ENBW Preisthematik
Servus Zusammen,
da es heute ja bekanntlich die Information gab über die Preiserhöhung von der ENBW, würde ich gerne hier einen neuen Thread eröffnen.
Zunächst habe ich das über Car Maniac erfahren in einem Video.
Das ganze hat sich von dem Herren in etwa so angehört, als wäre das ja nicht so schlimm.
Aber bei einer Preiserhöhung von 18% aufwärts (Schnellladen), und die noch heftigere beim langsam laden, kann ich hier das nicht mehr ganz nachvollziehen, was daran noch im Rahmen sein soll.
Ich fahre einen etron S, den ich nicht daheim oder im Office laden kann.
Daher bin ich auf Lader angewiesen in meinem Umfeld. Ich wohne in Stuttgart nähe Degerloch und mein Office ist am Zettachring. Dort war es natürlich sehr angenehm zu laden (AC), weil die ENBW hier Ihren Stammsitz hat mit Ladepark.
Daher konnte ich zu Fuss vom AC laden ins Office laufen, 4 Stunden später unterbrechen und wieder AC laden, damit ich den Wagen vollbekommen habe.
Mit heutigem Tag ist das nicht mehr so machbar, bei 0,39 AC laden.
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Da ich als Audi Kunde 1 Jahr lang die Audi Charging Services nutzen kann -> 0,31cent je kWh, wo die 17,95 EUR Grundbetrag entfallen, ist dies alles noch zu lösen - in Denkendorf an der Raststätte gibt es Ionity. Muss ich halt ca. 10 Minuten da hinfahren, aber es lohnt sich - noch.
Nur wo geht hier die Reise hin?
Man sollte soglangsam hier Druck auf die Politik aufbauen und für Wettbewerb sorgen, sowie die EEG Umlage für Kraftfahrzeuge zu erlassen.
Scheinbar wird die ENBW hier in diesem Bereich der nächste Monopolist ?
Es kann ja nicht sein, dass ich A über die Steuern das Auto günstiger bezahle, aber X-fach mehr über den Strom zurück trage. Irgendwann ist auch mal Schluss in DE.
Sind hier nur noch Abzocke und Trottel in DE, oder was ist hier los?
Aber man muss per Gesetz alle Ladesäulen mit einer Abrechnung ausstatten, damit man überall mit einer Kreditkarte etc. zahlen kann.
Ich verstehe es nicht mehr ... Nur noch Vollpfosten am regeln und regieren?
Also was bleibt nun als Alternative?
92 Antworten
Diesel kostete vor einem Jahr 99 Cent und ist heute bei fast 1,50€… also da ist auch eine massive Steigerung
Das kann man nun wirklich nicht vergleichen. Davon abgesehen, dass der Spritpreis nur temporär wegen Corona so niedrig war, sind sowohl die 99Cent eher selten zu sehen gewesen, als auch die 1,50€ jetzt. Normal waren damals eher um die 1,05 und jetzt um die 1,35. Aber wiegesagt, der niedrige Preis war eh nur eine temporäre Erscheinung. Wenn man sich die letzten 10 Jahre anschaut, sind die Preise insgesamt kaum angestiegen, bzw. waren einige Jahre im Schnitt sogar höher als jetzt.
Generell ist der Spritpreis von vielen Faktoren abhängig und dadurch viel schwankender als der Strompreis. Den aktuell hohen Preis haben wir ja u.A der tollen CO2 Bepreisung zu verdanken.
Der Strompreis steigt zwar auch seit Jahren, aber das hält sich ja alles noch im Rahmen. Mein Haushaltsstrom ist innerhalb der letzten 10 Jahre von 21 Cent auf 26 Cent gestiegen, damit kann ich leben. Womit ich nicht leben kann, sind die explodierenden Preise fürs öffentliche Laden, die sind für mich in der Form nicht zu rechtfertigen, deswegen werde ich das in Zukunft wo es nur geht vermeiden.
Das zu vermeiden ist gut und schlüssig. Die bisherigen Preise sind idR. Markteinstieg, also quersubventioniert, da ja neben dem Elektronenfluss auch der Anschluss, die Ladesäule, Infrastruktur, Personal für Kundensupport und Wartung etc. und auch der Provider und die Zahlungskette, die ja ein bisschen was abhaben will, bezahlt werden muss. Jetzt kommen wir an vielen Stellen langsam Richtung realer Preise. Da wird sich auf Sicht mal die Politik einschalten - mal sehen in welche Richtung und welchem Mittel.
Man sollte auch im Hinterkopf behalten, das so ein HPC derzeit inkl. Aufstellung so um und bei 100K kostet. Da kann man sich gern mal ausrechnen, wieviel Strom da durchfliessen muß, damit der Aufsteller auch nur in die Nähe von Wirtschaftlichkeit kommt
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Zitat:
@stelen schrieb am 9. Juli 2021 um 11:42:50 Uhr:
Man sollte auch im Hinterkopf behalten, das so ein HPC derzeit inkl. Aufstellung so um und bei 100K kostet. Da kann man sich gern mal ausrechnen, wieviel Strom da durchfliessen muß, damit der Aufsteller auch nur in die Nähe von Wirtschaftlichkeit kommt
Abzüglich bis zu 20% Förderung.
Außerdem wird der Wert nie wieder auf Null fallen, sondern sehr lange noch zu einem guten Preis wieder verkaufbar sein, fast wie eine Immobilie.
D.h. die 100k müssen nicht alleine über den Strompreis wieder reingeholt werden.
Wieso wird der Wert der Ladestation (Metallgehäuse mit Elektronik und Kabeln dran) nie wieder auf Null fallen? Die gehen doch auch kaputt, oder?
Zitat:
@stelen schrieb am 9. Juli 2021 um 11:42:50 Uhr:
Man sollte auch im Hinterkopf behalten, das so ein HPC derzeit inkl. Aufstellung so um und bei 100K kostet. Da kann man sich gern mal ausrechnen, wieviel Strom da durchfließen muss, damit der Aufsteller auch nur in die Nähe von Wirtschaftlichkeit kommt
Ja, da hast Du Recht.
Lass uns mal rechen.
Gehen wir mal davon aus das für die Ladesäule etwa 0,10€ je kWh bleiben bei den Anbietern die 0,79€/kWh verrechnen bzw teilweise auch noch weniger.
Die Hersteller haben eh für jedes Auto ein gewisses Invest getätigt, das wurde beim Kauf bezahlt bzw wird teilweise über die Grundgebühren erwirtschaftet, da scheinen 0,29 bis 0,35€/kWh auszureichen.
Also 1.000.000kWh bis 100.000€ "verdient" wurden.
Im Mittel wird (angenommen) etwa 50kWh geladen, dafür braucht ein e-tron 20 Minuten.
Klar, 72 Ladevorgänge am Tag werden es nicht sein.
Aber gehen wir mal von 15 im Mittel aus.
1.000.000 : 50 = 20.000 Ladevorgänge.
15 Ladevorgänge am Tag, also 20.000 : 15 = 1.333 Tage. Knapp vier Jahre.
Ja, mir ist bewusst das in den letzten Jahren die Auslastung geringer war, aber es kommen derzeit mehr Autos auf die Straße als neue HPC Ladesäulen gebaut werden.
Also steigt die Auslastung derzeit kräftig.
Und selbst wenn es nur 30kWh im Mittel wären bei lediglich 10 Ladevorgängen am Tag, dann sind es halt knapp 10 Jahre bis es sich wieder eingespielt hat.
Aber wie hat mal mein Energieversorger gemeint, bei Investitionen ins Stromnetz und in die dazugehörigen Abgabestellen rechnen wir nicht in Monaten oder Jahren sondern in Jahrzehnten.
Und anschließend? Wenn sich die Leute 10 Jahre lang an hohe Strompreise gewöhnt haben? Die Investitionen wieder drin sind? Ja, dann kommen Wartung, Reparatur und Neubau von weiteren Standorten als Argument. Ist ja auch nicht ganz von der Hand zu weisen.
Und in 20 Jahren? 😉
Der Kunde zahlt die gewünschten Preise, glaubt irgendwer das die dann irgendwann mal sinken weil die hohen Anfangs Investitionen ja schon gestemmt wurden? 😉
Mein Verständnis für hohe Preise an den HPC Ladesäulen, weil die ja ach so teuer sind, hält sich arg in Grenzen, vor allem weil in diesem Wirtschaftsbereich der Zeithorizont in Jahrzehnten liegt und nicht wie bei Autos oder Maschinen in Monaten oder Jahren...
Laut meinen Berechnungen (die allerdings 2018 getätigt wurden), müsste die HPC kWh 1,19€ kosten damit sich sowas rechnet.
Für die Lader braucht man dann meist nen eigenen Trafo + entsprechenden Stromanschluss. Alleine der kostet jährlich gutes Geld.
Unser Management dachte auch immer je mehr Ladevorgänge, umso mehr Cash. Aber die Betriebsführungskosten steigen leider mit der Anzahl der Ladevorgänge.
Bei 50kW-Ladern haben wir je 2 neue Kabel pro Jahr gerechnet bei der sehr geringen Auslastung. So ein Kabel kostet zwischen 1000 und 1500€ ohne Montage.
Bei HPC hat man meist gekühlte Kabel, das kann dann gerne Faktor 3 sein.
Fällt der Stecker 3x runter und bricht eine Haltenut aus, ist ein solches Kabel fällig...
Und: sobald der HPC-Lader aufgebaut ist, ist er NULL Euro wert. Eher nicht wie eine Immobilie, eher wie ein Handy oder schlimmer.
Gebrauchte oder refurbishte Lader haben wir maximal für uns selbst auf Lager gelegt als kurzfristigen Ersatz wenn ein anderer umgefahren wird oder abbrennt.
Ansonsten hat so ein Gerät keinen Wert mehr.
@norbertk571 Das ist ja keine Kalkulation, sondern eine Vermutung warum es so sein könnte.
Ganz so schlimm kann das nicht sein wie ihr hier rumrechnet. Sonst könnte EnBW um nichtmal 50 Cent pro kWh am HPC ohne Grundgebühr gleich ganz einpacken.
Aber hier wird doch rumgeheult, weil ENBW die Preise erhöht hat.
Die 50Cent sind doch nicht final, sondern lediglich ein Schritt.
Für 50 Cent ist so eine Infrastruktur nicht haltbar.
Die Preise bei EnBW wurden hauptsächlich erhöht, weil die anderen CPOs Phantasiepreise fürs Roaming verlangen. Deshalb ist es an den EnBW-eigenen Säulen auch billiger.
Ich glaube nicht, dass es bald nochmal teurer wird.
Wenn EnBW schnell viele eigene Ladeparks baut, sind sie auch nicht mehr so stark von anderen CPOs abhängig und können vielleicht bei den Preisen besser verhandeln.
Dann ist ENBW ein ganz schön caritativer Verein :-D
Also mal für die Leute, die scheinbar von Anlagegütern nicht soviel verstehen:
1. Fördert die EU solche Ladesäulen mit bis zu 50k
2. Industriestrom liegt im EK wohl deutlich niedriger. Wir kaufen diesen teilweise um die 7cent ein. Ich kann mir nicht ganz vorstellen, dass man hier Casual Strom in diesen Kreislauf bringt.
3. Wichtigster Punkt: Wenn ein Unternehmen solche Ladesäulen "kauft", dann werden diese ins Anlagevermögen übernommen und man schreibt diese ab. Das schmälert den Gewinn und somit die Steuerlast. Das ist ein wichtiger Faktor in diesem Spiel
4. Sollte dieser Punkt 3 nicht zutreffen, dann könnte man diese Lader auch "leasen" Dann bewegen wir uns deutlich geringer in den Kosten.
5. Es wurde von ENBW ins Spiel gebracht, dass man immer die Ladeleistung bereitstellen muss und diese damit vorhält und voll bezahlt. Aus guter Quelle weiß man, dass an Ladepoints Nachts dies sicherlich nicht Fall ist. Wo man über Monate sehen kann wer zum laden kommt, bzw. wie ausgelastet das ganze ist.
6. Diesel Preise zu vergleichen, dass diese ebenfalls gestiegen sind, ist schon hart. Mit einem Diesel komme ich deutlich weiter. Da fällt diese Preisentwicklung nicht so stark ins Gewicht. Aber die Elektro Karren kommen eben nicht weiter. Damit hinkt der Vergleich.
Die einzige Möglichkeit derzeit, ist die App "elvah" wo man per Flatrate an allen Säulen laden kann sofern man im Rahmen bleibt. Bei mir wären das 199 EUR / Monat. Da ich daheim nicht laden kann, wäre es Interessant.
Ein weiterer Anbieter steht in den Startlöchern.
Oder Ionity für 31cent.
Aber das rechtfertigen das sich die Säulen nicht wirtschaftlich betreiben lassen, glaub nicht.
Auf die 7ct beim Industriestrom kommen aber noch die ganzen Steuern und Abgaben drauf. Fahrstrom ist derzeit NICHT von der EEG Umlage befreit und allein deshalb schon teurer als "reiner" Industriestrom.
Die Abschreibungen mußt Du verdienen und wenn Du reiner Ladeanbieter bist, dann über den verkauften Strom. Etwa anzuschaffen und abzuschreiben macht wirtschaftlich nur Sinn, wenn Du damit auch Gewinne machst.