E10 Preis Leistung

Hallo Leute,

ich sehe gerade ein interessantes Video über die Preis-Leistung von E10.
Danach ist E10 ~3,5 Prozent schlechter als pur 91 Oktan in Australien.
Wenn man das auf hiesige Verhältnisse umrechnet und bei Super 95 von der Hälfte Ethanol (5%) ausgeht, wäre das dann ~1,7% schlechter.
Die 2 Cent billiger die E10 ist, sind bei sagen wir 1,40€ aber nur ~1,5% billiger.
Praktisch kostet es also vom Energiegehalt/Kilometern das gleiche.
Sparen würde man danach also mit E10 gar nix.

https://www.youtube.com/watch?v=CfEcZWwdjoo

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@mg18 schrieb am 15. Januar 2019 um 13:21:35 Uhr:



Zitat:

@IngoWolf schrieb am 15. Januar 2019 um 09:49:12 Uhr:


Kann man aus Holz wirtschaftlich Methanol machen?

Ich nehme an Du meinst Ethanol. Wie wirtschaftlich genau ist halt die Frage, aber es wurde und wird getan. Ethanol aus brasilianischem Zuckerrohr ist billiger als solches aus schwedischen Holzresten, aber wie stark das an einem allenfalls effizienteren chemischen Prozess und wie stark an Dingen wie Lohnkosten liegt müsste man jemanden fragen, der sich mit dieser Industrie auskennt.

PS: Hier die Angaben, auf die ich gestern anspielte: https://www.agrola.ch/de/e85.html

Wenn ich auch da noch was sagen darf: am effizientesten kann Ethanol aus stärkehaltigen Pflanzen gewonnen werden. 1. Zuckerrohr, 2. Zuckerrüben, 3. Mais und stärkehaltiges Getreide. Algen, Holz, Stroh usw. gehen zwar, man hat aber den entscheidenden Nachteil ggü. Mais/Weizen, dass es kein Kuppelprodukt (TIerfutter) gibt. Das Kuppelprodukt macht die CO2 Neutralität und die Attraktivität von Ethanol aus. Aus einer Tonne Weizen oder Mais holt man damit nach der Produktion von Ethanol eben den gleichen Eiweißgehalt heraus, als hätte man den Futterweizen direkt verfüttert. Speziell in der Fischzucht ist das extrem willkommen; aber auch bei Geflügel ist der Abfall noch deutlich teurer als der Weizen direkt. Ausserdem kann man für die Ethanolproduktion auch schimmliges oder fauliges Getreide oder Mais bzw. niedrigste Qualität verwenden. Die Aminosäuren werden nicht zerstört und können in Trocken oder Flüssigform dennoch genutzt werden.

Heute werden immer noch verdorbene Mais/Weizenladungen in Müllverbrennungen gefahren und das Kuppelprodukt ist verloren. Das könnte man in der Ethanolproduktion viel besser verwerten. Aber leider sehen unsere Mineralölkonzerne nicht ein, mehr Ethanol beizumischen, denn jeder Liter wäre der Ausfall von einem Liter eigenem Mineralölumsatz.

Weil die vorgeschriebenen Biokraftstoffquoten in Deutschland noch weit unter den Zielgrößen von 10% liegen, bekommt man übrigens an der Tanke statt E10 meistens doch E5, weil für die Tankstelle/Konzern das Benzin noch günstiger ist als Ethanol beizumischen. Schon alleine deshalb sind diese lächerlichen Berichte und Aussagen von Mehrverbräuchen ins Fabelreich zu verweisen. Niemand tankt nämlich wirklich E10 in Deutschland. Die Biokraftstoffquote holen sich die Konzerne vielfach über die Beimischung von RME in Diesel wieder, denn das ist billiger und reicht für die Quote genauso. Der restliche Anteil von 5% im Super95 reicht völlig um die vorgeschriebene Quote zu erreichen, müsste sogar nicht mal ausgeschöpft werden. Deshalb verarscht sich ja jeder selbst, wenn er die 2 Cent Ersparnis für E10 nicht mitnimmt. Am Ende tankt er meistens sowieso (LEIDER) nur E5.

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Zitat:

@IngoWolf schrieb am 14. Januar 2019 um 22:21:06 Uhr:


Was sagst Du zu z.B. folgendem:

https://www.regenwald.org/themen/palmoel

Sinngemäß wird gesagt, es wird der Regenwald abgeholzt, damit Palmöl angebaut werden kann.

Dass Lebensmittelpreise wegen Methanolanbau steigen hat man ja auch schon gehört.

Außerdem habe ich glaube auf Unterblog Youtube gehört, dass Energiepflanzen eine um Größenordnungen schlechtere Energieausbaute haben als Solarzellen.

China arbeitet strategisch daran Land in Afrika zu erwerben um die Ernährung der eigenen Bevölkerung langfristig sicher zu stellen, ob wirklich massig Acker für E10 übrig ist?

Was hat Palmöl mit Ethanol zu tun?

Was ist "Methanolanbau" ??

Wie sollte man die Energieeffizienz von zwei vollkommen verschiedenen Verfahren vergleichen? Wenn, dann muss man dazu sagen, was man mit der Energie anfangen will. Um einen Kühlschrank zu betreiben ist Strom ganz gut geeignet. Um Mobilität zu Ermöglichen dagegen nicht, weil ich da erst verlustreich umwandeln und dann wieder höchst aufwändig Akkus produzieren und dann erst dort speichern kann. Unter riesen co2 Aufwand mit vielen Nachteilen verbunden (geringe Reichweiten, Umweltprobleme, CO2 Bilanz, Ressourcenverbrauch, Recycling nicht ordentlich gelöst usw.). Ethanol hat all diese Nachteile nicht und als "Abfall" bleibt genau das übrig, wofür die Pflanzen mal gedacht waren: hochwertiges, aminosäurehaltiges Tierfutter.

Und was Chinesen tun oder lassen? Wer will das wirklich wissen? Afrika kaufen? Ichglaub eher nicht...

Zitat:

@IngoWolf schrieb am 15. Januar 2019 um 11:24:10 Uhr:


Dass man von einem Brennstoff mit niedrigerem Energiegehalt mehr braucht ist zunächst plausibel.

Andere Effekte muss man dann im Detail erläutern.

Nun fällt gerade hier im Forum auf, dass man sich dann in hochkomplizierten Details verliert, die man schlecht überblicken kann und es sind auch nur Details.

Im Grunde ist das dann Esoterik auf höherem Niveau.

Mach es Dir nicht zu schwer. Der geringere Energiegehalt wird durch die optimaleren Verbrennungseigenschaften (Sauerstoffgehalt, höhere Oktanzahl, dadurch frühere Zündung und höhere Effizienz) ggü. reinem Benzin bis zu einer bestimmten Beimischungsquote überkompensiert. Dieser Punkt der optimalen Beimischung in Punkto Verbrauch hängt stark vom zugrunde liegenden Motor ab. In aller Regel liegt er aber über 20%-25% Quote. Bei einem, vom TÜV gestesteten Mercedes 230 Kompressor waren es exakt 23%.

Über diesem "break-even-punkt", also wenn reines Benzin wieder im Verbrauchsvorteil ist, hat man zwar keinen Verbrauchsvorteil mehr, dafür können (wieder abhängig vom jeweiligen Fahrzeug) die höheren Oktanzahlen in Verbindung mit dem Sauerstoffgehalt von Ethanol noch weiter in mehr Leistung umgewandelt werden. Da reden wir in aller Regel von mehr als 25-30%.

In vielen Rennfahrzeugen werden noch deutlich höhere Beimischungen gefahren (häufig E85), da sind dann aber Steuergeräte, Verdichtung und Zündung darauf getrimmt, mehr Leistung abzuliefern.

Im Alltag scheint E20 ein guter Kompromiss ohne Mehrverbrauch, dafür mit etwas mehr Leistung und deutlich geringerer Feinstaubentwicklung zu sein. Hier gilt wieder: je mehr Ethanol, desto weniger Ruß/Feinstaub und Ablagerungen im Motor.

Praxistest im Porsche

Zitat:

@IngoWolf schrieb am 15. Januar 2019 um 09:49:12 Uhr:


Kann man aus Holz wirtschaftlich Methanol machen?

Ich nehme an Du meinst Ethanol. Wie wirtschaftlich genau ist halt die Frage, aber es wurde und wird getan. Ethanol aus brasilianischem Zuckerrohr ist billiger als solches aus schwedischen Holzresten, aber wie stark das an einem allenfalls effizienteren chemischen Prozess und wie stark an Dingen wie Lohnkosten liegt müsste man jemanden fragen, der sich mit dieser Industrie auskennt.

PS: Hier die Angaben, auf die ich gestern anspielte: https://www.agrola.ch/de/e85.html

Zitat:

@mg18 schrieb am 15. Januar 2019 um 13:21:35 Uhr:



Zitat:

@IngoWolf schrieb am 15. Januar 2019 um 09:49:12 Uhr:


Kann man aus Holz wirtschaftlich Methanol machen?

Ich nehme an Du meinst Ethanol. Wie wirtschaftlich genau ist halt die Frage, aber es wurde und wird getan. Ethanol aus brasilianischem Zuckerrohr ist billiger als solches aus schwedischen Holzresten, aber wie stark das an einem allenfalls effizienteren chemischen Prozess und wie stark an Dingen wie Lohnkosten liegt müsste man jemanden fragen, der sich mit dieser Industrie auskennt.

PS: Hier die Angaben, auf die ich gestern anspielte: https://www.agrola.ch/de/e85.html

Wenn ich auch da noch was sagen darf: am effizientesten kann Ethanol aus stärkehaltigen Pflanzen gewonnen werden. 1. Zuckerrohr, 2. Zuckerrüben, 3. Mais und stärkehaltiges Getreide. Algen, Holz, Stroh usw. gehen zwar, man hat aber den entscheidenden Nachteil ggü. Mais/Weizen, dass es kein Kuppelprodukt (TIerfutter) gibt. Das Kuppelprodukt macht die CO2 Neutralität und die Attraktivität von Ethanol aus. Aus einer Tonne Weizen oder Mais holt man damit nach der Produktion von Ethanol eben den gleichen Eiweißgehalt heraus, als hätte man den Futterweizen direkt verfüttert. Speziell in der Fischzucht ist das extrem willkommen; aber auch bei Geflügel ist der Abfall noch deutlich teurer als der Weizen direkt. Ausserdem kann man für die Ethanolproduktion auch schimmliges oder fauliges Getreide oder Mais bzw. niedrigste Qualität verwenden. Die Aminosäuren werden nicht zerstört und können in Trocken oder Flüssigform dennoch genutzt werden.

Heute werden immer noch verdorbene Mais/Weizenladungen in Müllverbrennungen gefahren und das Kuppelprodukt ist verloren. Das könnte man in der Ethanolproduktion viel besser verwerten. Aber leider sehen unsere Mineralölkonzerne nicht ein, mehr Ethanol beizumischen, denn jeder Liter wäre der Ausfall von einem Liter eigenem Mineralölumsatz.

Weil die vorgeschriebenen Biokraftstoffquoten in Deutschland noch weit unter den Zielgrößen von 10% liegen, bekommt man übrigens an der Tanke statt E10 meistens doch E5, weil für die Tankstelle/Konzern das Benzin noch günstiger ist als Ethanol beizumischen. Schon alleine deshalb sind diese lächerlichen Berichte und Aussagen von Mehrverbräuchen ins Fabelreich zu verweisen. Niemand tankt nämlich wirklich E10 in Deutschland. Die Biokraftstoffquote holen sich die Konzerne vielfach über die Beimischung von RME in Diesel wieder, denn das ist billiger und reicht für die Quote genauso. Der restliche Anteil von 5% im Super95 reicht völlig um die vorgeschriebene Quote zu erreichen, müsste sogar nicht mal ausgeschöpft werden. Deshalb verarscht sich ja jeder selbst, wenn er die 2 Cent Ersparnis für E10 nicht mitnimmt. Am Ende tankt er meistens sowieso (LEIDER) nur E5.

Vor allem machen die Multis eine Menge Ethanol zu ETBE und das landet in den 100 Oktan Kraftstoffen. Für die ganz tolle Kunden kaum 15 Cent/l und mehr als Aufpreis bezahlen. Mache E10 madig und bewerbe SuperDuperPremiumCleanRaceBrenzin -> maximaler Profit.

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Nun werden die Multis aber ja kein ETBE für Lau ins E10 tun, wenn das erst aus Ethanol gemacht werden muss.

Insofern ist das auch kein Argument.

Den wirklichen Ethanolgehalt zu messen ist doch wahrscheinlich nicht so schwer, gibt’s da nicht Untersuchungen, nicht nur Mutmaßungen.

Wie ist das eigentlich mit der Mineralölsteuer?
Ist da nicht keine auf Ethanol?

Insofern wäre da doch dann das Finanzamt sicher hinterher und über die Zusammensetzung müsste genau Buch geführt sein ??

Zitat:

@IngoWolf schrieb am 16. Jan. 2019 um 12:1:19 Uhr:


Wie ist das eigentlich mit der Mineralölsteuer?

Was soll mit der

Mineralölsteuer

denn sein?

Interessant daran "war" übrigens eher folgendes:

Zitat:

Die Nutzer des Straßennetzes sollen mittels Mineralölsteuer die Kosten für Bau und Erhaltung des Straßennetzes zahlen („Verursacherprinzip“); außerdem sollen externe Kosten, die durch den Straßenverkehr entstehen, internalisiert werden.

Im Speziellen deshalb, weil mit der Energiesteuer genau dies konterkariert wurde, da mit Einführung derselben vorallem der Steuersatz für Diesel deutlich unter dem für Benzin liegt. Insbesondere Vielfahrer werden dadurch anteilig weniger am Erhalt der Verkehrswege beteiligt.

Wie ist das eigentlich mit der Mineralölsteuer?

Ist da nicht keine auf Ethanol?

Insofern wäre da doch dann das Finanzamt sicher hinterher und über die Zusammensetzung müsste genau Buch geführt sein ??

Die Energiesteuer wird pro Liter Treibstoff gewertet, da ist erstmal egal wieviel Ethanol drin ist, das wird immer mit besteuert. Ist ja auch Energie.
Wobei es da auch Ausnahmen gibt, aber E10 fällt da noch lange nicht drunter.
Es ist eher so, dass wenn die Industrie nicht eine Mindestmenge Ethanol umsetzt, eine Strafzahlung fällig wird.
Natürlich versucht man diese natürlich eher über SuperDuperPremiumCleanRaceBrenzin zu erreichen als über E10. Denn alles was nur rein Ethanol ist schröpft arg die Wertschöpfungskette der Ölmultis/Tankstellenindustrie

Die Steuerbefreiung für Ethanol wurde 2016 aufgehoben.

Deshalb rechnet sich E85 ja auch in D nicht mehr.

Leider...

Ja, ich würde so gern auf E20-30 panschen

Ich auch!

Edit:
Am liebsten wäre mir dies an der Tanke zu erhalten.
Meine bessere Hälfte mag mein Gepansche nicht so sehr.

Gruß dudel

E30 wäre cool.
Kaminethanol ist ja zu teuer, lohnte selbst als der Sprit jetzt so teuer war nicht.

Bin öfters in Frankreich.
Schade, dass man (fast) keinen Sprit mitnehmen darf.
10 Liter oder Peng (Frankreich), das machtn Kohl dann leider auch nicht fett.

Zumal der Weg dann immer durch Luxemburg geht wo 0 Liter erlaubt sind

Es gibt ja recht grenznahe tankstellen in F zu Deutschland. Früher habe ich 80l mitgenommen. Angehalten wurde ich nie.
Jetzt fahr ich meiste Zeit auf Gas und nehm nur 20l mit nachhause und einemal Volltanken.

Habe nur Sorge in Frankreich erwischt zu werden.
In Deutschland darf man ja soweit ich weiß nach ADR sogar 300 Liter Kraftstoff transportieren als Privatperson.
(60 Liter davon müssen aber zum Transportfahrzeug passen.)
Also in nem Diesel darf man max 240 Liter Benzin transportieren und umgekehrt.

Nur wie ist das in Frankreich?
Und wie ist es wenn die Grenze dazwischen ist wegen der unterschiedlichen Besteuerung.
Die Franzosen sind was Bußgelder angeht ja meist eher weniger harmlos 😁

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