E-Auto ohne eigenen Stell-/Ladeplatz

Moin,

ich könnte vom Arbeitgeber ein E-Auto bekommen. Damit würde ich ca. 50 EUR im Monat sparen im Vergleich zum eigenen Auto.
Jedoch habe ich keinen eigenen Parkplatz. Ich müsste also in Hamburg an öffentlichen Ladesäulen laden

Sowohl zu Hause als auch am Büro ist in 50m eine Ladesäule entfernt. Man darf daran aber maximal 2 Stunden stehen.

- hat jemand von euch ein E-Auto ohne eigene Lademöglichkeit? Wenn ja, wie regelt ihr das Aufladen?
- wie teuer sind diese Ladungen? Sind die immer teurer als eine heimische Wallbox? Lohnt sich das überhaupt?
- was passiert, wenn man dort länger als 2 Stunden steht? Wie wird das erfasst? Nur mit Parkscheibe?
- wenn man nach spätestens 2 Stunden jeden Tag raus laufen muss, ist das nicht nervig?
- Zur Info: bisher fahre ich im Schnitt 10000 bis 15000 km im Jahr.

Ich hoffe hier auf wertvolle Tips 🙂

172 Antworten

Bei mir sind es 50A, nachdem 2018 von 40A für drei Parteien auf 50A für jede Partei hochgerüstet wurde. Dabei wurde auch die komplette Elektrik erneuert von einer Phase pro Wohnung auf drei Phasen. Gibt bestimmt noch Altbauten, in denen stoffummantelte Aluleitungen von kurz nach dem Krieg liegen ohne Erdung. Hab ich selbst welche 2017 in meiner Altbauwohnung beim Steckdosenwechsel gefunden. Nachdem der Vermieter nicht die Kabel erneuern wollte, bin ich umgezogen. Meines Wissens ist dort bis heute nichts gemacht.

In der gesamten Liegenschaft gibt es 70 Wohnungen (auf mehrere Häuser verteilt, mit gemeinsamer TG). Das würde ja bedeuten, daß pro Wohnung gerade mal knapp 0,5kw zur Verfügung stehen. Keine Ahnung, wie realistisch das ist, andererseits warum sollte die Hausverwaltung Quatsch erzählen, denen ist es mehr oder weniger egal, was hier passiert.

Meine Schwester ist übrigens in einer ähnlichen Situation (wobei sie momentan kein e-Auto kaufen möchte), sie wohnt in einem MFH mit TG ohne jegliche Lademöglichkeit. Bisher hat der Mehrheitseigentümer (besitzt mehr als 50% der Anteile) jegliche Maßnahmen blockiert, mittlerweile hat er aber seinen Widerstand aufgegeben. Diese TG dürfte ungefähr halb so viele Stellplätze haben wie meine, die Grundvorrüstung inkl. Lastmanagement soll 12tsd Euro kosten, dann jede Ladesäule nochmal ca. 1500€.

Frage ist eher, was der Mieter/ Wohnungseigentümer letzendlich für seine Lademöglichkeit bezahlen muß. Und ob das jeder dann auch machen muß. Meine Bekannte zahlt Kabelanachluß, obwohl sie über Satellit Fernsehen schaut. Ist halt bei der Wohnung dabei.
Für den EFHbesitzer ist sowas eine einmalige Investition, außer bei Defekt. Der Mieter muß wahrscheinlich sein ganzes Leben lang berappen. Das wird wohl kaum günstiger ausfallen, da jeder mitverdienen und öfters eine Wartung (kostenpflichtig) gemacht wird, als das im EFH gemacht wird.

Zitat:

@85mz85 schrieb am 9. Dezember 2023 um 00:18:07 Uhr:


Meine Bekannte zahlt Kabelanachluß, obwohl sie über Satellit Fernsehen schaut. Ist halt bei der Wohnung dabei.

Das stimmt schon seit Jahren nicht mehr, wenn man von den Übergangsregelungen absieht: https://www.verbraucherzentrale.de/.../...ffung-fuer-ihr-kabeltv-53330

Zitat:

Für den EFHbesitzer ist sowas eine einmalige Investition, außer bei Defekt. Der Mieter muß wahrscheinlich sein ganzes Leben lang berappen. Das wird wohl kaum günstiger ausfallen, da jeder mitverdienen und öfters eine Wartung (kostenpflichtig) gemacht wird, als das im EFH gemacht wird.

Selbst wenn der Mieter bei jedem Vermieter die Genehmigung bekommt eine ganz einfache Lösung umzusetzen, muss er wie jeder EFH-Besitzer bei jedem Umzug die Handwerker-Kosten ggf. inkl. Rückbau zahlen.
Die kostenintensivere Lösungen haben IMHO auch weniger was mit Mieter ja/nein zutun, sondern mit MFH ja/nein. Ggf. ist also sogar der Hauseigentümer betroffen, der halt eine Lösung finden muss, die die Mieter nicht von laden ausschließen darf, aber auch eben Belange wie ggf. Flexibilität bei der Abrechnung (unterschiedl. Anzahlen von Stellplätzen pro WE) berücksichtigen muss.

notting

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Er muß ja nicht zurückbauen. Wie bei der Einbauküche gibt es für den Mieter, der auszieht, die Pflicht diese auszubauen oder an den Nachmieter zu veräußern/ verschenken.
Nachdem in 30 Jahren spätestens, nach dem Plan, jeder ein BEV fährt, sollte das nicht das Problem sein.
Eigentlich reicht es für den Vermieter jeden Stellplatz zu verkabeln. Wallbox und Anschluß an den entsprechenden Zähler wäre dann auf Kosten des Mieters. Genau wie Anmeldung derselben.

Zitat:

@autofahrer23 schrieb am 8. Dezember 2023 um 23:47:03 Uhr:


In der gesamten Liegenschaft gibt es 70 Wohnungen (auf mehrere Häuser verteilt, mit gemeinsamer TG). Das würde ja bedeuten, daß pro Wohnung gerade mal knapp 0,5kw zur Verfügung stehen. Keine Ahnung, wie realistisch das ist, andererseits warum sollte die Hausverwaltung Quatsch erzählen, denen ist es mehr oder weniger egal, was hier passiert.

Ich halte die Aussage, dass 70 Wohneinheiten nur 34 kW zur Verfügung haben, für falsch. Das kann doch gar nicht sein.
Wer hat dir denn die Aussage gegeben? Hast du mal selbst beim Netzbetreiber angerufen und gefragt?

Zitat:

@phchecker17 schrieb am 8. Dezember 2023 um 11:18:39 Uhr:


@Xentres Wir hatten das Thema ja schon auch in anderen Threads mit dem "Recht auf Lademöglichkeit", denn so einfach ist das leider nicht, ist bei mir ja ähnlich.
Eigentlich will das hier niemand, aber da man es nicht ablehnen darf, argumentiert man halt anders:
"Wenn Sie das wollen, müssen Sie alleine erst mal jemanden beauftragen, der die Möglichkeit überprüft und darüber hinaus ein komplettes Konzept für alle Stellplätze erstellt. Da sonst niemand eine Lademöglichkeit braucht, wurde entschieden, dass die Gemeinschaft diese Kosten nicht tragen wird."
...

Das ist so falsch und nicht richtig. Wenn du eine Ladevorrichtung haben willst, dann planst du deine und reichst das Bauvorhaben ein. Dann hat die WEG 3 Möglichkeiten:
1. Zustimmen,
2. Zustimmen mit Änderungen zu deiner Alleinanlage,
3. Zustimmen mit Hinweis auf eine Anlage für alle, also Lastmanagement. Dann müssen sie das LS auch bezahlen und irgendwie auf alle umlegen.

Alles andere ist ungültig.

Zitat:

@85mz85 schrieb am 9. Dezember 2023 um 10:42:16 Uhr:


Er muß ja nicht zurückbauen. [...]
Nachdem in 30 Jahren spätestens, nach dem Plan, jeder ein BEV fährt, sollte das nicht das Problem sein.

Der Anteil der Leute die kein Auto haben steigt aber auch, ergo kann es ein Problem werden.

Zitat:

Eigentlich reicht es für den Vermieter jeden Stellplatz zu verkabeln. Wallbox und Anschluß an den entsprechenden Zähler wäre dann auf Kosten des Mieters. Genau wie Anmeldung derselben.

1. Ab kommenden Jahr müssen Wallbox bei dem Strombegrenzungskram mitmachen, d.h. die Wallbox muss zum LM des Vermieters passen. Und bin dann gespannt wieviel Stress es gibt wenn zuviele daheim gleichzeitig laden wollen, weil noch Wäpu etc. Strom braucht. Hab hier ein MFH mit 4WE und eine Lagerhalle mit Stellplatz dran, also 5 potenzielle Stellen wo geladen werden kann.
2. Der Vermieter will sicher nicht für alle so Kabel legen, dass jeder 22kW-Wallbox plus ggf. sogar noch gleichzeitig Schuko für andere Sachen machen kann.
3. Ich werde demnächst das Problem haben, dass das dicke für 22kW ausgelegte Kabel bei mir ca. 20cm zu kurz ist. Weil zu lang lassen ging nicht weil sehr unflexibel und zu wenig Platz an der Stelle ist.

So einfach ist das eben nicht.

notting

Dann muß sie halt abgebaut werden bei Auszug, wie bei der Einbauküche auch, oder kostenfrei einfach hängen lassen, wenn der Vermieter zustimmt.

Hallo,

mal zum eigentlichen Thema zurück. Laden ohne eigenen Stellplatz.
Bei mir schaut es wie folgt aus. Habe einen Dienstwagen. EQE 300. Kann daheim nicht laden.
In 4 Monaten bin ich jetzt 6518 Kilometer gefahren.

Zwei 11kW Lader der Stadtwerke erreiche ich in 3-4 Minuten Fußweg.
Die nächste Schnelltanke bei Shell ist keine 5 Minuten entfernt.

Im Alltag sehe ich zu, dass der Akku immer so für 200-300 Kilometer ausreicht.
Wenn ich auf unter 50% Ladestand komme hänge ich das Auto 3h an den 11 kW Lader.

Ansonsten lade ich nach einer längeren Fahrt am Schnellader so auf, das ich mit 80% zu Hause ankomme.
Die Shell Tanke habe ich noch nie benutzt. Dachte am Anfang, das ich da oft laden werde.

Allerdings habe ich 100% Homeoffice. Alle Fahrten sind nahezu privater Natur.

Für mich funktioniert das prima, da immer irgendwo eine 11 kW Säule frei ist und reichlich Schnellader in der Nähe.

Nur billig ist das nicht mir der DKV Karte. Der 11 kW Lader nimmt 50 Cent. Und der Schnellader 74 Cent.
Im Sommer liege ich zwischen 17-19 und im Winter um die 23 kWh auf 100 Kilometer. Tempomat 130 km/h
Sind im Schnitt 13-14 Euro für 100 Kilometer.

Privat könnte ich für 32 Cent an 11 kW mit der Mercedes Karte laden und für 52 Cent schnell laden.
Dann würden 100 Kilometer um die 8 Euro kosten.

Fazit: in meiner städtischen Umgebung ist es ohne eigene Lademöglichkeit kein Problem elektrisch zu fahren.
Die Integration in den Alltag und Langstrecken funktioniert problemlos.
Ich vermisse klassische Tankstellen so überhaupt nicht.

Zitat:

@MBStromer schrieb am 11. Februar 2024 um 12:53:09 Uhr:


mal zum eigentlichen Thema zurück. Laden ohne eigenen Stellplatz.
Bei mir schaut es wie folgt aus. Habe einen Dienstwagen. EQE 300.

... mit für ein BEV recht viel Reichweite, weil recht hoher Preis (falls jmd. dieses Posting für BEV mit weniger Reichweite heranzieht).

Zitat:

Kann daheim nicht laden.
In 4 Monaten bin ich jetzt 6518 Kilometer gefahren.

Zwei 11kW Lader der Stadtwerke erreiche ich in 3-4 Minuten Fußweg.
Die nächste Schnelltanke bei Shell ist keine 5 Minuten entfernt.
[...]
Allerdings habe ich 100% Homeoffice. Alle Fahrten sind nahezu privater Natur.
[...]

Glückwunsch. Drücke dir auch die Daumen, dass du im Home-Office bleiben kannst. Ich werde bei sowas immer an die Situation erinnert, wo ich mir für 80km/Tag Pendeln einen Benziner gekauft habe und kurz danach ging die Kettenzeitvertragsscheiße mit 160km/Tag Pendeln los...
Bzw. allg. sieht's leider mit der Fahrleistung bei tägl. Pendeln und der Ladeinfrastruktur häufig sehr anders aus und die meisten BEV haben weniger Reichweite.

notting

Na ja. Mit einem ID 3 würde ich genauso klar kommen. Ändert ja nichts an der Ladeinfrastruktur vor der Haustür. Müsste dann im schlimmsten Fall eben wenig öfter am 11 kW Lader hängen.
Im Alltag spielt das bei mir keine Rolle. Und der EQE spielt lediglich auf Langstrecke seine Reichweite aus. Das hat aber wiederum nichts mit der benötigten Reichweite im Alltag und der näheren Umgebung zu tun, da auf Langstrecke andere Bedingungen herrschen.

@MBStromer wie machst du das mit Standzuschlägen an der Ladesäule? Bis auf wenige Ausnahmen gibt es die ja inzwischen fast überall auch über Nacht. Oder kommt das so selten vor, dass du länger als 3-4 Stunden lädst, dass das dann einfach nicht mehr relevant ist?
Die sind für mich aktuell ein großes Problem für jemanden, der auf öffentliche Lader angewiesen ist, weil man eben nicht mehr das Auto über Nacht an die Säule hängen kann, ohne die heftigen Aufpreise zu zahlen.

Hi. Nach 3h klemme ich das Auto wieder ab. Sind bei mir nur wenige Minuten Fußweg. Und fahre keine Minute zum Parkplatz vor der Wohnung. Dadurch klappt das einwandfrei.
Tatsächlich dürfte man ab 23h die ganze Nacht stehen, was aber keinen Sinn macht, da dann der Ladebetreiber Blockiergebühr nimmt.

Beim nächsten BEV würde ich nur unbedingt darauf achten, dass es mit 22 kw laden kann.

Aber das hängt alles sehr von den eigenen Anforderungen und dem Umfeld ab.
Wo wir einkaufen oder parken sind auch immer häufiger 11kW Lader.

Abends muss ich nicht voll laden und morgens zur Arbeit zu kommen. Da Homeoffice.
Aber das wäre auch kein Problem mal eben kurz mit vertretbarem Aufwand an einen Schnellader zu kommen.

Es klappt tatsächlich besser als erwartet und ich bleibe bei BEV

Bei mir geht's auch als Mieter ohne eigene Lademöglichkeit. Ich habe den id.3 Pro S mit dem 77 kwh Akku als Dienstwagen und mehr als 1-2 mal wöchentlich muß ich nicht laden. Monatliche Fahrleistung so um die 1500km

Meistens lade ich am EnBW-Schnellader bei Rewe zum Einkaufen. Oder auch mal neben der Autowäsche bei Shell oder Aral.

AC-Lader nutze ich nicht so oft.

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