DSG 6-Gang Automatikgetriebe ruckelt nach Ölwechsel bei 2500 U/min
Hallo in die Runde,
ich bezeichne mich als versierten KfZ-Laien, fahre und repariere seit 14 Jahren Jahren einen Opel Vectra 2.2. i. Von den Bremsen über Steuerkettenwechsel und Tausch diverser Aggregate sowie Reparatur von Einspritzpumpe und BCM habe ich alles schon gemacht. Daher glaubte ich, auch dem Fahrzeug meines verstorbenen Schwagers gewachsen zu sein:
ein Passat B6 3C, Limousine BJ 2006 mit 6-Gang DSG und nur 125.000 km auf der Uhr.
Als ich das Fahrzeug im Frühjahr übernahm waren div. Dinge instand zu setzen, insgesamt inzwischen so 40 Stunden geschraubt und Lack ausgebessert, letzten Dienstag 2 Jahre Tüv bekommen aber:
Es war im DSG noch das erste Öl drin (die Winterreifen waren auch noch aus 2006) also habe ich ihn verhalten fahrend von Hannover nach Mainz geholt und sofort das Öl im Automatikgetriebe nebst Filter gewechselt. Wiederbefüllt mit Mannol DCT 8202. Das alte Öl war dunkelgelb, keine Schmutzpartikel zu sehen. Getriebe war beim Ölwechsel warm, Steigrohr ausgebaut, 6 Liter mit passendem Schlauch aus den Ölflaschen eingepresst und bei laufendem Motor und offener Ölablasschraube Gänge durchgeschaltet und dann verschlossen. Die Probefahrt verlief einwandfrei.
Nach gut 500km Fahrt habe ich bei einem Überholversuch das erste Mal gemerkt, dass er ruckelte und nicht mehr richtig durchzog. Es kam mir vor, als würde eine Kupplung durchrutschen. Der Fehler tritt ziemlich genau bei 2500 U/min und hohem Drehmoment auf. Wenn ich ganz gemütlich beschleunige, passiert es nicht. Inzwischen zeigt sich das Problem aber auch bei etwa 160 kmh und leichter Beschleunigung. Wenn ich den Fehlerspeicher mittels Carport auslese - sind keine Fehler gespeichert, weder Motor noch Getriebe!
Erwogene Fehlerursachen:
- falsches Öl
- doch zu wenig Öl - ich habe 6 Liter eingefüllt, es liefen gute 0,5 Liter wieder 'raus.
- altes und neues ÖL vertragen sich nicht
- Öldruck zu niedrig, weil Siebe der Mt verschmutzt, oder Schaumbildung(?)
- Kupplung verschlissen? (mein Schwager war ein verhaltener Fahrer)
Idee:
- Ölwechsel wiederholen - mit welchem Öl?
- professionell spülen und befüllen lassen
- würde ich gerne vermeiden: Mechatronik ausbauen und reinigen (lassen?)
Ich habe von Automatikgetrieben nur eine grobe Vorstellung und bitte um Rat!
VG
Friedhelm
31 Antworten
Wäre in diesem Falle das beste, was du tun kannst. Dann ersparst du dir den kompletten Wechsel.
Werde ich machen, aber zunächst mal ein Update:
Habe (mehr aus Versehen) nochmals den Getriebeölfilter gewechselt - hatte nicht gleich einen Effekt, aber heute musste ich feststellen, dass das Ruckeln erheblich(!) weniger geworden ist und nicht mehr unter 2800 U/min auftritt, auch bei höherer Geschwindigkeit (>160 kmh) läuft er inzwischen ruhig. Vielleicht doch ein hängendes Magnetventil?
VG
Zitat:
@2006erPassat schrieb am 29. September 2021 um 18:01:34 Uhr:
Werde ich machen, aber zunächst mal ein Update:
Habe (mehr aus Versehen) nochmals den Getriebeölfilter gewechselt - hatte nicht gleich einen Effekt, aber heute musste ich feststellen, dass das Ruckeln erheblich(!) weniger geworden ist und nicht mehr unter 2800 U/min auftritt, auch bei höherer Geschwindigkeit (>160 kmh) läuft er inzwischen ruhig. Vielleicht doch ein hängendes Magnetventil?
VG
Filter saugt sich mit öl dh Ölstand weniger plus nimm filter von febi nicht das günstigere weniger durchlauf haben..
Das mit dem Filter war auch mein zweiter Gedanke - es ist aber kein billiger drin - sondern "Mann" aus dem Fachhandel - nicht OK? Morgen mache ich das mit dem Ölstand nachregeln - habe inzwischen auch die passenden Tabellen im Diagnosetool gefunden (für die richtige Temperatur) - kannte bisher nur die Diagnosesoftware von Opel und Renault - ist bei dem Vw-Tool deutlich einfacher und übersichtlicher.
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Zitat:
@2006erPassat schrieb am 29. September 2021 um 22:59:07 Uhr:
Das mit dem Filter war auch mein zweiter Gedanke - es ist aber kein billiger drin - sondern "Mann" aus dem Fachhandel - nicht OK? Morgen mache ich das mit dem Ölstand nachregeln - habe inzwischen auch die passenden Tabellen im Diagnosetool gefunden (für die richtige Temperatur) - kannte bisher nur die Diagnosesoftware von Opel und Renault - ist bei dem Vw-Tool deutlich einfacher und übersichtlicher.
Mann ist auch gut
Letzte Frage:
Beim Einregeln des Ölstandes Wählhebel auf "P", "N" oder Feststellbremse zu und auf "D"??
VG
P, R, N, D, S ca 3 sek pro Gangwahl und wieder zurück. Hatte die Feststellbremse nicht gezogen
Ok - alles wie beschrieben gemacht - das einzige Öl das herauslief war das, das sich im Standrohr gesammelt hatte.
Am Ölstand scheint es also wohl nicht zu liegen, aber:
Die Farbe des herausgelaufenen Öls hat nichts mit "Grüntee" zu tun, eher etwas dunklerer Honig - ich hatte das viel heller in Erinnerung. Könnte es sein, dass das uralte Öl seine Reinigungsfunktion eingebüßt hatte und sich jetzt diverser Schmodder löst?
Also im Ergebnis: wieder 'raus mit der Brühe?
Hat sich denn am Schaltverhalten nichts gebessert?
Zitat:
@2006erPassat schrieb am 30. September 2021 um 18:07:45 Uhr:
Ok - alles wie beschrieben gemacht - das einzige Öl das herauslief war das, das sich im Standrohr gesammelt hatte.
Am Ölstand scheint es also wohl nicht zu liegen, aber:
Die Farbe des herausgelaufenen Öls hat nichts mit "Grüntee" zu tun, eher etwas dunklerer Honig - ich hatte das viel heller in Erinnerung. Könnte es sein, dass das uralte Öl seine Reinigungsfunktion eingebüßt hatte und sich jetzt diverser Schmodder löst?
Also im Ergebnis: wieder 'raus mit der Brühe?
Wenn das meiner währe hätte ich neu gemacht.. kostet nicht die Welt..
Bin jetzt irgendwie verwirrt.
"Okay, alles wie beschrieben gemacht." Beschrieben wurde dir es nochmal zu versuchen, sprich nochmal einen wechseln. Hast du den Wechsel jetzt gemacht oder nicht?
Sorry wegen der späten Antwort - war mit anderen Dingen ausgelastet. Also:
Ich habe nur den Ölstand - wie von Euch beschrieben - kontrolliert. Getriebetemperatur war exakt 45 Grad, wobei mein System 3 verschiedene Messwerte ausgab einer lag bei 47 Grad. Es liefen ca. 15ccm Öl aus - meiner Schätzung nach etwa die Menge, die bei stehendem Motor in das Plastikröhrchen hinter dem Getriebestopfen laufen dürfte.
Im Moment läuft er (fast) einwandfrei. Schaltet bis 3500 U/min sauber und darüber ruckt es nur hin und wieder ein wenig. Nicht dass ihr denkt, ich fahre immer in diesen Drehzahlbereichen!
Fakt ist, dass es nach dem jetzigen Ölfilterwechsel (erster Filter wurde mit dem Öl geliefert) - Filter von Bosch - sehr schnell stetig besser wurde, dennoch nicht auf einen Schlag - husch und weg.
These:
Das neue ÖL hat Schmutzpartikel gelöst und diese in den - evtl. schon vorher hinsichtlich des Durchflusses nicht optimalen - Ölfilter gespült, wodurch dessen Widerstand zu hoch wurde.
Plan ist so in etwa 1.000km das Öl nochmals zu wechseln - steht hier übrigens schon - und damit evtl. gelöste Ablagerungen im Getriebe endgültig los zu werden.
Hört sich gut an
Update:
Nach inzwischen 13.000 km seit Ölwechsel schaltet er seit etwa 1.000 km absolut sauber. Drehzahl testweise mehrfach bis 4.500 fast ausgereizt und er schaltet ohne irgendwelche Mätzchen.
Vermutlich haben sich inzwischen irgendwelche Ablagerungen gelöst - zur Erinnerung: Vorbesitzer hat den 60.000 km Ölwechsel nicht gemacht - und das Schätchen macht jetzt richtig Laune.
Eigentlich steht das Öl für den (beabsichtigten) 2. Wechsel hier schon (der gelöste Dreck muss ja irgendwo sein) - oder doch besser "Don't change a running System". Würde den gerne noch 100 tkm fahren ...
Gruß