Drei Generationen Mercedes S-Klasse im Test: W116, W126, W140

Mercedes S-Klasse W116
Friedrichsruhe – Fünf Jahre nach ihrer Vorstellung wurde die S-Klasse Teil des Deutschen Herbstes. Am 5. September 1977 wurde Hanns-Martin Schleyer von der RAF brutal aus seinem 450 SEL entführt. Seine Leibwächter wurden dabei erschossen, er selbst am 18. Oktober, vor ziemlich genau 40 Jahren. Das Foto, das nach dem Überfall entstand, zeigt den 450 SEL mit offenen Türen und herausgeschossenen Fenstern, flankiert von halb zerstörten Strich-Achtern. Es ist Teil des kollektiven Gedächtnisses der BRD.
Der tiefdunkelblaue 350 SE der Classic-Abteilung von Mercedes hätte vielleicht ein fröhlicheres Jubiläum für diese Ausfahrt verdient. Aber er war ja nicht dabei, er wurde 1979 gebaut. Blaue Karositze, blauer Kunststoff am Armaturenbrett und in den Türverkleidungen, dazwischen und in der Mittelkonsole braunes Wurzelholz. Restauriert wurde das Auto nicht, nur in Schuss gehalten. Er wirkt etwas abgenutzt. Nicht mehr wie ein glänzendes Symbol des Kapitalismus und Imperialismus.
Viele Erinnerungen sind heute mit Autos verbunden. Und viele Autos mit Erinnerungen. Die S-Klasse prägt das kollektive Gedächtnis, weil sie regelmäßig in den Nachrichten vorkam, im Fernsehen und in Zeitungen. Als Vorstands-Limousine oder als Staatskarosse. Bundespolitiker fuhren bis in die 1990er fast nur Daimler, Bank-Chefs und Industrielle auch. Das Topmodell von Daimler war deshalb zwangsläufig ein Symbol der herrschenden Klasse. Und gehörte zum linksextremistischen Feindbild.

Mercedes 350 SE W116: V8 mit Dreigang-Automatik


Der W116 wirkt fast zierlich neben seinen Erben, dabei übertraf er mit 4,96 Metern Länge schon als Kurzversion fast alles, was damals auf den Straßen rollte. Chromstoßstangen, Fensterrahmen, Zierleisten - und natürlich der senkrecht aufragende Kühlergrill. Die S-Klasse machte keinen Hehl daraus: Wer hier drin saß, hatte es geschafft.
Dabei fühlen sich die Sitze an wie die in unserem Familien-W123 aus den frühen 1980ern. Ein bisschen zu weich und nach Federkern. Die Bedienung der elektrischen Fensterheber belegt ein Drittel des Mitteltunnels. Die Klimaanlage mit ihren vier Schiebereglern und zwei Drehknöpfen nimmt die Hälfte der Mittelkonsole ein. Immerhin: Zwei-Zonen-Regelung.
Unter der Haube sitzt ein 3,5-Liter-Benziner mit mechanisch geregelter Saugrohreinspritzung. Maximal 205 PS und 285 Newtonmeter Drehmoment erreichen das Getriebe. Viel davon kommt nie wieder raus. Die Dreigang-Automatik ist zudem kein Muster an Spontaneität. Trotzdem gibt es keinen Grund, über mangelnde Leistung zu klagen. Der 350 SE schiebt klaglos vorwärts.
Der V8 war in der Blüte seiner Jahre mal gut für eine Sprintzeit von rund 10 Sekunden auf 100 km/h, bei 200 km/h war Schluss. Mit Vierganghandschalter wäre es noch etwas schneller gegangen. Nicht schlecht. Dabei bollert der Motor nur ganz verhalten. Mercedes hat bei der Abstimmung auf Komfort und Laufruhe Wert gelegt. So rauscht man dahin, das große Lenkrad mit dem dünnen Kunststoff-Kranz zwischen den Fingern. Um die Mitte passiert sehr wenig, alles danach passiert mit leichter Verzögerung.

Der W116 war das erste Serienauto mit ABS


So war das damals. Geradeaus liegt der 350 SE satt und souverän. Er federt komfortabel und stoisch, Kanten schlucken die 205er-Reifen mit 70er-Flanken auf 14 Zoll einfach weg. So schiebt man sich durch den Herbst, vor der Windschutzscheibe die Konturen der Motorhaube. Sie rahmen die Landschaft ein, geben ihr eine Basis mit Mercedesstern in der Mitte. Man sieht ihn bis zum Sockel. Und fühlt sich erhaben. Natürlich kommt einem der Witz mit dem Mercedes-Stern als Zielvorrichtung in den Sinn.
Es setzt Regen ein. Ein Dreh am Ende des Lenkstocks auf der linken Seite, die silbernen Wischer quietschen leicht asynchron die Tropfen von der Scheibe. Ein bisschen ungelenk wirkt das. Damals war es Stand der Technik.
Die S-Klasse galt Mercedes schon damals als Technikträger. Bei Sicherheit, Telematik, Elektronik. Der W116 war das erste Serienauto mit ABS, ab 1978 wurde es als Extra angeboten. Was Generaldirektoren und Amtsträger schützte, sollte später weiter unten ankommen. Allerdings gab es damals beim Daimler kein echtes „unten“.
Oben löste 1979 der W126 den W116 ab. Er kam ab 1981 gegen Aufpreis mit Fahrerairbag und Gurtstraffer, auch ein Novum. Die Chromstoßstangen wurden durch Kunststoffstoßfänger ersetzt. Bruno Sacco war für das Design verantwortlich, das im Vergleich zum Vorgänger klar und nüchtern wirkt. Weniger prunkvoll, weniger protzig. Die Plastikplanken reichten um den kompletten Wagen - praktisch bei Remplern, die den Lack ganz ließen.
Außerdem waren Leichtbau und Aerodynamik Thema. Schließlich war der W126 unter dem Eindruck der ersten Ölkrise entwickelt worden. Der 300 SE verbrauchte bei besseren Fahrleistungen rund zehn Prozent weniger als der 350 SE der Vorgänger-Baureihe. Außerdem kam der Katalysator. Mehr Vernunft, weniger Prunk. Feindbild der Linken und Vorstands-Transportmittel blieb die S-Klasse. Auch der W126 hat seine RAF-Geschichte: Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen kam 1989 bei einem Bombenanschlag auf seine gepanzerte Limousine um.
Im Inneren des W126 merkt man vom Technikzeitalter zunächst wenig. Das Cockpit wirkt kaum moderner als das im W116. Der gleiche blaue Kunststoff spannt sich auf dem Armaturenbrett, das Holz wirkt wie aus derselben Charge. Für die billigen Plastikschieber der elektrischen Sitzverstellung würde sich Dacia heute schämen. Wenn Dacia eine elektrische Sitzverstellung anbieten würde. In der S-Klasse saß sie schon 1981 da, wo man sie heute noch findet. In der Tür, nicht am Sitz.

Mercedes 300 SE W126: Fahrdynamisch in die 1990er


Den Fortschritt spürt man erst, wann man fährt. Dieser W126 wirkt schon auf den ersten paar Metern locker um die 11 Jahre moderner, die er neuer ist. Der weiße 300 SE stammt von 1990. Der 3,0-Liter-Reihensechszylinder leistet nur 188 PS (mit Kat bleiben 179 PS) und 260 Nm Drehmoment, trotzdem geht er besser als der W116.
Die Viergang-Automatik reagiert spontaner, die Lenkung vermittelt mehr Gefühl. Die Solidität des 116ers spürt man im 126er trotzdem noch. Dabei wiegt er deutlich weniger. Um fast 200 Kilo ist der 300 SE (1.570 kg) leichter als der 350 SE (1.765 kg). Den deutlich schwächeren 280 SE der Vorgängergeneration schlägt er um fast einen Zentner.
Der Sauger säuselt seinen Sechszylinder-Sound und schiebt den 300 SE nicht brachial, aber nett nach vorne. Die Bremsen packen fast bissig zu. Den W126 kann man sich gut im Alltag vorstellen. Warum auch nicht. Er bekommt ja noch nicht mal ein H-Kennzeichen.

Mit dem Kohl-Panzer schwindet der Charme


Zwölf Jahre lang baute Mercedes den W126. Länger als jede andere S-Klasse. Gut 818.000 Exemplare wurden verkauft, bis heute schaffte das kein Nachfolger. Allerdings wurde auch nie wieder eine S-Klasse so lange gebaut.
Beim Umstieg in den W140 merkt man das sofort. Kaum zu glauben, dass nur zwei Jahre zwischen den beiden liegen. Es ist das damalige Topmodell 600 SEL, Baujahr 1992. Der Kohl-Panzer. Dieser Trumm von Auto ist gebaut wie eine Trutzburg, ausladend und abweisend. So ähnlich wie Kohl. Und ähnlich kontrovers. Für Kritiker stand der W140 sinnbildlich für eine Politik, die Mitte bis Ende der 1990er den Kontakt zum Volk verloren hatte.
Über 5,21 Meter streckt sich der W140 in der Langversion, von Radlauf zu Radlauf misst er fast 1,89 Meter. Der Vorgänger (W126) war sieben Zentimeter kürzer und beinahe sieben Zentimeter schmaler. Erst mit der aktuellen Baureihe W222 hat Mercedes es geschafft, das wieder zu übertreffen.

Mercedes 600 SEL: Der erste Mercedes-V12 nach dem Krieg


Mercedes setzte im 140er erstmals nach dem Krieg einen V12 ein. Mit sechs Litern Hubraum und 408 PS. Die kann er gut vertragen. Rund 2,2 Tonnen bringt der 600 SEL auf die Waage – fast eine halbe Tonne mehr als das W126-Topmodell 560 SEL. Die Fenster waren doppelt verglast, nicht nur mit aufgeklebter Folie, sondern mit zwei vollwertigen Glasscheiben.
Sogar der Innenspiegel ließ sich elektrisch verstellen. Ein unnützes Extra, von dem selbst der langjährige Baureihenleiter Frank Knothe sagt, da habe man es eventuell zu weit getrieben. Trotzdem ist er überzeugt, dass der Sprung vom 126 zum 140 einer der größten in der S-Klasse-Geschichte ist. Zumindest, was Komfort und Elektronik betrifft.
Man muss das nicht unbedingt vom Fahrersitz aus erleben. Fahrdynamisch stellt der 600 SEL keine Offenbarung dar. Er wirkt vom Lenkrad aus genauso schwer und breit, wie er ist. Die Bremse braucht mehr Druck als die im W116 und vermittelt quasi kein Gefühl. Ein Fahrerauto war diese S-Klasse nur geradeaus. In 6,3 Sekunden war sie auf Tempo 100.

Das ESP kam vom 600 SEL in die A-Klasse


Der W140 ist ein Hintensitzer-Auto. Die Sitze im MB-Classic-Exemplar sind mit dickem beigen Velours bezogen. Damals mochte man das, es war der Bezug der Wahl für die Topausstattung. Leder galt als kühl. Allerdings brauchte man jemanden, der das empfindliche Material sauber hielt. Es altert nicht gut, auch dieser 600 SEL wirkt schmuddelig.
Dafür verstecken sich überall Elektromotoren. Es gibt eine Mehrzonen-Klimaautomatik, elektrisch verstellbare Außenspiegel und Sitze mit Memory-Funktion. Die Neigung der Rückbanklehne lässt sich elektrisch justieren. Das klingt zwar, als würde man eine Zugbrücke herunterlassen, aber den Komfort erhöht es. Auch die Kopfstützen klappen elektrisch nach hinten.
Damit war der W140 durchaus Zeichen seiner Zeit. Schließlich brachten uns die späten 80er so unnütze Features wie Tapedecks mit Autoreverse-Funktion, bei der die komplette Kassette umgedreht wurde. Zeitgeistig war der W140 allerdings nicht. Er war zu breit für eine Normgarage und passte nicht auf den Autoreisezug. Der Innenraum mit Velours und Wurzelholz wirkt spießig. Eher wie Oggersheim als wie Berlin Mitte.
Die Zeiten, als die S-Klasse die Nachrichten bestimmte, neigten sich ohnehin rapide dem Ende zu. Der 7er von BMW war zwischenzeitlich zum ernsthaften Konkurrenten aufgestiegen - auch außerhalb der bayerischen Landespolitik und 1994 kam der erste Audi A8 auf den Markt. Kurz nach dem Ende von Kohls Amtszeit drängte sogar Volkswagen in die Oberklasse. Gerhard Schröder machte den Phaeton kurzzeitig populär. Als eine Art bodenständige Oberklasse, wenn man so will. Inzwischen bestehen die Politiker-Fuhrparks aus einer bunten Mischung aller Hersteller.
Eine ziemlich wichtige technische Neuerung hatte der W140 aber noch in petto. Er war der erste Mercedes mit ESP. Ab 1995 gab es den Schleuderschutz in den V12-Modellen serienmäßig, für die V8-Versionen war er optional. Das erste Fahrzeug, dass das System in allen Varianten serienmäßig erhielt, war keine S-Klasse: die 1997 neu eingeführte A-Klasse wurde damit ausgerüstet. Jetzt gab es ein "unten" beim Daimler. Zuvor war sie beim Elchtest umgefallen. Übrigens am 21. Oktober, als vor ziemlich genau 20 Jahren. Auch kein schönes Jubiläum.
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Technische Daten W116, W126 und W140

Modell 350 SE (W116) 300 SE (W126) 600 SEL (W140)
Motor 3,5-Liter-V8-Benziner 3,0-Liter-Reihensechszylinder 6,0-Liter-V12-Benziner
Leistung 205 PS (151 kW) b. 5.750 U/min 188 PS (138 kW) b. 5.700 U/min 408 PS (300 kW) b. 5.200 U/min
Drehmoment 287 Nm b. 4.000 U/min 260 Nm b. 4.400 U/min 580 Nm b. 3.800 U/min
Antrieb Dreigang-Automatik, Hinterräder Viergang-Automatik, Hinterräder Viergang-Automatik, Hinterräder
Geschwindigkeit 205 km/h 200 km/h 250 km/h
0-100 km/h 10,3 s 9,1 s 6,3 s
Verbrauch 13,0 l 11,8 l 13,7 l
Länge/Breite/Höhe 4,96 m/1,87 m/1,43 m 5,02 m/1,82 m/1,44 m 5,21 m/1,89 m/1,49 m
Gewicht 1.765 kg 1.570 kg 2.190 kg
Stückzahlen 51.100 (W116 ges.: 473.035) 105.422 (W126 ges.: 818.036) 32.517 (W140 ges.: 406.717)

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492 Antworten

Doppelpost

Zitat:

@hellcat500 schrieb am 29. Januar 2018 um 20:51:54 Uhr:


Finde ich gut.
Lieber einen gelben W140 mit rotem Leder als einen Golf...

... auf Jeden!! :):cool:
http://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../...%20400SEC%20designo%20SN.JPG
http://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../...0SEC%20Limofront%20gelbA.JPG
Mit besten Sterngrüßen
Sebastian

Hi!

Zitat:

@Sebastian Nast schrieb am 29. Januar 2018 um 21:43:52 Uhr:

Zitat:

@Sebastian Nast schrieb am 29. Januar 2018 um 21:43:52 Uhr:



Zitat:

@hellcat500 schrieb am 29. Januar 2018 um 20:51:54 Uhr:


Finde ich gut.
Lieber einen gelben W140 mit rotem Leder als einen Golf...

... auf Jeden!! :):cool:
http://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../...%20400SEC%20designo%20SN.JPG
http://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../...0SEC%20Limofront%20gelbA.JPG
Mit besten Sterngrüßen
Sebastian

Scheixxe, das gibt´s wirklich ???

Krass!

HC

Zitat:

@winnerl schrieb am 28. Januar 2018 um 16:03:04 Uhr:



Zitat:

@hellcat500 schrieb am 28. Januar 2018 um 06:02:11 Uhr:


Hi!
Oh Gott!

Wild war ich eigentlich nur einmal mit einem E38 in lila und lila. Das war halt damals mal Trend und ich finde das auch heute noch nicht so schlecht.
Dieses komische Mercedes Hellgrün geht für mich gar nicht. Egal ob innen oder außen.
Was man noch machen kann, ist ein W116 außen in weiß, innen mit grünem Leder. Das hat irgendwie was.

HC


Das stimmt, das hat irgendwas von Geschmacklosigkeit. Das ist so furchtbar, dass es zu seiner Zeit als Gebrauchter unverkäuflich war. Da wäre nicht mal ein Bauer oder Jäger draufgesprungen.
Entschuldigung für meine Bemerkung, ging nicht anders.
Gruss

Zu meiner Zeit wurde die Designo-Abteilung ins Leben gerufen. Da wurden dem Kunden praktisch alle Möglichkeiten geboten sein Fahrzeug individuell zu gestalten. Nicht alles was da kreiert wurde gefiel jedem, aber jeder bekam das was ihm gefiel. Ich war mehrmals im Jahr mit Kunden im Designo Center in der Niederlassung München, man hatte da ganze Kuhhäute in allen möglichen Farben rumhängen, der Kunde konnte die Farben großflächig sehen und das Material auch anfassen. Es wurden da sehr schöne Autos zusammengestellt.

An einige Autos erinnere ich mich noch heute, z.B. an einen E 50 AMG (W210) in silber mit roter Innenausstattung, Sitze, Seitenverkleidungen, Bodenbelag alles Ton in Ton, alles knallrot, wie weiland bei Rosemarie Nitribitt. Seinem Besitzer gefiel es, es machte schon was her. Oder einen SL 500 in Indischrot G1, einer Porsche-Lackierung, mit schwarz/dunkelroten, dazu passenden Ledersitzen. Oder einen SL 320 in rubinrot metallic, Innenausstattung dunkelrot, das Vogelaugenahornholz dunkelrot gebeizt, die Sitze in dunkelrotem Leder mit schwarzen Applikationen und Ziernähten in Kontrastfarbe. Alles sehr schön und geschmackvoll gemacht. Leider habe ich keines der Autos fotografiert.

Die indischrote Porschelackierung wurde übrigens auf telefonischen Zuruf mit der entsprechenden Stelle bei Mercedes vereinbart. Auf meine Frage hieß es: Ich spreche mit den Porscheleuten und rufe zurück.

Nach 2 Stunden kam der Rückruf: Machen wir.

Ich: Was muß der Kunde zahlen?

Antwort: Für die Karosse nichts, für die Umlackierung der Anbauteile nehmen wir 200 Mark.

Der indischrote SL 500 läuft heute noch in meiner Nachbarschaft.

Ähnliche Themen

Zitat:

@hellcat500 schrieb am 29. Januar 2018 um 22:00:36 Uhr:



Zitat:

@Sebastian Nast schrieb am 29. Januar 2018 um 21:43:52 Uhr:


.. auf Jeden!! :):cool:
http://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../...%20400SEC%20designo%20SN.JPG
http://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../...0SEC%20Limofront%20gelbA.JPG

Scheixxe, das gibt´s wirklich ???
Krass!

Jau gelben 140er mit roten Velours gibts wirklich ...

:)http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image90519.jpghttp://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image90520.jpg

... oder auch 126 in gelb mit grünen Velours ...

http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image90489.jpghttp://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image90494.jpg

Zitat:

@Kunipfuhl schrieb am 29. Januar 2018 um 23:02:04 Uhr:


Zu meiner Zeit wurde die Designo-Abteilung ins Leben gerufen. Da wurden dem Kunden praktisch alle Möglichkeiten geboten sein Fahrzeug individuell zu gestalten. Nicht alles was da kreiert wurde gefiel jedem, aber jeder bekam das was ihm gefiel. Ich war mehrmals im Jahr mit Kunden im Designo Center in der Niederlassung München, man hatte da ganze Kuhhäute in allen möglichen Farben rumhängen, der Kunde konnte die Farben großflächig sehen und das Material auch anfassen. Es wurden da sehr schöne Autos zusammengestellt.
An einige Autos erinnere ich mich noch heute, z.B. an einen E 50 AMG (W210) in silber mit roter Innenausstattung, Sitze, Seitenverkleidungen, Bodenbelag alles Ton in Ton, alles knallrot, wie weiland bei Rosemarie Nitribitt. Seinem Besitzer gefiel es, es machte schon was her. Oder einen SL 500 in Indischrot G1, einer Porsche-Lackierung, mit schwarz/dunkelroten, dazu passenden Ledersitzen. Oder einen SL 320 in rubinrot metallic, Innenausstattung dunkelrot, das Vogelaugenahornholz dunkelrot gebeizt, die Sitze in dunkelrotem Leder mit schwarzen Applikationen und Ziernähten in Kontrastfarbe. Alles sehr schön und geschmackvoll gemacht. Leider habe ich keines der Autos fotografiert.
Die indischrote Porschelackierung wurde übrigens auf telefonischen Zuruf mit der entsprechenden Stelle bei Mercedes vereinbart. Auf meine Frage hieß es: Ich spreche mit den Porscheleuten und rufe zurück.
Nach 2 Stunden kam der Rückruf: Machen wir.
Ich: Was muß der Kunde zahlen?
Antwort: Für die Karosse nichts, für die Umlackierung der Anbauteile nehmen wir 200 Mark.
Der indischrote SL 500 läuft heute noch in meiner Nachbarschaft.

In dem 210er E50 AMG war das dann vermutlich wie in diesem 129er SL60 AMG ...

:)http://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../image106284.jpg

... bei sowas keine Bilder zu machen ist natürlich ein Todsünde!

:D:rolleyes:

Gibt da aber wirklich sehr schicke, geschmackvolle Sachen ...

http://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../image106972.jpghttp://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../image106968.jpghttp://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../image105964.jpghttp://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../image105966.jpghttp://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../image105972.jpghttp://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../image105967.jpghttp://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../image84788.jpghttp://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../image84787.jpghttp://www.nast-sonderfahrzeuge.de/.../forum_entry.php?id=118549

Mit besten Sterngrüßen

Sebastian

Zitat:

@Sebastian Nast schrieb am 29. Januar 2018 um 02:36:54 Uhr:


Wobei gerade die Bauern da z.T schon hart drauf waren, bei uns im
Nachbarort gab in meiner Kindheit in den 1970er Jahren eine große
Domäne. Und der Pächter dort hatte damals die einzigste S-Klasse
weit und breit, und das war auch noch ein 116er 450SEL 6.9 in
citrusgrün met. mit grünem Leder ... :D :cool: Der Wagen stand
vor Jahren mal zu Verkauf ... uriges Teil ... :)
Mit besten Sterngrüßen
Sebastian

Hallo Sebastian,

kurzes Zwischenpost, bin wieder total hinten mit den Antworten.

Ja, manches mal fragt man sich, warum hat der Computer bei so einer Farbkombi nicht abgestellt?

Wahrscheinlich weil es damals noch keinen gab, und bei Mercedes haben auch nicht alle Geschmack.

Aber ein 6-Neuner in der Farbe ist schon hart, und dann noch Weißwand - kommt wahrscheinlich aus USA zurück.

Die Förster und Bauern - Metzger auch - haben ja oft diese Grüntöne bevorzugt, natürlich ohne aufpreispflichtiges Typenschild, gut ausgestattet, alle zwei Jahre neu, aber von außen immer die gleiche Karre, damit Nachbarn gar nicht mitkriegen dass "der" schon wieder ein neues Auto hat.

Gruß

Zitat:

@winnerl schrieb am 30. Januar 2018 um 09:52:36 Uhr:


Hallo Sebastian,
kurzes Zwischenpost, bin wieder total hinten mit den Antworten.
Ja, manches mal fragt man sich, warum hat der Computer bei so einer Farbkombi nicht abgestellt?
Wahrscheinlich weil es damals noch keinen gab, und bei Mercedes haben auch nicht alle Geschmack.
Aber ein 6-Neuner in der Farbe ist schon hart, und dann noch Weißwand - kommt wahrscheinlich aus USA zurück.

Moin winnerl.

Nee war kein US-Reimport, in D neu gekauft und auch immer in D gelaufen.

Hatte mir den damals, als er bei unserem örtlichen Mercedes-Händler zum

Verkauf stand angschaut, da kamen gleich wieder Kindheitserinnerung hoch.

Weiß noch wie damals immer alle gelästert haben, das das 6.9-Typschild

bestimmt nicht echt sei ...

:)

Für Grün-Grüne-Farbkombi-Bestellungen gibts aber nach wie vor keine

Sperrfunktion im Daimler-Bestellcomputer ...

:Dhttp://nast-sonderfahrzeuge.de/.../forum_entry.php?id=134557

Zitat:

@winnerl schrieb am 30. Januar 2018 um 09:52:36 Uhr:


Die Förster und Bauern - Metzger auch - haben ja oft diese Grüntöne
bevorzugt, natürlich ohne aufpreispflichtiges Typenschild, gut ausgestattet,
alle zwei Jahre neu, aber von außen immer die gleiche Karre, damit Nachbarn
gar nicht mitkriegen dass "der" schon wieder ein neues Auto hat.

Wobei Metzger eher grüne 115er Diesel fuhren ...

:D

... und Förster und Bauern

hatten auch nur einen 6.9 wenn sie Großgrundbesitzer waren. So ein 450SEL 6.9

war in den 1970er schon ein unglaubliches Überauto, heute wäre das, mit einer

leichen Verlängerung, die 116er Maybach-S-Klasse ...

:cool:http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image113393.jpg

Mit besten Sterngrüßen

Sebastian

Zitat:

@Sebastian Nast schrieb am 30. Januar 2018 um 12:08:56 Uhr:



Zitat:

@winnerl schrieb am 30. Januar 2018 um 09:52:36 Uhr:


Hallo Sebastian,
kurzes Zwischenpost, bin wieder total hinten mit den Antworten.
Ja, manches mal fragt man sich, warum hat der Computer bei so einer Farbkombi nicht abgestellt?
Wahrscheinlich weil es damals noch keinen gab, und bei Mercedes haben auch nicht alle Geschmack.
Aber ein 6-Neuner in der Farbe ist schon hart, und dann noch Weißwand - kommt wahrscheinlich aus USA zurück.

Moin winnerl.
Nee war kein US-Reimport, in D neu gekauft und auch immer in D gelaufen.
Hatte mir den damals, als er bei unserem örtlichen Mercedes-Händler zum
Verkauf stand angschaut, da kamen gleich wieder Kindheitserinnerung hoch.
Weiß noch wie damals immer alle gelästert haben, das das 6.9-Typschild
bestimmt nicht echt sei ... :)
Für Grün-Grüne-Farbkombi-Bestellungen gibts aber nach wie vor keine
Sperrfunktion im Daimler-Bestellcomputer ... :D
http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../forum_entry.php?id=134557

Zitat:

@Sebastian Nast schrieb am 30. Januar 2018 um 12:08:56 Uhr:



Zitat:

@winnerl schrieb am 30. Januar 2018 um 09:52:36 Uhr:


Die Förster und Bauern - Metzger auch - haben ja oft diese Grüntöne
bevorzugt, natürlich ohne aufpreispflichtiges Typenschild, gut ausgestattet,
alle zwei Jahre neu, aber von außen immer die gleiche Karre, damit Nachbarn
gar nicht mitkriegen dass "der" schon wieder ein neues Auto hat.

Wobei Metzger eher grüne 115er Diesel fuhren ... :D ... und Förster und Bauern
hatten auch nur einen 6.9 wenn sie Großgrundbesitzer waren. So ein 450SEL 6.9
war in den 1970er schon ein unglaubliches Überauto, heute wäre das, mit einer
leichen Verlängerung, die 116er Maybach-S-Klasse ... :cool:
http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image113393.jpg
Mit besten Sterngrüßen
Sebastian

Buenas dias Sebastian,

klar die Grünen waren eher Stricher oder Heinz-zwo-dreier.

6-Neuner waren die Krönung, hat man sich ja verneigt wenn man einen sah.

Ich kannte einen sehr gut der hatte zwei, ist dann aber wegen sogenannter Bauherrnmodelle für sieben Jahre verschwunden. Man hörte dass er dort gar kein Auto fuhr.

Dann kannte ich auch diesen dicken Mann aus Ludwigshafen Oggersheim, oder besser seine zwei 6-Neuener, weil einer immer in der NL-Mannheim war. Die sind in einem Jahr zusammen 500.000km gelaufen! Das waren noch Zeiten, da haben Politiker Mercedes gefahren. Mit Ausnahme von den Weisswurscht-Politikern die BMW fahren mussten

:)

Mit einem Audi sind nicht einmal Staatssekretäre gefahren.

Gruß

PS.: Fast hätt ichs vergessen, der 6,3 war noch geiler und seiner Zeit noch mehr voraus. Der Elfer-Tod!

Zitat:

[i
[
Das waren noch Zeiten, da haben Politiker Mercedes gefahren. Mit Ausnahme von den Weisswurscht-Politikern die BMW fahren mussten :)
Mit einem Audi sind nicht einmal Staatssekretäre gefahren.
Gruß
PS.: Fast hätt ichs vergessen, der 6,3 war noch geiler und seiner Zeit noch mehr voraus. Der Elfer-Tod!

Ich darf für mich in Anspruch nehmen dass ich wahrscheinlich der letzte Mercedes-Verkäufer war der einem bayerischen Landrat einen Mercedes verkauft hat, bevor zu 100 % BMW und später Audi gefahren wurden. Audi drang aber nur durch äußerst abstrakte Konditionen in diesen Markt ein.

Zum geilen 6,3er:

Der ehemalige und leider tödlich verunglückte Rennfahrer Gerhard Mitter schloß mal mit jemandem eine Wette ab dass er mit einem 6,3er auf einer einzigen Nordschleifenrunde einen Satz Reifen herunterwetzen würde.

Diese Wette hat er gewonnen.

Die Reifen waren überhaupt zur Anfangszeit eine Problemzone bei diesem Auto, die Reifenindustrie musste erste welche entwickeln die der Kraft auch bei schwerem Gasfuß standhielten.

Zitat:

@Kunipfuhl schrieb am 30. Januar 2018 um 18:50:46 Uhr:


Zum geilen 6,3er:
Der ehemalige und leider tödlich verunglückte Rennfahrer Gerhard Mitter schloß mal mit jemandem eine Wette ab dass er mit einem 6,3er auf einer einzigen Nordschleifenrunde einen Satz Reifen herunterwetzen würde.
Diese Wette hat er gewonnen.
Die Reifen waren überhaupt zur Anfangszeit eine Problemzone bei diesem Auto, die Reifenindustrie musste erste welche entwickeln die der Kraft auch bei schwerem Gasfuß standhielten.

Stimmt, war ja bem W100 600 auch so. Gab halt bis zum W100 keine

3to-Fahrzeuge die 200km/h liefen ...

:D

... also musste extra ein neuer

Reifen gebaut werden.

Aber zu Reifen und 109er 6.3 fällt einem dann wieder die Geschichte

vom Ende der legendären "Roten Sau" ein, dem 6.8 Liter AMG-Renn-

tourenwagen auf Basis 109er 6.3.

http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image90163.jpg

Das Original der roten Sau, wurde von AMG mitte der 1970er

an den französischen Rüstungskonzern Matra verkauft, weil

AMG dringend Geld für das AMG-McLaren M8F Projekt brauchte.

http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image90161.jpg

Bei bei Marta wurde die Rote Sau dann zum 6türer verlängert,

und diente viele Jahre als Testfahrzeug für Flugzeugreifen...

http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image90132.jpghttp://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image90162.jpg

Ende der 80er wurde der Wagen dann bei Matra/Michelin

außer Dienst gestellt, und schließlich um 1991/92 dann

endgültig verschrottet.

... um dann aber zum 40jährigen AMG-Jubiläum wieder eine

Rote Sau zeigen zu können, musste man sehr aufwendig für

viel Geld 2005-2007 wieder eine Rote Sau nachbauen ...

:rolleyes:

... aber das war ja mit dem legendären Renntransporter ganz genau so ...

;)http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image54949.jpg

Mit besten Sterengrüßen

Sebastian

Hi!
Unglaublich, die gelben Benze aus den Bildern weiter oben!
So etwas sollte man werksseitig aus Liebe zum eigenen Produkt nicht anbieten.
Den 126er würde ich allerdings so nehmen und den Innenraum schwarz auskleiden lassen. Dem stand das Gelb außen noch irgendwie.
HC

Moin,
habe auch was gefunden ;)
LG Werner

Amg-300sel-1971

Zitat:

@hellcat500 schrieb am 31. Januar 2018 um 04:03:01 Uhr:


Unglaublich, die gelben Benze aus den Bildern weiter oben!
So etwas sollte man werksseitig aus Liebe zum eigenen Produkt nicht anbieten.

Angeboten wurde eine gelbe Lackierung für die 140er S-Klasse ja auch

nicht mehr, dass war "natürlich" ein Kundensonderwunsch, und da geht

ja bekanntlich beim Daimler in Sachen Farben schon immer ALLES, was der

Kunde wünscht und bezahlen kann. Mein grüner 140er ist ja auch in

petrolgrün 877, was es für den 140er so auch nicht mehr gab. Das war

auch ein Kundensonderwunsch, für den Daimler zuzüglich zum metallic-

Aufpreis nochmal weitere 3000,-- DM berechnet hat .

:)

Gelb an sich steht dem 140er schon ganz gut, nur sollten die Schürzen

nicht in Wagenfarbe lackiert werden, das sieht bei hellen Lackierungen

immer etwas komisch aus...

http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image112695.jpg

... das sieht erst ab der 220er S-Klasse gut aus ...

http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image68686.jpg

... besser würde es aussehen, wenn auch bei dem gelben 140er die Schürzen in grau wären...

http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image49396.jpg

... wie bei dem gelben 126er...

http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image35251.jpg

... oder noch besser in Kontrastfarbe ...

http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image106251.jpghttp://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image106248.jpg

Zitat:

@scottydxb schrieb am 31. Januar 2018 um 05:20:41 Uhr:


Moin, habe auch was gefunden ;)

Jupp das ist der Nachbau der roten Sau von 2007, zum 40jährigen AMG-Jubiläum ...

;)https://www.mbgalerie.org/gallery-image/34480/3.jpghttps://www.mbgalerie.org/gallery-image/7556/6.jpghttps://www.mbgalerie.org/gallery-image/7554/4.jpghttps://www.mbgalerie.org/gallery-image/33843/1.jpghttps://www.mbgalerie.org/gallery-image/7558/1.jpg

Der Nachbau hat allerdings leider nur einen normalen serienmäßigen

M100 6.3 Liter drin, nicht den 6.8 Liter AMG, wie die originale rote Sau.

Ansonsten ist der Nachbau aber wirklich sehr gut geworden!

:)

Vorallem wenn man bedenkt, das der Nachbau ja nur anhand von

Bildern gemacht wurde. Denn vom Original gab es keine Pläne,

das hatte AMG damals alles so gebaut wie man es gerade brauchte,

für den Renneinsatz, denn die Rote Sau war ja kein Kundenfahrzeug.

Mit besten Sterngrüßen

Sebastian

Oh my god!
Zahlt hier irgend jemand wenn ich Augenkrebs bekomme?
W 140 in Eitergelb, dann der Limonadengelbe, dann der mit den Kontrastschürzen, und zu dann der arme 126er, das geht alles gar nicht.

Von so ein bischen bunten Farben bekommst du schon "Augenkrebs" ?! :rolleyes:
Du solltest man regelmäßiger im MB-Exotenforum mitlesen, dann wären deine
Augen viel abgestumpfter ... ;) :D :cool:
Mit besten Sterngerüßen
Sebastian

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