drehmoment
Hallo Gemeinde
Kann mir bitte und erklären wie ich 80 nm und 45 Grad mache.ich verstehe es nicht.ist ein Radlager/radnabe das angezogen werden muss .80 nm ist ja verständlich aber plus 45 Grad.wie mache ich das
Danke Mal im vorraus
Freundliche Grüße
28 Antworten
Keine Frage, da bin ich schon bei euch, Sicherheit geht vor.. Es geht auch nicht um Basis Wissen das 360° teilbar sind. Es ging um die Aussage 80 Nm und dann noch 45°. Das ist erst einmal verwirrend wenn man es nicht kennt. Wenn ich eine Schraube mit 80 Nm anziehe, dann noch einmal 45° weiter drehe. was habe ich dann? Für Laien schwer verständlich.
Mir hat mal an einem Opel Manta ein ausgebildeter Kfz Mechaniker von Mercedes neue Radlager eingestellt. Nach 200m konnte man Spiegeleier darauf backen. Man hat sie angezogen, bis leicht fest und dann etwas gelockert, bis das Rad gerade noch spürbares Spiel hatte. Damit ist man dann die nächsten 100000 km gefahren.
Ich bin selbst Werkzeugmachermeister und habe 35 Jahre in der Hydraulik gearbeitet. Hydraulik für Bau,- & Landmaschinen. Da war das Drehmoment das Heiligtum, weil lebenswichtig. Wir haben auch Lager eingestellt, aber nicht mit Drehmoment, sondern ausgemessen, genannt Lagerspiel.
Wenn ich mein Fahrzeug jetzt in eine Fachwerkstatt bringe, wer garantiert mir die 45°? Oder sind es nur 42° oder gar 48°. Oder wird mit einem Spezialwerkzeug gearbeitet das mir die Gradzahl anzeigt? Alles andere halte ich für Pfusch.
Gibt es dieses Werkzeug wirklich, rate ich definitiv davon ab, 80 Nm und frei Hand 45° einzustellen.
Ich denke nur an mein Beispiel weiter oben. Ziehe ich eine Radschraube mit 130 Nm an und drücke dann noch 5 - 10° weiter, bin ich schnell bei 200 Nm und mehr.
Gruß Frank
Wer garantiert dir, dass die Werkstatt überhaupt sauber mit Drehmomentschlüssel arbeitet….
Zudem wird bei der Verschraubung auch eine Toleranz angegeben sein
Meist 5-15% +/- ähnliches auch bei den Winkeln
Ok, ohne allzu belehrend wirken zu wollen:
Die Fachwerkstatt gibt Gewährleistung für die Qualität ihrer Arbeit. Das schließt Fehler nicht aus, macht sie aber weniger wahrscheinlich.
Fachkräfte der KFZ-Mechatronik sind übrigens sehr wohl in der Lage, mit dem Drehmoment-/Drehwinkelschlüssel korrekt zu arbeiten.
Mit so einem (digitalen) Schlüssel kann ich die obengenannte Verschraubungsvorschrift problemlos umsetzen und könnte sie vor allem auch auch dokumentieren. Anzeigenauigkeit für Drehmoment und Winkel plus/minus 1% bei guten Qualitätswerkzeug-Anbietern.
Geschultes Personal, gutes Werkzeug, klar beschriebene Prozesse und Überwachung der Qualität machen Fehler in Fachwerkstätten weniger wahrscheinlich.
Gewährleistung ist ein Anreiz, gut zu arbeiten, also nach dem „state of the art“. Zusätzlich liegt vielen Werkstätten an Kundenbindung, die haben also in aller Regel ein Interesse daran, für gute Bezahlung gut zu arbeiten.
Auch wenn es da Ausnahmen gibt: Das alles ist vertrauenswürdiger als die Heimwerkerbastelei eines Nicht-Profis, dem nicht mal klar ist, was „80 Nm plus 45 Grad“ überhaupt heißt.
Daher mein Plädoyer für Professionalismus und Sicherheit.
Freundliche Grüße
Riemenschneider
Sollte so sein, dennoch haben die mich vom Hof geschickt mit viel zu hohem Drehmoment an allen 4 Radschrauben. Ich wollte eigentlich nur an 1 - 2 Radbolzen das Drehmoment überprüfen. Bei 130 Nm sofort ausgelöst, dann bei 150 Nm sofort ausgelöst, das Spiel ging bis 250 Nm und auch da, sofort ausgelöst. Daraufhin habe ich versucht eine Schraube zu lösen. Ging nur unter erheblichem Kraftaufwand mit Radschlüssel und ca. 70cm Verlängerung. Nach 2 Schrauben habe ich aufgegeben und bin umgehend in die Werkstatt. Ergebnis, 20 neue Radschrauben und mir wurde versichert, sie arbeiten immer mit 2 Mechanikern nach dem 4 Augen Prinzip. Zum Glück nichts verzogen, Felgen und Bremsen sind einwandfrei. Peinlich war es dem Werkstattchef dennoch, hat man ihm angemerkt. Wir unterhalten uns hier nicht über eine Hinterhofwerkstatt, sondern über einen Mercedes Händler mit mehreren Filialen.
Bei Honda ist es mir vor Jahren passiert, das alle 20 Radschrauben nur mit 70 Nm angezogen waren. Auch da wurde mir versichert nur fachkundiges und geschultes Personal ist im Einsatz. Ist ein mehrmarken Händler und auch der Renault in der Familie hatte schon das gleiche Problem. Dazu noch 1 Liter Oel zu viel im Motor, 1,5 cm über max.
Somit traue ich keinem mehr und Kundenbindung ist denen schon lange wurscht, besonders wenn der Händler ein Alleinstellungsmerkmal hat. Er ist der Einzige im Umkreis und ich fahre keine 45 km zum Service. Zumal ich nicht glaube, das der dann besser ist.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser und was den TE anbelangt, sollte man ihm in anständiger Form erklären was es bedeutet und was passieren kann und vor allen Dingen wie es richtig ist. Ich denke, jeder von uns hat auch schon Fehler gemacht und Lehrgeld bezahlt, da braucht man nicht auch noch drauf hauen.
Gruß Frank
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Das sind sehr betrübliche Erfahrungen. Es gibt die Möglichkeit, sich darüber zu beschweren, z.B. kann man das Fehlverhalten von Handwerksbetrieben bei der zuständigen Handwerkskammer zum Gegenstand einer Beschwerde machen.
Gleichwohl können solche Erfahrungen keinen Grund darstellen, die Reparatur- und Servicearbeiten an den PKW zu entprofessionalisieren. Dafür sind die Gefahren für die Verkehrsteilnehmer zu groß - und die Werte unserer PKW zu hoch.
Freundliche Grüße
Riemenschneider
Zitat:
@BlackDream01 schrieb am 5. Mai 2024 um 14:50:32 Uhr:
Sollte so sein, dennoch haben die mich vom Hof geschickt mit viel zu hohem Drehmoment an allen 4 Radschrauben. Ich wollte eigentlich nur an 1 - 2 Radbolzen das Drehmoment überprüfen. Bei 130 Nm sofort ausgelöst, dann bei 150 Nm sofort ausgelöst, das Spiel ging bis 250 Nm und auch da, sofort ausgelöst. Daraufhin habe ich versucht eine Schraube zu lösen. Ging nur unter erheblichem Kraftaufwand mit Radschlüssel und ca. 70cm Verlängerung. Nach 2 Schrauben habe ich aufgegeben und bin umgehend in die Werkstatt. Ergebnis, 20 neue Radschrauben und mir wurde versichert, sie arbeiten immer mit 2 Mechanikern nach dem 4 Augen Prinzip. Zum Glück nichts verzogen, Felgen und Bremsen sind einwandfrei. Peinlich war es dem Werkstattchef dennoch, hat man ihm angemerkt. Wir unterhalten uns hier nicht über eine Hinterhofwerkstatt, sondern über einen Mercedes Händler mit mehreren Filialen.Bei Honda ist es mir vor Jahren passiert, das alle 20 Radschrauben nur mit 70 Nm angezogen waren. Auch da wurde mir versichert nur fachkundiges und geschultes Personal ist im Einsatz. Ist ein mehrmarken Händler und auch der Renault in der Familie hatte schon das gleiche Problem. Dazu noch 1 Liter Oel zu viel im Motor, 1,5 cm über max.
Somit traue ich keinem mehr und Kundenbindung ist denen schon lange wurscht, besonders wenn der Händler ein Alleinstellungsmerkmal hat. Er ist der Einzige im Umkreis und ich fahre keine 45 km zum Service. Zumal ich nicht glaube, das der dann besser ist.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser und was den TE anbelangt, sollte man ihm in anständiger Form erklären was es bedeutet und was passieren kann und vor allen Dingen wie es richtig ist. Ich denke, jeder von uns hat auch schon Fehler gemacht und Lehrgeld bezahlt, da braucht man nicht auch noch drauf hauen.
Gruß Frank
Wer das mit dem 2 Mechaniker Arbeiten nach dem 4 Augenprinzip an einem Auto glaubt, der war noch nie in einer KFZ Werkstatt oder glaubt auch noch an den Weihnachtsmann.
Mir fällt es schwer deinen Satz zu lesen, dennoch möchte ich darauf antworten.
Ich gebe lediglich wahrheitsgemäß wieder was mir passiert ist und welche Antworten ich bekam. Ja, es ist traurig, mir hätte es auch besser gepasst wenn man zu seinen Fehlern steht und eine kurze Entschuldigung hätte völlig gereicht. Stattdessen versucht man sich raus zu reden, das so etwas eigentlich gar nicht sein kann. Was intern passiert ist, weiß ich natürlich nicht. Ich hoffe es gab eine ordentliche Abmahnung. Andererseits möchte ich nicht wissen wie viele Kunden vom Hof gefahren sind und die Arbeit nicht kontrollieren.
@Riemenschneider - Das mit der Handwerkskammer ist wohl richtig. Allerdings ist man ja Kunde seit Jahren und es gibt kaum Ausweichmöglichkeit. So versuche ich eigentlich immer bei Problemen dies mit einem freundlichen Gespräch zu lösen. Klappt das nicht, kann man immer noch die Keule raus holen. Das Problem ist offensichtlich, das ich einer der wenigen kritischen Kunden bin die überhaupt kontrollieren.
Gruß Frank
Zitat:
@BlackDream01 schrieb am 5. Mai 2024 um 16:46:10 Uhr:
Mir fällt es schwer deinen Satz zu lesen, dennoch möchte ich darauf antworten.Ich gebe lediglich wahrheitsgemäß wieder was mir passiert ist und welche Antworten ich bekam. Ja, es ist traurig, mir hätte es auch besser gepasst wenn man zu seinen Fehlern steht und eine kurze Entschuldigung hätte völlig gereicht. Stattdessen versucht man sich raus zu reden, das so etwas eigentlich gar nicht sein kann. Was intern passiert ist, weiß ich natürlich nicht. Ich hoffe es gab eine ordentliche Abmahnung. Andererseits möchte ich nicht wissen wie viele Kunden vom Hof gefahren sind und die Arbeit nicht kontrollieren.
@Riemenschneider - Das mit der Handwerkskammer ist wohl richtig. Allerdings ist man ja Kunde seit Jahren und es gibt kaum Ausweichmöglichkeit. So versuche ich eigentlich immer bei Problemen dies mit einem freundlichen Gespräch zu lösen. Klappt das nicht, kann man immer noch die Keule raus holen. Das Problem ist offensichtlich, das ich einer der wenigen kritischen Kunden bin die überhaupt kontrollieren.
Gruß Frank
Nicht jeder ist dazu in der Lage geschriebenes zu verstehen.
Wenn ich jedes mal die Arbeiten der Werkstatt kontrollieren muss, bin ich bei den Preisen die entstehen raus und würde die Inspektion selber machen dann weiß ich das alles Stimmt.
Der Reifendienst arbeitet mit Schlagschrauber-keine Abschaltschtauber. Zur Sicherheit wird dann mit dem Drehmomentschlüssel nachgeknickt.
Ist gut fürs Gewissen, aber wenn der Schrauber vorher schon über dem Drehmoment lag ist der Rest nur Alibi
Aus dem Alter bin ich raus, zumal ich nur Fahrzeuge kaufe die maximal ein Jahr jung sind. Da macht man keinen Service selbst. Ich bestehe lieber auf ordentliche Arbeit und bezahle dafür gerne etwas mehr. Weißt du denn, ob deine Werkstatt perfekt arbeitet? Ein gesundes Misstrauen hat noch nie geschadet, ich will ja auch keinem etwas Böses. Ich möchte nur für den aufgerufenen Preis die richtig abgelieferte Arbeit. Egal ob am Auto am Haus oder sonst wo. Positiv dabei ist natürlich wenn man sich selbst ein wenig auskennt.
Das o.g. Beispiel mit den Radschrauben und dem Liter Oel am Honda war 3 Tage vor einer Reise nach Spanien. 2000 km mit erheblich zu viel Oel und 20 Radschrauben mit 70 Nm dazu voll beladen. Ich lese schon die Schlagzeile: "Vermutlich überhöhte Geschwindigkeit" Da war mein Misstrauen vermutlich unser Lebensretter.
Jetzt unterhalten wir uns schon über 2 große Werkstätten und ich wette, das ist kein Einzelfall. Wer kann denn einen zu hohen Oelstand im Nachhinein nachweisen? Motor kaputt, glücklich ist wer noch in der Garantie ist.
Gruß Frank
Klar, Du kannst nicht alles kontrollieren. Aber Du kannst Dir ein Bild machen von der Werkstatt. Und wenn Du merkst, die arbeiten nicht richtig, kannst Du das ansprechen und/oder wechseln.
Mich kennt der Meister „meiner“ Werkstatt seit langem, der bildet auch aus, und zwar gut. Und dort weiß jeder, auch die beiden Azubis, was ein Drehmomentschlüssel ist, was Herstellervorgaben sind usw.
Vier-Augen-Prinzip haben die nicht, aber die schauen einander schon mal über die Schulter, und bei kritischen Prozessen werden Arbeiten auch kontrolliert. Wie vor Jahrzehnten auch schon in meiner Ausbildung.
Freundliche Grüße
Riemenschneider
Zitat:
@Raum68 schrieb am 5. Mai 2024 um 17:19:08 Uhr:
Der Reifendienst arbeitet mit Schlagschrauber-keine Abschaltschtauber. Zur Sicherheit wird dann mit dem Drehmomentschlüssel nachgeknickt.
Ist gut fürs Gewissen, aber wenn der Schrauber vorher schon über dem Drehmoment lag ist der Rest nur Alibi
Richtig. Die Schrauben sind dann mit irgendeinem Drehmoment >130Nm angezogen. Wahrscheinlich alle unterschiedlich. Dann wundert man sich irgendwann über rubbelnde Bremsen...
...das macht kaum ein gelernter Mechaniker richtig.
Meister kennen ist gut, ich bin seit 2014 dort Kunde und habe jedes mal einen anderen Annahmemeister. Die Firma hat über alle Standorte 1500 Mitarbeiter und die Meister wechseln auch mal durch. Man ist also im Glaspalast gerne gesehen, aber anonym. Ich war auch schon in der Werkstatt, da stehen ca. 30 Hebebühnen, das geht wie im Taubenschlag. Natürlich machen die auch sehr gute Arbeit, aber niemand ist davor geschützt das auch mal etwas daneben geht bzw. das man auch mal einen Schlendrian in der Truppe hat den es zu entdecken gilt.
Ich habe seit letzter Woche neue Michelin Primacy 4 montiert und ich war sprachlos über den Mechaniker. Allerdings war dies ein kleiner Boschdienst im Nachbarort. Spezialisiert auf Mercedes mit der kompletten Ausrüstung. Ich war mit in der Werkstatt, da machte mich der Monteur darauf aufmerksam wie man richtig die Räder montiert und auch warum. Als er fertig war, öffnete er die Haube, schaute nach Wischwasser, Öl und Kühlmittel und füllte auch Frostschutz nach, alles für lau. So geht Service.
Ja, Bosch ist in aller Regel auch gut.
Freundliche Grüße
Riemenschneider