ForumFahrzeugtechnik
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. DKG/DSG wirklich so schrecklich? Wartungskosten und zu erwartende Defekte

DKG/DSG wirklich so schrecklich? Wartungskosten und zu erwartende Defekte

Themenstarteram 6. Januar 2023 um 10:53

Liebe Freunde,

Gerüchte darüber dass das DKG/DSG ein störanfälliges, geldfressendes Russisch Roulette ist haben mich bis hin zur Panik getrieben. Bin was Automatik angeht daher seit jeher Wandlerfahrer.

Doch leider ist gerade die VAG, die ich so schätze in den kleineren Motorisierungen (die ich so mag) ausschließlich mit DSG ausgestattet, wenns ein Automat sein soll.

Wir wissen denke ich alle dass in Foren eher Probleme zusammengetragen werden. Kaum jemand wird sich in einem Forum anmelden um zu schreiben "alles gut Leute. Ich benötige keine Hilfe. Funktioniert alles bestens."

Daher möchte ich versuchen ein möglichst objektives Bild über die DKG/DSG zu bekommen und hoffe natürlich auch auf positive Erfahrungen. Wohl wissend dass das alles nicht wissenschaftlich messbar ist und eher auf Anekdoten basiert.

Natürlich möchte ich dann auch am Ende einschätzen können, ob ich mit einem DSG glücklich werden kann oder schlaflose Nächte bevorstehen.

 

Zu meinem Fahrstil:

Sonntagsfahrer. Drehzahlen nie über 2000. Wenn ich Handschalter fahre sogar eher nie über 1600. Immer sanft beschleunigen, viel ausrollen lassen. Autobahn eher 110km/h mitschwimmen. Kickdown? Niemals. Ich unterbiete jede Verbrauchs-Werksangabe um mindestens 1,5 - 2L und das auf LPG!

Kurzum: bei mir machen Autos Wellnessurlaub.

Anhängerbetrieb? SEHR SEHR SEHR selten. Ich suche zwar immer explizit Autos mit AHK für den Fall der Fälle doch dieser Fall tritt vielleicht 2x im Jahr ein. Und dann auch nur ein kleiner Anhänger mit Grünabfällen oder einen Schank mal von A nach B.

Bergfahrten? Wohne im Emsland nahe der holländischen Grenze. Flach wie ein Pfannkuchen hier.

Autos: ausschließlich gebrauchte mit vielen KM auf der Uhr (ab 180.000km). Hatte auch schon E39 mit 330.000 (der lief wie am ersten Tag wohlgemerkt) und E60 mit 287.000 (selbiges).

 

Anekdote: Mein Onkel (+ Cousin) haben eine Firma und eine Fahrzeugflotte von Renaults. Meist Meganes und Talisman. Alles DKG. Ich saß mal auf einigen Touren mit dabei und glaubt mir. Schonend war die Fahrweise NICHT!

Die geben die Autos meist mit etwa 250.000km ab. Ich fragte mal vorsichtig ob denn je Probleme mit DKG aufgetreten seien. Nicht ein einziges. Dabei bekommen die Dinger noch nicht mal die ach so angepriesenen Getriebespülungen.

Also eigentlich ein Positivbeispiel für DSG/DKG.

 

Was macht ein DKG so anfällig laut Gerüchten? Was sind die Kostentreiber? Ich kann mir vorstellen die Kupplungen. Wenn man viel Anhänger zieht, viel in Steigungen anfährt etc. Doch was sind dann die Kosten die auf einen zukommen?

Ich habe einen Bekannten der ist absoluter VW Profi und angesichts der Fahrzeuge die zu ihm gebracht werden wohl auch ein ziemlich geschätzter. Er wechselte mir die gesamte Kupplung für meinen VW Touran 1T1 für gerade mal 210 Euro. Wir sind weder Buddies noch habe ich ihm irgendwelche anderen Gefallen getan, dass er so einen Preis verlangte. Während natürlich echte Vertragspartner vierstellige Voranschläge erstellten.

Frage: wenn diese preisliche Diskrepanz schon beim Handschalter existiert, ist es dann auch in etwa so beim DSG? Ist das Wechseln der Kupplungen im DSG eine Raketenwissenschaft oder im Grunde kaum anders als beim Handschalter? Wenn ja, dann bin ich was DAS angeht sehr beruhigt. Es sei denn das DSG ist so eine Chirurgie die tagelange Bastelei bedarf etc. Da kenne ich mich zu wenig mit dem Aufbau bzw der Zugänglichkeit aus.

Insbesondere bei meinem Kaufprofil von Autos muss ich ja davon ausgehen dass das Auto weiß Gott wie getreten wurde und den Wechsel der Kupplungen schonmal zumindest auf der Agenda für die nächste Zukunft haben.

Sonst was? Steuergeräte? Andere Mechaniken? Software? Was schürt noch die Gerüchteküche über die tickende portemonnaiezerreißende Zeitbombe DKG/DSG?

Ähnliche Themen
43 Antworten

Einverstanden. Dann meine wir am Ende wahrscheinlich das gleiche ;-) .

Zum Glück ist da viel passiert bis heute und die Getriebe haben nmE inzwischen einen wirklich guten Stand.

Darüber hinaus habe ich mit den nassen Getrieben ausnahmslos nur gute Erfahrungen, auch im sehr harten Einsatz.

Für mich ist so ein DQ381, oder erst recht ein DQ500 inzwischen ein sehr guter Ersatz für eine Wandlerautomatik.

Aktuell im T-Roc R mit wirklich hoher Leistung und viel Drehmoment und das Getriebe macht genau das was es soll und unterstützt den Fahrspass noch richtig.

Sagen wir so, nicht nur das DQ200 kämpft mit den Problemen dieser Art. Auch andere Hersteller mit diesem Prinzip des trockenen DKG haben das auch. Bei asiatischen Herstellern steht das gar im Handbuch, dass es normal ist.

Im Rahmen dessen ist das DQ200 aber seit 2014 als Zuverlässig anzusehen.

Ich mögen tu ich die trotzdem nicht. Aber nicht aus Haltbarkeitsgründen.

Grundsätzlich "mag" ich das DQ200. Ich hatte damals Probefahrten gemacht und die haben mir durchaus gefallen. Mängel waren im Frühjahr 2010 zudem noch kein ernstes Thema.

Ansonsten hätte ich mir kein Fz mit dem Getriebe bestellt.

Die Überlegung war:

Wenn dieses Getriebe bereits mit dem damaligen Vorführ-160PS-Golf 6 funktioniert, wird es mit dem eher schwächlichen 105PS-1,2TSI, den ich bestellen wollte, vermutlich gar keine Probleme bekommen.

Dass zukünftige Probleme absolut nichts mit dem Motordrehmoment zu tun haben werden, konnte ich damals nicht wissen.

Probleme traten ja erst später auf (für feinfühligere Naturen merkbar ab ca 10tkm) und die hatten dann (spätestens nachdem die 2. mechatronic die gleichen Anfangssymptome gezeigt hatte) dazu geführt, dass ich das Getriebe nicht mehr "mochte".

Das DQ200, plus die Steuerkettenproblematik des Motors (definitiv eine Fehlkonstruktion), haben dann dazu geführt, dass ich das Auto, noch innerhalb der verlängerten Garantie, schnell wieder los werden wollte.

Der Golf 6; an sich ein gutes Auto, aber 2 vorhersehbare, kostspielige Dauerprobleme am Auto, wollte ich nicht haben.....

ich werde mir voraussichtlich kein Auto mit DSG mehr kaufen (jetzt kommt irgendwann das E-Auto. Vollautomatisch und nahezu ohne Getriebe...), aber es würde mich immer noch interessieren, was denn nun die eigentliche Ursache der mehrjährigen mechatronic-Probleme war.

Auch die Steuerkette war keine Fehlkonstruktion, jedenfalls nicht OEM-seitig - ach, ich gebe auf. Bloß nicht darauf antworten, bitte ;-) .

Gehört hier sowieso nicht her.

Foren sind so schön einfach, Fehlkonstruktion, da haben die gespart und alles zu teuer. Damit kommt man durch jeden Thread ;-) .

Wer in irgendeiner Industrieproduktion arbeitet wird verstehen was ich meine.

@MacV8

Es gibt viele Totgeburten in der Automobilbranche die entwickelt wurden.

Aktuell sind es für mich die V8 Motoren von Mercedes mit Alusil bzw. Silitec Beschichtung.

Da kostest mal so eben ein Ersatzmotor locker 40-50.000 Euro ohne Einbau.

Und die Mercedes Werkstätten merken noch nicht mal was.

Zitat:

@MacV8 schrieb am 8. Januar 2023 um 13:49:08 Uhr:

 

….. .. Foren sind so schön einfach, Fehlkonstruktion, da haben die gespart und alles zu teuer. Damit kommt man durch jeden Thread ;-) .

Kaum spricht es jemand aus…..kommt schon s.u. :D

Zitat:

@hwd63 schrieb am 8. Januar 2023 um 14:01:11 Uhr:

@MacV8

Es gibt viele Totgeburten in der Automobilbranche die entwickelt wurden.

Aktuell sind es für mich die V8 Motoren von Mercedes mit Alusil bzw. Silitec Beschichtung.

Da kostest mal so eben ein Ersatzmotor locker 40-50.000 Euro ohne Einbau.

Und die Mercedes Werkstätten merken noch nicht mal was.

WIE war noch das Thema :confused:

Zitat:

@hwd63 schrieb am 8. Januar 2023 um 14:01:11 Uhr:

@MacV8

Es gibt viele Totgeburten in der Automobilbranche die entwickelt wurden.

Aktuell sind es für mich die V8 Motoren von Mercedes mit Alusil bzw. Silitec Beschichtung.

Da kostest mal so eben ein Ersatzmotor locker 40-50.000 Euro ohne Einbau.

Und die Mercedes Werkstätten merken noch nicht mal was.

Vw beglückt seine Kunden ab 2021 in allen EA211evo (1,0l-1,5tsi) Motoren mit dieser Technologie.

Das sind dann die Miller Motoren die man mit 80tkm wegwerfen kann. :D

Könnt ihr mal zum DSG zurück kommen?

Erstens habt ihr euch davon entfernt, zweitens bringen "alle doof außer ich" - Debatten nicht besonders viel. Wenn man etwas weiß haut man es raus oder man hält einfach den Mund.

am 9. Januar 2023 um 8:27

Auch wenn ich jetzt nicht die besten Erfahrungen mit DKG hatte (meines war bei 100.000km kaputt, bzw. überholungsbedürftig), so ist es wie mit jeder Technologie: Nicht die Technologie an sich ist das Problem, sondern der Sparwahn und wie weit dabei gegangen wird. Mein DKG hat sich nicht verabschiedet, weil die Kupplungen verschlissen waren, sondern der Wellendichtring undicht und somit irgendwann zu wenig Öl im Getriebe war, dass es nicht mehr schalten konnte.

So, ist der Dichtring nun ein exklusives Problem des DKG? Nein, hat genauso Schalt- wie auch Wandlergetriebe, oder sogar ein Toyota HSD. Grund für den Ausfall? Wahrscheinlich am Wellendichtring selbst gespart. Welcher Hersteller jetzt wo spart, ist halt schwer rauszufinden. Und selbst wenn ein DKG grundsätzlich verschleissbehaftet arbeitet, so liegt es am Hersteller die Kupplungen für 150tkm, 250tkm oder gar 400tkm zu bemessen. Sind in der Belagsdicke wahrscheinlich grad mal ein paar Zehntel um. Aber halt auch gleich ein paar € pro Getriebe.

Was mich eher stört am DKG (von denen ich nur die nassen verwenden würde), dass ein Kupplungstausch gar nicht vorgesehen ist. Klar geht's, wird aber eben nichtig teuer. Für mich wäre es das mindeste, bei einem Gerät das auf Verschleiss basiert, zumindest die Verschleissteile tauschbar zu gestalten. Das ist es, was mir ein DKG letztendlich wirklich verleidet.

Wie viele andere Getriebe fallen aufgrund des RWDR aus?

Gespart, Konstruktionsfehler, oder einfach nur Einzelfall und Pech kannst Du doch ohne Hintergrundwissen und Statistik überhaupt nicht einschätzen.

Bei solchen Schäden ist es viel wahrscheinlicher, dass es sich um einen einzelnen Fertigungs- oder Handlingsfehler handelt. Eine minimale Beschädigung in der Logistik oder beim Einbau kann z.B. sehr plausibel zum vorzeitigen Ausfall führen.

Hersteller machen Dauerläufe auf dem Prüfstand und im Fahrzeug von mehreren 100.000 km. Da fallen solche trivialen Dinge, wie mangelnde Qualität eines RWDR durchaus auf.

am 9. Januar 2023 um 8:56

Zitat:

@MacV8 schrieb am 9. Januar 2023 um 09:43:24 Uhr:

Gespart, Konstruktionsfehler, oder einfach nur Einzelfall und Pech kannst Du doch ohne Hintergrundwissen und Statistik überhaupt nicht einschätzen.

Und wieso gehst du davon aus, dass ich dies nicht habe? Ich komme aus der Automobilbranche, ich habe Motorsteuergeräte entworfen.

Zitat:

@MacV8 schrieb am 9. Januar 2023 um 09:43:24 Uhr:

Hersteller machen Dauerläufe auf dem Prüfstand und im Fahrzeug von mehreren 100.000 km. Da fallen solche trivialen Dinge, wie mangelnde Qualität eines RWDR durchaus auf.

Das stimmt. Problem dabei, die Dauerläufe werden, egal wie ausgeklügelt, wie der Name schon sagt in kürzester Dauer runtergerissen. Da wird das Getriebe eingespannt und innerhalb eines halben Jahres hat es seine 400.000km runter. Alterungserscheinungen wie ein Verhärten des Materials, dass erst nach ein paar Jahren auftritt sieht man da nicht zwangsläufig. Du kannst mit Dauerläufen nicht alles abdecken.

Das größte Problem ist aber, dass ein Hersteller unter "Lebensdauer" etwa 150.000km versteht, während ein Kunde etwa 200.000-300.000km darunter versteht. Oder woher glaubst du, kommen solche Unarten wie "Longlife Intervalle", oder "Lebensdauerfüllung"? Glaubst du wirklich, dass ein Automatikgetriebe 300.000km über 15 Jahre mit ein und demselben Öl durchhält? Und glaubst du, dass dies durch Dauerläufe abgedeckt ist?

Grüße,

Zeph

 

Als Hintergrundwissen seien Statistiken über Fehlerhäufigkeiten, Fehlerursachen, benötigte Schulungen, Logistik, Zuliefererqualitäten und was weiß ich noch alles, genannt.

Ohne diese Daten kann man einfach nur ungenaue oder nur vage Bewertungen zu Technologien abgeben.

Richtig, genau das meinte ich. Ohne bekannte Auftrittswahrscheinlichkeiten und ähnliches ist das reine Spekulation.

Ich kenne andere (höhere) Zahlen, als die genannten 150 tkm. Das war zur Zeit meines Studiums in den 90 Jahren schon überholt. Aber es ist natürlich auch immer vom Hersteller abhängig.

P.S.: Mir erschließt es sich nicht, was einen Steuergeräteentwickler dazu qualifiziert ohne Felddaten Aussagen zu Fehlerursachen von beliebigen Getrieben zu machen.

Ich schließe hier mal, da das Thema DSG zur Selbstdarstellungsshow mutiert ist.

Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. DKG/DSG wirklich so schrecklich? Wartungskosten und zu erwartende Defekte