Elektroauto

Hat jemand den Film "who killed the electric car?" gesehen?

Ich habe den Film zufällig im Flugzeug gesehen und mache mir jetzt verstärkt darüber Gedanken, warum Elektroautos eigentlich nie als alternative Antriebsart berücksichtigt werden. Allerhöchstens in der Kombination mit den Verbrennungsmotor Motor (Hybrid).

Dabei könnte man laut Film einen "normalen" Mittelklassewagen mit einem 70kW E-Motor ausstatten und dieser hätte mit heutiger Li-Ion Akkutechnik eine Reichweite von bis zu 500km.
Platz für einen Verbrennungsmotor bleibt dann nicht mehr, aber wer braucht den dann noch?

Das Tankstellennetz ist schon vorhanden, man braucht nicht mehr als eine Steckdose.

Umweltverträglichkeit ist auch gegeben. Selbst wenn man den nötigen Strom nicht über erneuerbare Energien gewinnt (was natürlich optimal wäre), Strom kann stationär wesentlich effektiver gewonnen werden. Also lieber ein Kraftwerk mit fossilen Brennstoffen laufen lassen als jeden PKW einzeln zu befeuern.

Kosten: Die Anschaffungskosten sind natürlich schwer abzuschätzen, aber der Unterhalt dürfte super günstig sein. Nur mal an Reparaturen gedacht, was geht denn bei einem Elektromotor kaputt? Alle 10 Jahre der Akku, aber kein Ölwechsel, Auspuff Getriebe und der ganze mechanisch anfällige Scheiß.

Der einzige Nachteil, den ich sehe, ist die Ladezeit. Es dauert halt bis zu ein paar Stunden zum Tanken und nicht nur ein paar Minuten. Das ist für eine lange Fahrt natürlich unpraktisch. Trotzdem, ich fahre 250 Tage im Jahr täglich eine Strecke von 2x45 km, für die das absolut ausreichen würde. Und so ist es wahrscheinlich auch bei 80% der restlichen Bevölkerung.

Ein Elektromotor arbeitet effektiver als jeder Verbrennungsmotor. Warum fährt man dann nicht mit Elektromotoren wenn es heutzutage die Möglichkeit gibt, dank Li-Ion Akkus, die Energie sinnvoll zu speichern?

Hier der Trailer von dem Film. Man beachte das ganze liegt fast 10 Jahre zurück.

http://www.youtube.com/watch?v=zBIr8fTI19s

119 Antworten

Naja, man könnte schon direkt am Hausanschluss laden - ein Elektroherd oder Warmwasserboiler kommt ja auch locker über 6kW. Wenn man nun statt mit 16A mit 35A absichert, hat man nochmal Faktor 2 gewonnen. (Natürlich braucht man dazu eine - in Teilen - neue Elektroinstallation, die Hauptsicherungen haben in älteren Gebäuden oft nur 35A)

Bei neueren Gebäuden sind oft die einzelnen Stromkreise schon mit 25A belastbar, das wäre also kein so großer Schritt mehr dahin, einen Drehstromanschluss mit 35A irgendwo zu installieren.

Ändert natürlich nichts am Spitzenlast-Problem und auch nichts am CO2-Ausstoß der Kraftwerke und genauso wenig an den Übertragungsverlusten.

MfG, HeRo

Wenn das Stromnetz mal so einfach funktionieren würde. 😉

Bei dem bescheidenen Gesamtwirkungsgrad eines E-Autos versteh ich nicht ganz warum da einige so versessen drauf sind. Das kann ein kleiner Hybrid einfach besser.

Und das Stromnetz zu optimieren ist so schon ein ziemliches Problem. Da werden (leider) oft bewusst schlechte Wirkungsgrade gefahren um die ganzen Schwankungen auszugleichen die noch zusätzlich durch Wind und Sonne dazukommen. Eine Wolke und es sind mal zig kW Sonnenenergie plötzlich weg, eine Windböe und einige kW zusätzlicher Windkraft da. Das "wegpumpen" ist eine Möglichkeit tagsüber die Verbrauchsspitzen abzufangen. Ebenso wie Wasserkraftwerke nachts auszuschalten weil es die sind die innerhalb weniger Sekunden hochgefahren werden können.

Wie sollte man das jetzt machen? E-Autos als Puffer ist ja eine schöne Idee. Und wie werden die geladen wenn der Puffer nicht gebraucht wird? Dann müsste seitens der Energieversorger geschaltet werden können wann die geladen werden.

Geeigneter wären für sowas Wärmepumpen in den Haushalten mit entsprechend effektivem Wärmespeicher dahinter. Besser lässt sich kaum puffern, relativ grosse Energiemengen mit hohem Wirkungsgrad.

Aber das ist wieder die typisch deutsche Krankheit dass wir jede Lösung mit Gewalt auch im Auto einsetzen müssen. 🙁
Genau wie Gas im Auto und Heizöl im Keller.

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


Wie sollte man das jetzt machen? E-Autos als Puffer ist ja eine schöne Idee. Und wie werden die geladen wenn der Puffer nicht gebraucht wird? Dann müsste seitens der Energieversorger geschaltet werden können wann die geladen werden.

rundsteuersignale halt.

technisch geht das schon

ich frag mich übruigens in wie weit die wirkungsgrade beser werden würden wenn man einen genarator gleich so gestalltet das er die zum laden nötigen parameter trifft.
also warum erst netzspannung machen.
dachte da an bhkws, nur da ist weider die frage wie nutzt man die wärme sinnvoll.

ich bin seit ich mein neuestes spielzeug, einen picooZ modellhubschrauber, habe voll begeister von elektromotoren krust.
der hubschrauber wiegt 10g, hat einen 1g lithiumpolymer akku und fliegt 6 minuten lang locker aus eigener kraft mit viel steigen und sinken.
das ladden dauert nicht ganz 20minuten.
wenn ich das so in relation sehe muß es doch möglich sein mit einem auto vernünftig elektrisch unterwegs zu sein.

ich halte elektrisch deswegen für sinnvoll weil die energiequelle variabel ist, und so arg man auch über die kohle schimpfen kann, die geht uns nicht so schnell aus.
und wenn man die flüssig machen will fallen die wirkungsgrade auchin den keller.
und die einsppeisung regenerativer energien ist auch problemlos möglich

strom ist halt universell, das ist zwar der einzige plusspunkt, aber für mich ein gigantischer

Meik, ich stimme dir absolut zu. Alles muss ins Auto, ob es sinnvoll ist oder nicht.

Es hat wenig Sinn über die Optimierung des el. Netzes zu diskutieren, weil es unabhängig von Elektroauto möglich ist.

Ein Auto vergleichbar mit deinem Hubschrauber hätte dann eben 1000kg, einen 100kg Akku und könnte ebenfalls 6min fliegen. Oder eben 1-2h fahren.

Nach rund 300 Zyklen ist der Akku defekt, sodass man den Akku oft austauschen müsste.

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ja, genau diese relation hatte ich auch.
demnach sollte ein 400kg auto mit einem 40kg akku 6minuten fliegen können.

ich hoffe das der akku längr wie 300mal mitmacht.
aber 300 * 2h fahren währe übrigens garnicht so arg wenig.

Das fahren viele Pendler in einem Jahr 😉

Gruß Meik

ja, entspricht ziemlich genau meiner jahresfahrleistung wenn man von 100km/h und 2 stunden ausgeht.

für überland sehe ich aber auch kein potential beim e-auto, das gehört in die stadt, wo viele standzeiten mit drinnen sind.

für den winter einen 3l spiritustank an einer standheizung. dann ist es auch schön warm, eine klima ist leider wohl nicht möglich.

Informiert Euch mal was so ein Austauschakku kosten würde...

Ich weiß keinen Preis, rechne aber mit vielen Tausend €.

300-500 Entladungen geben die Akkuhersteller an. Mit dem Zusatz: Bei optimalen Betriebsbedingungen.

Eben diese sind beim Betrieb im Auto nicht einzuhalten. Ein LiIon z.B. ist bei weniger als 10 Grad und bei mehr als 35 Grad gar nicht erst ladbar.

Hellmuth

Zitat:

Original geschrieben von he2lmuth


Informiert Euch mal was so ein Austauschakku kosten würde...

Ich weiß keinen Preis, rechne aber mit vielen Tausend €.

300-500 Entladungen geben die Akkuhersteller an. Mit dem Zusatz: Bei optimalen Betriebsbedingungen.

Eben diese sind beim Betrieb im Auto nicht einzuhalten. Ein LiIon z.B. ist bei weniger als 10 Grad und bei mehr als 35 Grad gar nicht erst ladbar.

Hellmuth

ist schon ein bisschen wenig (aber das ist stark vom preis abhängig, und was kostet das in serie wirklich? oder auch vom energieaufwand für das herstellen des akkus bzw für die aufbereitung, evtl kann man akkus aus alten akkus auch billiger herstellen wie komplett neu) und was heißt optimale bedingungen?

keine tiefentladung, das lässt sich im pkw schon noch einhalten.

der helli schaltet sich auch schon früher ab, man kann ihn noch länger plagen, soll man aber nicht.

die 6 minuten sind bis zum selber abschalten.

der hersteller meint auch das das ding 10 minuten fliegt, das ist unrealistisch.

werden akkus mit der grösse nicht auch noch etwas effektiver? das ding ist echt nen witz.

der temperaturbereich von dir scheint mir ausserdem sehr pessimistisch (oder alt), zu einer schädigung der zellen kommt es anscheinend erst oberhalb von 60 grad.
der temperaturbereich ist imho locker einzuhalten wenn man das auto indoors läd.

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


Aber das ist wieder die typisch deutsche Krankheit dass wir jede Lösung mit Gewalt auch im Auto einsetzen müssen. 🙁
Genau wie Gas im Auto und Heizöl im Keller.

Es ist ne typisch deutsche Krankheit den Arsch nicht hoch zu bekommen und den Lobbies freie Hand zu lassen.

Warum zB. ist der Anteil der LPG Autos, die nicht nur billiger sondern auch umweltfreundlicher fahren, in fast allen Ländern Europas wesentlich höher?

Warum bauen sie in China den Smart eins zu eins nach, aber bauen statt dem Verbrennungsmotor einen Elektromotor ein?

Warum heulen hier alle rum der Akku wäre so teuer und würde so oft kaputt gehen. Rechnet mal eure Ölwechsel, Auspuff und Getriebeschäden usw zusammen. Da kommt ein neuer Akku in ähnliche Größenordnungen.

Eine Massennutzung für Elektroautos würde sicherlich viele Änderungen in der Stromerzeugung und Vernetzung vorraussetzen. Aber ich denke diese wären möglich.

Wäre es zB. möglich Ladegeräte so zu programmieren, dass sie ihre Leistung entsprechend der zur Verfügung stehenden Kapazität anpassen?

Dann würd ich aber erstmal eine Lobby gegen Gas und E-Autos aufmachen 😉

Wenn schon neue Lösungen sollten wir auch an den effektivsten arbeiten. Und Gas ins Auto und dafür Heizöl im Keller ist genauso Unfug wie Elektroautos deren Gesamtwirkungsgrad einfach mies ist und bei denen Akkus neben Kosten auch erstmal hergestellt und hinterher entsorgt werden müssen.

Aber China baut auch einen superökologischen Riesenstaudamm 🙄

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von auswurftaste


ist schon ein bisschen wenig (aber das ist stark vom preis abhängig, und was kostet das in serie wirklich? oder auch vom energieaufwand für das herstellen des akkus bzw für die aufbereitung, evtl kann man akkus aus alten akkus auch billiger herstellen wie komplett neu) und was heißt optimale bedingungen?

DAS SIND DIE WELCHE DER HERSTELLER VORSCHREIBT

keine tiefentladung, das lässt sich im pkw schon noch einhalten.

JA O:K:

der helli schaltet sich auch schon früher ab, man kann ihn noch länger plagen, soll man aber nicht.
die 6 minuten sind bis zum selber abschalten.
der hersteller meint auch das das ding 10 minuten fliegt, das ist unrealistisch.

werden akkus mit der grösse nicht auch noch etwas effektiver?

NEIN ABSOLUT NICHT UND WENN DANN WENIGE PROZENT

das ding ist echt nen witz.

der temperaturbereich von dir scheint mir ausserdem sehr pessimistisch (oder alt),

WEDER NOCH IST STAND DER TECHNIK GEH AUF DIE HERSTELLERSEITEN: DARAN ÄNDERT SICH AUCH NICHTS; ES LIEGT AM SYSTEM!!!

zu einer schädigung der zellen kommt es anscheinend erst oberhalb von 60 grad.

NEIN OBERHALB VON 60 GRAD EXPLODIEREN SIE DIE LAGERTEMP GEHT BIS 45 GRAD LADETEMP MAX 35 GRAD

der temperaturbereich ist imho locker einzuhalten wenn man das auto indoors läd.

ALSO DANN AM BESTEN GLEICH MIT INS BETT 🙂 😉

Zitat:

Original geschrieben von DonIntriguez


Wäre es zB. möglich Ladegeräte so zu programmieren, dass sie ihre Leistung entsprechend der zur Verfügung stehenden Kapazität anpassen?

Solche Ladegeräte gibt es in unterschiedlichen Variationen seit 1955, elektronisch geregelt.

Grüße
hellmuth

lithium polymer =! lithium ionen

prinzipiell ähnlich aber nicht das gleiche.
ein lithium ionen akku währe mir auchzu gefährlich, durch das polymer kann das zeug nciht direkt benett werden und dadurch keine so heftige reaktion mit wasser.

Richtig, nicht das Gleiche, ich weiß 🙂

Aber im Tesla werden LiIon verwendet. Dies weil sie der Anwendung im Auto besser gewachsen sind als die Polymer Akkus.

Versuche mal ein Handy bei Minustemperaturen zu benutzen, wenn das Teil im Auto lag.

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