E-Autos - Die Lösung all unserer Probleme??
Da es hier in diversen Threads immer wieder zu regen Diskussionen zum Thema E-Mobilität kommt, habe ich mich entschlossen mal einen eigenen Thread für das Thema zu eröffnen.
Wer bin ich? Was mache ich?
Ich bin selber Elektrotechnikermeister und im Handwerk tätig. Wir installieren regelmäßig Wallboxen für verschiedene Fahrzeuge, bauen Lastmanagmentsysteme ein, programmieren diese und verlegen alle notwendigen Leitungen lt. aktuellen Anforderungen der Energieversorger ab dem bzw. nach dem Hausanschluss. Das ganze sowohl im Privathaushalt als auch in gewerblichen Objekten.
Wir sind geschult und zertifiziert lt. aktuellen Vorschriften. Eine Wallbox ist aufgrund ihrer Leistung ein sogenanntes "zulassungspflichtiges Gerät nach TAB", d.h. es muss beim örtlichen Energieversorger von einer eingetragenen Elektrofachkraft angemeldet werden. Dieser muss die Nutzung erlauben. Wenn ich hier immer wieder von manchen Leuten lese, dass es kein Problem sei die notwendige Leistung zur Verfügung zu stellen, dann frag ich mich woher die ihre Informationen beziehen. Es war in der Vergangenheit jetzt schon mehrfach der Fall, das die benötigte Anschlussleistung am Anlagenstandort einfach nicht zur Verfügung stand. Das ist im Privathaushalt selten ein Problem, im gewerblichen kommt es dagegen öfters vor.
Wir sollten in einem speziellen Fall auf einem Uni Parkplatz 5 Ladestationen installieren, die Aussage des Versorgers eher ernüchternd. Mit den vorhandenen Leitungen nicht möglich, Querschnitt zu gering. Man hätte vom KVS (Kabelverteilerschrank) an der Straße eine neue Leitung ins Grundstück legen müssen. Kosten dafür lagen bei 11.700,-€
Aktuell ist es im Privathaushalt einfach. Nur vereinzelt gibt es Leute mit E-Fahrzeugen. Je mehr dazu kommen umso mehr Leistung muss aber über die Leitungen fließen. In den Großstädten kein so großes Problem. Hier sind es eher die Parkplätze. Wenn man in der Innenstadt wohnt hat man nicht automatisch einen Parkplatz vor der Haustür.
Wenn in einem kleinen Dorf mit 20 Haushalten sich 20 Haushalte ein E-Fahrzeug kaufen und alle gleichzeitig am Abend mit 11kW oder mehr laden möchten, dann ist das möglich. Wenn im Nachbardorf aber auch noch passiert, dann wird es langsam schwierig. Natürlich hat das Versorgungsnetz Reserven, mit solche Lasten hat allerdings in den 70er Jahren beim planen der Leitungen keiner nicht gerechnet.
Wir stehen im engen Kontakt mit unseren örtlichen Energieversorgern und Herstellern von Ladesystemen. Die Probleme haben nicht nur wir sondern auch andere Installateure. Das hier geschriebene sind keine Behauptungen sondern Tatsachen aus der täglichen Praxis.
Wenn jemand von euch eine Ladestation bei sich installieren möchte und hierzu technische Fragen hat, helfe ich gerne. Prinzipiell bin ich kein Gegner von E-Fahrzeugen. Ich bin mir nur nicht sicher ob das all unsere Probleme löst. Ich denke es entstehen einfach an andere Stelle neue.
Angenehmes und höfliches diskutieren wünsche ich.
Gruß Rob
Beste Antwort im Thema
Wirklich eine interessante Diskussion!
Um für mich die Ausgangsfrage vorweg zu beantworten: nein, es ist nicht die Lösung aller Probleme.
Bei mir hat das Auto primär einen praktischen Nutzen, als dass ich als Spaß sehe. Ich bin Vielfahrer und verbringe sehr viel Zeit im Auto und anderen Verkehrsmitteln wie dem Flugzeug. Zu 95% rein geschäftlich.
Was kann ich der Debatte abgewinnen?
Ich finde es zunächst mal positiv, dass darüber gesprochen wird, und dass sich doch recht viele Menschen mit denen ich zu tun habe, angesprochen fühlen.
Was kann ich der Debatte nicht abgewinnen?
Ich will mal etwas weiter ausholen. Ich bin mittleren Alters und stamme aus einer Generation, in der sich Fleiß und viel Arbeit noch an gewissen Stellen zu Wohlstand (für mich =/ Reichtum) geführt hat. Bis vor einiger Zeit hat es, wenn man ehrlich ist, kaum jemanden interessiert, welchen Preis möglicherweise unser Wohlstand hat. Er geht sicherlich zu Lasten des Klimas, ich würde das nicht unbedingt abstreiten.
Die Politik schmückte sich gerne mit einer starken Industrie, mir fleißig steuerzahlenden Mittelständlern, Großkonzernen und einer hervorragenden Exportbilanz. Noch nie hatten mehr Menschen Arbeit (lt. Statistik des Bundesregierung). Man konnte sich Scherze erlauben, wie zb eine fehlende Regierung über 1 Jahr.
Jetzt, seit dem das Thema Klima allgegenwärtig ist und eine große Dynamik bekommen hat, muss es ganz schnell gehen, vor allem aber ohne Verstand.
Und eigentlich ist es genau das, was mich fuchsteufelswild macht.
Wo sind denn die ernsthaften Konzepte zur E-Mobilität?
Wo wird denn mal der Austausch zwischen Wirtschaft und Politik forciert?
Wo sind denn jetzt vor allem die Ideen der „Grünen“, die gerade jetzt mehr gefordert sind als je zuvor?
Ich habe sehr viele Fragen, und weder die selbsternannte Klimapartei, noch alle anderen Parteien in D haben glaubhafte Antworten für mich.
Ich soll CO2 Steuer bezahlen?
Mir von jetzt auf gleich ein E-Auto kaufen?
Meine Bude rundum erneuern inkl. neuer Heizung?
Kein Flugzeug mehr nutzen?
Kein Fleisch mehr essen?
Mich nur noch regional ernähren?
Zug fahren?
Es ist absurd anzunehmen, dass sich die Mehrheit der Menschen diese Fragen stellt. Man kann sie sich stellen, wenn man denn sonst keine Probleme hat.
Ein kurzer Exkurs. Ich engagiere mich ehrenamtlich in einer Einrichtung im Ort hier für Menschen, die aufgrund verschiedener Umstände heute nicht an unserer Wohlstandsgesellschaft teilnehmen können. Man glaubt nicht ersthaft, dass diese Menschen (im übrigen noch viele andere) keine anderen Probleme hätten. Denen geht es darum, irgendwo ein bezahlbares zuhause zu haben, Arbeit zu finden, die Kinder ernähren zu können und überhaupt jeden Tag mit der Sorge leben zu müssen, keine andere Perspektive mehr in ihrem Leben zu haben.
Und dann gibt es 16 und 18 jährige Schüler, die sich erdreisten, anderen abzusprechen wie sie ihr Leben gestalten wollen? Applaus gibts dann gerne von den Eltern, die stolz auf ihren eigenen Wohlstand sind.
Glaubt man denn wirklich, die Mehrheit unserer Gesellschaft fliegt wöchentlich innerhalb Deutschlands und verpesten mit ihrem bösen V8 SUV die Luft? Das ist grotesk.
Nicht erst seit FfF bin ich der Meinung, dass man sein Verhalten grundsätzlich hinterfragen sollte. Ich halte nichts davon, sinnlos das Klima zu schädigen. Und sich zu überlegen, ob man das Auto mal nicht doch stehen lässt und das Fahrrad nutzt, ist in Ordnung.
Bitte dabei aber nicht vergessen, dass wir auch andere Probleme haben (mir brauch jetzt keiner damit kommen, dass wir nur eine Erde haben). Wir kommen ja langsam an einen Punkt, an dem man sich dafür entschuldigen muss, am Leben teilzunehmen, so ist mein Eindruck.
Ich bin der Meinung, dass wir nur weltweite Diskussion darüber irgendwo zielführend sein kann.
Zu glauben, dass wir einfach mal fröhlich anfangen und andere uns dann folgen werden, ist lachhaft und nicht zu argumentieren. Warum sollten sie denn?
Die USA treten aus Abkommen aus, und in China gilt für das Volk „Wohlstand für alle“. Afrika leidet an Überbevölkerung, Investitionen bleiben dort gänzlich aus (Gedanke Toennies). In vielen Teilen der Erde herrscht Krieg, zig Millionen Menschen sind auf der Flucht.
Und dann zeigt man auf die Norweger und sagt, schaut her, die schaffen es doch auch.
In China spricht kein Mensch über das Klima. Trotzdem sind sie an vielerlei Stellen weiter mit notwendigen Maßnahmen. Der Unterschied zu uns ist, sie tun es einfach, durch technologischen Fortschritt, ohne weiter darüber zu reden. Während hier bei uns der E-Roller nun das höchste der Gefühle ist.
Hat man sich mal gefragt, warum die Masse keine E-Autos kauft? Jeder Hersteller hat sie im Programm. Es fehlen schlichtweg Anreize. Und damit meine ich nicht, dass ich nicht mehr teuer tanken muss. Es gibt im Moment noch viel zu viele unbeantwortete Fragen dazu. Wenn die Menschen nicht mehr fragen müssen, wo sie tanken wenn es mal 300km weit geht oder gar wie lange das wohl dauert, bis der Akku wieder voll ist. Dann ist das E-Auto für die Masse bereit.
Vielleicht findet man bis dahin auch ernsthafte Aussagen darüber, welche Bilanz dieses Fahrzeug vom Abbau der Ressourcen bis zum Nutzungsende hat (für mich eine entscheidende Frage).
Für den Moment kann eigentlich jeder nur froh sein, dass wir mit den aktuellen Voraussetzungen nicht jeder sein E-Auto laden muss, und wir parallel Zug fahren müssen.
Die Alternativen sind unattraktiv.
Und eines ist auch klar. Über Verbote zu diskutieren und Scheindebatten (SUV, Tempolimit, Flugzeug) zu führen ist Zeitverschwendung und vor allem verar***erei des Bürgers, von denen einige dieses Theater unreflektiert glauben.
524 Antworten
Und die, die nicht mit dem Zug in Urlaub können, bleiben gefälligst zuhause.
Aber Unrecht mit dem Mix hast prinzipiell nicht.
Zitat:
... aber dann dürfen sich Deine Kinder auch nicht beschweren, wenn es in 20 Jahren trocken und heiß ist in Deutschland. Das ist dann eben das Resultat.
und du meinst du und Deutschland würden was daran ändern können ? sehr naiv, schon fast kindlich. du bist nicht zufällig mit Greta verwand ? 😁😁😁
Zitat:
@greengoose schrieb am 16. August 2019 um 10:06:56 Uhr:
und du meinst du und Deutschland würden was daran ändern können ? sehr naiv, schon fast kindlich.
Nein, das meine nicht ich. Das meinen die führenden Wissenschaftler, die führenden Wirtschaftsbosse und die führenden Regierungen dieser Erde (Pariser 1,5 Grad Ziel).
Oder was glaubst Du, weshalb Schweden ab 2030, Frankreich ab 2040, etc. Verbrenner verboten haben? Weil sie kindlich naiv sind?
Echt jetzt. So einfach machst Du es Dir?
Wer das mit dem CO2 und Deutschlands Anteil daran nicht versteht, kann es hier nachlesen.
Wirklich eine interessante Diskussion!
Um für mich die Ausgangsfrage vorweg zu beantworten: nein, es ist nicht die Lösung aller Probleme.
Bei mir hat das Auto primär einen praktischen Nutzen, als dass ich als Spaß sehe. Ich bin Vielfahrer und verbringe sehr viel Zeit im Auto und anderen Verkehrsmitteln wie dem Flugzeug. Zu 95% rein geschäftlich.
Was kann ich der Debatte abgewinnen?
Ich finde es zunächst mal positiv, dass darüber gesprochen wird, und dass sich doch recht viele Menschen mit denen ich zu tun habe, angesprochen fühlen.
Was kann ich der Debatte nicht abgewinnen?
Ich will mal etwas weiter ausholen. Ich bin mittleren Alters und stamme aus einer Generation, in der sich Fleiß und viel Arbeit noch an gewissen Stellen zu Wohlstand (für mich =/ Reichtum) geführt hat. Bis vor einiger Zeit hat es, wenn man ehrlich ist, kaum jemanden interessiert, welchen Preis möglicherweise unser Wohlstand hat. Er geht sicherlich zu Lasten des Klimas, ich würde das nicht unbedingt abstreiten.
Die Politik schmückte sich gerne mit einer starken Industrie, mir fleißig steuerzahlenden Mittelständlern, Großkonzernen und einer hervorragenden Exportbilanz. Noch nie hatten mehr Menschen Arbeit (lt. Statistik des Bundesregierung). Man konnte sich Scherze erlauben, wie zb eine fehlende Regierung über 1 Jahr.
Jetzt, seit dem das Thema Klima allgegenwärtig ist und eine große Dynamik bekommen hat, muss es ganz schnell gehen, vor allem aber ohne Verstand.
Und eigentlich ist es genau das, was mich fuchsteufelswild macht.
Wo sind denn die ernsthaften Konzepte zur E-Mobilität?
Wo wird denn mal der Austausch zwischen Wirtschaft und Politik forciert?
Wo sind denn jetzt vor allem die Ideen der „Grünen“, die gerade jetzt mehr gefordert sind als je zuvor?
Ich habe sehr viele Fragen, und weder die selbsternannte Klimapartei, noch alle anderen Parteien in D haben glaubhafte Antworten für mich.
Ich soll CO2 Steuer bezahlen?
Mir von jetzt auf gleich ein E-Auto kaufen?
Meine Bude rundum erneuern inkl. neuer Heizung?
Kein Flugzeug mehr nutzen?
Kein Fleisch mehr essen?
Mich nur noch regional ernähren?
Zug fahren?
Es ist absurd anzunehmen, dass sich die Mehrheit der Menschen diese Fragen stellt. Man kann sie sich stellen, wenn man denn sonst keine Probleme hat.
Ein kurzer Exkurs. Ich engagiere mich ehrenamtlich in einer Einrichtung im Ort hier für Menschen, die aufgrund verschiedener Umstände heute nicht an unserer Wohlstandsgesellschaft teilnehmen können. Man glaubt nicht ersthaft, dass diese Menschen (im übrigen noch viele andere) keine anderen Probleme hätten. Denen geht es darum, irgendwo ein bezahlbares zuhause zu haben, Arbeit zu finden, die Kinder ernähren zu können und überhaupt jeden Tag mit der Sorge leben zu müssen, keine andere Perspektive mehr in ihrem Leben zu haben.
Und dann gibt es 16 und 18 jährige Schüler, die sich erdreisten, anderen abzusprechen wie sie ihr Leben gestalten wollen? Applaus gibts dann gerne von den Eltern, die stolz auf ihren eigenen Wohlstand sind.
Glaubt man denn wirklich, die Mehrheit unserer Gesellschaft fliegt wöchentlich innerhalb Deutschlands und verpesten mit ihrem bösen V8 SUV die Luft? Das ist grotesk.
Nicht erst seit FfF bin ich der Meinung, dass man sein Verhalten grundsätzlich hinterfragen sollte. Ich halte nichts davon, sinnlos das Klima zu schädigen. Und sich zu überlegen, ob man das Auto mal nicht doch stehen lässt und das Fahrrad nutzt, ist in Ordnung.
Bitte dabei aber nicht vergessen, dass wir auch andere Probleme haben (mir brauch jetzt keiner damit kommen, dass wir nur eine Erde haben). Wir kommen ja langsam an einen Punkt, an dem man sich dafür entschuldigen muss, am Leben teilzunehmen, so ist mein Eindruck.
Ich bin der Meinung, dass wir nur weltweite Diskussion darüber irgendwo zielführend sein kann.
Zu glauben, dass wir einfach mal fröhlich anfangen und andere uns dann folgen werden, ist lachhaft und nicht zu argumentieren. Warum sollten sie denn?
Die USA treten aus Abkommen aus, und in China gilt für das Volk „Wohlstand für alle“. Afrika leidet an Überbevölkerung, Investitionen bleiben dort gänzlich aus (Gedanke Toennies). In vielen Teilen der Erde herrscht Krieg, zig Millionen Menschen sind auf der Flucht.
Und dann zeigt man auf die Norweger und sagt, schaut her, die schaffen es doch auch.
In China spricht kein Mensch über das Klima. Trotzdem sind sie an vielerlei Stellen weiter mit notwendigen Maßnahmen. Der Unterschied zu uns ist, sie tun es einfach, durch technologischen Fortschritt, ohne weiter darüber zu reden. Während hier bei uns der E-Roller nun das höchste der Gefühle ist.
Hat man sich mal gefragt, warum die Masse keine E-Autos kauft? Jeder Hersteller hat sie im Programm. Es fehlen schlichtweg Anreize. Und damit meine ich nicht, dass ich nicht mehr teuer tanken muss. Es gibt im Moment noch viel zu viele unbeantwortete Fragen dazu. Wenn die Menschen nicht mehr fragen müssen, wo sie tanken wenn es mal 300km weit geht oder gar wie lange das wohl dauert, bis der Akku wieder voll ist. Dann ist das E-Auto für die Masse bereit.
Vielleicht findet man bis dahin auch ernsthafte Aussagen darüber, welche Bilanz dieses Fahrzeug vom Abbau der Ressourcen bis zum Nutzungsende hat (für mich eine entscheidende Frage).
Für den Moment kann eigentlich jeder nur froh sein, dass wir mit den aktuellen Voraussetzungen nicht jeder sein E-Auto laden muss, und wir parallel Zug fahren müssen.
Die Alternativen sind unattraktiv.
Und eines ist auch klar. Über Verbote zu diskutieren und Scheindebatten (SUV, Tempolimit, Flugzeug) zu führen ist Zeitverschwendung und vor allem verar***erei des Bürgers, von denen einige dieses Theater unreflektiert glauben.
Ähnliche Themen
@ryder_b du sprichst mir aus der Seele. Ähnlich habe ich das auch schön dargestellt. Sehr guter Threat.
Volle Zustimmung😉
@ryder_b danke für Deinen Beitrag.
Spontan würde ich gerne zwei Dinge näher verstehen wollen.
1. Was ist für Dich "Wohlstand"? Wenn ich Dich richtig verstehe, ist er dir wichtig und erstrebenswert.
2. Welche Konzepte fehlen Dir persönlich in der E-Mobilität?
Danke.
Genauso sieht es aus.
Volle Zustimmung.🙂😉
Hallo Holgor,
Wohlstand bedeutet für mich primär, mein Leben so individuell gestalten zu können, wie ich möchte.
Ich habe die Möglichkeit, dort zu arbeiten, wo ich möchte (Theorie), das zu lernen was ich möchte, den Hobbys nachzugehen, die ich möchte, das zu essen was ich möchte und überhaupt auf eine Vielfältigkeit in jeder Hinsicht zurückgreifen zu können. Ich kann zu dem sagen was ich möchte, kritisieren was ich möchte oder unterstützen was ich gut finde.
Wohlstand (so wie ich ihn definiere) ist mir sehr wichtig.
Eigentlich sind es gar keine KonzeptE, sondern schlichtweg ein einziges Konzept, einen 10 Jahresplan oder eine langfristige Strategie, wie man unsere Infrastruktur oder gar unser Land effizienter macht.
Welche Anreize schafft die Politik und der Staat, die clever und nachhaltig sind? Nehmen wir an, es fährt ab morgen jeder ein E-Auto. Mal von der Netzbelastbarkeit abgesehen frage ich mich zum einen, wer bezahlt das E-Auto und zum anderen, wer sorgt dafür, dass dadurch der Verkehr entlastet wird? Richtig, niemand. Konsequent wäre es für mich, den inneren Nahverkehr so zu gestalten, dass ich in Städten gar keine Autos mehr benötigen würde. Da wäre ich im Grunde sofort dabei.
Also wäre diese Idee aus Sicht zb der Grünen clever. Nüchtern betrachtet aber nirgends nachhaltig.
Welche Ideen gibt es, um zb Unternehmen dazu zu bringen, für alle Ihre Mitarbeiter, die per Fahrzeug pendeln, eine Lademöglichkeit für das Fahrzeug zu gewährleisten? (Abwegig, ich weiß. Aber diese Fragen müsste man beantworten).
Oder gibt es sogar Ideen dafür, dass sich Pendler zusammenschließen können, damit nicht 4 Personen 4 Autos, sondern 4 Personen in einem Auto fahren (nicht festnageln darauf, ich denke nur laut..). Schaut man zum Beispiel in die USA, über die es sicherlich genug Anlass zur Kritik speziell im Verkehr gibt, stelle ich fest, dass es dort auf vielen Stadtautobahnen und Zubringern Fahrspuren gibt, die nur der nutzen darf, der mindestens zu zwei im Auto fährt. Man kann darüber nun lachen, aber das ist für mich clever und vor allem nachhaltig, zumindest in der Theorie (ich beziehe mich nur auf dieses eine Beispiel).
Ich kann hier eine ganzen Aufsatz darüber schreiben, was die Politik in Deutschland ausmacht, und vor allem, was in der Vergangenheit bereits alles an Ideen gebracht und Gesetzen beschlossen wurde...und man sich heute fragt: wozu war das jetzt gut und vor allem: wo ist der Fortschritt?
Beispiele?
Bildung
Gesundheitswesen
Armut
Rente
Wohnungsbau
Internet/Digitalisierung
Integration
Und jetzt eben noch das Klima.
Jeden dieser Punkte findet man in fast allen Programmen der Parteien. Nur ist man in keinem dieser Punkte nennenswert voran gekommen. Und nun meint man, mit Scheindebatten die Menschen zu bekehren? Das finde ich nicht nur dumm, sondern fast schon armselig.
Um zum E-Auto zurück zu kommen. Ich bin offen für Alternativen. Nur muss ich nicht Gründe nennen, die dagegen sprechen, sondern mir sollte man Gründe nennen, die dafür sprechen.
Zitat:
@ryder_b schrieb am 16. August 2019 um 13:19:07 Uhr:
Hallo Holgor,Wohlstand bedeutet für mich primär, mein Leben so individuell gestalten zu können, wie ich möchte.
Ich habe die Möglichkeit, dort zu arbeiten, wo ich möchte (Theorie), das zu lernen was ich möchte, den Hobbys nachzugehen, die ich möchte, das zu essen was ich möchte und überhaupt auf eine Vielfältigkeit in jeder Hinsicht zurückgreifen zu können. Ich kann zu dem sagen was ich möchte, kritisieren was ich möchte oder unterstützen was ich gut finde.
Wohlstand (so wie ich ihn definiere) ist mir sehr wichtig.
Gute Punkte.
Ich persönlich würde noch Gesundheit und Frieden mit aufnehmen, was nicht heißen soll, dass Du das sicher nicht auch möchtest. Zu Gesundheit gehört dann auch auch Umwelt, da es eine Wechselwirkung ist.
Mir ist noch besonders wichtig, dass ich diese Welt nicht kaputter hinterlasse, als ich sie betreten habe, denn irgendwer muss hier auch noch weiter leben und wieso sollten diese Generationen es schlechter haben als ich. Schauen wir uns das Klima, dürren, Hitze, Flucht gerade an, sieht es eher negativ aus. Das mit dem Krieg und den großen Krankheiten hat meine Generation ganz gut hinbekommen. Hoffentlich bleibt es dabei.
Zitat:
@ryder_b schrieb am 16. August 2019 um 13:19:07 Uhr:
Eigentlich sind es gar keine KonzeptE, sondern schlichtweg ein einziges Konzept, einen 10 Jahresplan oder eine langfristige Strategie, wie man unsere Infrastruktur oder gar unser Land effizienter macht.
Welche Anreize schafft die Politik und der Staat, die clever und nachhaltig sind? Nehmen wir an, es fährt ab morgen jeder ein E-Auto. Mal von der Netzbelastbarkeit abgesehen frage ich mich zum einen, wer bezahlt das E-Auto und zum anderen, wer sorgt dafür, dass dadurch der Verkehr entlastet wird? Richtig, niemand. Konsequent wäre es für mich, den inneren Nahverkehr so zu gestalten, dass ich in Städten gar keine Autos mehr benötigen würde. Da wäre ich im Grunde sofort dabei.
Also wäre diese Idee aus Sicht zb der Grünen clever. Nüchtern betrachtet aber nirgends nachhaltig.
Welche Ideen gibt es, um zb Unternehmen dazu zu bringen, für alle Ihre Mitarbeiter, die per Fahrzeug pendeln, eine Lademöglichkeit für das Fahrzeug zu gewährleisten? (Abwegig, ich weiß. Aber diese Fragen müsste man beantworten).
Ich verstehe was Du schreibst, allerdings befürchte ich, dass Deine Erwartungshaltung an ein KonzeptE zu groß ist. Das kann ein KonzeptE nicht leisten. Die Trends in der Mobilität lassen sich derzeit wie folgt beschrieben:
Connected vehicles - Also digitale Vernetzung.
Autnomous - Also der Weg dahin, dass irgendwann kein Busfahrer mehr benötigt wird.
Shared - Also Mitfahrlösungen anstatt besitzender Mobilität. Das kann die Straßen weniger voll machen.
Electric. Das ist das KonzeptE.
Das KonzeptE existiert auch.
Die Hersteller müssen Modelle auf den Markt bringen. Da gibts noch zu wenig Vielfalt. Die machen das auch. Manche langsam, manche schnell. Siehe VW mit ca. 60 Modellen in der Pipeline.
Ladeinfrastruktur. Daheim muss endlich jeder seine Wallbox bauen können, der das mag. Ein EU "Gesetz" dazu gibt es schon. Umgesetzt in deutsches Recht ist es leider noch nicht.
Öffentliche Ladeinfrasktuktur wird bei uns schon gefördert und es werden fleissig Ladesäulen gebaut. Sowohl als Destination, als auch als Fast Charger. Das geht voran.
Förderung:
Es gibt sowohl private, als auch geschäftliche Förderung. Bspw. wurde der GWV für Geschäftswagen mal eben halbiert. Das führte dazu, dass einige Modelle so nachgefragt waren, dass sie >1 Jahr ausgebucht sind. Bspw. der Hyundai Kona. Das zieht auch gerade extrem an, die Hersteller können gar nicht so schnell liefern.
Somit fördert der Staat den Umstieg vom Verbrenner auf den Diesel. Ich kenne einige Leute, die das genau jetzt machen. Entweder direkt zum BEV oder über den Zwischenschritt über ein PHEV.
Mein AG fördert bspw. auch das Jobticket zum Arbeitsplatz und das Jobrad, welches man leasen kann, damit man es vom Brutto abzahlt, statt vom Netto.
Ich finde das schon mal alles nicht schlecht. Natürlich könnte es schneller gehen. Bspw. wenn man Bus Spuren frei, kostenlose Parkplätze, CO2 Steuer für dicke Verbraucher oder gar die versteckte Diesel-Subvention streichen würde. Dann rufen aber wieder einige "Verbote - Jehova" ! 😉
Noch ein Wort zum Umstieg auf E. Niemand möchte, dass von heute auf morgen alle umsteigen. Das ist nicht das Ziel.
In Schweden ab 2030 und in Frankreich ab 2040, etc.
Das können wir auch hin bekommen. Da spricht nichts dagegen.
Ich warne auch davor 🙂
Ex Cathedra😉
Fritz Indra? Seriously? Ein alter Mann aus der Verbrenner Lobby, der seit Jahren immer wieder nach Geltung sucht und in Medien Lobbyismus betreibt. Der ist sicher total objektiv 😉