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Erstaunlich... oberflächlich?

Themenstarteram 18. August 2003 um 9:25

Wer die Beiträge hier nach der Häufigkeit der Antworten sortiert, kommt auf eine interessante Erkenntnis: die Plätze 2 und 3 belegen Beiträge, in denen es um Aussehen von Autos geht.

Das stößt mich auf eine verwirrende Frage: "Warum dreht sich so erstaunlich viel blos um das Aussehen von Autos?".

Es wird natürlich auch über andere Sachen diskutiert, klar. Aber ist das Verhältnis äußere / innere Werte eigentlich in Ordnung?

Ich meine, was hat man eigentlich vom Auto? Es fährt einen von A nach B, macht Spaß dabei, bringt Laune, steigert das Lebensgefühl meinetwegen. Alles Sachen, die das Auto dann tut, wenn wir gerade NIX von seinem Äußeren mitkriegen, sprich innendrin sitzen.

Das Aussehen des Autos kommt erst dann zum Tragen, wenn wir es stehenlassen! Also, wenn wir es gerade nicht brauchen! Interessant oder?

Bei Menschen sagt man ja auch, man soll lieber auf die inneren Werte achten. Dennoch schauen wir auch auf die äußeren Werte, ist ja klar, ein hässliches Weib / Typ zieht einen nicht so an, wie ein wunderschöner Mensch, von dem man seine Augen nicht lassen kann. Aber bei Menschen hat das Aussehen wenigstens einen funktionalen Wert - man wird SCHARF. Ich meine, man geht auf 180°. Ich meine, man kriegt Lust, zu poppen :D. Das steigert ja auch das Lebensgefühl.

Wie ist es bei Autos? Kriegt man auch Lust, das Auto zu fahren, wenn es geil (oder wenigstens gut) aussieht? Fährt man das Auto, weil es so gut aussieht? Oder fährt man es, weil man von A nach B fahren muss? Oder weil man Autofahren will? Will man mit dem schönen Auto anderen imponieren? Zeigen was man erobert hat?

Niemand will mit einem hässlichen Auto fahren, auch wenn es sich gut fährt (ausser aus finanziellen Gründen vielleicht). Jeder will ein schönes Auto, auch wenn man gerade DAVON nichts mitbekommt, gerade dann wenn man das Auto benutzt. Alle reden darüber, über die Schönheit und Hässlichkeit von Autos. Ich gehöre auch dazu. Ist uns noch der Sinn für Verhältnismässigkeit geblieben? Oder ufert langsam irgendwas irgendwohin aus?

Erst denken, dann reden!

38 Antworten

@ AlexPopow

Um eine Antwort auf Deine Frage zu finden, müsste man auch die Motor-Talk-User kategorisieren (z.B. Altersgrupe X ist in Thema Y überproportional vertreten).

Rein subjektiv würde ich mal vermuten, dass die überwiegende Zahl der jüngeren User sehr viel Wert auf die Optik ihrer Fahrzeuge legt. Ursache dürften die fehlenden finanziellen Mittel für "schöne Autos" sein, so dass das vorhandene Fahrzeug entsprechend "aufgewertet" wird.

Mir fällt z.B. auch auf, dass bei den Usern über 30 Jahre überwiegend "Nutzfahrzeuge" (Kombis) in Gebrauch sind und weniger 2-türige Kleinwagen. Ursache hierfür ist vermutlich die meistens vorhandene Familie und der entsprechende Platzbedarf.

Grüssle

Frank

Moin,

In diesem Forum hier, wird sicher mehr über allgemeines zum Thema Auto geredet. In den spezielleren Foren sehe Ich jedoch auch eine Menge technischer Threads und Postings. Meistens inkl. der Lösungen.

Ist denke Ich eine Frage des Ortes an dem du dich innerhalb von MT befindest.

Davon abgesehen, das was Ich an Autos schön finde, findet der Durchschnittsdeutsche hässlich.

Ausserdem haben die beiden Threads "Schöne Autos/Hässlichstes Auto" schlicht und einfach länger überlebt, da dazu die meisten etwas sagen können.

Was man bei Problemen mit einer Ventilzwangssteuerung wohl kaum sagen kann :D Dazu muss man erstmal wissen wie es funktioniert.

MFG Kester

@AlexPopow:

Die Natur zwingt uns dazu: schön = gesund

(jau, ich liebe einfache Lösungen!)

@ R6-STAR

Wobei unser Schönheitsideal (sprich die weiblichen Hungerknochen) nicht dem entspricht, was uns die Natur vorgibt (z.B. gebärfreudiges Becken). Von daher scheint die Evolution uns ein Schnippchen zu schlagen. :p

Grüssle

Frank

@AlexPopow

Spannendes Thema! Ich habe mir auch schon Gedanken gemacht, welche Threads besonders oft angeklickt werden. Es sind vor allem "emotionale" Threads, da zu diesen jeder etwas beitragen kann. Fragen wie "welches Drehmoment braucht die Schraube für usw" klicke ich auch nicht an, denn ich kann sie ohnehin nicht beantworten.

Die Optik ist vielleicht deshalb so wichtig, weil wir mit unseren Autos auf andere Menschen wirken wollen? Mal ehrlich, worauf am meisten geachtet wird, sind Dinge wie "Farbe der Blinker", "Felgen", "Spoiler", "Blenden" etc., Dinge also, die wir als Fahrer des Autos weder sehen noch spüren können. Soll uns das Auto vielleicht eine Optik verleihen, die wir selbst gerne hätten?

@ Beethoven

Hhmm...ich kann zwar ein Fahrzeug an sich als subjektiv "schön" bewerten, aber auf Blinker, Spoiler etc. achte ich eigentlich überhaupt nicht bzw. wenn mir so etwas auffällt, dann eher, weil das Fahrzeug "verhunzt" wurde.

Die Frage ist - was ist im Auge des jeweiligen Betrachters als "schön" zu bezeichnen?

Und, falls Du mit deiner Einschätzung bzgl. der zu verleihenden Optik richtig liegst, warum? Leiden wir unter einem Minderwertigkeitskomplex, den wir mit dem Fahrzeug zu kompensieren versuchen?

Grüssle

Frank

Hi Leutz, dachte ich geb auch nochmal meinen Senf dazu! Eigentlich ist diese Frage schon fast eine tiefenpsychologische Frage, die meines Erachtens nur multikausal zu erklären wäre, wenn überhaupt *hoff mal das klingt euch nicht zu abgehoben ;)*. Ich denke, viele Faktoren spielen eine Rolle beim Aussehen, jeder achtet auf etwas anderes am Fahrzeug was er für sich als schön erachtet. Der eine schaut gern mal unters Fahrwek, sowohl der faru als auch des Fahrzeugs ;), der andere liebt einen Lack, der je nach Blickwinkel die verschiedensten farben reflektiert! Kommt vermute ich auch mal auf die Erziehung, Kindheit, bisherigen Erfahrungen etc. der Person an die auf das Fahrzeug schaut. Aussehen bekommen wir eben in der heutigen Gesellschaft als ultimativen Wert vorgegaukelt.

So das wäre es, denke ich, die nächste Sitzung kostet dann mehr ;)!

Moin,

Vielen Vielen Dank Onkel Siegmund :D

Du wirst sicherlich in einigen Punkten recht haben.

Aber mein Lieber, warum stelle Ich mir dann überwiegend Autos in die Garage, die nicht dem allgemeinen Schönheitsideal genügen ? Ich finde diese rundgelutschten Kisten übel.

Ein paar Rundungen an den richtigen Stellen ja, aber doch bitte harmonisch und kein Ei. Außerdem gefällt mir Originalität besser als übelst umgebaut. Kleinere Optimierungen sind allerdings kein Stück zu bemängeln. Ich habe auch keine Serienstahlfelgen montiert, sondern optionale Werksallufelgen.

Viel Spaß :D

Kester

am 20. August 2003 um 10:29

Hi Rotherbach,

wie in jeder anderen Kunst- oder Stilrichtung kann man Geschmack entwickeln. Du hast Dich offenbar recht intensiv mit dem auseinandergesetzt, was Dir gefällt und hast damit einen Weg eingeschlagen, der Dir entspricht. Ich vermute, dass viele Forumsmitglieder Deinen Geschmack sehr nachvollziehbar finden. Nur ist bei der tatsächlichen Autoauswahl mehr im Spiel als nur die Optik. Die Kiste muss Nutzen und Problemlosigkeit verbinden, für mich erschwinglich sein und dennoch möglichst gut aussehen. Da kommt dann eben eher ein aktuelles bzw. 90er-Jahre-Vehikel raus

Apropos aussehen: Mit dem Auto sind wir mehr verbunden als mit anderen Konsumgütern, da wir einsteigen und es uns als zweite Haut völlig umgibt. Daher soll unser Auto einen "Ausdruck" tragen, es soll so "gucken", wie wir wahrgenommen werden wollen. Warum ist "böser Blick" ein Thema? Warum nehmen wir Autos nicht ernst, die "lächeln" (Twingo, alter Käfer), warum mögen wir keine, die "dumm" dreinschauen? Weil wir lieber stark und selbstbewusst wirken wollen, besonders im Rückspiegel... Schon interessant, dass wir die Frontpartie eines Autos als Gesicht interpretieren. Es ist unsere eigene Darstellung im öffentlichen Raum, stark vergrößert und vergröbert. Vielleicht wird ein innovativer Hersteller mal variable "Ausdrücke" erfinden. Freundlich, wenn ich auf dem Radweg parke und aggressiv, wenn ich die linke Spur für mich haben möchte...

In jedem Fall "bewegt" uns ein Auto in jedem Sinne dieses Wortes.

Gruß Michael

Themenstarteram 20. August 2003 um 11:07

Zitat:

Original geschrieben von mikaiser

Apropos aussehen: Mit dem Auto sind wir mehr verbunden als mit anderen Konsumgütern, da wir einsteigen und es uns als zweite Haut völlig umgibt. Daher soll unser Auto einen "Ausdruck" tragen, es soll so "gucken", wie wir wahrgenommen werden wollen.

Einer der interessantesten Ansätze!

@mikaiser und andere

Spannende Debatte!

Das mit dem "Blick" habe ich auch schon gemerkt. "Böse" muss er sein, weil das Zeigen von Gefühlen als Schwäche wahrgenommen wird. Die meisten Menschen wirken leider gerne "cool", also gefühllos und unantastbar. Daher auch der Drang zu Sonnenbrillen und schwarzen Scheiben. Mal ehrlich, warum versuchen die Menschen, so oft wie möglich ihr Gesicht bzw. ihre Augen zu verstecken? Weil sie Angst davor haben, dass man in ihrem Gesicht oder ihren Augen etwas ablesen kann, was sie eigentlich zu verstecken suchen. Gefühle zum Beispiel. Darin sehe ich auch den Grund für die vermehrte Benutzung von Anglizismen - die eigene Sprache geht eben tiefer unter die Haut als eine Fremdsprache. Daher die Abneigung gegen deutsche Schlager (englische Schlager hingegen sind völlig okay, nicht wahr?), und daher auch die Worte "Kidz", "Fun", "Handy" und so weiter. Würde man die deutschen Begriffe verwenden ("Kinder", "Freude" bzw. "Spaß", "Mobiltelefon"), würde man komisch angeguckt.

So kommen dann die täglichen Gesichter zustande, in denen man fast nur nach unten gezogene Mundwinkel sehen kann. Schade eigentlich.

Themenstarteram 20. August 2003 um 11:49

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven

So kommen dann die täglichen Gesichter zustande, in denen man fast nur nach unten gezogene Mundwinkel sehen kann. Schade eigentlich.

Am ausgeprägsten sind die nach unten gezogenen Mundwinkeln bei älteren Kassiererinnen zu beobachten. Das hatte ich festgestellt, als ich der Frage nachging, welchen Einfluss das "Leben" auf den menschlichen Gesichtsausdruck ausübt.

@ mikaiser

Angenommen, Deine Theorie bzgl. "KFZ als zweite Haut" würde stimmen - wie erklärst Du dir dann Menschen, die ein KFZ unter rein logischen Gesichtspunkten aussuchen und nicht auf Marke XYZ fixiert sind?

Beispiel:

Als ein Nachfolger für meinen alten Passat anstand, war meine einzige Vorgabe, dass es zum einen wieder ein Kombi und zum anderen maximal 10.000€ (lieber weniger) kosten darf.

In Folge meiner Suche habe ich dann zig Kombis unterschiedlicher Hersteller getestet. Den Ausschlag für den VR6 (in der engeren Wahl waren noch ein 520er- und Galant-Kombi) gab das gute Preis-/Leistungsverhältnis.

Dinge wie "böser Blick", Frontpartie, Dränglermodus etc. habe ich (zumindest bewußt) nicht beachtet bzw. wahrgenommen, Leistung war nur hinsichtlich der Anhängelast ein Kriterium.

Was interpretierst Du in mein Verhalten?

Grüssle

Frank

Themenstarteram 20. August 2003 um 14:00

Zitat:

Original geschrieben von NOMDMA

@ mikaiser

Angenommen, Deine Theorie bzgl. "KFZ als zweite Haut" würde stimmen - wie erklärst Du dir dann Menschen, die ein KFZ unter rein logischen Gesichtspunkten aussuchen und nicht auf Marke XYZ fixiert sind?

Seine Theorie hat ja auch nicht postuliert, die einzig richtige und eine ausschliessliche zu sein :)

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