 100 km/h, so dass die Aussetzer länger waren und er spürbar an Leistung verlor.

Diese Theorie kann ich leider nicht durch aussagekräftige Fotos belegen, weil ich den Ist-Zustand direkt nach der Panne nicht dokumentiert habe. Die ersten Fotos habe ich gemacht, als ich schon an der Spule dran war.

Ich habe jetzt (fast) alles so verdrahtet, wie es ursprünglich war. Also der provisorische Draht ist weg, 12 V geht an die Spule und das grüne Kabel geht weiter an das Ventil. Diese Abzweigung die vorher am Ventil war, sitzt (noch) an dem Plus der Spule. (Foto 6) Nicht ganz bewußt. Bei dem Umbau der Spule waren diese mehrfach gestecken Kontaktzungen lose in der Luft und die doppelte vom Ventil auch. Diese habe ich vorher nicht wahrgenommen, so dass ich alles an die Spule gesteckt habe.

Jetzt fährt der Käfer wie vorher. Ich werde ihn natürlich beobachten.

Eine Sache ärgert mich sehr. Ihr ahnt es schon - wie dumm muss man sein, dass man ein freischwebendes Kabel nicht bemerkt? Vor allem wenn man eine Panne hat und der Motor nicht läuft. Einfach Scheiße. Das müsste doch sofort zum Nachdenken geben. Nicht nur, dass wir weiterfahren könnten und mein Ego gewachsen wäre - ich wäre vor meiner Frau zum Superheld! :D

Auf Eure Meinung zu meiner Erklärung bin ich mehr als sehr gespannt.

Sorry, kurz fassen hat wieder mal nicht geklappt.

Foto 1
Foto 2
Foto 3
+3

Ja, ist normal, Stecker fällt ab, Karre geht aus. Passiert öfters, in Erinnerung bleibt es nur dann, wenn es auf einem Stück Autobahn ohne Standstreifen passiert. Oder wenn man sogleich beginnt, statt nach dieser sehr naheliegenden Ursache zu gucken, seinem confimation bias zu erliegen: "Ich hab' ne Zündspule dabei, also ist es die."

Zum Thema Flachstecker noch: ich weiß nicht, ob Dir das aufgefallen ist, aber die Kontaktzungen der ("männlichen") Kupplungsstücke haben immerzu ein kleines Loch in der Mitte. Gute ("weibliche") Stecker haben an der passenden Stelle mindestens einen Pickel, eine Raste. Diese ist quasi federgelagert (deswegen kann man durch die Schlitze im Stecker durchgucken - damit die Fläche, auf der der Pickel sitzt, nicht zu steif ist) und rastet bei korrekt gesteckter Verbindung in das Loch der Kupplungszunge ein.

Das führt dazu, dass eine gesunde Steckverbindung nicht ohne weiteres abziehbar ist. Jedenfalls ist sie so stabil, dass man eher fürchtet, die Crimpverbindung des Kabels abzureißen als die Steckverbindung zu trennen, wenn man statt am Stecker an der Leitung zieht. Mit den Fingern geht es eher schlecht (in dem Zusammenhang: "Telefonzange gerade" ist das Suchwort für ein hilfreiches Werkzeug).

Sollte man jetzt Steckverbindungen vorfinden, die sich problemlos mit der Hand abziehen lassen, und es dabei belassen, ist das schon direkt eine bewußte Inkaufnahme des Risikos, auch wenn es noch weit entfernt von einem "Problem" ist...

Themenstarteram 2. Oktober 2021 um 9:10

Danke @Robomike für diese wertvolle Information! Das war mir leider nicht so bewußt. Das kleine Loch in der männlichen Zunge habe ich tatsächlich schon wahrgenommen, aber ob die weiblichen Stecker eine passende Rastnase haben, kann ich nicht sagen, weil sie drumherum gummiert sind. Aber das ist - würde ich sagen - egal, denn entweder haben sie keine, oder sie ist ausgelutscht, denn man kann diese Stecker ohne große Probleme mit zwei Finger abziehen. Mit Ausnahme eben des 12 V Kabelsteckers - bei dem hatte man das Gefühlt, er fällt schon durch einen bösen Blick ab. Er saß sehr, sehr locker. So locker, dass es mich zur sofortigen Maßnahme mit dem Kontaktebiegen gezwungen hat.

Das allerallerdummste an dieser Pannengeschichte ist, dass ich mir auf Parkplatz an der Autobahn sogar die alten Fotos auf dem Handy angeschaut habe. Aber nur weil ich Angst hatte, Plus und Minus an der Spule zu vertauschen. Genau in diesen Fotos war das kurze hellgrüne Kabel am Ventil mega gut sichtbar. Es stach farblich geradezu heraus! Und dann sehe ich im Motorraum, dass am Ventil kein Kabel dran ist und schließe das 12 V direkt an - weil es halt in der Nähe herumhängt und mechanisch passt. Mann, das war so dermaßen dumm! Ich könnte mich so am Arsch beißen.

Gut, ist passiert. Das einzige Positive daran ist, ich werde es nie vergessen und erhoffe mir einen Lerneffekt.

Confirmation bias war gut! :) Ja, so ungefähr war das. Ich hatte ja nur ein paar Sachen dabei. Benzinpumpe wollte ich da nicht wechseln, die Verteilerkappe habe ich mir angeschaut und sie war super sauber, also hatte ich nicht das Gefühl, ich muss sie tauschen, dann blieb halt die Spule. :)

kein gutes bild

aber besser gings nicht.

Huelse
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