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Erfahrungsbericht i30 1.4
Hallo!
Wir haben uns letzte Woche einen Hyundai i30 Neuwagen gekauft. Hier mal meine ersten Eindrücke.
Bei unserem i30 handelt es sich um ein EU-Import aus Rumänien, mit 1.4-Liter Motor (109 PS) und einer Ausstattung, die in etwa der deutschen Grundausstattung "Classic" entspricht, sich jedoch in einigen Punkten unterscheidet. Wichtigster Unterschied: Im Gegensatz zum "Classic" hat unser i30 kein ESP. Dafür gibt es aber eine Radio-Fernbedienung im Lenkrad und elektrische Außenspiegel - beides beim deutschen "Classic" nicht enthalten.
Wir haben den i30 als Zweitwagen und als Nachfolger für einen ´96er Daihatsu Charade Shortback (Stufenheck) mit 1.5-Liter (90 PS) gekauft. Außerdem fahren wir noch einen Toyota Avensis Kombi mit 2.4-Liter Motor (163 PS), Bj. 2003, den wir damals auch neu gekauft haben. Deshalb unten ab und zu der Vergleich mit diesen beiden Autos.
Der Hyundai hat 10.990 Euro gekostet (Umweltprämie noch nicht berücksichtigt!) und damit deutlich weniger, als ein vergleichbares Fahrzeug vom deutschen Hyundai-Händler. Zum "deutschen" Preis wäre uns der i30 als Zweitwagen aber zu teuer gewesen.
Positiv überrascht hat mich beim i30 das Platzangebot im Innenraum. Hier hat man vorne und hinten wirklich reichlich Platz. Kein Wunder: laut Fahrzeugschein ist der i30 sogar 1,5 cm breiter, als der Toyota Avensis. Auch die Sitze im i30 sind sehr bequem, auf jeden Fall langstreckentauglich und müssen keinen Vergleich mit den Toyota Sitzen scheuen.
Die Verarbeitung ist sehr ordentlich und der Innenraum macht optisch einen relativ hochwertigen Eindruck. Hier wirkt nichts billig - auf jeden Fall optisch. Wenn man die Kunststoffe aber anfasst, dann merkt man teilweise schon, dass hier keine "Premiumqualität" vorliegt. Aber wer fasst schon dauern die Türverkleidungen oder das Armaturenbrett an? Also kein Nachteil.
Natürlich sieht man unserem i30 an, dass es sich um das Grundmodell handelt. An zahlreichen Stellen finden sich Plastikabdeckungen, wo bei den teureren Ausstattungen z.B. Schalter, Ablagebehälter oder Leseleuchten im Fahrzeughimmel vorhanden sind. Auch das ist nicht gerade schön, aber völlig normal, wenn man ein Fahrzeug in Grundausstattung kauft.
Ebenfalls positiv überrascht war ich vom Innengeräusch. Im Stadtverkehr ist das Auto wirklich sehr leise und auch bei Autobahntempo nicht wirklich unerträglich laut. Also auch in sofern für längere Reisen geeignet.
Weniger überzeugend ist die kurze Getriebeübersetzung. Bei 3000 u/min im 5. Gang fährt man gerade mal 98 km/h. Bei unserem Toyota Avensis sind es bei 3000 u/min in der 5. Automatikfahrstufe 138 km/h - also 40 km/h mehr! Der Vorteil dieser kurzen Übersetzung ist natürlich, dass das Auto trotz der "nur" 109 PS auch bei Autobahntempo nicht verhungert. Auch die angegebene Höchstgeschwindigkeit vom 187 km/h erscheint so leicht erreichbar. Das habe ich nicht ausprobiert, aber ein kurzes Beschleunigen auf Tacho 180 war relativ mühelos drin. Trotzdem könnte das Auto ruhig noch einen 6. Gang für die ruhigere Fahrt vertragen.
Am wenigsten überzeugend ist jedoch meiner Meinung nach das Beschleunigungsvermögen und der Durchzug im unteren Geschwindigkeitsbereich. Die angegebenen 12,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h sehen ja schon auf dem Papier nicht wirklich toll aus und genauso fühlt es sich beim Losfahren oder Auffahren auf die Autobahn auch an. Da muss man schon richtig "drauftreten", um in die Gänge zu kommen.
Eigentlich kein Wunder: Schließlich kämpfen hier 109 PS mit mindestens 1268 kg. Bei unserem Daihatsu waren es zwar nur 90 PS, aber die mussten auch nur 880 kg bewegen. Kein Wunder, dass der Charade ungleich besser abzog. Nicht nur in der Praxis, auch auf dem Papier: da war er mit 10,2 Sekunden von 0 bis 100 km/h angegeben. Das schafft noch nicht mal der i30 mit dem 143 PS starken 2.0-Liter Motor (Werksangabe: 10,6 Sekunden).
Und zum Schluss noch eine Sache, die ziemlich nervt: Da die Heckklappe des i30 über kein Schloss verfügt, muss man, um den Kofferraum zu öffnen, das Auto erst mal an einer der vorderen Türen aufschließen. Bei den teureren Versionen mit Funkfernbedienung ist das kein Problem - beim Grundmodell möchte ich das Fehlen des Schlosses an der Heckklappe aber schon fast als Fehlkonstruktion bezeichnen.
Trotz aller oben genannten Kritik ist mein erster Eindruck von unserem neuen i30 insgesamt sehr positiv. Da hat Hyundai ein wirklich gutes Auto gebaut. Fahrkomfort, Platzangebot und Verarbeitung überzeugen. Allerdings würde ich beim Einsatz des Hyundai als einziges oder "Hauptauto" nicht den kleinen 1.4-Liter Motor, sondern wohl gleich den 2.0 wählen.
Gruß
Stefan
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8 Antworten
Habe mit allen Motoren vom i30 Probefahrten gemacht und kann deinen Eindruck, vom mangelnden Durchzug, bestätigen. Viele Kunden lassen sich von den PS blenden. Aber PS ohne Kubik, sind nichts wert, ausser man hängt noch einen Turbo oder Kompressor mit rein.. Dieses gild auch beim i30, für die Dieselmotoren. Dazu kommt noch, daß es CR Motoren sind. Was Du zur Verarbeitung geschrieben hast, konn ich voll und ganz bestätige, wobei viele Schalter und Knöpfe sehen sehr nach Modellen aus dem VW Konzern aus.
MfG aus Bremen
Zitat:
Original geschrieben von Spatenpauli
Viele Kunden lassen sich von den PS blenden. Aber PS ohne Kubik, sind nichts wert, ausser man hängt noch einen Turbo oder Kompressor mit rein..
"Dieses gild auch beim i30, für die Dieselmotoren. "
Dazu kommt noch, daß es CR Motoren sind.MfG aus Bremen
Die Diesel haben Turbolader (und gehen richtig gut...) Oder hab ich dich jetzt falsch verstanden?
Und beim 1,4er , ich find der geht auch gar nicht so schlecht. ein 1,4er von VW etc. hat gerade mal gut 80PS und geht auch nicht besser, im Gegenteil. Vom CO2 mal ganz zu schweigen: i30 145g / Golf knapp 160g.
MfG
Wenn Du von 1,9 TDI mit 100 oder 105 PS auf den 1,6 Liter mit 116 PS gehst, dann merkt man schon einen starken Unterschied. Man muß beim i30 mehr schalten und die Motoren sind bei weitem nicht so elastisch zu fahren, wie ein TDI. Beispiel, den TDI kannst Du im 5 Gang ohne Probleme mit Standgas fahren und auch, wenn man es nicht eilig hat, langsam wieder beschleunigen. Beim i30 läuft unter 1500 U/min nichts, weder rollen lassen und schon garnicht beschleunigen.
MfG aus Bremen
Tach auch,
ich bin eigentlich ganz zufrieden mit meinem i30. Man muss immer sagen für ein Fahrzeug mit nur 1,4 Liter Hubraum und gerade aufgrund der Austattung für Sicherheit und Komfort ist nunmal das Gewicht nicht zu vermeiden und der Durchzug eigentlich ganz in Ordnung. Klar kann man einen kleinen Benziner nicht mit einem großen Benziner oder einem gleich Kleinen, wo das Fahrzeug einige 100kg leichter ist vergleichen.
Schon gar nicht mit einem Turbodiesel - wer macht denn sowas;)
Klar, ich hätte nichts dagegen, wenn mein 1,4er wie der TSI einen kleinen Turbo und 122PS hätte. Nur zu welchem Preis? Ein vergleichbarer Golf 5-Türer mit der Maschine kostet etwa 21.500 Euro und somit 8.000 Euro mehr, das heißt da liegt ein Hyundai i10 dazwischen.
Der einzige Vergleich der beim 1,4er zulässig ist, ist einer mit etwa gleich großen Motoren aus der Kompaktklasse, somit wie hier schon geschrieben wurde dem Golf 1,4 ohne Technikspäße.
Nochmal zu dem 1.4-Liter Motor:
Ich wollte nicht sagen, dass das ein schlechter Motor ist. Er muss ja, wie gesagt, auch ein ganz ordentliches Gewicht schleppen. Die Autos werden halt immer schwerer.
Mir ist nur aufgefallen, dass der Durchzug im unteren Bereich eher schlecht ist und die unteren Gänge deshalb ruhig auch etwas kürzer übersetzt sein dürften. Im Vergleich dazu kann man auf der Autobahn bei normalem Tempo problemlos mithalten und es dürfte für das gleichmässige Fahren mit Richtgeschwindigkeit sogar gerne noch einen länger übersetzten 6. Gang geben.
Ich hätte mir deshalb gewünscht, dass das Getriebe in diesem Sinne optimaler gestaltet wäre.
Dann wäre das Potential des Motors noch besser ausgenutzt.
Meine andere Aussage, dass ich für den Gebrauch als "Hauptfahrzeug" lieber den 2.0-Liter Motor kaufen würde, ist auch keine Kritik am 1.4-Liter, sondern eine rein subjektive Meinung, die vor allem deshalb gilt, weil wir unser Fahrzeug auch vollbeladen mit Gepäck und vier Personen für die Urlaubsfahrt nehmen. Unser Avensis 2.4 ist dafür ganz gut geeignet, der 1.4-Liter aus dem Hyundai wäre aber vermutlich an Autobahnsteigungen so beladen schnell überfordert.
Gruß
Stefan
Zitat:
Original geschrieben von Dichterfürst
Nochmal zu dem 1.4-Liter Motor:
Ich wollte nicht sagen, dass das ein schlechter Motor ist. Er muss ja, wie gesagt, auch ein ganz ordentliches Gewicht schleppen. Die Autos werden halt immer schwerer.
Mir ist nur aufgefallen, dass der Durchzug im unteren Bereich eher schlecht ist und die unteren Gänge deshalb ruhig auch etwas kürzer übersetzt sein dürften. Im Vergleich dazu kann man auf der Autobahn bei normalem Tempo problemlos mithalten und es dürfte für das gleichmässige Fahren mit Richtgeschwindigkeit sogar gerne noch einen länger übersetzten 6. Gang geben.
Ich hätte mir deshalb gewünscht, dass das Getriebe in diesem Sinne optimaler gestaltet wäre.
Dann wäre das Potential des Motors noch besser ausgenutzt.
Meine andere Aussage, dass ich für den Gebrauch als "Hauptfahrzeug" lieber den 2.0-Liter Motor kaufen würde, ist auch keine Kritik am 1.4-Liter, sondern eine rein subjektive Meinung, die vor allem deshalb gilt, weil wir unser Fahrzeug auch vollbeladen mit Gepäck und vier Personen für die Urlaubsfahrt nehmen. Unser Avensis 2.4 ist dafür ganz gut geeignet, der 1.4-Liter aus dem Hyundai wäre aber vermutlich an Autobahnsteigungen so beladen schnell überfordert.
Gruß
Stefan
Da hast Du natürlich recht. Auf dem Weg nach Italien ist an den etwas steileren Steigungen auch meistens einer der niedrigeren Gänge bemüht worden. Im vierten oder fünften ging da nicht mehr viel. Natürlich ist ohne Technikspäße Hubraum durch nichts zu ersetzen. Ein Kritikpunkt habe ich aber gegen den Zwo-Liter - er hat einen Zahnriemen statt einer wartungsfreien Kette.
Ein Sechsganggetriebe wäre echt nicht schlecht, sogar sieben könnte ich mir bei diesem Motor vorstellen.
Mein Fürsprechen für den 1,4 ist klar nur im Vergleich zu anderen 1,4-Motoren;)
Zitat:
Original geschrieben von Spatenpauli
Wenn Du von 1,9 TDI mit 100 oder 105 PS auf den 1,6 Liter mit 116 PS gehst, dann merkt man schon einen starken Unterschied. Man muß beim i30 mehr schalten und die Motoren sind bei weitem nicht so elastisch zu fahren, wie ein TDI. Beispiel, den TDI kannst Du im 5 Gang ohne Probleme mit Standgas fahren und auch, wenn man es nicht eilig hat, langsam wieder beschleunigen. Beim i30 läuft unter 1500 U/min nichts, weder rollen lassen und schon garnicht beschleunigen.
MfG aus Bremen
Was du beschreibst funktioniert aber auch nur bei den alten Räuchertroktoren von VW etc. mit Pumpe-Düse (Drehmoment...) ... Seit dem man auch dort mit der sauberen CR-Technik arbeitet liegen sie auf gleichem Niveau mit der Technik und Leistung des i30!!!
MfG
Zitat:
Original geschrieben von axelf88
Zitat:
Original geschrieben von Spatenpauli
Wenn Du von 1,9 TDI mit 100 oder 105 PS auf den 1,6 Liter mit 116 PS gehst, dann merkt man schon einen starken Unterschied. Man muß beim i30 mehr schalten und die Motoren sind bei weitem nicht so elastisch zu fahren, wie ein TDI. Beispiel, den TDI kannst Du im 5 Gang ohne Probleme mit Standgas fahren und auch, wenn man es nicht eilig hat, langsam wieder beschleunigen. Beim i30 läuft unter 1500 U/min nichts, weder rollen lassen und schon garnicht beschleunigen.
MfG aus Bremen
Was du beschreibst funktioniert aber auch nur bei den alten Räuchertroktoren von VW etc. mit Pumpe-Düse (Drehmoment...) ... Seit dem man auch dort mit der sauberen CR-Technik arbeitet liegen sie auf gleichem Niveau mit der Technik und Leistung des i30!!!
MfG
Dieses mit der PD-Technik gegen die CR-Technik, ist natürlich richtig. Habe bisher keine Fahrzeuge aus dem VW Konzern, mit CR-Technik, gefahren. Kann dazu noch keine Eindrücke beschreiben. Nur wie schon erwähnt, auch die Benziner neuester Technik vom VW Konzern, können im Standgas ganz ohne Ruckeln betrieben werden. Hat mich als jahrzehnte langer Dieselfahrer, mehr als überrascht.
MfG aus Bremen